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Reichswaldblatt Oktober 2017

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Die Firma Radlmaier KG<br />

Nach Aufzeichnungen von Heinz Maurer<br />

und Georg Werner Radlmaier<br />

Redaktion Konrad Barthel<br />

Diese Sonderseite<br />

„Chronik Markt<br />

Feucht“ – Der<br />

Alte Kanal - veröffentlichen<br />

wir in<br />

loser Reihenfolge.<br />

Der Text und die<br />

Bilder werden uns<br />

vom Markt Feucht<br />

(Arbeitskreis<br />

Chronik Feucht)<br />

zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Firma Radlmaier in der Fischbacher Straße nach 1930<br />

Die Firma wurde 1878 von<br />

Georg Radlmaier in Nürnberg<br />

an der Sigmundstrasse unter<br />

dem Namen “Erste Nürnberger<br />

Kunststein- und Cementwarenfabrik“<br />

gegründet und bestand<br />

mehr als 100 Jahre als Familienbetrieb.<br />

Anfang der zwanziger<br />

Jahre erfolgte die Umwandlung<br />

von einer GmbH in eine AG und<br />

die Errichtung eines Zweigbetriebes<br />

auf dem Industriegelände<br />

in Feucht, Fischbacher Str. 175.<br />

Mitte der dreißiger Jahre erfolgte<br />

die Umwandlung in eine KG.<br />

Hergestellt wurden Betonwaren<br />

und Betonwerksteine für den<br />

Hoch- und Tiefbau, wie: Platten<br />

für Innen und Außen, Treppen- und<br />

Fassadenverkleidungen, freitragende<br />

Treppenkonstruktionen,<br />

Trennwandsysteme, Architekturteile<br />

verschiedenster Art auch in<br />

steinmetzmäßiger Bearbeitung,<br />

häufig in Terrazzoausführung.<br />

Objektbezogener, flexibler<br />

Kundenservice, sowie Montage<br />

durch qualifizierte Verleger waren<br />

selbstverständlich und erfüllten<br />

die Anforderungen anspruchsvoller<br />

Bauvorhaben (Kirchen, Museen,<br />

Kaufhäuser, Schulen, Krankenhäuser,<br />

Industrie- und Verwaltungsgebäude<br />

im öffentlichen und<br />

kommerziellen Bereich).<br />

Im Tiefbaubereich wurden nahezu<br />

alle vorkommenden Betonfertigteile,<br />

von Beeteinfassungen bis zu<br />

Klärgruben, Klein- und Großrohre<br />

für die Kanalisation bis zu Eisenbahnschwellen<br />

produziert.<br />

Während des Krieges mussten<br />

zwangsläufig auch kriegsbedingte<br />

Produkte hergestellt werden,<br />

die den Luftschutz betrafen, z.B.<br />

Betonfertigteile, die vor Hauseingängen<br />

und Fenstern, mit Sand<br />

gefüllt, zu Schutzwänden aufgebaut<br />

wurden.<br />

Den Älteren werden auch noch die<br />

aus starkwandigen, hochbewehrten<br />

Fertigteilringen bestehenden<br />

runden Beobachtungsbunker<br />

mit schmalen Sehschlitzen in<br />

Erinnerung sein. Sie standen u.a.<br />

auf städtischen Straßen oder in<br />

Bahnhöfen oder auf Fabrikgrundstücken,<br />

um bei Fliegerangriffen<br />

Beobachtungsposten platzieren zu<br />

können, die dann ggf. Meldungen<br />

über Brände oder andere Schäden<br />

weiterleiten konnten.<br />

Ein Tieffliegerangriff auf offener<br />

Straße hat dem Werksgründer<br />

(Feucht) und Firmenleiter,<br />

Edmund Radlmaier, im Alter von<br />

49 Jahren das Leben gekostet.<br />

Nachfolger in der Geschäftsleitung<br />

wurde sein Bruder Hermann und<br />

später sein Sohn, Dipl.-Ing. Werner<br />

Radlmaier. Die Werksleitung in<br />

Feucht übernahm der bisherige<br />

Leiter des Konstruktionsbüros<br />

Feucht, Hugo Maurer.<br />

Das Werk beschäftigte bis zu 150<br />

Mitarbeiter und blieb auch nach<br />

dem Krieg ein wertvoller Arbeitgeber<br />

für Feucht und das Umland.<br />

Das Absatzgebiet, von örtlichen<br />

Vertretungsbüros betreut,<br />

erstreckte sich von Hamburg bis<br />

Passau und von Trier bis Berlin.<br />

Das Werk gehörte über lange Zeit

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