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Taxi Times DACH - Juni 2018

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JUNI / JULI <strong>2018</strong> 4,80 €<br />

www.taxi-times.taxi<br />

D – A – CH<br />

Stefan Gelbhaar,<br />

Bündnis 90 /Die Grünen<br />

PBefG<br />

Michael Donth,<br />

CDU<br />

IM DIALOG MIT DEM BZP<br />

POLITIKER IM<br />

KOMPETENZ-CHECK<br />

Daniela Kluckert,<br />

FDP<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Seminar zu Krankenfahrten<br />

»DER FAHRGAST IST UNSER<br />

VERBÜNDETER«<br />

Daumenkino der Eskalation<br />

UBER TRICKST<br />

IN WIEN<br />

Deregulierung und seine Folgen<br />

DIE LEKTIONEN DER<br />

NIEDERLÄNDER


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INHALT<br />

FOTOS: Deutscher Bundestag Inga Haar / Achim Melde, Stefan Gelbhaar MONTAGE: Raufeld Medien<br />

WENIGER GELD,<br />

BESSERE ARGUMENTE<br />

Es sind unruhige Zeiten im <strong>Taxi</strong>gewerbe.<br />

In Österreich sind beispielsweise<br />

zum zweiten Mal<br />

innerhalb weniger Wochen die<br />

Wiener <strong>Taxi</strong>lenker auf die Straße<br />

gegangen. Der Protest richtet<br />

sich weiterhin gegen Uber, jenes<br />

Unternehmen, dem die Nutzung<br />

der UberX-App gerichtlich per<br />

einstweiliger Verfügung untersagt<br />

wurde und die nur zwei Tage später trotzdem wieder online war.<br />

Man schiebt sämtliche Verantwortung auf den Uber-Partner und<br />

hofft darauf, dass die zuständigen Behörden mit der Kontrolle der<br />

Rückkehrpflicht überfordert sind. Wir berichten auf Seite 11.<br />

In Wien gibt es zwei Lager. Zum einen die protestierenden <strong>Taxi</strong>lenker,<br />

zum anderen die Gewerbevertreter aus der Wirtschaftskammer<br />

und den beiden <strong>Taxi</strong>zentralen, die politischen Druck mit Gesprächen<br />

aufbauen. Vielleicht ist es ja eine stille Arbeitsteilung, auf die<br />

sich beide Lager verständigt haben. Dann bluffen sie nach außen<br />

wirklich gut, denn für den neutralen Beobachter entsteht der fatale<br />

Eindruck, dass die Branche gespalten ist. Nun ja, der Zweck heiligt<br />

die Mittel, solange man Erfolg hat. Der österreichische Verkehrsminister<br />

will jetzt endlich die geforderte Änderung des Gelegenheitsverkehrsgesetzes<br />

anpacken.<br />

In Deutschland ist das anders. Hier will die Politik das Personenbeförderungsgesetz<br />

(PBefG) ändern, während das Gewerbe völlig zu<br />

Recht die Auffassung vertritt, dass nicht das Gesetz den Wettbewerb<br />

verzerrt, sondern das Vollzugsdefizit bei den Behörden, weil diese<br />

nicht willens sind bzw. politisch auch nicht in die Lage versetzt werden,<br />

Wildwuchs durch Kontrollen und Sanktionen zu verhindern.<br />

Umso wichtiger ist es, dass wir als <strong>Taxi</strong>gewerbe uns mit denjenigen<br />

Politikern auseinandersetzen, die sich mit der komplexen Materie<br />

„<strong>Taxi</strong>“ befassen. Drei von ihnen waren bei der BZP-Frühjahrstagung<br />

(S. 5). Sie werden als Mitglieder des Verkehrsausschusses die möglichen<br />

PBefG-Änderungen erarbeiten. Die positive Erkenntnis dieses<br />

Tages war, dass die <strong>Taxi</strong>branche „im Wettkampf der Lobbyisten“<br />

zwar weniger Geld hat, dafür aber die besseren Argumente. Und<br />

genau deshalb müssen wir diese Argumente immer wieder betonen.<br />

Gegenüber allen Politikern und auch gegenüber unseren Kunden.<br />

Ein Appell, der übrigens auch beim <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Seminar zur Sprache<br />

kam, dort im Zusammenhang mit den Krankenfahrten (S. 19).<br />

Eine spannende Lektüre und viele überzeugende Gespräche<br />

wünscht Ihnen<br />

Jürgen Hartmann (Chefredakteur)<br />

INHALT<br />

MELDUNGEN<br />

4 Kassen-Nachschau auch bei <strong>Taxi</strong>metern u. a.<br />

GEWERBEPOLITIK<br />

6 Drei Abgeordnete im Kompetenz-Check<br />

RIDE UND TAXISHARING<br />

8 Diverse News von vielen Anbietern<br />

ÖSTERREICH<br />

11 Uber in Wien: Achtung, Déjà-vu!<br />

TAXI INTERNATIONAL<br />

15 Brüssel: <strong>Taxi</strong>-Experten im Erfahrungsaustausch<br />

16 Deregulierung: Lektionen aus den Niederlanden<br />

TAXI TIMES-SEMINAR<br />

17 Vorträge und Sponsoren<br />

18 Krankenfahrten-Marketing: Tipps und Zahlen<br />

Fahrzeuge<br />

20 Fahrzeugmeldungen<br />

21 Rolli-Umrüstungen für E-<strong>Taxi</strong>s<br />

KOMMENTARE<br />

22 Wertlose Rückkehrpflicht: Plan B ist nötig<br />

23 Behörden: Alles außer Kontrolle, oder was?<br />

24 Religiös unrein: Beförderungspflicht bei Hunden<br />

NOCH MEHR TAXI TIMES<br />

26 Themen der Regionalausgaben Berlin und München<br />

26 Impressum<br />

TAXI JUNI / JULI / <strong>2018</strong><br />

3


MELDUNGEN<br />

NEWSTICKER<br />

ANZEIGE<br />

UNBEFRISTET DIGITAL<br />

AUF DEM <strong>DACH</strong><br />

Im März 2017 startete in Hamburg<br />

ein Feldversuch mit digitalen Dachwerbeträgern.<br />

Da die damit verbundenen<br />

Untersuchungen keine<br />

sicherheitsrelevanten Beanstandungen<br />

ergaben, hat die Hamburger<br />

Behörde nun die Nutzung<br />

ohne zeitliche Befristung erlaubt.<br />

„Grundlage ist die uns erteilte<br />

TÜV-Bescheinigung und das Gutachten<br />

des Lichttechnischen Instituts<br />

der Uni Karlsruhe, das die<br />

Verkehrsgefährdung ausgeschlossen<br />

hat“, berichtet Falk Röbbelen,<br />

Geschäftsführer des Hamburger<br />

Werbeunternehmens TAXi-AD,<br />

gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>. Auf den<br />

digitalen Dachwerbeträgern werden<br />

Bilder bzw. Fotos GPS-gesteuert<br />

und ortsabhängig eingespielt.<br />

Ein Motivwechsel ist maximal alle<br />

sechs Sekunden erlaubt. jh<br />

VORSICHT<br />

BEIM TÜRE-ÖFFNEN<br />

Einen Tag nach dem BZP-Dialog mit Bundestagspolitikern (siehe nebenstehender<br />

Bericht) war Präsident Michael Müller schon wieder knapp 300 Kilometer<br />

weiter im Einsatz. Diesmal in Hannover und im Dienste der Fahrradsicherheit.<br />

Gemeinsam mit Gunther Zimmermann (Bildmitte) vom Gesamtverband<br />

Verkehrsgewerbe Niedersachsen e. V. und Eberhard Röhrig van der Meer<br />

(rechts), Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC),<br />

brachte Müller einen Aufkleber in Erinnerung, mit dem Fahrradunfälle beim<br />

Aussteigen aus dem <strong>Taxi</strong> vermieden werden können.<br />

Der Aufkleber, angebracht an der Innenseite aller <strong>Taxi</strong>türen, soll die Fahrgäste<br />

daran erinnern, dass möglicherweise Fahrradfahrer am <strong>Taxi</strong> vorbeifahren<br />

könnten. Er ist beim GVN erhältlich.<br />

jh<br />

BMF-ANWEISUNG:<br />

KASSEN-NACHSCHAU<br />

AUCH BEI TAXAMETERN<br />

ANTENNENSYSTEME<br />

®<br />

Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) hat in einem Schreiben vom 20. Mai<br />

<strong>2018</strong> klare Regelungen zur Kassen-Nachschau definiert, die für alle weisungsgebundenen,<br />

nachgelagerten Finanzbehörden gelten. Weil darin sowohl Taxameter<br />

als auch Wegstreckenzähler als Kasse definiert werden, unterliegen <strong>Taxi</strong>- und<br />

Mietwagenunternehmer der Kassen-Nachschau.<br />

Die Kassen-Nachschau wiederum ist ein „besonderes Verfahren zur zeitnahen<br />

Überprüfung der Ordnungsmäßigkeit der Kassenaufzeichnungen und der ordnungsgemäßen<br />

Übernahme der Kassenaufzeichnungen in die Buchführung“. Sie<br />

wurde am 22. Dezember 2016 als § 146b in die Abgabenordnung (AO) aufgenommen,<br />

als die Bundesregierung das „Gesetz zum Schutz vor Manipulationen an<br />

digitalen Grundaufzeichnungen“ verabschiedete. Seitdem war stets ungeklärt, ob<br />

Taxameter und Wegstreckenzähler als Kasse einzustufen sind, also als ein Gerät,<br />

das digitale Grundaufzeichnungen vornimmt.<br />

Mit der nun erfolgten Einstufung dürfen sämtliche Taxameter und Wegstreckenzähler<br />

ohne Voranmeldung während der Geschäftszeiten überprüft werden. Auch<br />

die Geschäftsräume von <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbetreiben dürfen spontan besucht<br />

werden.<br />

Was das nun konkret für die <strong>Taxi</strong>branche bedeutet, berichtet <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> ausführlich<br />

in ihrer nächsten Ausgabe.<br />

jh<br />

FOTOS: Axel Emmert, TAXiAd<br />

4 JUNI / JULI / <strong>2018</strong> TAXI


GEWERBEPOLITIK<br />

PBEFG:<br />

POLITIKER IM<br />

KOMPETENZ-<br />

CHECK<br />

Michael Donth steht mit BZP-Präsident<br />

Michael Müller (rechts) schon seit Jahren<br />

im politischen Dialog.<br />

Mit einem neuen Format gestaltete der Bundesverband<br />

BZP seine diesjährige Frühjahrstagung.<br />

In drei festen Zeitfenstern traten Politiker mit<br />

den Gewerbe vertretern in den Dialog. Die<br />

Fachkompetenz hatte eine große Bandbreite.<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Wie steht Ihre Partei zu den<br />

geplanten Änderungen des<br />

Personenbeförderungsgesetzes?<br />

BZP-Präsident Michael Müller wollte<br />

das am 14. Mai von drei Politikern des<br />

Deutschen Bundestags wissen, die als<br />

Mitglieder des Verkehrsausschusses<br />

über diese Frage<br />

demnächst entscheiden werden.<br />

Sie waren dafür extra<br />

vom Bundestag und den dortigen<br />

Haushaltssitzungen<br />

ins nahe gelegene Tagungshotel<br />

gekommen. Den Anfang<br />

machte Michael Donth von der CDU. Mit<br />

ihm ist der BZP seit Längerem in Kontakt<br />

und das Wissen des CDU-Abgeordneten zu<br />

den Problemen und Konsequenzen möglicher<br />

PBefG-Änderungen ist erfreulich fundiert.<br />

Donth bestätigte die klare Absicht<br />

der Großen Koalition, das Personenbeförderungsgesetz<br />

noch in dieser Legislaturperiode<br />

einer Änderung zu unterziehen, trat<br />

aber der Kritik von Michael Müller entgegen.<br />

Müller hatte bemängelt, der ausgehandelte<br />

Koalitionsvertrag sei in dieser Frage<br />

wenig konkret formuliert und hinterlasse<br />

zu viel Interpretationsspielraum.<br />

»Wir werden sicherlich auf die<br />

Weiterentwicklung in der Technik<br />

eine Antwort geben müssen.«<br />

Michael Donth<br />

Ein Koalitionsvertrag sei keine Bedienungsanleitung,<br />

die genau jeden Handgriff<br />

vorschreibe, sagte Donth dazu. Er<br />

solle vielmehr eine Basis bilden, auf der<br />

drei Partner zusammenarbeiten. Insofern<br />

sei er auch nicht bis ins letzte Detail ausgearbeitet,<br />

weil innerhalb der Gremien nicht<br />

alle Fachpolitiker mit an Bord seien, sondern<br />

die Partei- und Fraktionsspitzen. „Von<br />

daher ist das, was Sie, Herr Müller, jetzt<br />

kritisch angemerkt haben, aus meiner Sicht<br />

gut, weil es eben keine fertig formulierten<br />

Gesetzesentwürfe sind.“<br />

Donth ist ohne Zweifel einer dieser<br />

angesprochen Fachpolitiker. Er<br />

sitzt im Ausschuss für Verkehr<br />

und Digitalisierung und wird<br />

mit den Kolleginnen und Kollegen<br />

aus den anderen Parteien<br />

die Vorschläge für eine Novellierung<br />

des PBefG erarbeiten. Donth<br />

betonte, er und seine Partei<br />

verfolgen eine feste Leitlinie: Man sehe<br />

nicht nur die neu aufgekommenen modernen<br />

Möglichkeiten und die neuen Plattformen,<br />

sondern auch den Ausgleich zwischen<br />

Stadt und Land. Man könne nicht nur die<br />

attraktiven Bereiche bedienen, sondern<br />

müsse auch Bereiche dazunehmen, die sich<br />

nur in der Mischkalkulation finanziell u<br />

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RUBRIK<br />

Daniela Kluckert, FDP: „Man<br />

muss zu einer gemeinsamen<br />

Lösung kommen, die das Alte<br />

bewahrt, aber gleichzeitig neue<br />

Formen ermöglicht.“<br />

darstellen lassen. Es dürfe keine Rosinenpickerei<br />

geben, bei der sich die einen auf die<br />

lukrativen Bereiche konzentrieren und die<br />

anderen den „Kruuscht übernemma müsset,<br />

wo sichs hinda und vorne net rechnet“,<br />

wie es der aus dem schwäbischen Reutlingen<br />

stammende CDU­Mann in seinem<br />

Heimatdialekt ausdrückt. Soll heißen: nur<br />

unlukrative Fahrten sind für das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

