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Reiter - Anne Adam

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22<br />

JUGEND<br />

Fahrsport<br />

Laut Wikipedia, der freien Enzyklopädie<br />

im Internet, wird der Fahrsport als<br />

eine Form des Pferdesports definiert.<br />

Es bezeichnet im weitesten Sinne das<br />

Fahren mit Pferd und Kutsche. Der<br />

Fahrer kontrolliert dabei die Pferde,<br />

die mittels eines Geschirrs vor den<br />

Wagen gespannt sind, sowohl mit seiner<br />

Stimme als auch mit den Leinen<br />

und der Peitsche. Das Kutschfahren<br />

kann freizeit- wie auch wettkampfmäßig<br />

ausgeübt werden.<br />

Zu den wenigen saarländischen Nachwuchstalenten<br />

im Fahrsport, die sich<br />

bereits erfolgreich auf Fahrturnieren<br />

präsentiert haben, gehört Corinna<br />

Rupp von der RFG Gerensrech Altforweiler.<br />

Da sie auch schon im Springsattel<br />

viele Erfolge auf ihrem Konto<br />

hat – sie ist bis Klasse S platziert –<br />

kennt sie die Unterschiede zwischen<br />

dem Reit- und dem Fahrsport genau.<br />

Portrait<br />

„Ich bin ja schon immer zum<br />

Zuschauen und Helfen beim Training<br />

dabei gewesen und auf die Turniere<br />

mitgefahren, da war es wohl von vornherein<br />

klar, dass ich früher oder später<br />

dieselbe Passion dafür entwickeln<br />

würde wie meine Eltern.“<br />

Mittlerweile teilt sie ihre Fahrleidenschaft<br />

mit ihrer 14 Jahre alten Schwester<br />

Carolyn, die sowohl auf dem<br />

Kutschbock als auch im Dressursattel<br />

erfolgreich unterwegs ist. Zu den großen<br />

Vorbildern der beiden „Ruppis“ –<br />

wie sie auch genannt werden – gehören<br />

natürlich vor allem ihre Mutter<br />

Astrid Dräger und ihr Vater Dr.<br />

Andreas Rupp, der 19-facher Saarlandmeister<br />

in allen Anspannungsarten ist.<br />

Obwohl Corinna schon als Kind anfing<br />

zu fahren, durfte sie erstmals 2008 auf<br />

einem Turnier starten. „Anders als<br />

beim Reiten dürfen Minderjährige<br />

nämlich erst ab 14 Jahren turniermäßig<br />

fahren – und das auch dann nur in<br />

Begleitung eines Erwachsenen, der im<br />

Besitz des Fahrabzeichens ist“, erklärt<br />

die Amazone.<br />

Die Frage, worin die Besonderheit des<br />

Fahrsports liegt, ist für das Nachwuchstalent<br />

schnell beantwortet:<br />

„Ich bin immer wieder von der<br />

Atmosphäre auf den Fahrturnieren<br />

überwältigt. Hier ist nämlich nicht nur<br />

die Stimmung besonders gut, auch<br />

Solidarität wird bei den Fahrern ganz<br />

groß geschrieben.“ Im Gegensatz zu<br />

den Reitturnieren sei kaum Konkur-<br />

renzkampf zu spüren. Die gerade im<br />

Saarland doch recht kleine Gruppe von<br />

Fahrern halte stark zusammen. „Jeder<br />

drückt jedem die Daumen, egal von<br />

welchem Verein, egal ob alt oder<br />

jung.“<br />

Fahren – Aufwändig und teuer<br />

Ein großer Nachteil des Fahrsports sei<br />

jedoch der immense Aufwand – und<br />

zwar im Hinblick auf Zeit, Arbeit und<br />

Geld. So müsse man schon beim Training<br />

viel Zeit fürs An- und Abspannen<br />

einkalkulieren und man sei dabei auf<br />

Hilfe angewiesen. Auch fürs Fahren<br />

selbst brauche man aus Sicherheitsgründen<br />

einen Mitfahrer. Und um mit<br />

ein oder mehr Pferden, ein oder mehr<br />

Kutschen, den vielen Geschirren,<br />

einem Stallzelt und dem ganzen Helfertross<br />

von A nach B aufs Turnier zu<br />

kommen, sei auch ein richtig großer<br />

Spezial-LKW nötig. „Der ist natürlich<br />

– ebenso wie der Rest – sehr teuer.“<br />

Obwohl der Nachwuchs im Fahrsport<br />

leichter in die höhere Liga aufsteige<br />

als im Reitsport, weil die Anforderungen<br />

ganz anders seien und es einfach<br />

nicht so viele junge Fahrer gebe, fehle<br />

es an entsprechenden Veranstaltungen.<br />

„Es gibt nämlich insgesamt relativ<br />

wenige Fahrturniere, im Saarland<br />

sogar nur zwei. Dazu kommt, dass bei<br />

diesen leider auch nicht viele Prüfungen<br />

für Jugendliche ausgeschrieben<br />

werden.“ Außerhalb zu starten sei dann<br />

wieder extrem aufwändig und teuer.<br />

„Das lässt sich auch nicht gut mit der<br />

Schule vereinbaren, da man dann<br />

schon mittwochs oder donnerstags losfahren<br />

muss.“<br />

Anders als im Reitsport sei es im Fahrsport<br />

auch so, dass es kaum Ausbildungsställe<br />

gebe. „Wenn das Geld für<br />

ein fertiges Gespann fehlt, steht man<br />

oft vor dem Problem, dass man für<br />

seine Jungpferde keinen kompetenten<br />

Ausbilder findet.“ Zudem dauere die<br />

Ausbildung eines Nachwuchspferdes<br />

bis zur schweren Klasse mehrere<br />

Jahre.

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