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Reitplatzbeläge und<br />
wie sie funktionieren<br />
Beim Bau oder Sanieren eines Reitplatzes<br />
taucht zwangsläufig die Frage auf:<br />
Welchen Belag nehme ich?<br />
Um darauf eine Antwort zu finden,<br />
muss zunächst das Anforderungsprofil<br />
an den neuen oder zu sanierenden Platz<br />
festgelegt werden: Staubfrei im Sommer,<br />
ohne Pfützen im Frühjahr und<br />
Herbst, bereitbar auch im Winter und<br />
bei Frost, pflegeleicht, langlebig und,<br />
bitte schön, nicht all zu teuer sollte er<br />
sein. Und für die Pferde Gelenk schonend,<br />
schön griffig und elastisch.<br />
Lassen sich diese Forderungen<br />
alle unter einen Hut oder besser<br />
in eine Tretschicht bringen?<br />
Sandplatz: Beim Sand handelt es sich<br />
um nichts anderes als um viele kleine<br />
Steine, die auch naturgemäß steinhart<br />
sind. Das bedeutet, dass die Sandkörner<br />
selbst niemals weich oder elastisch sein<br />
können. Sand – also die Steinchen –<br />
weichen lediglich beim Auffußen des<br />
Pferdes aus. Die Steinchen verschieben<br />
sich; das hat aber mit Elastizität nichts<br />
zu tun. Elastizität ist die Eigenschaft<br />
eines Körpers durch äußere Einwirkungen<br />
sein Volumen zu verringern und<br />
danach in die Ausgangslage zurück zu<br />
kehren. Steinchen – Sandkörner – können<br />
so etwas nicht. Beim Verschieben<br />
und Bewegen reiben sich die einzelnen<br />
Steinchen aneinander. Sie zerreiben –<br />
zerschmirgeln sich. Der Abrieb ist<br />
Staub. Dieser wird vom Regen in den<br />
Sandbelag gespült, schließt die Zwischenräume<br />
des Sandes und lässt kein<br />
Regenwasser hindurch. Gleichzeitig<br />
verhindert er so die weiteren Bewegungen<br />
der Sandkörner. Der Sand ist<br />
nun nicht mehr in der Lage dem Pferdehuf<br />
beim Auffußen auszuweichen.<br />
Der Belag ist an dieser Stelle steinhart.<br />
Holzspäne mit Sand: Holz ist als<br />
organisches Material ohnehin hygroskopisch,<br />
d.h. es saugt sich mit Wasser<br />
voll. Das nasse Holz beginnt zu verrotten<br />
und wird letztlich ebenfalls zu<br />
Schlamm, welcher alles zusetzt.<br />
Mischt man jedoch z. B. Holzspäne<br />
mit Sand, werden sich sehr schnell die<br />
Sandkörner satt um die Späne legen<br />
und somit deren Biegungen vereiteln.<br />
Das Gleiche gilt für Textilflocken, die<br />
man in den Sand mischt. Auch hier<br />
legt sich der Sand um die einzelne Flocke<br />
und lähmt deren Elastizität. Zudem<br />
zerreiben sich nicht nur der Sand sondern<br />
auch die Holz- oder Textileinmi-<br />
schungen mit der Zeit. Es entsteht<br />
nicht nur Steinstaub sondern auch die<br />
noch leichteren Holz- oder Synthetikstäube.<br />
Swingground: Seit rund 10 Jahren<br />
sind vollsynthetische Tretschichten auf<br />
dem Markt. Deren Materialeigenschaften<br />
sind gänzlich anders. Da kein<br />
Schmirgeln stattfinden kann, entsteht<br />
auch kein mikroskopisch feiner Staub.<br />
Das ist die Gewähr für eine extrem<br />
lange Haltbarkeit gegenüber Sand oder<br />
Holz. Dieser Belag ist somit für alle<br />
Pferdesportarten geeignet. Ein wesentlicher<br />
Vorteil der vollsynthetischen<br />
Tretschicht ist außerdem, dass sie im<br />
Gegensatz zum Holz und Sand nicht<br />
hygroskopisch ist. D.h. sie saugt sich<br />
nicht mit Wasser voll. Und wo kein<br />
Wasser drin ist, kann auch nichts<br />
gefrieren. Und da es keinen Abrieb<br />
gibt der das Gefüge auf Dauer zusetzt,<br />
gibt es auch dauerhaft keinen Wasser-<br />
Rückstau (Pfützen) bei diesem Belag.<br />
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