zu wenig.<br />

GESETZ HAT SICH BEWÄHRT<br />

Das PBefG habe sich aus CDU­Sicht in<br />

der Gänze durchaus bewährt, sagt Donth.<br />

„Aber wir werden sicherlich auf die Weiterentwicklung<br />

in der Technik eine Antwort<br />

geben müssen.“ Aus Berichten seiner Vorgänger<br />

wisse Donth jedoch, wie schwierig<br />

das Austarieren der verschiedenen Wünsche<br />

und Anforderungen der einzelnen<br />

Interessenvertreter ist. 2013 musste das<br />

PBefG im Bereich der Linienverkehre an<br />

europäisches Recht angeglichen<br />

werden. „Da ist jedes<br />

Wort und jedes Komma austariert,<br />

wodurch mal eben kleine<br />

Änderungen des PBefG nicht<br />

möglich sind.“<br />

Bei der jetzt geplanten<br />

Novellierung ist es daher auch<br />

nicht zielführend, mikroskopisch<br />

kleine Änderungen vorzunehmen.<br />

Das kann nur in der breiten<br />

Diskussion erfolgen, in die auch die Verbände<br />

und deren Fachwissen einbezogen<br />

werden, verspricht Donth. „Insofern wird<br />

die Änderung des PBefG nicht die allererste<br />

Maßnahme sein, die aus dem Koalitionsvertrag<br />

fertig sein wird.“ Dass sie aber kommt,<br />

kann nicht bezweifelt werden, das sieht<br />

auch Stefan Gelbhaar so. Der aus Berlin<br />

stammende Politiker ist für die Partei Bündnis<br />

90/Die Grünen erstmals im Bundestag<br />

vertreten. Gelbhaar war vorher allerdings<br />

schon Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus<br />

und dort eng mit dem Thema Verkehr<br />

vertraut. Von dort stammt auch das fundierte<br />

„Praxis­ und Basiswissen“, das Müller<br />

dem noch jungen Politiker am Ende von<br />

dessen Ausführungen bestätigte.<br />

Gelbhaar sieht das <strong>Taxi</strong>gewerbe vor<br />

großen Herausforderungen, die aber<br />

auch Chance sein können. Im ländlichen<br />

»Ich finde es wichtig, dass<br />

wir die Debatte endlich einmal<br />

richtig anfangen und einen<br />

großen Wurf machen.«<br />

Daniela Kluckert<br />

Bereich sei der Rückgang an Mobilitätsangeboten<br />

ein echtes Problem, während die<br />

vielen Konkurrenten in den Städten eine<br />

Marktverdrängung betreiben, „die vielen<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmen zur Existenzbedrohung<br />

geworden ist. Da wird natürlich viel<br />

sensibler reagiert, wenn hier durch das<br />

PBefG weitere Einschnitte drohen“, zeigt<br />

der Grüne Verständnis für die Bedenken<br />

aus dem <strong>Taxi</strong>gewerbe.<br />

Die Branche selbst hat Gelbhaar bisher<br />

als „mitnichten konservativ geprägt“ kennengelernt,<br />

wie er explizit betont. „Ich weiß<br />

mich im wohligen Austausch zum Thema<br />

Inklusionstaxi, was ja auch eine Herausforderung<br />

ist“, lobt er die Branche. In Berlin<br />

wurde auch über das Thema Erdgastaxis<br />

immer progressiv geredet ,Lasst uns die<br />

TUT­Taxen probieren.‘ Es war immer klar:<br />

Wenn etwas sinnvoll und machbar war, hat<br />

sich die <strong>Taxi</strong>branche dem nicht verschlossen.<br />

Ich würde dieses beiderseitige Engagement<br />

gerne in diesem Sinne fortführen.<br />

Dass das am Ende funktionabel sein muss,<br />

ist völlig klar.“<br />

Zwischen Donth am Vormittag und Gelbhaar<br />

am Nachmittag hatte sich mit Daniela<br />

Kluckert nach dem Mittagsessen auch eine<br />

FDP­Politikerin der Diskussion gestellt.<br />

Auch Kluckert gehört dem Verkehrsausschuss<br />

an und die junge Liberale (37 Jahre)<br />

sitzt erstmals im Bundestag. Doch anders<br />

als Gelbhaar hatte sich die Politikerin noch<br />

nicht sehr intensiv mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

auseinandergesetzt. Das wurde beispielsweise<br />

deutlich, als sie eine Abschaffung<br />

der Rückkehrpflicht für Mietwagen forderte,<br />

weil diese ökologisch wie ökonomisch<br />

nicht sinnvoll sei. Auf die Gegenargumentation<br />

von Müller, in solchen Fällen würden<br />

Mietwagenfahrer den Markt noch mehr<br />

überschwemmen und im Innenstadtbereich<br />

den Verkehr verdichten, entgegnete Frau<br />

Kluckert, dass man dann die Anzahl der<br />

Mietwagen konzessionieren müsse. Hier<br />

muss die FDP­Politikerin noch aufgeklärt<br />

werden, dass dies der Artikel 12 des Grundgesetzes<br />

verbietet. Eine Mietwagenkonzession<br />

zu verweigern, verstößt gegen die freie<br />

Berufswahl.<br />

Kluckert, deren Wahlkreis im ländlich<br />

geprägten Niedersachsen liegt, beklagte<br />

auch, dass auf dem Land „das Versprechen<br />

der Mobilität nicht eingehalten wird“. Den<br />

von Müller daraufhin eingeworfenen Hinweis<br />

auf den Mindestlohn wies Frau Kluckert<br />

zurück. Das sei auch schon vor dem<br />

Mindestlohn der Fall gewesen.<br />

MOBIL AUF DEM LAND<br />

„Wenn wir das so belassen, werden wir<br />

sehen, dass immer mehr Leute aus dem<br />

ländlichen Raum abwandern, weil die Mobilität<br />

ein essenzieller Bestandteil jeglichen<br />

Lebens ist. Wenn wir das aber nicht wollen,<br />

dann müssen wir schauen, dass<br />

wir die Leute günstiger mobil<br />

schaffen. Ich bin mit Ihnen<br />

einer Meinung, dass man den<br />

<strong>Taxi</strong>gesellschaften nicht alle<br />

Last überhäufen kann und<br />

sie für all das verantwortlich<br />

macht, was die öffentliche Hand<br />

nicht mehr leisten kann. Aber<br />

genau deswegen sollten wir die<br />

Regeln öffnen, um gerade da, wo es schwierig<br />

wird, neue Geschäftsmodelle zuzulassen,<br />

um dann entscheiden zu können, ob es<br />

passt oder ob es nicht passt“, schlägt Frau<br />

Kluckert vor und hat große Pläne: „Alle bisherigen<br />

Regelungen solle man sich Schritt<br />

für Schritt ansehen, über die einzelnen<br />

Sachen diskutieren und dann hoffentlich<br />

zu einer gemeinsamen Lösung kommen,<br />

die das Alte bewahrt, aber gleichzeitig neue<br />

Formen ermöglicht. Ich finde es wichtig,<br />

dass wir die Debatte endlich einmal richtig<br />

anfangen und einen großen Wurf machen.“<br />

Ihre Beispiele für den großen Wurf waren<br />

allerdings nur einige wahllos zusammengewürfelte<br />

Aspekte. So müsse beispielsweise<br />

eine Regelung aus der BoKraft auf den<br />

Prüfstand, wonach <strong>Taxi</strong>s über fünf Türen<br />

verfügen müssen (richtig ist, dass ein <strong>Taxi</strong><br />

auf der rechten Seite eine zweite Tür haben<br />

muss), ebenso wie kommunale Regelungen,<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

6<br />

JUNI / JULI / <strong>2018</strong> TAXI


GEWERBEPOLITIK<br />

Stefan Gelbhaar, Bündnis 90/Die Grünen:<br />

„Konkurrenten betreiben in den Städten<br />

eine Marktverdrängung, die vielen <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />

zur Existenzbedrohung<br />

geworden ist.“<br />

Michael Donth, CDU:<br />

„Ein Koalitionsvertrag<br />

ist keine Bedienungsanleitung,<br />

die genau jeden<br />

Handgriff vorschreibt.“<br />

die <strong>Taxi</strong>s aus dem Umland das Laden von<br />

Fahrgästen in der Stadt verbieten.<br />

Michael Müller gab sein Bestes, doch<br />

letztlich war die Zeit zu knapp, um auf alle<br />

FDP­Irrtümer die passenden<br />

Antworten zu geben. Frau<br />

Kluckert versprach, in Berlin<br />

die <strong>Taxi</strong>zentrale zu besuchen.<br />

Der Blick hinter die Kulissen<br />

wird ihren Blickwinkel sicherlich<br />

verändern.<br />

Letztlich wollte keiner<br />

Frau Kluckert einen Vorwurf machen. Ihr<br />

Auftritt machte jedem der anwesenden<br />

<strong>Taxi</strong>vertreter noch mal klar, wie komplex<br />

die <strong>Taxi</strong>regelungen sind und wie intensiv<br />

die politische Aufklärung erfolgen muss.<br />

Um das PBefG zu reformieren, benötigt es<br />

»Wenn etwas sinnvoll und machbar<br />

war, hat sich die <strong>Taxi</strong>branche dem<br />

nie verschlossen.«<br />

Stefan Gelbhaar<br />

einen tiefen Einblick in die <strong>Taxi</strong>branche. Ab<br />

und zu ein Fahrgast vorne rechts zu sein,<br />

reicht nicht. Das PBefG nur mit Halbwissen<br />

oder auf Basis der Einflüsterungen der digitalen<br />

Konkurrenten zu reformieren, würde<br />

die <strong>Taxi</strong>branche ins Chaos stürzen und den<br />

Kundenschutz aufheben. In diesem Sinn<br />

war das neue Format der BZP­Frühjahrstagung<br />

eine gelungene Veranstaltung. Mit<br />

Herrn Donth ist der BZP schon lange in<br />

Gesprächen, er war bereits während der<br />

Europäischen <strong>Taxi</strong>messe 2016 als Redner<br />

und Zuhörer aufgetreten. Stefan Gelbhaar<br />

ist ein schöner Beweis, dass der Kontakt<br />

und die Aufklärung schon auf<br />

der kommunalen Ebene wichtig<br />

ist. Die <strong>Taxi</strong>­Kompetenz, die der<br />

grüne Politiker während seiner<br />

Zeit als Abgeordneter des Berliner<br />

Senats erworben hat, hilft<br />

nun in neuer Funktion im Bundestag.<br />

Bei Frau Kluckert macht<br />

Hoffnung, dass selbst liberale Gedanken im<br />

konstruktiven Dialog mit den <strong>Taxi</strong>­Interessen<br />

in Einklang zu bringen sind. Von daher:<br />

gerne noch mal in dieser Form. Nächste<br />

Gelegenheit ist bei der Europäischen <strong>Taxi</strong>messe<br />

im November in Köln.<br />

jh<br />

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SHARING<br />

TAXI-<br />

SHARING<br />

Was macht Moia in Hamburg und<br />

Hannover? Was setzt das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

dagegen? Welche neuen Anbieter<br />

drängen noch auf den Markt? Und<br />

wer will nicht gegen, sondern<br />

mit dem <strong>Taxi</strong> agieren? Ein<br />

Überblick.<br />

ISAR-TIGER<br />

IN MÜNCHEN<br />

Die Münchner Verkehrsgesellschaft MVG<br />

will ab Mitte <strong>Juni</strong> einen Sammeltaxi-Dienst<br />

erproben, dem man den vielsagenden Namen<br />

„Isar-Tiger“ gegeben hat. Der Test beginnt mit<br />

einer dreimonatigen, kostenlosen Erprobungsphase<br />

mit 20 umweltfreundlichen Pkw. Gefahren<br />

wird Samstagnacht von der Innenstadt in Richtung<br />

Westen der Stadt. Eventuelle Kapazitätserweiterungen<br />

will man in Kooperation mit <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />

