Sept. 2018 / Ost
Das HEV-Magazin geht adressiert per Post an die Mitglieder des HEV (Hauseigentümer) im Kanton Solothurn, an Immobilientreuhänder, Verwaltungen, Banken, Versicherungen, Architekten, Unternehmen des Baugewerbes, Amtsstellen. Das HEV-Magazin des Kantons Solothurn erscheint 4x im Jahr in drei Regionen.
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Unwetter<br />
Hagel gilt als eine der<br />
zehn biblischen Plagen.<br />
Daten konnten kaum überprüft werden,<br />
weil Beobachtungen auf dem Boden bis<br />
anhin fehlten.<br />
Immerhin trägt die Bevölkerung zum<br />
Kenntnisstand bei. Denn wertvolle Hinweise<br />
liefert die Hagelmeldefunktion<br />
der MeteoSchweiz App, die es seit rund<br />
drei Jahren gibt. «Uns interessiert, wo<br />
der Hagel ankommt und wie gross die<br />
Hagelkörner sind», sagt Urs Germann,<br />
Leiter Radar, Satellitendaten und Nowcasting<br />
von MeteoSchweiz. «Mit den neuen<br />
Hagelsensoren gewinnen wir zusätzlich<br />
genaue Informationen», so Germann.<br />
Die Hagelforschung und MeteoSchweiz<br />
setzen demnach künftig auf eine Kombination<br />
aus Wetterradardaten, Beobachtungen<br />
aus der Bevölkerung, Meldungen<br />
von Hagelschäden an Fahrzeugen, Gebäuden<br />
in der Landwirtschaft – und neu<br />
auf die Daten der automatischen Hagelsensoren.<br />
Diese wurden von inNet Monitoring<br />
in Altdorf entwickelt; die Firma<br />
Mit Hagelflieger gegen Unwetter<br />
Neben der Mobiliar nehmen sich auch andere grosse Schweizer Versicherungen<br />
der Hagel-Problematik konkret an. So war auf bluewin.ch diesen Sommer zu lesen,<br />
dass die Versicherungsgruppe Bâloise mit einem Spezialflugzeug künftig<br />
Unwetterschäden reduzieren will. In einem Pilotprojekt würde erstmals in der<br />
Schweiz ein sogenannter Hagelflieger in Gewitterwolken aufsteigen, um diese mit<br />
Silberjodid zu «impfen». Das Spezialflugzeug werde auf dem Flugplatz Birrfeld im<br />
Kanton Aargau stationiert.<br />
Bei einer «Impfung» mittels Wetterraketen oder Hagelfliegern werden mit Silberjodid-Feinstaub<br />
vermehrt Kristallisationskeime in die Gewitterwolken eingebracht.<br />
Laut der Theorie können die Wolken so einerseits gezielt zum Abregnen gebracht<br />
werden. Es entstehen mehr, aber auch kleinere Hagelkörner, die beim Aufschlag<br />
auf die Erde weniger Schäden anrichten.<br />
Drei Jahre will Bâloise gemäss der vorliegenden Meldung testen, ob der Hagelflieger<br />
effektiv Schäden verhindern kann. Diskussionen gibt es jedoch um das im<br />
Prinzip giftige und darum umweltschädliche Silberjodid, das eingesetzt werden<br />
soll. Experten weisen jedoch darauf hin, dass das Silberjodid so stark verdünnt<br />
würde, dass es «unter der Nachweisgrenze» liegen würde, also zum Beispiel im<br />
Trinkwasser nicht nachzuweisen sei.<br />
ist künftig auch verantwortlich für den<br />
Aufbau und die Wartung der Sensoren.<br />
Vielschichtige Zusammenarbeit<br />
Wie schon gesagt: Weil die Sensoren die<br />
Hagelwarnung verbessern und damit<br />
die Schäden reduzieren sollen, beteiligt<br />
sich die Mobiliar am Projekt. Zudem arbeitet<br />
die Versicherungsgesellschaft mit<br />
der Forschungsinitiative des Oeschger-<br />
Zentrums für Klimaforschung an der Universität<br />
Bern im sogenannten Mobiliar<br />
Lab für Naturrisiken zusammen.<br />
Forschungsschwerpunkt dieses Laboratoriums<br />
sind Hochwasser, Sturm und Hagel<br />
sowie deren Schadenpotential. Speziell<br />
bei der Hagelforschung ist zudem<br />
das Bundesamt für Meteorologie und<br />
Klimatologie MeteoSchweiz mit an Bord.<br />
Verantwortlich: Die Mobiliar | HEV-Magazin<br />
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