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THW_03-2018_1809_oAnz_LOW

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Mitwirkung beginnt im Ortsverband<br />

<strong>THW</strong><br />

Der Landessprecher berichtet<br />

aus der Praxis<br />

„Das <strong>THW</strong> lebt durch das Engagement<br />

aller, die im <strong>THW</strong><br />

ehren- oder hauptamtlich mitwirken<br />

bzw. es unterstützen.<br />

Deshalb sind alle <strong>THW</strong>-Angehörigen<br />

zur aktiven Mitgestaltung<br />

aufgerufen. Es ist erwünscht,<br />

dass sich alle mit ihren persönlichen<br />

Fähigkeiten und ihrer<br />

Kreativität einbringen, um<br />

im Rahmen der gesetzlichen<br />

Grundlagen, der Richtlinie und<br />

Leitsätze des <strong>THW</strong>, Verantwortung<br />

zu übernehmen“ – so<br />

die Präambel der aktuellen<br />

<strong>THW</strong>-Mitgestaltungsrichtlinie.<br />

Die aktive Mitgestaltung aller<br />

ist die wesentliche Grundlage<br />

für die Entwicklung unserer<br />

Organisation.<br />

Doch wie sieht diese Mitgestaltung<br />

praktisch im <strong>THW</strong> und insbesondere<br />

in den Ortsverbänden<br />

aus?<br />

Um diese Frage zu beleuchten,<br />

veranstaltete der Landessprecher<br />

mit seinen beiden Stellvertretern<br />

zwei Workshops für die<br />

Helfersprecher. An den Workshops,<br />

die in den OV Freising<br />

und Roth stattgefunden haben,<br />

nahmen über 40 Helfersprecherinnen<br />

und Helfersprecher aus<br />

bayerischen Ortsverbänden teil.<br />

Zu Beginn wurde die Frage geklärt,<br />

auf welcher Grundlage die<br />

Mitwirkung im <strong>THW</strong> stattfindet.<br />

Gesetz über das Technische Hilfswerk<br />

(<strong>THW</strong>-Gesetz - <strong>THW</strong>G)<br />

§ 4 Mitwirkung<br />

Die Helferinnen und Helfer wirken auf<br />

allen Ebenen des Technischen Hilfswerk<br />

mit. Ihre Interessen gegenüber den zuständigen<br />

Dienststellen des Technischen<br />

Hilfswerk werden durch gewählte Sprecherinnen<br />

und Sprecher wahrgenommen.<br />

Orts- und Landesausschüsse sowie der<br />

Bundesausschuss beraten die jeweiligen<br />

Gliederungen des Technischen Hilfswerks.<br />

Neben der Vorstellung der<br />

Aufgaben und der Aufgabenverteilung<br />

im Landessprecherteam<br />

Bayern wurden die<br />

Mitwirkungsrechte über die<br />

verschiedenen Ebenen im <strong>THW</strong><br />

besprochen.<br />

Elementar – und sozusagen<br />

die Basis der Mitwirkung – ist<br />

die Helferversammlung, die<br />

gemäß unserer Regelwerke<br />

mindestens einmal im Jahr in<br />

jedem Ortsverband stattzufinden<br />

hat. An dieser nehmen<br />

möglichst alle Helferinnen und<br />

Helfer des Ortsverbandes teil.<br />

Die Helferversammlung dient<br />

der Information, Aussprache<br />

und Meinungsbildung über die<br />

Belange des Ortsverbandes und<br />

des <strong>THW</strong>. Der Ortsbeauftragte<br />

leitet die Helferversammlung.<br />

Sinnvollerweise leitet der<br />

Ortsbeauftragte die Helferversammlung<br />

zusammen mit dem<br />

Helfersprecher.<br />

Die Aufgaben der Helfersprecher<br />

in den Ortsverbänden<br />

waren ein wichtiger Punkt im<br />

Workshop.<br />

Die Helfersprecherinnen bzw.<br />

Helfersprecher vertreten die<br />

Belange der Helferinnen und<br />

Helfer gegenüber dem/der<br />

Ortsbeauftragten und den Einheitsführern/innen.<br />

Sie arbeiten<br />

mit beiden bei der Gestaltung<br />

und Weiterentwicklung des<br />

Ortsverbandes vertrauensvoll<br />

zusammen und wirken bei<br />

grundsätzlichen Belangen des<br />

Ortsverbandes mit.<br />

Damit war schnell klar, dass die<br />

Helfersprecher nicht nur bei<br />

Be- und Abberufungen von<br />

Führungskräften sowie bei der<br />

Beantragung von Ehrungen<br />

mitwirken dürfen und sollen,<br />

sondern dass das Feld der Mitwirkung<br />