verwirklichen. Die ersten Gespräche<br />

dazu gab es bereits mit den beiden großen<br />

<strong>Taxi</strong>-Anbietern in München: der <strong>Taxi</strong><br />

München eG und der IsarFunk-<br />

Zentrale. prh<br />

MYTAXI-<br />

MATCH UND CLEVER<br />

SHUTTLE EXPANDIEREN<br />

Seit Anfang Mai bietet mytaxi seine Sharing-<br />

Funktion „match“ auch in Berlin an. Auch in<br />

München will man bald an den Start gehen. Der<br />

<strong>Taxi</strong>vermittler aus dem Hause Daimler bietet dem<br />

Kunden einen Gutschein in Höhe von 30 Prozent<br />

des Fahrpreises, wenn keine Mitfahrer gefunden<br />

werden. Der Sharing-Anbieter Clever Shuttle ist<br />

derweil nach Stuttgart expandiert. „Genehmigt<br />

von der Behörde, die gleichzeitig die<br />

Anzahl der <strong>Taxi</strong>konzessionen reduzieren<br />

will“, kritisiert Murat Arslan<br />

von der <strong>Taxi</strong>zentrale TAZ.<br />

jh<br />

MOIA 1:<br />

HAMBURGER<br />

DISKUSSIONSRUNDE<br />

Der geplante Moia-Start in Hamburg schlägt<br />

hohe Wellen. Grund genug für die Handelskammer,<br />

die Beteiligten Ende Mai zu einem „fairen<br />

Dialog“ zusammenzuführen. Am Gipfeltreffen<br />

nahmen drei <strong>Taxi</strong>- und zwei Behördenvertreter<br />

sowie zwei Moia-Verantwortliche teil. Bei aller<br />

Sachlichkeit blieben die Fronten verhärtet, auch<br />

wenn ein <strong>Taxi</strong>vertreter Gesprächsbereitschaft<br />

bekundete. Wer was zu sagen hatte, kann<br />

unter www.taxi-times.taxi nachgelesen<br />

werden. Stichwortsuche: Hamburger<br />

Handelskammer. jh<br />

FOTOS: MVG, Khessrau Asefi, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

8<br />

JUNI / JULI / <strong>2018</strong> TAXI


SHARING<br />

ECO-BUS<br />

Für Mobilitätsverbesserungen<br />

müssen nicht unbedingt neue Anbieter<br />

als Billigheimer auf den Markt drängen.<br />

Vielmehr muss es darum gehen, bestehende<br />

Verkehrsträger zu integrieren. Das Max-Planck-<br />

Institut für Dynamik und Selbstorganisation<br />

(MPIDS) Göttingen probiert dies während der<br />

nächsten zwei Jahre in vier Gemeinden in<br />

Niedersachsen mit der Plattform „EcoBus“.<br />

Im Pilotversuch kommen fünf Sprinterbusse<br />

zum Einsatz. Bei Mehrbedarf soll die Flotte<br />

vorzugsweise von Bus- oder <strong>Taxi</strong>- bzw.<br />

Mietwagenunternehmen betrieben<br />

werden. prh<br />

TAXI-<br />

SHARING IN DEN<br />

MILLIONENSTÄDTEN<br />

Thomas Lohse von Hansa-Funk in Hamburg und<br />

BZP-Vizepräsident Hermann Waldner haben sich<br />

eindeutig zum <strong>Taxi</strong>-Sharing bekannt. „Für unsere<br />

Außendarstellung und für unsere Gewerbepolitik ist<br />

<strong>Taxi</strong>-Sharing sehr wichtig, es ist ein Ausweis unserer<br />

Bereitschaft und unserer Fähigkeiten“, betont Waldner<br />

und kündigte den Start des geteilten <strong>Taxi</strong>s für Berlin,<br />

München und Köln an. Lohse, in dessen Hamburger<br />

Zentrale <strong>Taxi</strong>-Sharing bereits angeboten wird,<br />

berichtet von bis zu 1 000 Fahrten am Tag, die<br />

man zum Start dank einer erfolgreichen Pressekampagne<br />

hatte. Danach wurde es wieder<br />

weniger. „Dieser Markt ist kein Selbstläufer.<br />

Man wird ihn langfristig<br />

bewerben müssen.“ jh<br />

WUNDER<br />

ZUM ZWEITEN<br />

MOIA 2:<br />

ZEIT GEWONNEN<br />

IN HANNOVER<br />

Der geplante Moia-Start in Hannover ist zunächst<br />

einmal aufgeschoben. Ein bei der Vergabekammer<br />

Lüneburg eingereichter Nachprüfungsantrag wurde<br />

angenommen. Die Hannoveraner Genehmigungsbehörde<br />

unterliegt nun zunächst einem „Zuschlagsverbot“.<br />

Gunther Zimmermann, Geschäftsführer der Fachvereinigung<br />

<strong>Taxi</strong> und Mietwagen im GVN, begrüßte<br />

die Lüneburger Entscheidung. Die so gewonnene<br />

Zeit müsse genutzt werden, „um den ÖPNV<br />

als Einheit aus ÖPNV mit Bussen, Bahnen,<br />

<strong>Taxi</strong>s und neuen Konzepten zu<br />

begreifen und weiterzuentwickeln“.<br />

jh<br />

Was Moia kann, will „Wunder“ auch<br />

können – in kleineren Städten. Im August will<br />

das Unternehmen mit einem Smart-Shuttle-<br />

Projekt in einer Stadt mit 50 000 Einwohnern<br />

starten. Das größere Geschäftsfeld scheint aber der<br />

Vertrieb der Software zu sein. Betreiber von Fahrdiensten,<br />

wie Sammeltaxis oder „Rufbusse“, sollen<br />

die Software nutzen und pro Fahrt und Fahrgast<br />

30 Cent an das Unternehmen abführen. Für die<br />

Firma ist es der zweite Versuch, in Deutschland<br />

Fuß zu fassen. 2014 war man mit<br />

der Idee, Fahrten an Laien-<strong>Taxi</strong>s zu<br />

vermitteln, an der deutschen<br />

Gesetzgebung gescheitert.<br />

prh<br />

TAXI JUNI / JULI / <strong>2018</strong><br />

9


SCHWEIZ + ÖSTERREICH<br />

NEWSTICKER<br />

BASLER TAXIFAHRER MACHEN<br />

UBER-STUNDEN<br />

Seit UberPOP nun endlich auch in<br />

Basel offiziell eingestellt wurde,<br />

setzt der US-Vermittler auch hier auf<br />

UberX, wodurch nur noch lizenzierte<br />

Fahrzeuge und Fahrer mit Fahrerlaubnis<br />

fahren dürfen. Viele von<br />

ihnen scheinen <strong>Taxi</strong>fahrer zu sein,<br />

die nach Dienstschluss das Dachzeichen<br />

entfernen und dann im Auftrage<br />

des amerikanischen Unternehmens<br />

weiterfahren. Diese Beobachtung<br />

machte dem SRF-Regionalprogramm<br />

Basel zufolge die<br />

Schweizer Gewerkschaft Unia.<br />

Roman Künzler von der Unia meint,<br />

vielen sei wohl nicht bewusst, dass<br />

durch überlange Arbeitszeiten die<br />

Sicherheit für Fahrer und Fahrgäste<br />

beeinträchtigt sei.<br />

prh<br />

WIENER TAXILENKER<br />

DEMONSTRIEREN<br />

EIN ZWEITES MAL<br />

Rund zwei Monate nach einer ersten Demo haben Wiens <strong>Taxi</strong>fahrer am 11. <strong>Juni</strong><br />

erneut gegen Uber protestiert. Diesmal mit der nahezu doppelten Anzahl an<br />

<strong>Taxi</strong>s. Rund 2 000 <strong>Taxi</strong>s hatten sich laut übereinstimmenden Medienberichten<br />

am Demonstrationszug beteiligt. Veranstalter der Demo war abermals der Global<br />

<strong>Taxi</strong>verein. Diese Gruppierung hatte bereits im April eine Protestfahrt organisiert.<br />

Die Forderungen haben sich im Vergleich zu damals nicht geändert. „Faire und<br />

klare Verhältnisse in der Personenbeförderung“ und: „Dem Preis-Dumping durch<br />

Uber muss ein Ende gesetzt werden“. Alfred Grimann, Sprecher des Global <strong>Taxi</strong>vereins,<br />

rief gegenüber „Die Presse“ nach Konsequenzen: „Laut dem geltenden<br />

Gesetz ist das, was Uber macht, illegal.“<br />

Jene Konsequenzen kamen schneller als erwartet. Das österreichische Verkehrsministerium<br />

reagierte<br />

bereits am Tag vor der<br />

Demo mit der Ankündigung,<br />

das Gelegenheitsverkehrsgesetz<br />

ändern<br />

zu wollen. „Die Rechtslage<br />

ist aktuell nicht so<br />

eindeutig“, gibt Hofer zu.<br />

„Zudem steht der Verdacht<br />

im Raum, dass sich<br />

Uber nicht an die Spielregeln<br />

des Gelegenheitsverkehrsgesetzes<br />

hält.“ Sein<br />

Ministerium wolle für<br />

eine eindeutige rechtliche<br />

Grundlage sorgen. jh<br />

Wiener <strong>Taxi</strong>kollegen haben von Uber<br />

die Schnauze voll.<br />

DIE PLÖTZLICHE ÜBELKEIT<br />

Bei einer Schwerpunktkontrolle der<br />

Finanzpolizei am Wiener Flughafen<br />

Schwechat kam es zu einer kuriosen<br />

Begebenheit, die Franz Kurz, Leiter<br />

der Finanzpolizei Wien, gegenüber<br />

der Zeitung „Kurier“ folgendermaßen<br />

schilderte: „Ein Mietwagenfahrer hat<br />

sich heimlich vom Acker gemacht, als<br />

er uns gesehen hat. Er hat nicht einmal<br />

sein Auto abgesperrt. Nach einiger<br />

Zeit ist der Unternehmer selbst<br />

gekommen, um das Auto abzuholen.<br />

Er hat behauptet, seinem Fahrer sei<br />

,urplötzlich übel geworden‘.“<br />

Doch damit nicht genug: Die Finanzpolizei<br />

fand schnell heraus, dass der<br />

Unternehmer auch noch im Steuerrückstand<br />

war. Sein Auto bekam er<br />

deshalb erst wieder, als er die Steuerschuld<br />

in mehrstelliger Höhe bar<br />

beglich. <br />

jh<br />

STREIT UM<br />

WIENER TAXI-DEMOS<br />

Können <strong>Taxi</strong>-Demos etwas bewirken? Innerhalb des Wiener <strong>Taxi</strong>gewerbes gibt es<br />

dazu unterschiedliche Ansichten. Die <strong>Taxi</strong>zentrale 40100 hatte sich an beiden bisherigen<br />

Wiener <strong>Taxi</strong>demos nicht beteiligt, gegenüber den Kollegen aber Verständnis<br />

gezeigt. 40100 hatte im Mai eine einstweilige Verfügung gegen Uber erwirkt und so<br />

ein Totalverbot der App erreicht, was Uber aber nicht davon abhielt, nur zwei Tage<br />

später mit veränderten Geschäftsbedingungen weiterzumachen.<br />

Auch die Verantwortlichen der Wiener <strong>Taxi</strong>-Fachgruppe führen eifrig Gespräche hinter<br />

denn Kulissen. Im gemeinsamen Kampf gegen Uber finde man „auf der Straße<br />

keine Lösungen“, wird der zuständige Spartenobmann der Wirtschaftskammer,<br />

Davor Sertic, in den Medien zitiert. Die Wirtschaftskammer hatte den Druck auf<br />

den Verkehrsminister bereits rund zwei Wochen vor der Demo verstärkt, als man<br />

Norbert Hofer per Pressemeldung aufforderte, „an Tempo zuzulegen und sich endlich<br />

der wahren Problemen in Österreich anzunehmen“. Reagiert hatte Hofer darauf<br />

zunächst nicht, dafür aber kurz vor der angekündigten <strong>Taxi</strong>-Demo, was wiederum<br />

Irfan Kuna als Erfolg seiner Aktionen verbuchte: „Da soll doch noch mal jemand<br />

behaupten, dass unsere Demonstrationen nichts bringen.“ <br />

jh<br />

FOTOS: Irfan Kuna, BMF-citronenrot<br />

10 JUNI / JULI / <strong>2018</strong> TAXI


ÖSTERREICH<br />

DAUMENKINO<br />

DER ESKALATION<br />

Achtung, Déjà-vu: In Wien lässt Uber den Streit mit der <strong>Taxi</strong>branche munter weiter<br />

eskalieren. An seinem altbewährten Muster hat der Konzern entgegen seinen<br />

Versprechungen nichts geändert.<br />

Zunächst sah es wie ein Durchbruch aus: Hatte die <strong>Taxi</strong>zentrale<br />

40100 aus Wien es endlich geschafft, nicht nur<br />

die Mietwagenunternehmen zur Verantwortung zu ziehen,<br />

gelang es deren Rechtsanwalt und Wettbewerbsspezialisten Dieter<br />

Heine im April sogar, den eigentlichen Verursacher der Malaise<br />

vor den Kadi zu bringen. Das Handelsgericht erließ eine einstweilige<br />

Verfügung und zwang Uber, seine Services UberBlack, -Van<br />

und UberX abzuschalten. Uber halte sich nicht an die geltenden<br />

Gesetze und Verordnungen der Stadt Wien und agiere wettbewerbswidrig,<br />

argumentierte die Zentrale, die über eintausend<br />

legale <strong>Taxi</strong>s allein in der Hauptstadt Österreichs disponiert. Fahrzeuge<br />

im Auftrag des amerikanischen Anbieters verstießen gegen<br />

die Rückkehrpflicht und würden Fahrgäste auch außerhalb der<br />

Gemeinde des Betriebssitzes aufnehmen. Das Handelsgericht drohte<br />

bei Zuwiderhandlung eine Strafe von bis zu 100 000 Euro je<br />

Einzelfall an.<br />

BRANCHE MUSS QUALITÄT STEIGERN<br />

Der Geschäftsführer von 40100, Christian Holzhauser, und Davor<br />

Sertic, Obmann der Sparte Transport und Verkehr, zeigten sich<br />

noch am selben Tag „hocherfreut“. Sertic kündigte aber an, dass<br />

weiter für faire Rahmenbedingungen gekämpft und an der Qualitätssteigerung<br />

der Branche gearbeitet werde. Doch die Freude<br />

währte nicht lange: Uber kündigte postwendend an, gegen die<br />

Verfügung vorzugehen und „nach einigen Tagen“ den Betrieb wieder<br />

aufzunehmen.<br />

Es folgten turbulente Stunden: Einige Menschen, darunter wohl<br />

etliche Fahrer des Billig-Anbieters, ließen nach der abrupten Notabschaltung<br />

der Laien-<strong>Taxi</strong>-App ihren Emotionen freien Lauf und<br />

drückten ihren Ärger auf der Facebook-Seite der <strong>Taxi</strong>zentrale<br />

40100 aus. Holzhauser ließ die Seite kurzfristig vom Netz neh­ u<br />

TAXI JUNI / JULI / <strong>2018</strong><br />

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ÖSTERREICH<br />

men und veröffentlichte eine Erklärung, in der er Verständnis<br />

zeigte und sich bei den Uber-Kunden entschuldigte. Im erwünschten<br />

freien Wettbewerb müssten sich alle Konkurrenten, zum<br />

Schutz des Konsumenten, eben an die Spielregeln halten. Außerdem<br />

bot <strong>Taxi</strong> 40100 allen Uber-Fahrern eine Ausbildung zum<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer zu einem vergünstigten Preis an, damit sie „in ein<br />

legales Geschäftsverhältnis“ wechseln könnten.<br />

Mytaxi goss noch einmal Öl ins Feuer und startete zeitgleich<br />

eine neue Gutscheinaktion in Österreich. Sarah Lamboj, Geschäftsführerin<br />

von mytaxi Austria, gab sich auch gar keine Mühe, einen<br />

Zusammenhang zu verschweigen: „Dies ist jetzt genau der Zeitpunkt,<br />

um gerade jungen Menschen zu zeigen, dass <strong>Taxi</strong>s einen<br />

modernen Service bieten können.“ Im Kielwasser segelte die wirtschaftsliberale<br />

Partei NEOS mit markigen Sprüchen zur „Rettung<br />

Ubers“ und wetterte in den Medien gegen eine vermeintliche Innovationsfeindlichkeit.<br />

Rechtsanwalt Dieter Heine beurteilt Ubers<br />

Geschäftsmodell anders: „(Es) wird zerbrechen, sobald es im legalen<br />

Rahmen durchgeführt werden muss.“ Gesetzesverstöße wohnten<br />

dem System inne; ohne gegen die Auflagen zu verstoßen, würde<br />

das Geschäft noch unwirtschaftlicher, als es durch die Dumpingpreise<br />

ohnehin schon ist. Diese Bedingungen, die die Unternehmer<br />

zu ihrem illegalen Handeln treiben, würden jedoch vom übermächtigen<br />

Vertragspartner den Mietwagenunternehmen diktiert.<br />

Zwangsläufig wird sich hier dem treuen Leser der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> ein<br />

Déjà-vu einstellen: Zu dem gleichen Schluss kam man bereits an<br />

vielen anderen Orten. Ob in München, Basel, Berlin oder Paris,<br />

die Probleme ähneln sich. Je genauer allerdings die Gerichtsurteile<br />

ausfallen würden, desto enger würde es, sagte Heine. Je mehr<br />

Uber und seine Erfüllungsgehilfen zur Einhaltung der Gesetze<br />

gezwungen würden, desto unattraktiver wird der Betrieb.<br />

Der Vermittler des illegalen <strong>Taxi</strong>dienstes für Mietwagen<br />

reagierte tatsächlich binnen weniger Tage auf die gerichtliche<br />

Verfügung und wälzte die Verantwortung für die Verstöße an<br />

seine angeschlossenen Unternehmer ab. Es wurden bis zum fol­<br />

PROFESSOR EDELMAN:<br />

»UBER MACHT ›ILLEGAL‹ NORMAL«<br />

EXPERTE HORAN:<br />

»UBER IST INEFFIZIENTER ALS TAXI«<br />

Der Harvard-Professor Benjamin Edelman analysierte das<br />

Vorgehen des kalifornischen Start-ups. Uber habe bereits<br />

in den USA die Behörden und Opponenten juristisch<br />

ausgespielt. Ubers Gegner hätten immer wieder Neuland<br />

betreten: Die personell bescheiden ausgestatteten Justiziare<br />

der Genehmigungsbehörden, nationale Gesetzgeber<br />

sowie die Behörden in den US-Bundesstaaten mussten<br />

ihre Erfahrungen mit der „neuen Technologie“ jeweils für<br />

sich selbst sammeln. Demgegenüber stand eine von Uber<br />

engagierte Phalanx aus Rechtsanwälten, bewaffnet mit<br />

ausgeklügelten juristischen Taktiken und Argumentationen,<br />

die sie in der Vielzahl vorangegangener Rechtsstreite<br />

perfektionieren konnten.<br />

„Wir sind nicht hier, um rechtliche Probleme zu lösen.<br />

Wir sind hier, um Geschäfte zu machen. Juristerei ist unser<br />

Werkzeug“, sagte einmal die ehemalige Chefin von Ubers<br />

Rechtsabteilung, Salle Yoo. Da wundert es nicht, dass die<br />

Geschäftsidee des Milliardenunternehmens von Grund auf<br />

illegal ist, wie Edelman formuliert. „Uber machte Illegalität<br />

normal und ist verdorben bis ins Mark.“<br />

prh<br />

Der Amerikaner Hubert Horan gilt als unabhängiger<br />

Experte mit 40-jähriger Expertise als Manager, Berater<br />

und Regulator im Transportsektor. Obwohl hauptsächlich<br />

berufen von Luftfahrtunternehmen, untersuchte er die<br />

betriebs- und volkswirtschaftliche Seite der aggressiv<br />

verfolgten Idee Ubers und fasste 2017 seine Ergebnisse<br />

im „Transportation Law Journal“ zusammen: Uber sei<br />

deutlich ineffizienter als die Konkurrenten des<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbes, die es vom Markt drängt. „Nichts in Ubers<br />

