wasistlos Bad Füssing Magazin Oktober 2018
Wasistlos - Das Bad Füssing Magazin Oktober 2018: Hier erhalten Sie eine Vorschau, welche Top-Veranstaltungen und Highlights Sie in Bad Füssing 2018 erwarten! Außerdem finden Sie ein ausführliches Programm des Kulturfestivals 2018 in Bad Füssing! Lebensfreude, Körperkultur und Genuss - Das wasistlos Magazin berichtet über aktuelle Themen aus der Thermenregion rund um Bad Füssing, liefert Ihnen Ausflugstipps, tolle Veranstaltungen, Gewinnspiele und gibt Insider-Tipps rund um Kulinarik und Genuss. Auch Kultur- und Kunst-Liebhaber kommen bei interessanten Ausstellungstipps und Hintergründe zur Geschichte der Region auf ihre Kosten. Diesen Monat: Das Piano Nobile im Schloss Vornbach - "Af an Ratsch" von und mit Romy Dadlhuber - Die Eröffnungsgala des Kulturfestival Bad Füssing 2018 - Aqua Piano Konzerte 2018 - Schicksalsnacht am Lago Maggiore: ein Bad Füssing-Kurzkrimi von Ella W. Anders - Werte und Immobilien im Thermenland - Der aktuelle Radtipp für Oktober - TV-Programm - u.v.m. cs-inmedia, Fürstenzell
Wasistlos - Das Bad Füssing Magazin Oktober 2018: Hier erhalten Sie eine Vorschau, welche Top-Veranstaltungen und Highlights Sie in Bad Füssing 2018 erwarten! Außerdem finden Sie ein ausführliches Programm des Kulturfestivals 2018 in Bad Füssing! Lebensfreude, Körperkultur und Genuss - Das wasistlos Magazin berichtet über aktuelle Themen aus der Thermenregion rund um Bad Füssing, liefert Ihnen Ausflugstipps, tolle Veranstaltungen, Gewinnspiele und gibt Insider-Tipps rund um Kulinarik und Genuss. Auch Kultur- und Kunst-Liebhaber kommen bei interessanten Ausstellungstipps und Hintergründe zur Geschichte der Region auf ihre Kosten. Diesen Monat: Das Piano Nobile im Schloss Vornbach - "Af an Ratsch" von und mit Romy Dadlhuber - Die Eröffnungsgala des Kulturfestival Bad Füssing 2018 - Aqua Piano Konzerte 2018 - Schicksalsnacht am Lago Maggiore: ein Bad Füssing-Kurzkrimi von Ella W. Anders - Werte und Immobilien im Thermenland - Der aktuelle Radtipp für Oktober - TV-Programm - u.v.m. cs-inmedia, Fürstenzell
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Foto: pb<br />
Schicksalsnacht am Lago Maggiore<br />
Das Böse lauert überall<br />
Ein Kurzkrimi<br />
von Ella W. Anders<br />
Die Stimmung im nagelneuen,<br />
ziemlich protzig wirkenden Luxus<br />
Camper, war phantastisch.<br />
»Johnny Cash« rockte den Innenraum<br />
dieses sündteuren Liners<br />
und Benno Brettlschneider,<br />
der stolze Besitzer, tänzelte im<br />
Rhythmus der Musik nach vorne<br />
ins Cockpit, setzte sich andächtig<br />
in den wuchtigen Sportsitz,<br />
gurtete sich an und drückte den<br />
Startknopf zum Aufbruch an den<br />
Lago Maggiore.<br />
In Bennos Leben hatte sich Positives<br />
getan:<br />
Glücksfall eins:<br />
Vor zehn Tagen flatterte der Genehmigungsbescheid<br />
für seine<br />
vorgezogene, abschlagsfreie<br />
Pensionierung in die »Arrestzelle<br />
Vier« der Justizvollzugsanstalt,<br />
in welcher Benno, der<br />
vormals untadelige Justizvollzugsbeamte,<br />
seit zwei Monaten<br />
selbst einsaß.<br />
