THW_03-2018_1809_oAnz_LOW
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<strong>THW</strong><br />
Blaue Unterstützung für den „Roten Eber“<br />
Nach rund einjähriger Vorbereitung<br />
übten am 8. und 9.<br />
Juni rund 2500 Einsatzkräfte<br />
aus ganz Bayern und dem benachbarten<br />
Tschechien einen<br />
großflächigen Waldbrand nähe<br />
Cham nebst kleineren Unglücksfällen<br />
im Umfeld. Für einen<br />
kleinen blauen Farbklecks<br />
sorgten sechs <strong>THW</strong>-Ortsverbände<br />
– Regensburg, Amberg, Laaber,<br />
Oberviechtach, Roding und<br />
Cham – die sich hauptsächlich<br />
um logistische Unterstützung<br />
im Hintergrund kümmerten.<br />
Freitag, 8. Juni:<br />
gegen sieben Uhr im Chamerauer<br />
Bereitstellungsraum einzutreffen.<br />
Die Aufgaben für den<br />
zweiten Übungstag waren vielfältig:<br />
Gleich zu Beginn unterstützten<br />
die beiden Bergungsgruppen<br />
die Feuerwehren beim Belegen<br />
der Schlauchbrücke. Insgesamt<br />
acht Schlauchlagen wurden<br />
über das Portal gelegt, um Wasser<br />
zur Brandbekämpfung und<br />
zur Speisung der Hubschrauber<br />
an das Geschehen heran zu<br />
bringen.<br />
Erster Einsatzauftrag für die Helfer<br />
aus Cham war das Errichten<br />
einer Schlauchbrücke aus EGS<br />
(Einsatz-Gerüst-Satz), um eine<br />
der Zufahrten zur Einsatzstelle<br />
trotz querender Schlauchleitungen<br />
zu ermöglichen. Vier<br />
Meter Durchfahrtshöhe bei<br />
sechs Metern Portalbreite waren<br />
die Vorgabe, um das Wasser<br />
aus bis zu zehn Schläuchen<br />
über die Straße zu bringen. Alles<br />
in allem eine knifflige Aufgabe,<br />
welche die Chamer <strong>THW</strong>ler<br />
nicht nur beim Aufbau ins<br />
Schwitzen brachte. Technischer<br />
Zug samt Logistikkomponente<br />
machten sich auf den Weg und<br />
konnten nach rund drei Stunden<br />
Vollzug melden.<br />
Parallel dazu rückten bereits die<br />
Kameraden aus Roding an, um<br />
mit ihrer Fachgruppe Beleuchtung<br />
den Partnerorganisationen<br />
im Bereitstellungsraum in<br />
Chamerau sicheres Rangieren<br />
und Parken zu ermöglichen.<br />
In der Zwischenzeit war Unterstützung<br />
für Samstag aus den<br />
Ortsverbänden Amberg, Laaber<br />
und Oberviechtach in der<br />
Chamer Unterkunft eingetroffen.<br />
Samstag, 9. Juni:<br />
Früh aufstehen hieß es für die<br />
<strong>THW</strong>ler am Samstag. Pünktlich<br />
um sechs Uhr traf man sich, um<br />
Die insgesamt sechs Tanktrupps<br />
wurden auf die Bereitstellungsräume<br />
verteilt und versorgten<br />
die aus ganz Bayern und dem<br />
benachbarten Tschechien angereisten<br />
Hilfeleistungskontingente<br />
mit dem notwendigen<br />
Diesel oder Benzin. Sicherheitshalber<br />
waren drei hochgeländegängige<br />
Unimogs eingesetzt,<br />
um auch Betankungen<br />
der Wasserfördersysteme oder<br />
Pumpen im Gelände zu ermöglichen.<br />
Als besonders „durstig“<br />
erwiesen sich dabei die Tatra<br />
Großtanklöschfahrzeuge sowie<br />
Internationale<br />
Katastrophenschutzübung<br />
Roter Eber in Chamerau<br />
Der Innenminister der Tschechischen<br />
Republik, Lubomir<br />
Metnar, und der Bayerische<br />
Staatsminister Joachim<br />
Herrmann besuchten die<br />
verschiedenen Szenarien<br />
der grenzüberschreitenden<br />
Großschadenslagen, die als<br />
Übungsbasis vorgegeben<br />
waren.<br />
Die Minister lobten die<br />
grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />
von mehr als<br />
2.500 Einsatzkräften aus Ostbayern<br />
und Tschechien. Der<br />
bayerische Innenminister<br />
Herrmann nannte sie „ein<br />
gelebtes Zeichen des Zusammenwachsens<br />
Europas“.<br />
Die Einsatzkräfte mussten<br />
u.a. einen Waldbrand, mehrere<br />
Hausbrände sowie einen<br />
Unfall mit einem Omnibus<br />
bewältigen.<br />
78 <strong>THW</strong>-JOURNAL BY 3/<strong>2018</strong>