Geschäftsmodell löst die wichtigen Probleme des<br />

Gewerbes wie die hohen Kosten der für Stoßzeiten<br />

vorgehaltenen Kapazitäten.“ Keine der angeblichen<br />

Innovationen habe die Kosten des Transportes wettbewerbsfähiger<br />

gemacht.<br />

Ubers Wachstum beruhe nur auf der aggressiven<br />

Expansionsstrategie, die durch das Geld der Investoren<br />

finanziert werde. Ohne das sei das Geschäftsmodell auch<br />

in Zukunft schlicht nicht wettbewerbsfähig. Durch die<br />

Zerstörung tragfähiger Märkte aber gebe es einen volkswirtschaftlichen<br />

Schaden.<br />

prh<br />

FOTOS: Harvard University, Horanaviation<br />

12 JUNI / JULI / <strong>2018</strong> TAXI


genden Freitagabend schlicht die Geschäftsbedingungen abgeändert<br />

und der Betrieb wurde offiziell wieder aufgenommen. Uber<br />

ließ sich die online geänderten Geschäftsbedingungen von den<br />

Unternehmen bestätigen und wies die Fahrer schriftlich dazu an,<br />

nach der Erledigung eines Auftrags direkt zu ihrem jeweiligen<br />

Betriebssitz zurückzufahren und keine Fahrgäste ohne Bestellung<br />

aufzunehmen. Wenig überraschend: mit äußerst geringem Erfolg.<br />

Berichte über aggressive Begegnungen zwischen <strong>Taxi</strong>- und<br />

Mietwagenfahrern machten die Runde. In einem Fall ist angeblich<br />

auch eine Person angefahren und verletzt worden. Sowohl <strong>Taxi</strong>s<br />

wie Uber-Wagen wurden dabei beschädigt, Scheiben gingen zu<br />

Bruch. Fahrer versuchten, Verstöße mit Dashboard-Kameras festzuhalten.<br />

Am Wiener Flughafen sei ihre illegale Bereitstellung<br />

zwar durch die Polizei unterbunden worden, allerdings hielten die<br />

Fahrer ihre Fahrzeuge dann in der Nähe an anderen Orten bereit<br />

oder kreisten in der Erwartung eines neuen Auftrages umher,<br />

sagten <strong>Taxi</strong>fahrer.<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

PAUSE STATT RÜCKKEHR<br />

Gegenüber kurier.at berichteten Mietwagenfahrer ganz ungeniert,<br />

wie sie die Regeln umgehen. Sie würden eben nicht zum Betriebssitz<br />

zurückfahren, sondern das Warten auf den nächsten Auftrag<br />

als „Pause“ deklarieren oder sich sehr viel Zeit lassen. Offenbar<br />

ist es auch möglich, durch ein Aus- und Wieder-Einloggen in die<br />

App schneller einen Fahrauftrag zu erhalten. Uber, das eine Revision<br />

der Verfügung beantragt hat, wäscht seine Hände in Unschuld.<br />

Im kurier.at sagte eine Sprecherin, dass man die Einhaltung der<br />

Gesetze nicht kontrolliere.<br />

Rechtsanwalt Dieter Heine war schließlich kurz vor Redaktionsschluss<br />

der Meinung, ausreichend Beweise vorlegen zu können,<br />

dass Uber sein System nicht bzw. nicht nachhaltig genug geändert<br />

habe. Die Änderungen der Geschäftsbedingungen seien nicht viel<br />

mehr als eine Abschreckung gewesen. Er wird jetzt den Vollzug<br />

der angedrohten Strafen beantragen. Adressat ist hier erst mal<br />

der Vermittler Uber und nicht die einzelnen Mietwagenunternehmen.<br />

Der Experte für Handels- und Wettbewerbsrecht hält es für<br />

unwahrscheinlich, dass das Gericht Uber erlauben wird, die Verantwortung<br />

auf die Mietwagenunternehmen abzuwälzen, und sieht<br />

seine Haltung gestützt durch die Rechtsprechung des EuGH.<br />

Wiens <strong>Taxi</strong>lenker haben bereits zweimal gegen Uber demonstriert.<br />

Dem amerikanischen Appbetreiber mit Sitz in Amsterdam drohen<br />

dann bis zu 100000 Euro Strafe, und zwar pro Einzelfall. Gerichte<br />

entscheiden normalerweise innerhalb von zehn Tagen über solche<br />

Fälle. Gleichzeitig wird aber auch weiter gegen Mietwagenunternehmen<br />

vorgegangen, gegen die bereits eine gerichtliche Verfügung<br />

erlassen wurde. Um gegen die Unternehmen einzeln vorzugehen,<br />

müssen jeweils einzelne Verfügungen erwirkt werden. Das würde<br />

nicht zuletzt auch für die Gerichte einen erheblichen Aufwand<br />

bedeuten. Die nächsten Bände im Daumenkino „Uber eskaliert“<br />

können also schon mal vorbestellt werden. <br />

prh<br />

Sofort verfügbar.<br />

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TAXI INTERNATIONAL<br />

NEWSTICKER<br />

SEELENFRIEDEN<br />

KOSTET EXTRA<br />

Uber wird zusammen mit der Versicherungsgesellschaft<br />

Axa den Fahrern<br />

in Europa einen Unfall- und<br />

Krankenversicherungsschutz bieten.<br />

Der angeblich kostenlose Schutz soll<br />

Unfälle, Verletzungen, Krankheiten<br />

ebenso abdecken wie „Leistungen<br />

bei Elternschaft“. Ganz selbst- und<br />

kostenlos wird die gemeinsame<br />

Plattform offenbar doch nicht sein:<br />

Eine „individuelle Anpassung“<br />

sowie „Erweiterungen“ wie „Verdienstausfall-<br />

oder Rentenversicherung“<br />

müssen von den Fahrern der<br />

Axa abgekauft werden. Uber-Boss<br />

Khosrowshahi sprach von einem<br />

„bahnbrechenden Schutz“ und „Seelenfrieden<br />

für die Fahrer“. prh<br />

Bei <strong>Taxi</strong>fy sitzt<br />

jetzt auch Daimler<br />

im Vorstand.<br />

TAXIFY ERHÄLT<br />

175 MILLIONEN<br />

US-DOLLAR<br />

TAXIS BLEIBEN<br />

UNVERZICHTBAR<br />

Trotz Laien-<strong>Taxi</strong>s und selbstfahrender<br />

Fahrzeuge: <strong>Taxi</strong>s wird man<br />

immer brauchen, meint Dr. Michael<br />

Galvin. Die größte Unbekannte in der<br />

Gleichung der neuen Konkurrenten<br />

sind nämlich die Fahrgäste mit ihren<br />

individuellen Bedürfnissen und<br />

Benehmen. <strong>Taxi</strong>s könnten damit am<br />

besten umgehen. „Die Personenbeförderung<br />

war schon immer ein chaotisches<br />

Geschäft – und wird es auch<br />

in Zukunft bleiben“, fasste Galvin<br />

seine langjährigen Erfahrungen aus<br />

London zusammen, wo das <strong>Taxi</strong> sich<br />

immer noch trotz Konkurrenz<br />

behaupten könne. Der Chef des operativen<br />

Geschäftes der Vermittlungsplattform<br />

Karhoo warb dafür, bei den<br />

befürchteten Umbrüchen durch<br />

Deregulierungen und neuen Konkurrenten<br />

aktiv zu werden, Gespräche<br />

zu führen und so die eigene gewerbliche<br />

Zukunft mitzugestalten. prh<br />

Der aus Estland kommende App-Fahrtenvermittler <strong>Taxi</strong>fy hat eine weitere Finanzierungsrunde<br />

abgeschlossen. Neben dem Automobilkonzern Daimler als Hauptinvestor<br />

beteiligte sich unter anderem auch Didi Chuxing. Daimler bekommt<br />

dafür einen Platz im Vorstand des Unternehmens. Daimler baut „Mobilität als<br />

Dienstleistung“ als zweites Standbein neben der Automobilproduktion weiter aus<br />

und stärkt seine Position als Vermittler in Europa. Über die Beteiligung Didis in<br />

unbekannter Höhe ist auch der Transportgigant Softbank ein wesentlicher Teilhaber<br />

des Laien-<strong>Taxi</strong>-Anbieters.<br />

Das Geld möchte <strong>Taxi</strong>fy, die angeblich weltweit über 500 000 Fahrer und zehn<br />

Millionen Kunden verfügen, für die Expansion investieren – insbesondere möchte<br />

man nach Deutschland. <strong>Taxi</strong>fys Strategie: dort auftreten, wo das Geschäftskonzept<br />

bereits legalisiert wurde. <br />

prh<br />

UBER: EUROPA<br />

STATT ASIEN<br />

In Singapur ist Uber nicht mehr verfügbar – das Geschäft wurde gegen Beteiligungen<br />

am Konkurrenten Grab verkauft. Die frei werdenden Ressourcen möchte<br />

Uber für seine „Kernmärkte“ Europa und USA einsetzen.<br />

Trotz Bedenken der Wettbewerbsbehörden ist der Deal vollzogen. Dahinter steckt<br />

der japanische Technologiekonzern Softbank, der größter Anteilseigner der beiden<br />

Konkurrenten ist. Der möchte sein gesamtes Geschäft weltweit konsolidieren,<br />

und das bedeutet, dass Südostasien (über 594 Millionen Einwohner mit hohem<br />

Wirtschaftswachstum) in Zukunft von Grab anstatt von Uber beackert werden<br />

soll. Sowohl Kunden wie auch Fahrer spüren jetzt die Auswirkungen der Monopolbildung<br />

in einem deregulierten Markt. Kurz nach dem Abschalten der Uber-<br />

App kam es zu einem rasanten Anstieg der Preise. Go-Jek, Unternehmenswert<br />

5 Mrd. Dollar, ist bislang in Indonesien (240 Millionen Einwohner) der Platzhirsch<br />

und möchte mit 500 Millionen Dollar in die Lücke stoßen.<br />

Das japanische Softbank, ursprünglich Internet-Anbieter, ist größter Anteilseigner<br />

von Uber und vieler ähnlicher Apps. Auch an Herstellern von Komponenten<br />

oder Software für autonome Fahrzeuge ist Softbank wesentlich beteiligt. prh<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong>fy, <strong>Taxi</strong> & Mobility Update <strong>2018</strong><br />

14 JUNI / JULI / <strong>2018</strong> TAXI


TAXI INTERNATIONAL<br />

Internationale Fachleute<br />

trafen sich zur Konferenz<br />

„<strong>Taxi</strong> & Mobility Update“<br />

in Brüssel.<br />

TAXI-EXPERTEN IM<br />

ERFAHRUNGSAUSTAUSCH<br />

»Wer hat Zugang zum Mobilitätsmarkt der Zukunft?«<br />

»Wer ist dabei, wer ist raus?« – Mit diesen Fragen beschäftigten sich die<br />

Teilnehmer des diesjährigen »<strong>Taxi</strong> & Mobility Update« in Brüssel.<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong> & Mobility Update <strong>2018</strong><br />

Die neuen Plattformen, zusammengefasst unter „Mobilität<br />

als Service“ (MaaS, Mobility as a Service), autonome<br />

Fahrzeuge und intelligente Transportsysteme waren<br />

ebenso unter den von über 20 vortragenden Experten abgehandelten<br />

Themen wie auch rechtliche Aspekte, wirtschaftliche Entwicklungsdaten<br />

und natürlich der Einfluss von Uber und ähnlichen<br />

Anbietern.<br />

Über den Stand der Entwicklung autonomer Fahrzeuge und<br />

deren tatsächliche Zukunftsfähigkeit wurde aus neutraler, wissenschaftlicher<br />

Sicht von Prof. Dr. Lieselot Vanhaverbeke (Universität<br />

Brüssel) berichtet. Das fahrerlose Fahrzeug würde noch sehr<br />

lange auf seine Einführung warten müssen – hier sei die Rede von<br />

Jahrzehnten und nicht von Jahren. Das sieht der Technologieberater<br />

Alwin Bakker aus Rotterdam genauso.<br />

Warum man trotz der Uber-Urteile des Europäischen Gerichtshofes<br />

keine Entwarnung geben konnte, ergab sich aus den Schilderungen<br />

über die Auswüchse des <strong>Taxi</strong>marktes der Niederlande<br />

nach der Deregulierung (siehe Bericht auf Seite 16). So stellte man<br />

aus dem Publikum die naheliegende Frage, ob so etwas auch<br />

Deutschland bevorstehen könnte. Einen Überblick über das erfreulicherweise<br />

noch gut organisierte deutsche <strong>Taxi</strong>gewerbe gab der<br />

Jurist Herwig Kollar (Vorstandsmitglied des BZP). Er ging dann<br />

auf die Herausforderungen ein, die sich aus einer möglichen<br />

Reform des Personenbeförderungsgesetzes sowie den neu auf den<br />

Markt drängenden Verkehrsanbietern ergeben könnten.<br />

Auch die Entwicklungen in Großbritannien, den USA oder Russland<br />

könnten sich angesichts der Deregulierungswünsche für<br />

Mitteleuropa als relevant erweisen. Simon Buggey von der Londoner<br />

Genehmigungsbehörde TfL stellte sich einiger Kritik im<br />

Umgang mit der Lizenzvergabe für mittlerweile 120000 Fahrzeuge<br />

im <strong>Taxi</strong>- und Mietwagengewerbe der britischen Hauptstadt.<br />

Irina Zaripova (Direktorin der <strong>Taxi</strong>behörde Moskaus) gab einen<br />

Einblick in ihre Versuche, den Markt für Fahrer und Kunden gleichermaßen<br />

sicher und nachhaltig zu gestalten.<br />

Eingeladen hatten – wie jedes Jahr – die Journalisten und<br />

Heraus geber Katie Challans und Wim Faber, die unter anderem<br />

die unabhängige Informationsplattform „Mobility Intelligence“<br />

und „<strong>Taxi</strong> Intelligence“ betreiben. Auf dem Podium und den Referentenplätzen<br />

saßen <strong>Taxi</strong>betreiber, Gewerbe- und Behördenvertreter,<br />

Forscher und Experten aus der ganzen Welt. Humorvoll<br />

moderiert wurde die Veranstaltung von Richard Harris, einem<br />

Fachmann für Autonomes Fahren und MaaS. <br />

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Der neue EKO-Umbau zum<br />

Rollstuhlbeförderungsfahrzeug<br />

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Experte Hein Maas: „Die Möglichkeiten,<br />