im Ortsverband wesentlich<br />

breiter ist:<br />

• Schlichtung von Meinungsverschiedenheiten<br />

unter den<br />

Helfern bzw. Helferinnen<br />

oder mit dem/der Ortsbeauftragten<br />

auf Antrag der Betroffenen.<br />

• Helfersprecherinnen bzw.<br />

Helfersprecher können<br />

Sprech stunden in der Unterkunft<br />

abhalten. Zeitpunkt<br />

und Ort sind mit den Ortsbeauftragten<br />

abzustimmen.<br />

• Der Helfersprecher bzw. die<br />

Helfersprecherin kann ausnahmsweise<br />

eine Helferversammlung<br />

einberufen und<br />

diese leiten, wenn es um<br />

wichtige Belange des Ortsverbandes<br />

geht und mindestens<br />

ein Viertel, aber nicht die<br />

Mehrheit der Mitglieder des<br />

Ortsausschusses eine Helferversammlung<br />

einberufen will.<br />

• Soweit Helfersprecherinnen<br />

bzw. Helfersprecher gemäß<br />

der Richtlinie mitwirken,<br />

ist die beabsichtigte Maßnahme<br />

rechtzeitig vor der<br />

Durchführung mit dem Ziel<br />

der Einigung eingehend mit<br />

ihnen zu erörtern. Einwände<br />

der Helfersprecherin bzw. des<br />

Helfersprechers hat die bzw.<br />

der Ortsbeauftragte vor der<br />

Entscheidung zu prüfen, ist<br />

jedoch nicht an diese gebunden.<br />

• Angelegenheiten von besonderer<br />

Bedeutung sind auf<br />

Antrag der Helfersprecherin<br />

bzw. des Helfersprechers im<br />

Ortsausschuss zu beraten. In<br />

Zweifelsfällen entscheidet<br />

der Ortsausschuss, ob die<br />

Angelegenheit beraten wird.<br />

Entspricht die bzw. der Ortsbeauftragte<br />

bei einer Regelung<br />

über Maßnahmen, bei denen<br />

die Mitwirkung der Helfersprecherin<br />

bzw. des Helfersprechers<br />

vorgesehen ist, nicht den vorgebrachten<br />

Einwänden, so hat er<br />

bzw. sie die abweichende Entscheidung<br />

hinreichend zu begründen<br />

und dem Helfersprecher<br />

bzw. der Helfersprecherin<br />

mitzuteilen.<br />

Neben den eher trockenen<br />

Grundlagen hat das Landessprecherteam<br />

die Gelegenheit<br />

genutzt, über aktuelle Themen<br />

zu berichten. So wurde von<br />

Klaus Liepert das Rahmenkonzept<br />

ausführlich erläutert,<br />

Andre Stark stellte das neue<br />

<strong>THW</strong>-Bekleidungskonzept vor<br />

und Michael Wüst führte unter<br />

anderem aus dem Bereich Helferbindung<br />

und Helferwerbung<br />

und zur „Wohlfühlatmosphäre“<br />

im Ortsverband aus.<br />

Weiterhin wurde das Selbstverständnis<br />

„Einbindung statt Geräteverleih“<br />

intensiv diskutiert<br />

und der Erfahrungsaustausch<br />

untereinander nahm einen breiten<br />

Raum bei der Veranstaltung<br />

ein. Insbesondere setzten sich<br />

die Teilnehmer mit der Stimmung<br />

im <strong>THW</strong> auseinander.<br />

Fortsetzung folgt...<br />

Der Workshop für Süd-Bayern<br />

fand im OV Freising und der für<br />

Nord-Bayern im OV Roth statt.<br />

Bei beiden Veranstaltungen<br />

war Tilman Gold, Referatsleiter<br />

Ehrenamt des <strong>THW</strong>-Landesverbandes<br />

Bayern dabei. Es war<br />

sowohl den Landessprechern<br />

als auch Tilman Gold als zuständigem<br />

Referenten wichtig,<br />

die Stimmung der Basis mitzunehmen.<br />

Die Teilnehmer der Workshops<br />

sprachen sich einstimmig für<br />

eine Wiederholung dieses Formats<br />

aus und gaben einige Themenwünsche<br />

mit auf den Weg.<br />

Die Mitgestaltung im <strong>THW</strong> muss<br />

gestärkt werden. Das Mitwirken<br />

muss verpflichtend auf allen<br />

Ebenen zum Standard werden.<br />

Der wichtigste Faktor für das<br />

<strong>THW</strong> ist der zufriedene Helfer,<br />

die zufriedene Helferin. Dies<br />

muss unser tägliches Handeln<br />

bestimmen und muss unser Anspruch<br />

sein.<br />

André Stark<br />

Landessprecher<br />

6 <strong>THW</strong>-JOURNAL BY 3/<strong>2018</strong>

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