gesundes leben - Ihr Einkauf | online
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Nr. 08/19-04-2004<br />
Seite 29 MOTOR<br />
☞<br />
Fortsetzung von Seite 28<br />
ohne Wenn und Aber.<br />
Lassen wir den Wagen noch<br />
geschlossen und wir stellen fest,<br />
das Ding hat einen Riesenkofferraum.<br />
Konstrukteure der meisten<br />
Oben-Ohne-Autos verreisen offenbar<br />
bevorzugt mit dem Flugzeug<br />
oder verzichten auf Wäsche<br />
zum Wechseln. Ich selbst habe ja<br />
schon bei einer einwöchigen<br />
Fahrt ins Blaue Unmengen an<br />
Zeug dabei. Da so eine Fahrt bekanntlich<br />
zu zweit gleich noch<br />
mehr Spaß macht, wird das nachgefragte<br />
Gepäckraumvolumen<br />
unter Garantie nicht kleiner.<br />
Jetzt stellen wir uns vor, wir<br />
sind endlich im Kanaltal; genau<br />
dort wo die Ebene beginnt und<br />
wo meist die Sonne ein Quäntchen<br />
stärker wärmt als daheim.<br />
Was tun? Auf den Pannenstreifen<br />
und Dach zurück – davon<br />
würde ich gesetzestreuen Bür-<br />
Der erfolgreichste<br />
Roadster der Welt.<br />
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gern abraten, zumal man ja vorher<br />
die Leuchtweste anziehen<br />
müsste, weil man aussteigen<br />
muss, um den Großteil des<br />
Gepäcks auf die Rücksitze zu verlagern:<br />
Man erkennt es gut am<br />
Foto, die Oberkante des<br />
Gepäckraums bei offenem Dach<br />
ist knapp unterhalb der Oberkante<br />
der Mineralwasserkiste. Das<br />
Umräumen wird also besser am<br />
nächsten Parkplatz erledigt, vielleicht<br />
nach dem Macchiatto beim<br />
in ein paar Minuten auftauchenden<br />
Auto-Grill.<br />
Das Procedere mag unpraktisch<br />
erscheinen, aber immerhin,<br />
man kann: Selbst wenn man in<br />
Udine eine geniale Prosciutto-<br />
Schneidemaschine entdeckt und<br />
die Begleitung ihre Schuhsammlung<br />
aufstockt als ginge es um<br />
Leben und Tod – mit diesem Auto<br />
bringt man die Beute gut nach<br />
Hause – selbst das riesige Glasdings<br />
aus Murano.<br />
Was für ein Übergang<br />
zum Lieblingsthema von<br />
Renault: Sicherheit. In<br />
dem Zusammenhang<br />
drängt sich die Frage auf,<br />
warum der automatisch<br />
ausfahrende Überschlagschutz<br />
Aufpreis kostet.<br />
Das habe ich anderswo<br />
schon serienmäßig erlebt.<br />
Auch ESP nur den teuren<br />
Ausstattungslinien kostenlos<br />
mit auf den Weg zu<br />
geben, entspricht nicht<br />
dem Niveau dieses Autos.<br />
Denn der Wagen matcht sich<br />
mit Autos, die eine Klasse drüber<br />
angesiedelt sind. Da darf man<br />
dann auch nicht gleich motzen,<br />
wenn der Wunsch-Mégane ein<br />
paar Euros mehr als das Grundmodell<br />
kostet. Die teuerste Ausstattungslinie<br />
– da sind dann<br />
Klima und ESP schon mit dabei –<br />
sowie Xenon-Licht, Überschlagschutz,<br />
Metallic-Lack und die formidable<br />
Cabasse-Audio-Anlage<br />
lassen schon an der 30.000,–<br />
Euro-Marke kratzen; das ist er<br />
wert, genau so, wie er jetzt den<br />
Rahmen des EINKAUF-Tests<br />
sprengt. Nun, der Renault Mégane<br />
CC ist was Besonderes.<br />
Die Technik ist ausgezeichnet,<br />
auch wenn der CC die Physik<br />
nicht ganz über Board werfen<br />
kann: Klar, das Dach ist schwer,<br />
das wirkt sich positiv aus, aber<br />
auch negativ: Tatsächlich spürt<br />
man bei flotter Gangart den verschobenen<br />
Schwerpunkt. Wobei<br />
mir da der Wagen kurioserweise<br />
offen mehr zugesagt hat. Geschlossen<br />
wirkt der Fronttriebler<br />
etwas kopflastig, eine minimale<br />
Schlingerneigung ist feststellbar.<br />
Gerade bei einem Spielzeug für<br />
anspruchsvolle Genussmenschen<br />
wäre Hinterradantrieb vielleicht<br />
doch die geschicktere Wahl.<br />
Noch zu den Motoren: Renault<br />
bietet drei Motoren an: zwei Benziner<br />
und einen Diesel. Der Common-Rail-Direkteinspritzer<br />
ist al-<br />
Verbrauchswert 7,8 l/100 km, CO2-Emissionswert: 188g/km<br />
lererste Sahne und dementsprechend<br />
wohl auch die erste Wahl.<br />
Unverständlich ist dabei nur,<br />
wieso zwar beide Benziner alternativ<br />
mit Automatik angeboten<br />
werden, aber just der drehmomentstarke<br />
Diesel nicht. Das ist<br />
um so trauriger, als das gute Stück<br />
tatsächlich zum bequemen<br />
durch-die-Gegend-Gondeln einlädt,<br />
weil er eben kultiviert, souverän<br />
und sparsam ist.<br />
Wenn ich schon eingangs in<br />
fremden Texten stöbere, dann will<br />
ich noch rasch den zweitwichtigsten<br />
Spruch aus Goethes meistzitiertem<br />
Werk anbringen: „Wo viel<br />
Licht ist, ist starker Schatten“. Das<br />
passt nicht nur wegen dem Glasdach.<br />
Einen Haken hat das gute<br />
Stück tatsächlich: Wenn kein<br />
Wunder passiert, drohen die Lieferfristen<br />
zu entgleiten. Es gibt<br />
sogar schon supergünstige Zwischenlösungen,<br />
denn wer sich<br />
noch Zeit lässt, ist wahrscheinlich<br />
erst nächstes Jahr dabei.<br />
ALFRED TERSCHAK