Fahrer für Fehlverhalten<br />

zur Verantwortung zu ziehen,<br />

sind durch die Marktfreigabe<br />

auf null gesunken.“<br />

DIE LEKTIONEN<br />

DER NIEDERLÄNDER<br />

Welche Folgen die Deregulierung für die Niederlande hat und wie jetzt<br />

gegengesteuert wird, berichtete der unabhängige Kommunalberater Hein Maas<br />

auf der <strong>Taxi</strong> & Mobility Update <strong>2018</strong>.<br />

Die Deregulierung des <strong>Taxi</strong>- und<br />

Mietwagenmarktes im Jahre 2000<br />

habe nicht die gewünschten positiven<br />

Effekte für den Kunden gebracht, so<br />

Maas. Ihr Kernstück war die völlige Freigabe<br />

der Anzahl von Lizenzen, die Einführung<br />

einer Tarif-Höchstgrenze und viele andere<br />

„Erleichterungen“ wie der Wegfall der Ortskundeprüfung.<br />

„Mehr Wagen, mehr Fahrer,<br />

mehr Probleme.“ Die negativen Auswirkungen<br />

würden überwiegen, so Maas, und das<br />

sowohl für den Kunden wie auch für die<br />

Städte und Anwohner und nicht zuletzt für<br />

die Fahrer.<br />

Die Freigabe habe zu einer Schwemme<br />

von <strong>Taxi</strong>s geführt. Amsterdam (850 000 Einwohner)<br />

habe heute offiziell etwa<br />

4 000 lizenzierte <strong>Taxi</strong>s, hinzu kämen mindestens<br />

2 000 <strong>Taxi</strong>s, die man in Deutschland<br />

als Mietwagen bezeichnen würde. Sie<br />

Die blauen Kennzeichnen der <strong>Taxi</strong>s<br />

beherrschen, wie hier in Amsterdam, neben<br />

den Fahrrädern das Straßenbild.<br />

sind für UberX oder andere unterwegs.<br />

Mindestens 1 000 Privatfahrzeuge gingen<br />

außerdem illegal der Personenbeförderung<br />

nach. Die Wagen verteilten sich dabei nicht<br />

über das gesamte Stadtgebiet, sondern konzentrierten<br />

sich vor allem auf den Unterhaltungs-<br />

und Rotlichtbezirk und sorgten dort<br />

für erhebliche Probleme. Maas hält es für<br />

möglich, dass bald bis zu 10 000 Fahrzeuge<br />

die Stadt verstopfen könnten.<br />

SCHLECHTES VERHALTEN<br />

Die Möglichkeiten, Fahrer für Fehlverhalten<br />

zur Verantwortung zu ziehen, seien durch<br />

die Marktfreigabe auf null gesunken. Das<br />

habe laut Maas zu einer Verschlechterung<br />

des Verhaltens geführt. Kurzstrecken würden<br />

immer häufiger abgelehnt, Umwege<br />

gefahren, Kunden schlecht behandelt, die<br />

Fahrer seien ortsunkundig und würden<br />

kaum niederländisch sprechen können.<br />

An <strong>Taxi</strong>ständen müssten Kunden den Preis<br />

verhandeln und würden eingeschüchtert.<br />

Bedrohungen und Prügeleien der <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

untereinander seien keine Seltenheit.<br />

Es gäbe zwar eine Beschwerde-Hotline für<br />

Fahrgäste, aber ein einheitliches, digitales<br />

Ratingsystem für <strong>Taxi</strong>s würde Maas bevorzugen.<br />

Das ließe auch positive Bewertungen<br />

zu.<br />

Die Versorgungssicherheit auf dem<br />

Lande sei schon lange nicht mehr gewährleistet,<br />

berichtete eine gut informierte<br />

Quelle, die anonym bleiben wollte, unserer<br />

Zeitschrift während der anschließenden<br />

Kaffeepause. Der Zustand des Gewerbes sei<br />

„katastrophal“.<br />

Zwischenzeitlich wurde versucht, nachzubessern,<br />

indem man das entsprechende<br />

nationale Gesetz 2012 wieder änderte.<br />

Viele Städte haben TTOs eingeführt. Das<br />

sind behördlich lizenzierte <strong>Taxi</strong>zentralen,<br />

denen ein <strong>Taxi</strong> angehören muss und<br />

die sich einer internen Qualitätskontrolle<br />

unterwerfen müssen.<br />

In Amsterdam gibt es acht dieser TTOs.<br />

Das System sei okay, findet Maas, aber es<br />

müsse besser werden. Auch kleinere Städte<br />

führten viele der alten Regeln wieder<br />

ein: Ortskundeprüfung, Kennzeichnungspflicht<br />

und Identifizierung der Fahrer. In<br />

Zusammenarbeit mit den TTOs soll auf den<br />

<strong>Taxi</strong>plätzen für Ordnung gesorgt werden.<br />

Maßnahmen, die dem geübten, ortsansässigen<br />

Kunden helfen mögen, aber nicht dem<br />

Touristen, der nicht weiß, welchem Anbieter<br />

er trauen kann.<br />

Ein Gutachten kam 2017 zu dem<br />

Schluss: Auch die gesetzlichen Nachbesserungen<br />

von 2012 konnten die meisten<br />

negativen Effekte der Deregulierung für die<br />

Städte nicht auffangen. Die neuen Regeln<br />

haben vor allem einen alles entscheidenden<br />

Nachteil: Sie gelten nur für lizenzierte<br />

<strong>Taxi</strong>s, aber nicht für <strong>Taxi</strong>s, die für Uber und<br />

andere App-Anbieter eingesetzt werden.<br />

Uber-Fahrer nehmen auch illegal auf der<br />

Straße Passagiere auf.<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> & Mobility Update <strong>2018</strong>, Philipp Rohde<br />

16 JUNI / JULI / <strong>2018</strong> TAXI


TAXI INTERNATIONAL<br />

VOLLELEKTRISCHE TAXI-FLOTTEN: TRÄUMEREI ODER ÖKONOMISCHE OPTION?<br />

Amsterdam möchte alle <strong>Taxi</strong>s bis 2025 elektrifizieren. Schon<br />

heute fahren dort über 1 200 <strong>Taxi</strong>s elektrisch, mehrheitlich<br />

Tesla. Dieser Erfolg gründet sich auf vielen Säulen. So gab<br />

es durchaus die Nachfrage; vor allem bei Firmen, die etwas<br />

für ihr Image tun können, wenn sie für ihre Kunden und<br />

Geschäftspartner emissionsfreie Teslas bestellen. Anwohner<br />

und Gewerbetreibende waren gleichermaßen abgestoßen von<br />

den Auswirkungen der Marktfreigabe (siehe nebenstehender<br />

Beitrag). Die <strong>Taxi</strong>-Organisationen (TTOs) entdeckten ein<br />

neues Qualitätsmerkmal für sich: lokal emissionsfreie <strong>Taxi</strong>s.<br />

Der erste Schub kam 2014 vom Amsterdam Airport Schiphol,<br />

der in seiner <strong>Taxi</strong>-Ausschreibung emissionsfreie Fahrzeuge<br />

forderte. Den Zuschlag bekamen drei <strong>Taxi</strong>betriebe mit<br />

167 Teslas.<br />

Vorfahrt für E-<strong>Taxi</strong>s an den Halteplätzen<br />

Was folgte, war ein Kraftakt: Zunächst einmal sind da die<br />

hohen Investitionen, sowohl für die Ladestationen wie auch<br />

für die teureren Wagen. Die Schnellladestationen konnte TCS<br />

Schiphol nur auf einem privaten Gelände unterbringen. Auch<br />

in der Stadt mussten Stationen geschaffen werden, die <strong>Taxi</strong>s<br />

vorbehalten bleiben. Ohne die Bereitschaft der <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

und Behörden gleichermaßen wäre es nicht gelungen.<br />

E-<strong>Taxi</strong>s und an zweiter Stelle LPG-/CNG-Taxen bekamen<br />

an den wichtigsten Halteplätzen Vorfahrt. Am Flughafen<br />

tauchen zwischen den E-<strong>Taxi</strong>s fast nur noch Kleinbusse als<br />

Dieselfahrzeuge auf.<br />

Die <strong>Taxi</strong>zentrale Schiphol (TCS) konnte beim Stromlieferanten<br />

günstige Konditionen aushandeln. Auch die Fahrer mussten<br />

sich umstellen. Ihnen wird ein Training auf elektrischen<br />

Fahrzeugen angeboten. Unter dem Namen „Cabbie“ können<br />

sich Fahrer jederzeit fahrbereit aufgeladene <strong>Taxi</strong>s mieten<br />

und zahlen nur für deren Benutzung. Bleibt letztendlich<br />

die betriebswirtschaftliche<br />

Seite: Obwohl die<br />

Anschaffungskosten für<br />

einen Tesla sehr hoch<br />

ausfallen, fährt er das<br />

wieder ein. El Bouakili<br />

rechnet vor, dass bei einer<br />

jährlichen Laufleistung<br />

von 80 000 km der Tesla<br />

0,25 Eur/km kostet, eine<br />

Mercedes E-Klasse aber<br />

0,28. Auf eine Lebensdauer<br />

von fünf Jahren<br />

Gamis el Bouakili, Managing<br />

Director von Schipholtaxi, der bezogen erwirtschaftet<br />

größten Elektrotaxi-Flotte Europas, der Stromer 12 000 Euro<br />

teilt seine Erfahrungen.<br />

mehr.<br />

prh<br />

Sie umfassen auch nicht einen der wichtigsten<br />

Punkte: Die Zahl der <strong>Taxi</strong>lizenzen<br />

ist weiterhin nicht begrenzt. Sie sind relativ<br />

leicht zu bekommen, und davon wird häufig<br />

Gebrauch gemacht. Die Wagen verstopfen<br />

mittlerweile die Straßen der Städte und<br />

belästigen die Anwohner durch Lärm und<br />

Abgase ganz erheblich. Den Kommunen<br />

fehlt immer noch die Handhabe, die Zahl<br />

der zugelassenen Fahrzeuge zu begrenzen,<br />

und sie gehen jetzt dazu über, die Zufahrt<br />

von einzelnen Gebieten mit aufwendigen<br />

technischen Systemen einzuschränken.<br />

Die Selbstkontrolle der TTOs sollte durch<br />

die Behörden weiter gefördert werden, fordern<br />

die Gutachter in ihren Empfehlungen.<br />

Die Zusammenarbeit mit den Behörden und<br />

der Behörden untereinander soll verbessert<br />

und digitalisiert werden. Die Kommunen<br />

und Städte benötigten die rechtlichen<br />

Ermächtigungen, <strong>Taxi</strong>s und den gesamten<br />

Markt kontrollieren zu können. Zur Verbesserung<br />

des Dienstleistungsniveaus<br />

schlagen sie auch die Einrichtung eines<br />

einheitlichen, digitalen Ratingsystems für<br />

Unternehmen und Fahrer vor. Die Anzahl<br />

der eingesetzten <strong>Taxi</strong>s in einem Gebiet sollte<br />

unbedingt der Nachfrage angepasst werden.<br />

Wie das umgesetzt werden kann, da<br />

gäbe es wohl noch Forschungsbedarf.<br />

Letztendlich, so war deutlich zu vernehmen,<br />

kann vor einer so weitgehenden Regulierung<br />

nur gewarnt werden. prh


TAXI TIMES SEMINAR<br />

NEWSTICKER<br />

OUTSOURCING ODER<br />

INHOUSE-LÖSUNG<br />

MPC, Opta Data und die Spitzlei<br />

GmbH nutzten beim <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>­Seminar<br />

die Zeiten vor und zwischen den<br />

Vorträgen, um mit Infoständen auf<br />

ihre Produkte aufmerksam zu<br />

machen. Alle drei Firmen agieren als<br />

Dienstleister für die Abrechnung von<br />

Krankenfahrten, wobei sich deren<br />

Kunden auf jahrzehntelange Erfahrungen<br />

der jeweiligen Unternehmen<br />

verlassen können. Während sich<br />

Opta Data und Spitzlei ideal für <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

eignet, die ihre Krankenfahrtenabrechnung<br />

komplett<br />

außer Haus geben wollen, ist MPC<br />

eine gute Alternative für Inhouse­<br />

Lösungen. Deren Abrechnungstool<br />

für Krankenfahrten ist komplett in die<br />

Tarifsoftware integriert, mit der unter<br />

anderem auch Fahrten inklusive Webbooking<br />

disponiert oder AST­ bzw.<br />

ALT­Verkehre abgewickelt werden<br />

können.<br />

jh<br />

ACTIVA SETZT AUF<br />

FLEXIBLE LÖSUNGEN<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>­Seminare sind traditionell eine Mischung aus Information und<br />

„selber anfassen“. So auch beim Frühjahrsseminar im April, als zwischen den<br />

Vorträgen über Krankenfahrten, deren Entgelte und gute PR (siehe gegenüberliegende<br />

Seite) auch Fahrzeugmodelle mit speziellen Rollstuhlumbauten und<br />

Elektroantrieb gezeigt wurden. Gastgeber war die Filiale der Bleker­Gruppe<br />

in Münster, die neben vielen anderen Marken auch die ersten ausgelieferten<br />

Nissans Leaf II zeigen konnte. Das Interesse der Teilnehmer am Elektroantrieb<br />

war groß, ebenso wie an den Rollstuhlumbauten<br />

der Firma Activa, die auch<br />

zu Bleker gehört.<br />

„Alle unsere Fahrzeuge werden an<br />

unserem Firmenstandort in Borken<br />

umgerüstet, wir liefern jedoch bundesweit“,<br />

berichtete Geschäftsführer<br />

Olaf Benning den Seminarteilnehmern.<br />

Gezeigt wurden Citroën Berlingo und<br />

Peugeot Partner mit Heckausschnitt,<br />

deren Rampen mit einem Handgriff<br />

umgelegt werden können. Benning<br />

und seine Kollegen hatten aber auch<br />

einen Jumper mit integrierter Rollibox<br />

dabei, den man je nach Bedarf als 9­Sitzer<br />

oder aber als Rollstuhltaxi für bis<br />

zu vier Rollstühle einsetzen kann. jh<br />

o.benning@activa-automobilservice.de<br />

Praxisbezogenes Fachsimpeln:<br />

Activa-Geschäftsführer Olaf Benning<br />

(links) mit Seminarteilnehmer und<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer Elibol Oguzhan.<br />

Michael Gajewski,<br />

m.gajewski@optadata-gruppe.de<br />

Gisela Spitzlei (Mitte),<br />

info@spitzlei-abrechnungen.de<br />

Holger Kampmann (links),<br />

kampmann@mpc-software.de<br />

DATENSCHUTZ =<br />

SICHTSCHUTZ AM<br />

DATENFUNKGERÄT<br />

Wenige Wochen vor dem Inkrafttreten der neuen Datenschutzgrundverordnung<br />

DSGVO referierte Wolf­Hennig Hammer beim <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>­Seminar über den verschärften<br />

Datenschutz. Hammer ist bei der ETL Kanzlei Voigt tätig, die im ganzen<br />

Bundesgebiet Rechtsanwaltskanzleien unterhält und Autohäusern, Reparaturwerkstätten,<br />

Speditionen, Fuhrparkbetreibern, Car­Sharing­Unternehmen und eben<br />

auch <strong>Taxi</strong>unternehmen zur Seite steht. Dies gilt auch für das Thema Datenschutz,<br />

für den man „als verantwortlicher Unternehmer alle Mitarbeiter sensibilisieren<br />

muss“, empfahl Hammer den Seminarteilnehmern. Schließlich gelte die DSGVO<br />

auch für analoge Daten, weshalb beispielsweise ein Transportschein nicht offen<br />

zugänglich rumliegen darf. Auch ein verlassener<br />

Monitor, der nicht gesperrt wurde, kann bereits<br />

eine Datenschutzverletzung bedeuten. Aber auch<br />

im <strong>Taxi</strong> selber lauern Gefahren. So sollte zum Beispiel<br />

der Datenmonitor im <strong>Taxi</strong> mit einer Sichtschutzfolie<br />

abgedeckt werden.<br />

Prinzipiell dürfen Daten nur erhoben und weitergegeben<br />

werden, wenn dafür eine Einverständniserklärung<br />

vorliegt. Diese kann auch mündlich erfolgen,<br />

erschwere allerdings die Beweispflicht. „Prozesssicher<br />

ist nur die Unterschrift, die das Einverständnis<br />

zur Verarbeitung der Daten bestätigt.“<br />

jh<br />

Wolf-Henning Hammer wolf-henning.hammer@kanzlei-voigt.de<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

18 JUNI / JULI / <strong>2018</strong> TAXI


TAXI TIMES SEMINAR<br />

Leidgeprüfte <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer informierten sich<br />

beim <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Seminar zum Thema Krankenfahrten.<br />

Gisela Spitzlei<br />

Paul Gerlach<br />

»IHR EINKOMMENSVERLUST<br />

INTERESSIERT NIEMANDEN«<br />

Um bessere Krankenfahrtentgelte zu erreichen, müssen sich <strong>Taxi</strong>betriebe neue<br />