Glücksfall zwei:<br />
Nur vier Tage später war Benno<br />
Brettlschneider in seinem<br />
Strafprozess vom Verdacht einer<br />
falschen Anschuldigung freigesprochen<br />
und umgehend aus der<br />
U-Haft entlassen worden.<br />
Die Schuld an dem Schlamassel<br />
mit der Inhaftierung trägt natürlich<br />
eine Frau. Wie so oft im<br />
Leben der Männer.<br />
Im gegenständlichen Fall war<br />
aufgrund von Bennos phantasievoller<br />
Zeugenaussage sein<br />
langjähriger Vorgesetzter, der<br />
»ruppige Ruppert«, mit einem<br />
Bankräuber verwechselt und inhaftiert<br />
worden.<br />
Das wäre dem Ruppert aber nie<br />
im Leben passiert, wenn er seine<br />
Finger von der Susi gelassen<br />
hätte, in die der Benno damals<br />
so wahnsinnig verschossen war.<br />
Doch dann kam die alleinstehende,<br />
etwas herb wirkende Hauptkommissarin<br />
Moni mit ins Spiel.<br />
Sie hat den wahren Sachverhalt<br />
rigoros aufgeklärt, den unschuldigen<br />
Ruppert befreit und den<br />
rachsüchtigen Benno eingelocht.<br />
Weil die Moni aber andererseits<br />
den stattlichen Kollegen<br />
Benno Brettlschneider schon<br />
immer recht gern gesehen hat<br />
und beim Gedanken an ihn nicht<br />
mehr schlafen konnte, hat sie<br />
den Benno durch ihren Cousin,<br />
den cleversten Strafverteidiger<br />
Niederbayerns, wieder herauspauken<br />
lassen.<br />
»Das ist die wahre Liebe«, hatte<br />
Moni dem Benno ins Ohr geraunt,<br />
als sie ihn draußen, vor<br />
dem Tor, in der Freiheit begrüßte.<br />
Dann stellte sie ihm ein deftiges<br />
Abendessen in Aussicht und<br />
Benno fuhr freiwillig mit zu ihr<br />
nach Hause, wo tatsächlich ein<br />
Braten im Rohr stand.<br />
Und weil sich nach der anschließenden<br />
Nacht die Moni so sehr<br />
wünschte, schon bald seinen<br />
Namen tragen zu dürfen, hat ihr<br />
der Geläuterte seine U-Haft verziehen<br />
und die Moni heute am<br />
Vormittag, zehn Uhr, standesamtlich<br />
geheiratet.<br />
Jetzt behauptet sie, dass dies<br />
sein dritter Glücksfall ist. Und<br />
tatsächlich hat der Benno seine<br />
tollkühne Entscheidung bis zur<br />
Stunde nicht bereut.<br />
Aber einige Tage vor diesem<br />
einschneidenden Eingriff in sein<br />
Junggesellenleben hat er sich<br />
als psychische Entschädigung –<br />
für die U-Haft! – einen schönen<br />
Camper gegönnt.<br />
Jetzt gleitet dieser silberfarbige<br />
Traum im Abendrot über die A<br />
96 dahin und chauffiert das gereifte<br />
Paar zur Hochzeitsnacht in<br />
den sonnigen Süden.<br />
Benno hatte seinen dunkelblauen,<br />
eleganten Hochzeits-Zweireiher<br />
neben das weinrote Wildseidenkostüm<br />
der Moni in den<br />
Schrank gehängt und saß nun in<br />
bequemen Tennis-Shorts, einem<br />
weiten T-Shirt und mit Sonnenbrille<br />
am Steuer.<br />
Da überkam ihn das Bedürfnis,<br />
seine Freude über den neuen<br />
Lebensabschnitt und vor allem<br />
über den Camper, hinaus zu<br />
schmettern.<br />
Er drehte sich zu seiner Frau<br />
um, schaltete das Radio aus und<br />
sang mit melodiöser, tiefer Bass-<br />