Verbündete suchen. Tipps dazu gab es beim <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Frühjahrsseminar.<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Der Druck der Krankenkassen ist noch einmal stärker<br />

geworden. Vor allem die AOK hat sich von einem fairen<br />

zu einem unfairen Partner gewandelt. „Es besteht die<br />

große Gefahr, dass die AOK gar nicht mehr mit Verbänden abschließen<br />

will“, erkennt Gisela Spitzlei eine besorgniserregende Tendenz.<br />

Spitzlei ist die Vorsitzende des Ausschusses Krankenfahrten<br />

innerhalb des Bundesverbands BZP. Sie trat als Referentin beim<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>­Frühjahrsseminar in Münster auf und hatte für die<br />

schlechtere Verhandlungsposition des <strong>Taxi</strong>gewerbes auch eine<br />

Erklärung: „Die Ausschreibungsportale haben den Kassen gezeigt,<br />

dass man mit uns spielen kann. Der Billigste kriegt die Fahrt.<br />

Diese Plattformen muss man sterben lassen.“<br />

Spitzleis Aufforderung, sich besser untereinander zu verständigen,<br />

anstatt sich mit Preisdumping jenseits der Existenzgrundlage<br />

zu manövrieren, stieß bei den Teilnehmern auf große<br />

Zustimmung, wobei die eigentlichen Adressaten solcher Appelle<br />

genau wieder nicht erreicht wurden, weil sie gerade nicht zu solchen<br />

Weiterbildungen gehen.<br />

Gisela Spitzlei hatte deshalb für die Anwesenden auch eine<br />

weitere Botschaft: Man müsse sich als Unternehmen, das Krankenfahrten<br />

durchführt, in der Öffentlichkeit besser verkaufen.<br />

„Präsentieren Sie sich bei einem Stadtfest gemeinsam mit drei<br />

anderen Kollegen. Stellen Sie sich mit einem <strong>Taxi</strong> mittendrein und<br />

zeigen Sie allen Besuchern, welche Leistungen Sie täglich für<br />

Kranke und mobilitätseingeschränkte Personen vollbringen.“<br />

In diese Kerbe schlug auch der nächste Referent, Paul Gerlach:<br />

„Sie haben Verbündete“, verriet er den Zuhörern. „Ihre Fahrgäste,<br />

der örtliche Inklusionsbeauftragte, der Journalist Ihrer Tageszeitung.“<br />

Doch wie kann man an die rankommen? Gerlach ist Inhaber<br />

von InOrange Communication und kennt die Vorgehensweise aus<br />

jahrzehntelanger beruflicher Erfahrung. „Sie müssen klare, positive<br />

Botschaften setzen und Ihre Leistungen hervorheben. Auf<br />

keinen Fall dürfen Sie über zurückgegangene Umsätze jammern.<br />

Die Höhe Ihres Einkommensverlustes interessiert niemanden.“<br />

Die <strong>Taxi</strong>branche hat medial und politisch spannendere Zahlen<br />

zu bieten. Beispielsweise die, dass nur 0,483 Prozent der Gesamtausgaben<br />

des Gesundheitswesens auf Krankenfahrten entfallen.<br />

Oder dass die Pro­Kopf­Ausgaben der Krankenkassen für alle vom<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe durchgeführten Krankenfahrten nur 15 Euro jährlich<br />

betragen. Und nicht zuletzt, dass die <strong>Taxi</strong>branche jährlich 100 Millionen<br />

Krankentransporte durchführt. „Was passiert, wenn es uns<br />

morgen nicht mehr gibt?“, fragt Frau Spitzlei und wirft den Krankenkassen<br />

vor, Patienten nur als Stückgut zu behandeln und <strong>Taxi</strong>kollegen<br />

nur wie Stückgut­Fahrer bezahlen zu wollen. Was aus<br />

Sicht des PR­Profis Gerlach schon wieder eine einprägsame Argumentation<br />

gegenüber Journalisten und Fahrgästen wäre. jh<br />

fms-Fahrzeuggeräte im<br />

perfekten Zusammenspiel<br />

Neueste Technologie · zukunftssicher<br />

einfacher Einbau · flexibel · kostengünstig<br />

DBG X800<br />

DBG A3<br />

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DBG Xcover4<br />

Fiskal-Schnittstelle zu MID-Taxameter


FAHRZEUGE<br />

NEWSTICKER<br />

E-TAXIS FAHREN SICH<br />

ENTSPANNTER …<br />

… das behaupten zumindest Wissenschaftler<br />

der Universität York. Sie<br />

hatten die Auswirkungen des Elektroauto­Fahrens<br />

auf den menschlichen<br />

Organismus untersucht.<br />

Konkret wurden zwei Gruppen von<br />

<strong>Taxi</strong>fahrern gebildet, die mit einem<br />

Elektroenzephalogramm zur Aufzeichnung<br />

der Gehirnströme versehen<br />

ihrem Job nachgingen. Dabei<br />

zeigte sich, dass die <strong>Taxi</strong>fahrer, die<br />

mit einem E­<strong>Taxi</strong> unterwegs waren,<br />

ein geringeres Stressniveau aufwiesen<br />

als ihre Kollegen in den herkömmlichen,<br />

lauten Dieseltaxis.<br />

Zur Einordnung der Ergebnisse sollte<br />

man noch erwähnen, dass die Studie<br />

von LEVC in Auftrag gegeben wurde,<br />

dem Hersteller der London­<strong>Taxi</strong>s, die<br />

seit diesem Jahr elektrisch mit einem<br />

Range­Extender unterwegs sind. Ab<br />

Sommer will das Unternehmen sein<br />

elektrisches London­<strong>Taxi</strong> auch in<br />

Deutschland anbieten.<br />

jh<br />

Das Leder wertet die Innenausstattung<br />

des Dacia Duster<br />

merklich auf.<br />

DACIA DUSTER II KOSTET<br />

17 000 EURO …<br />

… zumindest in der Ausstattung „Prestige“,<br />

in der die <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>­Redaktion<br />

das überarbeitete Modell als Testwagen<br />

bekommen hat. Zu diesem Preis<br />

verfügt das von Intax umgerüstete<br />

<strong>Taxi</strong> unter anderem über ein <strong>Taxi</strong>paket<br />

inklusive Folierung, einen<br />

1,5­Liter­Diesel mit Euro­6b­Abgasnorm<br />

und Lederausstattung. Taxameter<br />

und Funkgerät sind unterhalb<br />

der Klima­Bedieneinheit verbaut. Die<br />

dadurch entfallene 12­Volt­Steckdose<br />

wurde in die Mittelkonsole versetzt.<br />

Der Duster bietet auch im Fond ausreichend<br />

Platz. Eine erste Bildergalerie<br />

können Sie unter www.taxi-times.<br />

taxi (Stichwortsuche: Dacia Duster)<br />

ansehen. Einen ausführlichen Testbeitrag<br />

lesen Sie in der nächsten Ausgabe<br />

der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>DACH</strong>. sg<br />

UMFRAGE MIT GEWINNSPIEL<br />

durch die Genfer Behindertenrechtskonvention und das darin<br />

verankerte Recht mobilitätseingeschränkter Personen auf die Teil-<br />

Liebe <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer/innen,<br />

die Umrüstkosten bezuschusst. Maßgeblich vorangetrieben hat<br />

dieses Förderprojekt der Sozialverband Deutschland (SoVD).<br />

habe am öffentlichen Leben werden von politischer Seite zunehmend<br />

auch Inklusionstaxis in die Planungen einbezogen.<br />

Inklusions<strong>Taxi</strong>s sind <strong>Taxi</strong>s für alle in der sog. Van-Klasse. Mit<br />

eine Bedarfs – und Akzeptanzanalyse erstellt. Helfen Sie den Ent-<br />

wenigen Handgriffen können diese Großraumfahrzeuge auch für scheidungsträgern bei ihren Planungen und senden Sie uns den<br />

Fragebogen ausgefüllt zurück. Unter allen Teilnehmern verlosen<br />

wir eine Kühlbox und ein Rollkoffer aus dem Zubehörsortiment<br />

von Volkswagen.<br />

umfangreichem Gepäck, Gruppen und natürlich Einzelfahrgäste<br />

befördern. Diese barrierefreien Fahrzeuge werden im gewöhnli-<br />

Wir freuen uns auf Ihr Feedback und auf Ihre Einschätzung!<br />

Michael Wiedeburg<br />

Basisfahrzeugs kostet bis zu 10.000 Euro.<br />

1. Vorsitzender SoVD Berlin-Brandenburg<br />

Jürgen Hartmann<br />

Herausgeber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

auch für Spontan-Bestellungen zu ermöglichen. In Berlin fördert<br />

die Politik dieses Ziel mit einer Million Euro jährlich, indem man<br />

das Einrollen eines Menschen im Rollstuhl angepasst werden und<br />

bieten ansonsten sieben bis acht Fahrgästen Platz. Sie können<br />

neben Rollstuhlnutzenden auch Menschen mit sperrigem und<br />

chen Gelegenheitsverkehr eingesetzt und sind auch über <strong>Taxi</strong>zentralen<br />

abrufbar. Die DIN-entsprechende Umrüstung des<br />

Inklusionstaxis sollen überall in Deutschland in ausreichender<br />

Zahl angeboten werden. Ziel ist es, sowohl im städtischen wie auch<br />

im ländlichen Bereich die Verfügbarkeit eines Inklusionstaxis<br />

TEILNAHME AM GEWINNSPIEL<br />

Aktionsende 31.07.<strong>2018</strong><br />

O<br />

Ja, ich möchte am Gewinnspiel teilnehmen und<br />

bin damit einverstanden, dass meine Daten<br />

ausschließlich für diesen Zweck vom <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Verlag und dem SoVD verwendet und bearbeitet<br />

werden. Eine Weitergabe der Daten an Dritte<br />

sowie eine Speicherung und Nutzung für andere<br />

Zwecke findet nicht statt. Um am Gewinnspiel<br />

teilnehmen zu können, genügen die Antworten<br />

zu A und B. Unter a len Teilnehmern entscheidet<br />

das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Firmenname,<br />

Anschrift und Email sind wichtig.<br />

Firma / Name* ___________________________<br />

Ansprechpartner _________________________<br />

Anschrift* ______________________________<br />

Telefonnummer __________________________<br />

E-Mail* _________________________________<br />

Ich besitze ____ <strong>Taxi</strong>-/Mietwagenkonzessionen.<br />

Um ähnliche Projekte auch in anderen Teilen Deutschlands<br />

voranzutreiben, wird derzeit vom SoVD gemeinsam mit <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Preis 1: VW Kühlbox<br />

und VW Ro lkoffer<br />

Preis 2: 500€<br />

Rabatt auf einen<br />

behindertengerechten<br />

Fahrzeugumbau von<br />

KADOMO<br />

Preis 3: 150€<br />

Gutschein von REHA<br />

mobil-Berlin Mobilität<br />

für Menschen mit<br />

Behinderung<br />

Zum Fragebogen bitte wenden ―><br />

UMFRAGE BEI TAXIUNTERNEHMERN<br />

ZUR AKZEPTANZ VON INKLUSIONS-TAXIS<br />

Hinweis: Sämtliche Fragen betreffen das Tarifgebiet, in dem Sie Ihr Unternehmen<br />

führen. Mehrfachzustimmungen bei den einzelnen Fragen sind möglich. Sie<br />

können auch direkt per Internet teilnehmen: www.taxi-times.taxi/umfrage<br />

A: BEDARFSANALYSE<br />

Haben Sie bereits <strong>Taxi</strong>s zur Rollstuhlbeförderung<br />

im Einsatz?<br />

O Ja, und zwar ________ <strong>Taxi</strong>s.<br />

O Ja, und zwar ________ Mietwagen.<br />

O Nein, ich plane es.<br />

O Nein und ich plane es auch nicht.<br />

Kommt die (zusätzliche) Anschaffung eines oder<br />

mehrerer Inklusions-<strong>Taxi</strong>s für Sie in Frage?<br />

O Ja! Die vorste lbare Anzahl beträgt: _____________<br />

O weil kein ausreichender Kundenbedarf vorhanden ist.<br />

O weil kein geeignetes Fahrpersonal verfügbar ist.<br />

O weil _______________________________________<br />

Nein,<br />

B: FINANZANALYSE<br />

Welche Rahmenbedingungen benötigen Sie, um ein<br />

Inklusions-<strong>Taxi</strong> einsetzen zu können?<br />

Ich benötige einen Investitionskostenzuschuss für die<br />

barrierefreie Umrüstung . . .<br />

O in anteiliger Höhe.<br />

O in vo ler Höhe.<br />

Behindertenverbände sehen in Zuschlägen eine Diskriminierung.<br />

Halten Sie Zuschläge bei der Beförderung<br />

von Rollstuhlnutzern aus <strong>Taxi</strong>sicht für nötig?<br />

O Nein.<br />

O Ja, in Höhe von ________€ pro Fahrt und Fahrzeug.<br />

O Ja, in Höhe von ________€ pro Fahrt und Ro lstuhl.<br />

Welche Bezahlung der Dienstleistung für Rollstuhlnutzer,<br />

die zusätzlich zur reinen Fahrzeit aufgewendet<br />

wird, sollte im <strong>Taxi</strong>tarif geregelt werden:<br />

O Keine.<br />

O In Höhe des Wartezeittarifs.<br />

O In Höhe von ________ € pro Stunde.<br />

Eine Umfrage soll den Förderbedarf<br />

für rollstuhltaugliche Inklusionstaxis ermitteln.<br />

UMFRAGE ZUR<br />

ROLLSTUHL-<br />

BEFÖRDERUNG<br />

C: REGIONALE SITUATIONSANALYSE<br />

Mein Pflichtfahrgebiet ist: ________________________<br />

______________________________________________<br />

Nachfolgende Fragen beziehen sich ausschließlich auf<br />

die Situation in Ihrem Pflichtfahrgebiet. Bitte beantworten<br />

Sie die Fragen nur, wenn Sie über die entsprechenden<br />

Kenntnisse verfügen.<br />

Wie viele aller <strong>Taxi</strong>s aus ihrer Stadt / Gemeinde<br />

können nach Ihrer Kenntnis Personen im Rollstuhl<br />

sitzend befördern?<br />

Ich schätze die Anzahl an <strong>Taxi</strong>s auf ca._______.<br />

Ich schätze den prozentualen Anteil aller Ro lstuhltaxis<br />

meiner Stadt / Gemeinde auf ca. _______%.<br />

Wie viele Rollstuhlfahrten werden in Ihrem Pflichtfahrgebiet<br />

in <strong>Taxi</strong>s /Mietwagen pro Monat durchgeführt?<br />

Ich schätze ca._______:<br />

Ich schätze den prozentualen Anteil der Selbstzahler<br />

auf etwa _______ %<br />

Ich schätze den prozentualen Anteil der Kostenübernahme<br />

durch Krankenkassen auf etwa _______ %<br />

Wie viele <strong>Taxi</strong>s / Mietwagen führen Rollstuhlfahrten im<br />

Auftrag des Öffentlichen Verkehrsträgers aus?<br />

Ca. _______ :<br />

D: ROLLSTUHLFAHRTEN MIT ABRECHNUNG ÜBER<br />

KRANKENFAHRTEN<br />

Nachfolgende Fragen beziehen sich ausschließlich auf<br />

die Situation in Ihrem Pflichtfahrgebiet. Bitte beantworten<br />

Sie die Fragen nur, wenn Sie über die entsprechenden<br />

Kenntnisse verfügen! Danke!<br />

Wie werden Rollstuhlfahrten über die Krankenkasse<br />

abgerechnet?<br />

____________________________________________<br />

____________________________________________<br />

Werden Zusatzleistungen wie Abholung, Umsetzen,<br />

etc. von den Kassen bei der Vergütung berücksichtigt?<br />

O Über Einzelverträge bei folgenden Krankenkassen:<br />

O Über Rahmenverträge bei folgenden Krankenkassen:<br />

O Ja.<br />

O Nein.<br />

Wie sollte eine solche Vergütung aussehen?<br />

O Über den Wartezeittarif<br />

O Über eine Pauschale. Höhe: _______€<br />

Bitte senden Sie den ausgefüllten Fragebogen per Fax an 089 / 14 83 87 89 oder als Scan per Mail an<br />

info@taxi-times.taxi oder per Post an <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Frankfurter Ring 193a, 80807 München. Vielen Dank!<br />

Welche Rahmenbedingungen benötigt ein <strong>Taxi</strong>unternehmen, um künftig sogenannte<br />

Inklusionstaxis einsetzen zu können? Diese und einige weitere<br />

Fragen befinden sich auf dem Fragebogen einer Bedarfs­ und Akzeptanzanalyse,<br />

der dieser Ausgabe beigelegt ist.<br />

Initiator des Fragebogens ist der Sozialverband Deutschland (SoVD), LV Berlin<br />

Brandenburg, dem es in akribischer politischer Arbeit gelungen ist, für Berliner<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmen ein Inklusionstaxiprogramm zu starten, das vom Senat mit einer<br />

Million Euro jährlich gefördert wird, indem man die Umrüstkosten bezuschusst.<br />

Inklusionstaxis sollen überall in Deutschland in ausreichender Zahl angeboten<br />

werden. Politisches Ziel ist es, sowohl im städtischen wie auch im ländlichen<br />

Bereich die Verfügbarkeit eines Inklusionstaxis auch für Spontan­Bestellungen<br />

zu ermöglichen. Die vom SoVD erstellte Bedarfs­ und Akzeptanzanalyse soll den<br />

Entscheidungsträgern bei ihren Planungen helfen. Je mehr Fragebogen ausgefüllt<br />

zurückgesendet werden, desto wahrscheinlicher wird es, dass die Punkte, die<br />

dem <strong>Taxi</strong>gewerbe wichtig sind, bei der politischen Umsetzung des Inklusionstaxis<br />

eine Rolle spielen. Der SoVD hofft daher auf eine große Resonanz und auf<br />

zahlreiches Feedback.<br />

jh<br />

ROBOTER-TAXI:<br />

UBER DEAKTIVIERTE<br />

NOTBREMSSYSTEM<br />

Bei dem tödlichen Unfall eines Uber­Roboter­<strong>Taxi</strong>s, das im März in Arizona ungebremst<br />

eine Fußgängerin überfahren hatte, war das Notbremssystem willentlich<br />

deaktiviert. Das geht aus einem Bericht der US­Behörde für Verkehrssicherheit,<br />

NTSB, hervor. Die Fähigkeit zur automatisch eingeleiteten Gefahrenbremsung<br />

habe Uber nach eigenen Angaben selber außer Betrieb gesetzt, heißt es in einem<br />

Reuters­Bericht. Damit wollte man „das Potenzial für unberechenbares Verhalten<br />

des Fahrzeugs reduzieren“. Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung: Die Sicherheitsfahrerin<br />

stand zum Zeitpunkt des Unfalls unter Drogen.<br />

prh<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

20 JUNI / JULI / <strong>2018</strong> TAXI


FAHRZEUGE<br />

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UMRÜSTUNGEN<br />

FÜR ELEKTRO-<br />

TAXIS<br />

Elektro-Vans mit<br />

Rollstuhlumrüstung:<br />

der von Mobitec<br />

umgebaute<br />

Nissan e-NV200.<br />

Als Fachmesse für das Rettungswesen ist<br />

die Rettmobil ein Anziehungspunkt für<br />

Blaulichtfans. Doch wie immer finden sich<br />

dort auch Lösungen rund um die Rollstuhlbeförderung<br />

– und sogar darüber hinaus.<br />

Der Rundgang über die seit 2001 als Leitmesse für Rettung<br />

und Mobilität etablierte Veranstaltung hat Volksfestcharakter:<br />

Überall blinken Blaulichter. Das sei unverzichtbar,<br />

um aufzufallen, sagen die Anbieter der Notarzt- und Rettungswagen.<br />

Wahrscheinlich hätte eher der Rettungswagen mehr Aufmerksamkeit<br />

bekommen, der ohne Blaulicht präsentiert worden wäre.<br />

Die für <strong>Taxi</strong>betriebe interessanten Geschichten spielten sich<br />

zwischen Blaulicht und Martinshorn ab – beispielsweise bei den<br />

Herstellern, die seit Jahren Umbauten zur Rollstuhlbeförderung<br />

anbieten und ihre Produkte stetig weiterentwickeln bzw. an neue<br />

Fahrzeugmodelle und -antriebe anpassen. So wie Mobitec aus<br />

Berkheim im Allgäu. Dort wurde jetzt die Elektroversion des<br />

Nissan NV200 Evalia mit Heckausschnitt entwickelt. Der Evalia,<br />

der bei der Rettmobil in Fulda auf dem Nissan-Stand präsentiert<br />

wurde, soll mit einer Akkuladung künftig bis zu 200 Kilometer<br />

Reichweite nach WLTP erzielen. Der e-NV200 ist bislang das einzige<br />

E-Fahrzeuge, welches als Inklusionstaxi in Deutschland eingesetzt<br />

werden kann. Umrüster sind neben Mobitec unter anderem<br />

auch Reha-Automobile aus Bad Zwischenahn.<br />

Der Funkkontakt ist im Rettungswesen wie auch im <strong>Taxi</strong>-Einsatz<br />

unverzichtbar. Die nötigen Antennen dazu hat das Unternehmen<br />

Antennentechnik ABB Bad Blankenburg. In Fulda richtete man<br />

aber den Fokus auf den WiCAR genannten WLAN-Internet-Router.<br />

Das Nachrüstprodukt ist auch für <strong>Taxi</strong>s interessant, weil viele<br />

Autohersteller die kommerzielle Nutzung des serienmäßigen<br />

WLAN-Routers in ihren Fahrzeugen unterbinden. Der Router kann<br />

markenübergreifend eingebaut werden und ermöglicht den Fahrgästen<br />

freies WLAN während der Tour. <br />

jh/sg<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

OPEL MOVANO MIT E-ANTRIEB<br />

Bleiben wir bei Rollstuhlfahrzeugen mit alternativen Antrieben.<br />

Leider ziemlich versteckt – aber von uns trotzdem entdeckt – war<br />

bei AMF ein erstes vollelektrisches Kraftfahrzeug zur Beförderung<br />

mobilitätsbehinderter Personen (KMP) auf Opel-Movano-Basis zu<br />

bestaunen. Das Fahrzeug ist in Kooperation mit dem jungen Unternehmen<br />

I SEE Electric Trucks auf die Räder gestellt worden. Waren<br />

bislang nur Umbauten auf Mercedes-Benz-Sprinter- und Opel-<br />

Vivaro-Basis bekannt, ist jetzt, wie Andreas Pfeffer, einer der<br />

Geschäftsführer von I See Electric Trucks, erklärte, der E-Antriebsstrang<br />

des Vivaro auf den Movano adaptiert worden.<br />

Das beliebteste Modell zur Rollstuhlumrüstung ist bei <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />

nach wie vor der VW Caddy. Die Kirchhoff Mobility<br />

Gruppe präsentierte dafür in Fulda einen „NIVO NewLine“-Heckeinsteiger.<br />

Dank einer Federunterstützung kann die Rollstuhlrampe<br />

kinderleicht bedient werden.<br />

Für die sichere Beförderung sorgt die Technik der Umrüster,<br />

bei der anschließenden Abrechnung mit der Krankenkasse helfen<br />

Dienstleister. Das Rechenzentrum für Heilberufe RZH aus Wesel<br />

gab in Fulda eine Kooperation mit MPC aus Neubeckum bekannt.<br />

Man werde Abrechnungspakete inklusive der MPC-Software Taris<br />

in unterschiedlichen Ausprägungen anbieten.<br />

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TAXI JUNI / JULI / <strong>2018</strong><br />

21


KOMMENTAR<br />

Es ist sehr schwer, einen<br />

Verstoß der Rückkehrpflicht<br />

zu beweisen. Man müsste dem<br />

Fahrer nach einem Auftrag<br />

hinterherfahren und eine<br />

unerlaubte Bereitstellung<br />

dokumentieren.<br />

UNKONTROLLIERBARE<br />

RÜCKKEHRPFLICHT<br />

Mietwagenbetreiber und unbedarfte Politiker wollen die Rückkehrpflicht<br />

abschaffen, das <strong>Taxi</strong>gewerbe wehrt sich dagegen. Dabei ist sie in der jetzigen<br />

Konstellation völlig wertlos. Es braucht einen Plan B.<br />

Wie lange kann man an der im Personenbeförderungsgesetz<br />

festgelegten Rückkehrpflicht noch festhalten?<br />

Nicht nur die neuen Vermittlungsgurus wie Uber<br />

und Clever Shuttle fordern deren Abschaffung, auch Politiker werden<br />

nicht müde, diese immer wieder als reformbedürftig darzustellen.<br />

Fast schon witzig ist dabei, dass die Politik wie auch die<br />

Uber-Lobbyisten immer wieder das Märchen erzählen, eine Rückkehrpflicht<br />

sei ökologisch und ökonomisch unsinnig. In Wahrheit<br />

trifft genau das Gegenteil zu, weil die Mietwagenfahrer dann,<br />

während sie auf den nächsten Fahrauftrag warten, im fließenden<br />

Verkehr kreisen oder wertvollen Parkraum wegnehmen.<br />

Eigentlich müsste man die Rückkehrpflicht aus einem ganz anderem<br />

Grund infrage stellen. Während früher das Mietwagengeschäft<br />

noch als Chauffeurservice betrieben wurde, bietet eine steigende<br />

Anzahl an Mietwagenunternehmern heute einen taxiähnlichen Verkehr<br />

an, bei dem man dem Kunden vor allem die schnelle Bedienung<br />

verspricht. Wie beim <strong>Taxi</strong>, verspricht man. Ein solches Geschäftsmodell<br />

verträgt sich natürlich nicht mit der Rückkehrpflicht.<br />

Die Proteste werden lauter und heftiger. In Aachen haben beispielsweise<br />

vor Kurzem <strong>Taxi</strong>fahrer mit einem Protestkorso durch<br />

die Innenstadt protestiert. Sie forderten mehr Kontrollen der Mietwagenfahrer<br />

und einen Stopp weiterer Zulassungen. Letzteres ist<br />

utopisch, denn eine Gemeinde darf bei Mietwagen – anders als bei<br />

<strong>Taxi</strong>s – keine Begrenzung der Konzessionen einführen. Das wäre<br />

ein Verstoß gegen Artikel 12 des Grundgesetzes (freie Berufswahl).<br />

Aber auch eine Kontrolle der Rückkehrpflicht stößt an rechtliche<br />

Grenzen. Solange Mietwagen nicht von privaten Fahrzeugen zu<br />

unterscheiden sind, dürfen Zoll und Aufsichtsbehörden nur sehr<br />

eingeschränkt kontrollieren. In dieser Form ist die Rückkehrpflicht<br />

also ein Muster ohne Wert. An ihr festzuhalten ist, wie Perlen vor<br />

die Säue zu werfen. Sie ersatzlos zu streichen, ist eine Kapitulation<br />

des Rechtsstaats vor seinen behördlichen Unzulänglichkeiten.<br />

Ein erster Schritt könnte stattdessen eine klare Kennzeichnung<br />

von Mietwagen sein. Entweder durch eine Konzessionsnummer<br />

oder eine nur dem Mietwagen vorbehaltene Buchstabenkombination<br />

im Kfz-Kennzeichen. Diese Forderung sollte das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

mit aller Vehemenz verfolgen. Sie wäre auch im Sinne der vielen<br />

Mietwagenbetreiber, die mit Qualität und Exklusivität seit Jahren<br />

ihre Stammkundschaft bedienen. <br />

jh<br />

Dieser Beitrag ist eine gekürzte Fassung eines Mitte Mai im Internet<br />

erschienenen „Wochenkommentars“. Er kann in voller Länge (inklusive<br />

türkischer Übersetzung) unter www.taxi-times.taxi nachgelesen werden.<br />

Bitte im Suchfeld „Wochenkommentar“ eingeben.<br />

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22 JUNI / JULI / <strong>2018</strong> TAXI


GASTKOMMENTAR<br />

ALLES<br />

(AUSSER)<br />

KONTROLLE,<br />

ODER WAS?<br />

Erfolgreich abgeladen am<br />

Flughafen. Und wer kontrolliert<br />

jetzt, ob dieser Fahrer auch wirklich<br />

zum Betriebssitz zurückkehrt?<br />

Genehmigungsbehörden haben nach<br />

§ 54a des PBefG das Recht zur Überprüfung.<br />

Das sollte endlich angewendet<br />

werden, auch im Mietwagenbereich.<br />

<strong>Taxi</strong>s und Mietwagen sind in vielen<br />

Bereichen stark voneinander<br />

abgegrenzt. Beispielsweise bei der<br />

Kontingentierung der Konzessionen. Insbesondere<br />

im Mietwagenbereich werden<br />

Genehmigungen sehr freigiebig verteilt, da<br />

eine zahlenmäßige Beschränkung anders<br />

als bei <strong>Taxi</strong>s nicht gesetzlich vorgesehen ist.<br />

Allzu gerne beruft man sich im Zeitalter<br />

der Digitalisierung auf die Rechtsprechung<br />

des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG)<br />

aus dem Jahr 1960, welche die Unterschiede<br />

zwischen den Verkehrsformen herausgearbeitet<br />

und eine Kontingentierung abgelehnt<br />

hatte. Das BVerfG war damals davon überzeugt,<br />

dass die unterschiedlichen Gesetzesgrundlagen<br />

ausreichend sind, um sowohl<br />

den Bestand des <strong>Taxi</strong>gewerbes als Teil der<br />

ÖPNV­Versorgung zu gewährleisten, als<br />

auch ein zusätzliches Angebot der damals<br />

immobilen Gesellschaft zu schaffen, das<br />

auf den ÖPNV keine Auswirkungen hat,<br />

soweit die gesetzlich auferlegten Pflichten<br />

erfüllt werden.<br />

Diese Überlegungen sind in den Mobilitätsmärkten<br />

heute nicht mehr nachvollziehbar.<br />

Seit Jahren beobachtet man Flotten von<br />

Mini­Cars, sieht man Flughafentransporte<br />

als „Airportexpress“ mit Kampfpreislisten.<br />

Schlichtweg jedermann mit drei Unbedenklichkeitsbescheinigungen<br />

erhält eine<br />

Genehmigung. In manchen Gemeinden hat<br />

sich der Mietwagenbestand in den letzten<br />

Jahren um bis zu 30 Prozent erhöht.<br />

ABSURDE SITUATION<br />

Damit ist in den letzten Jahren eine absurde<br />

Situation entstanden: Während sich<br />

Verkehrsbehörden bei Genehmigungsverlängerungsverfahren<br />

im <strong>Taxi</strong>bereich mit<br />

der Unterstützung von Plausibilitätsgutachten<br />

zunehmend als Steuerprüfer fühlen<br />

und durch verschärfte Kontrollen eine<br />

Reduzierung der Konzessionen herbeiführen<br />

wollen, dürfen Mietwagenbetreiber<br />

munter zu Billigtarifen, die weder einen<br />

Mindestlohn für den Fahrer noch Abgabepflichten<br />

oder Investitionen abdecken,<br />

weiter taxiähnliche Verkehre durchführen.<br />

Dabei gilt § 54a PBefG auch für den<br />

Mietwagenverkehr, wird aber leider nicht<br />

angewendet – mit der Folge, dass das herkömmliche<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe in Zivilprozessen<br />

auf eigene Kosten und eigenes Risiko die<br />

Ver stöße der Mietwagenunternehmen verfolgen<br />

muss.<br />

Dies sind Wettbewerbsbedingungen, die<br />

weder der historische Gesetzgeber noch<br />

das BVerfG in seiner Entscheidung vor<br />

Augen hatten. Also endlich aufwachen und<br />

Augen auf! Denn eine Kontrolle wird auch<br />

dort sehr schnell eine „Marktbereinigung“<br />

herbeiführen. Und dazu braucht man noch<br />

nicht einmal Gesetze zu ändern, sondern<br />

nur anzuwenden. Also los, alle Kontrollettis!<br />

au<br />

Axel Ulmer ist ausgebildeter Volljurist mit Schwerpunkt<br />

Verwaltungsrecht/PBefG und fungiert als<br />

Unternehmensberater für die Ulmer Consulting<br />

UG in Kaiserslautern.<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

DAS SAGT DER § 54A PBEFG<br />

Prüfungsbefugnisse der Genehmigungsbehörde: Die<br />

Genehmigungsbehörde kann zur Durchführung der Aufsicht<br />

und zur Vorbereitung ihrer Entscheidungen durch<br />

Beauftragte die erforderlichen Ermittlungen anstellen,<br />

insbesondere<br />

1. Einsicht in die Bücher und Geschäftspapiere nehmen,<br />

2. von dem Unternehmer und den im Geschäftsbetrieb<br />

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TAXI JUNI / JULI / <strong>2018</strong><br />