Stimme:<br />
»Wo geht die Hochzeitsreise<br />
hin?«<br />
Aus dem Fond des Campers antwortete<br />
Monis heller Sopran:<br />
»Ins Tessin, ins Tessin!«<br />
Der Bass fiel wieder ein: »Wie<br />
oft reist dieses schöne Paar?«<br />
Ihr Sopran jubilierte: »Ab sofort<br />
in jedem Jahr!«<br />
Bennos Aufmerksamkeit galt<br />
wieder der Straße und die beiden<br />
sangen den Refrain im Duett:<br />
»Amoore, Amoore, am La hago<br />
Matschioore......«<br />
Dann unterbrach seine jähe Vollbremsung<br />
den Gesang und Moni<br />
flog auf das Bett.<br />
Benno schlug mit der flachen<br />
Hand auf das Lenkrad und fluchte:<br />
»Verdammt! Vor lauter Neugierde<br />
hätte uns dieser Kerl beim<br />
Überholvorgang fast gerammt.<br />
Das kommt davon, wenn man<br />
eine so auffällige Kutsche fährt<br />
wie wir. So einen Camper hätte<br />
wohl jeder gern.«<br />
Dann befahl er:<br />
»Setz dich zu mir nach vorn und<br />
gurte dich an, Frau Brettlschneider!«<br />
»Sofort, Schatz,« flötete sie und<br />
nahm folgsam am Beifahrersitz<br />
Platz.<br />
Benno hob erfreut die Augenbrauen.<br />
Ja, genau so muss es<br />
sein. Man(n) ist der Boss und<br />
wird als Familienoberhaupt von<br />
seiner Frau respektiert. Jede<br />
Anordnung wird prompt ausgeführt.<br />
Hoffentlich bleibt das so.<br />
Bei der Moni weiß man nie. Die<br />
ist für ihre Kratzbürstigkeit im<br />
ganzen Kollegenkreis bekannt.<br />
Die Automatik schaltete in einen<br />
niedrigen Gang.<br />
Benno legte seine rechte Hand<br />
mit dem blitzenden Ehering auf<br />
die Linke seiner Frau. Sie grinsten<br />
sich an und die harmonische<br />
Fahrt ging nach einem kurzen<br />
Zwischenstopp weiter.<br />
Es war schon 23 Uhr.<br />
Sie hatten die Schweizer Grenze<br />
längst passiert und das Reise-<br />
Endziel war nahe. Benno las den<br />
Tachostand ab:<br />
»735 gefahrene Kilometer! Demnach<br />
haben wir nur noch 20 km<br />
vor uns. Dann sind wir angekommen,<br />
in den schweizerischen<br />
19,9 % vom wunderschönen<br />
Lago Maggiore. Der Campingplatz<br />
ist um diese Zeit geschlossen.<br />
Egal. Wir parken bis morgen<br />
früh ganz romantisch direkt am<br />
See. Und durch das Panoramadach<br />
betrachten wir die funkelnden<br />
Sterne.«<br />
Moni saß immer noch am Beifahrersitz,<br />
obwohl sie zwischendurch<br />
recht gerne das Steuer<br />
übernommen hätte. Vorwurfsvoll<br />
sagte sie:<br />
»Wer wie ich bei Verfolgungsjagden<br />
einen vollbesetzten Polizeibus<br />
lenken kann ist in der<br />
Lage, auch deinen Camper zu<br />
steuern, Benno.«<br />
Bitte versteh´das, Moni, ich will<br />
keine Kratzer oder Dellen. Ich<br />
saß nämlich damals mit all den<br />
anderen bei dir im Bus. Erinnerst<br />
du dich? Du hast zwar die<br />
Verbrecher gestellt. Aber der<br />
Bus war hinüber. Er musste geschreddert<br />
werden.«<br />
Die Aufmerksamkeit der beiden<br />
richtete sich wieder auf die Straße,<br />
auf der in diesem Moment<br />
ein Zivilfahrzeug mit Blaulicht<br />
überholte.<br />
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