23


RECHT<br />

AUF DEN<br />

HUND GEKOMMEN<br />

Für <strong>Taxi</strong>s gilt Beförderungspflicht. Wie aber sieht das aus,<br />

wenn Hunde dabei sind? Und wenn deren Mitnahme, wie kürzlich<br />

in Berlin geschehen, aus Glaubensgründen verweigert wird?<br />

Rechtlich betrachtet werden Tiere wie Sachen eingestuft.<br />

Hat also ein Fahrgast ein Haustier bei sich, so wird es<br />

grundsätzlich ebenfalls von der Beförderungspflicht<br />

erfasst – ähnlich einem Gepäckstück. Dies wird insbesondere<br />

in § 15 Abs. 1 S. 2 BOKraft ausdrücklich klargestellt. Damit<br />

kann die Mitnahme des Tieres grundsätzlich nicht verweigert<br />

werden und es darf grundsätzlich kein erhöhtes Entgelt für<br />

die Mitnahme der Tiere berechnet werden. Anders stellt es<br />

sich lediglich dar, wenn die jeweilige <strong>Taxi</strong>verordnung Zuschläge<br />

für Gepäckstücke vorsieht. In dem Fall darf der Zuschlag<br />

berechnet werden.<br />

Ähnlich wie bei menschlichen Fahrgästen kann auch unter<br />

bestimmten Umständen der Transport von tierischen Passagieren<br />

abgelehnt werden. Ein Anknüpfungspunkt dafür bietet § 15 Abs. 2<br />

BOKraft. Ein Fahrer kann den Transport verweigern, wenn durch<br />

den Transport seine Konzentration und die Sicherheit der Beteiligten<br />

gefährdet werden.<br />

Dies gilt insbesondere, wenn der Fahrer an einer Tierhaarallergie<br />

leidet und somit durch ständiges Niesen seine Fahrsicherheit<br />

beeinträchtigt wäre (vergleiche Bayerisches Oberstes<br />

Landesgericht, Beschluss vom 26.06.1985 – Az.: 3 Ob OWi 58/85).<br />

Ebenso kann die Beförderung abgelehnt werden, wenn der Fahrer<br />

große Angst vor dem Tier hat und sich daher nicht auf den Verkehr<br />

konzentrieren könnte, wie beispielsweise bei einem großen Schäferhund<br />

(OLG Hamm, Beschluss vom 05.03.1992 – Az.: 3 Ss OWi<br />

61/92). Ähnlich verhält es sich, wenn das Tier von seinem Herrchen<br />

oder Frauchen nicht unter Kontrolle gebracht werden kann<br />

und wild durch das Fahrzeug springt oder unentwegt laute Geräusche<br />

von sich gibt: Auch hier geht die Verkehrssicherheit vor.<br />

DIE WICHTIGSTEN<br />

TAXITHEMEN<br />

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jede Woche die aktuellen Neuigkeiten aus der<br />

<strong>Taxi</strong>branche als Newsletter.<br />

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HAARE SIND KEINE „STARKE VERSCHMUTZUNG“<br />

Der Transport stark verschmutzter Tiere kann abgelehnt werden,<br />

wenn aufgrund der Zeit der Reinigung Einnahmeeinbußen drohen.<br />

Allerdings dürfte das nicht die normalen Tierhaare umfassen.<br />

Verschmutzt das mitgenommene Tier dann während der Fahrt das<br />

Fahrzeug, können die Reinigungskosten beim Tierhalter geltend<br />

gemacht werden. Keinen berechtigten Grund dagegen stellt es dar,<br />

wenn ein Tier aus religiösen Gründen für unrein gehalten wird.<br />

Auch hier gilt die Beförderungspflicht.<br />

Wer die Beförderung ohne triftigen Grund ablehnt, verstößt<br />

gegen die Beförderungspflicht und begeht eine Ordnungswidrigkeit<br />

im Sinne des § 61 Abs. 1 Nr. 3 c PBefG. Die Geldbuße kann<br />

bis zu 10 000 Euro betragen, dürfte im Regelfall aber „nur“ um ca.<br />

300 Euro liegen (so z. B. Amtsgericht Hamburg, Urteil vom<br />

28.01.2014 – Az.: 234 OWi 163/13).<br />

Sollten Sie einen Fahrgast berechtigterweise abweisen müssen,<br />

weil Sie eine Allergie oder Angst vor dem Tier haben oder das Tier<br />

nicht in Ihr Fahrzeug passt, empfiehlt es sich, ein geeignetes Fahrzeug<br />

über die Zentrale anzufordern. Wenn Sie den Fahrgast aus<br />

anderen berechtigten Gründen abweisen, die beispielsweise im<br />

Tierverhalten oder seiner Verschmutzung liegen, sollten Sie den<br />

Grund am besten dokumentieren – durch eine Notiz im Kalender,<br />

ein Handyfoto oder Ähnliches.<br />

Anita Heinemann, Kanzlei Voigt, www.kanzlei-voigt.de<br />

FOTO: Fotolia / Fly_dragonfly<br />

24 JUNI / JULI / <strong>2018</strong> TAXI


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Nirgendwo sonst leiden die Kollegen mehr unter den<br />

Folgen von Uber & Co. als in Berlin und München. Das<br />

spiegelt sich auch in der Berichterstattung der beiden<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Regionalausgaben wider.<br />

Es ist ein gefährlicher Mix, der sich<br />

aktuell in den beiden Millionenstädten<br />

zusammenbraut. Zum<br />

einen muss man zur Kenntnis nehmen,<br />

dass zahlreiche Mietwagen einen Fahrgast<br />

nach dem anderen wegholen, sei es nun an<br />

den Flughäfen München bzw. Berlin oder<br />

im Innenstadtbereich. Fahrten, die größtenteils<br />

über Uber, aber auch zunehmend<br />

über Clever Shuttle oder Allygator vermittelt<br />

werden.<br />

BEHÖRDEN GREIFEN NICHT EIN<br />

Zum anderen beobachten die Kollegen täglich,<br />

wie die Uber­Partner permanent<br />

gegen geltende Gesetze verstoßen und die<br />

zuständigen Behörden nicht oder nur sehr<br />

ungenügend eingreifen. Vor allem am Flughafen<br />

München kann man mittlerweile von<br />

einem rechtsfreien Raum sprechen, der<br />

deshalb entstanden ist, weil die zuständige<br />

Aufsichtsbehörde wissentlich wegschaut.<br />

Politisch verantwortlich dafür ist ein Landrat<br />

der CSU, jener Partei, die im September<br />

am liebsten wieder die absolute Mehrheit<br />

erreichen würde. Politiker, die in einer<br />

Demokratie rechtsfreie Räume zulassen,<br />

haben in Spitzenämtern nichts verloren.<br />

Landrat Martin Bayerstorfer wird das nicht<br />

gerne über sich lesen. Muss er aber – in<br />

der aktuellen Ausgabe der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

München.<br />

DRAMATISCH WENIGER UMSATZ<br />

Keinen Deut besser ist die Situation in Berlin.<br />

Tag für Tag, Stunde um Stunde verstoßen<br />

die Uber­Partner dort gegen die<br />

Rückkehrpflicht. Ohne Kontrollen, ohne<br />

Konsequenzen. Die Umsatzeinbußen sind<br />

dramatisch und treffen ein Gewerbe, das<br />

mittlerweile fast komplett auf Fiskaltaxameter<br />

umgestellt hat. Die Anzahl der Konzessionen<br />

ist deshalb nicht wie erhofft<br />

zurückgegangen.<br />

Etliche Betriebe, die vorher schon nicht<br />

sauber waren, mauscheln jetzt unter dem<br />

Deckmantel manipulierter Arbeitszeiten.<br />

Schon wieder sind die Behörden machtlos<br />

und der Staat versagt. Das klingt hart und<br />

das werden die verantwortlichen Politiker<br />

nicht gerne lesen. Müssen sie aber – in der<br />

aktuellen Ausgabe der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Berlin.<br />

Beide Ausgaben können unter info@taxitimes.com<br />

oder im Internet unter www.<br />

taxi-times.taxi/heftbestellung bestellt<br />

werden.<br />

jh<br />

Verlag<br />

taxi­times Verlags GmbH<br />

Frankfurter Ring 193 a<br />

80807 München, Deutschland<br />

Telefon: +49 (0)89/14838791,<br />

Fax: +49 (0)89/14838789<br />

E­Mail: info@taxi­times.taxi,<br />

Internet: www.taxi­times.taxi<br />

Geschäftsführung: Jürgen Hartmann<br />

Bankverbindung<br />

Stadtsparkasse München<br />

BLZ 70150000, Kontonummer 1003173828<br />

IBAN: DE89701500001003173828<br />

BIC: SSKMDEMM<br />

UST­ID: DE293535109<br />

Handelsregister: Amtsgericht München<br />

HRB 209524<br />

Redaktion (redaktion@taxi­times.taxi)<br />

Simon Günnewig (sg),<br />

Jürgen Hartmann (jh, V.i.S.d.P.),<br />

Philipp Rohde (prh), Nicola Urban (nu)<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Wim Faber,; RAìn Anita Heinemann; Axel Ulmer (au)<br />

Grafik & Produktion<br />

Katja Stellert (Artdirektion),<br />

Martina Jacob, Iris Lutterjohann;<br />

Raufeld Medien GmbH,<br />

Paul­Lincke­Ufer 42/43, 10999 Berlin,<br />

Telefon: +49 (0)30/ 695665936<br />

Anzeigenleitung, Online-Verkauf, Vertrieb<br />

Elke Gersdorf, e.gersdorf@taxi­times.taxi<br />

Telefon: +49 (0)89/14838792,<br />

Fax: +49 (0)89/14838789<br />

Druck<br />

Druckteam, Maik Roller & Andreas Jordan GbR,<br />

Gustav­Holzmann­Str. 6, 10317 Berlin<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>DACH</strong> erscheint<br />

seit 2016<br />

Erscheinungsweise 6 x pro Jahr<br />

Heftpreis: 4,80 €, Jahres­Abo: 35 €<br />

ISSN­Nr.: 2367­3834<br />

Weitere <strong>Taxi</strong>magazine aus dem <strong>Taxi</strong>­<strong>Times</strong> Verlag:<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Berlin<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> München<br />

26 JUNI / JULI / <strong>2018</strong> TAXI


TAXI TIMES –<br />

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Hat Ihnen diese Ausgabe gefallen? Dann lesen Sie mehr von uns! <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> ist<br />

Ihr Fachmagazin mit <strong>Taxi</strong>themen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und<br />

immer auch mit einem Blick auf die internationale <strong>Taxi</strong>-Szene. Was machen die anders,<br />

welche Entwicklungen kommen auch auf uns zu?<br />

Für das regional agierende <strong>Taxi</strong>gewerbe bieten wir mit <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> die Möglichkeit, sich<br />

auch über die regionalen Grenzen hinaus zu informieren. Durch eine hohe Kompetenz –<br />

unsere Redakteure stammen größtenteils selbst aus der <strong>Taxi</strong>branche – informieren wir<br />

stets mit dem Blickwinkel aus dem Gewerbe für das Gewerbe. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> zeigt, wie auf<br />

die großen Veränderungen und auf politisch motivierte Gesetzesregelungen reagiert<br />

wird, und hält Sie über die Entwicklung neuester Techniken auf dem Laufenden.<br />

Es wird Zeit, sich bei der Suche nach Lösungen untereinander zu vernetzen, es wird<br />

Zeit, über den Tellerrand der eigenen Region hinauszublicken.<br />

Nehmen Sie sich die Zeit für <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> und sichern Sie sich jetzt das <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

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Übertrifft selbst die<br />

größten Erwartungen.<br />

Da steckt mehr drin: Der Caddy Maxi als <strong>Taxi</strong> –<br />

für bis zu 6 Fahrgäste, plus Gepäck.<br />

Ob sperriges Gepäck, eine Gruppe Geschäftsreisende oder Rollstuhlfahrer – der Caddy Maxi<br />

als <strong>Taxi</strong> bietet Ihnen mit seinem großzügigen Raumangebot und optionalem Heckausschnitt<br />

ungeahnte Möglichkeiten. Dank der Vielzahl von innovativen Fahrerassistenzsystemen sind<br />

Sie sogar auf völlig Unerwartetes vorbereitet. Zusätzlich zum 110-kW-TDI-Motor 2 gibt es<br />

eine kostengünstige 75-kW-Option 3 . Beide sind auf Wunsch mit dem robusten 6-Gang-<br />

Doppelkupplungs getriebe DSG kombinierbar. Mehr Informationen zum Thema <strong>Taxi</strong> auf<br />

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Aktion bis zum 30.06.<strong>2018</strong>:<br />

Die <strong>Taxi</strong>Garantie PLUS 1 zum Nulltarif.<br />

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<strong>Taxi</strong>Garantie PLUS wird als Versicherungsleistung durch mobile GARANTIE Deutschland GmbH, Knibbeshof 10 a, 30900 Wedemark,<br />

erbracht und durch die Volkswagen AG vermittelt. Weitere Informationen über die Leistungen und Ausschlüsse der <strong>Taxi</strong>Garantie<br />

PLUS entnehmen Sie bitte den allgemeinen Versicherungsbedingungen der mobile GARANTIE Deutsch land GmbH für Volkswagen<br />

Nutzfahrzeuge. 2 Caddy und Caddy Maxi, 2,0-l-TDI-Motor mit 110 kW, Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts zwischen<br />

6,2 und 5,7, außerorts zwischen 4,8 und 4,4, kombiniert zwischen 5,2 und 5,0. CO 2-Emission in g/km: kombiniert zwischen 136<br />

und 131. Effizienzklasse: B. 3 Caddy und Caddy Maxi, 2,0-l-TDI-Motor mit 75 kW, Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts<br />

zwischen 5,8 und 5,6, außerorts zwischen 4,8 und 4,3, kombiniert zwischen 5,1 und 4,8. CO 2-Emission in g/km: kombiniert<br />

zwischen 134 und 126. Effizienzklasse: B. Abbildungen zeigen Sonder- und Spezialausstattungen.

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