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TIERE
Michael Aufhauser: Tierschutz heißt – der Stärkere schützt den Schwächeren
Am Gut Aiderbichl, gegründet von
Michael Aufhauser (im Bild mit Hund
Snoopy), erzählt jedes der über 400
geretteten Tiere seine persönliche
Geschichte. Tägliche Führungen
informieren und sensibilisieren zum
Thema Tierhaltung. Die Botschaft
lautet, dass Tierschutz bei uns
Menschen anfängt, und Humanität
über den Menschen hinaus weitergeht.
Der Hilfeschrei eines Schulpferdes
Vor ca. einem Jahr erreichte
mich der verzweifelte Brief
eines Schulpferdes. Ja, Sie
haben richtig gelesen; ein Hilferuf
eines Pferdes, in dessen
Namen ein junges Mädchen (16
Jahre alt) schrieb. Ich möchte
Ihnen diesen Brief nicht vorenthalten,
außer den
Namen habe ich
nichts geändert.
Lieber Michael
von Aiderbichl,
mein Name ist
„Arabella“, ich bin
19 Jahre alt, bis jetzt
gesund gewesen
und stehe in einem
Reitstall in K.
Seit dreizehn Jahren
bin ich ein
„Schulpferd“, wie sie
sagen. Ich liebe die
Kinder, die in meine
Box kommen, mich
streicheln, mir
Leckereien bringen,
Zeit für mich haben.
Die schönste Zeit für mich
war, als ich meine Kinder bekommen
habe, da durfte ich viel
auf die Koppel, laufen, mit Bienen
und Schmetterlingen spielen,
an Blüten riechen, Gras fressen,
mit meinem jeweiligen Kind
spielen – einfach glücklich sein!
Aber jetzt bin ich sehr traurig.
Meine Box ist 3 x 3 Meter groß
mit Eisenstäben davor. Das Fenster
ist den ganzen Winter und
auch im Frühjahr geschlossen.
Weißt Du, welche herrlichen
Gerüche in den Stall strömen,
wenn die Türen offen stehen?
Frühling, mein Leben.
Jetzt stehe ich immer öfter in
der Box, meine Hufe tun so weh.
Die Tierärztin sagt, ich brauche
dringend eine Behandlung für
meine Hufbeinsenkung, die sehr
schmerzhaft ist. Mein Eigentümer
aber hat verboten, dass ich
behandelt werde.
Zu aufwendig, zu alt.
Ich müsste längere Zeit ohne
Belastung von Schulstunden stehen.
Ich bringe nichts mehr, so
seine Meinung. Dabei hilft mir
unser Pfleger Adi, wo er nur
kann. Wenn er merkt, es tut mir
zu weh, nimmt er mich auf seine
Verantwortung aus der Schulstunde.
Ich brauch auch oft nur
eine Stunde „gehen“. Dann muss
sich halt Adi wieder einiges anhören.
Ich weiß, dass er auch
schon heimlich den Tierarzt für
Endlich die lang vermisste Berührung
mich bezahlt hat. Mehr kann er
nicht tun.
Vor einigen Tagen sind schlimme
Worte in der Stallgasse gefallen.
Gnadenschuss, Giftspritze
oder Abtransport? Es hört sich so
bedrohlich an. Ich weiß, sie meinen
mich. Adi geht mit unendlich
traurigen Augen herum. Dabei
war vor kurzem eine Frau da, die
hat gemeint, mein Leiden kann
geheilt werden. Freilich, Schulpferd
kann ich keines mehr sein,
aber ich könnte bis 30 Jahre alt
werden.
Und jetzt ist etwas passiert:
Sabine hat mir von Dir erzählt.
Von einem Ort namens Aiderbichl.
Sie hat gesagt, das ist der
Tierhimmel auf Erden für lebende
Tiere, wie ich es bin. Sie hat mir
erzählt, wie viel Tierleid Du mit
Deinen Helfern in Freude und
Glück umgewandelt hast. Ich
habe ihr gesagt, sie muss Dir
schreiben. Für Sabine war das
ganz klar. Sie kann mir nicht viel
helfen. Sabine kann jetzt nicht
mehr alle Tage kommen, aber
mindestens einmal die Woche
kommt sie nachschauen und hat
auch immer etwas mit. Sie hat
versprochen, Dir einen Brief zu
schreiben. Sie hat erzählt, dass
Du schon vielen Tieren ein Zuhause
gibst, und dass es die
Möglichkeit gibt, dass mich jemand
holen könnte und mir ein
neues liebevolles Zuhause gibt.
Sabine beruhigt
mich – es ist kein
Schlächter, bestimmt
nicht.
So, sie hat mir heute
den Brief vorgelesen
und ich bin einverstanden
damit und,
lieber Michael (heißt
nicht ein großer
Engel so wie Du?),
ich lege meine ganze
Hoffnung in diese
Zeilen. Bitte, wenn es
irgendwie möglich
ist, hilf mir!
Arabella.
Anfangs wollte ihre
Besitzerin Arabella
nicht verkaufen. Aber
vor 8 Tagen musste die Reitschule
schließen und ich schickte
einen Strohmann, der alle sechs
Schulpferde in meinem Namen
kaufte. Ich lud das Mädchen, das
den Brief geschrieben hatte, auf
Gut Aiderbichl ein, dann kam der
Good Truck mit den Pferden und
Arabella. Das Pferd, das neben
Arabella eingegittert war, Aurora,
hatte an diesem Tag seinen 22.
Geburtstag. Wir führten gemeinsam
Arabella und Aurora in eine
Koppel. Die beiden durften sich
beschnuppern und die lang vermisste,
gegenseitige Fellpflege
machen. Vor lauter Freude wälzten
sie sich und dann begrüßten
sie Gut Aiderbichl mit einem
Freudengalopp. Und Gut Aiderbichl
hat mit dem kleinen
Mädchen eine „Aiderbichlerin“
mehr gewonnen. Wir suchen
Paten für sechs Pferde – bitte
helfen Sie uns!
Gut Aiderbichl in
Henndorf/Salzburg,
Tel. 0662/62 53 95, Fax: 120,
E-Mail: info@gut-aiderbichl.com,
www.gut-aiderbichl.com
Nr. 08/19-04-2004
Seite 6
Mutmärchen &
Bachblüten
Oft nerven uns gewisse Umstände
permanent. Unangenehm
wird es, wenn daraus eine Neuralgie
entsteht. Medikamente bringen
oft Linderung - aber auch Nebenwirkungen.
Wie wäre es mit
einem Märchen zur Heilungshilfe?
Das Märchen
vom goldenen Tal
Maya war eine junge, fröhliche
Elfin. Stets von schönen Elfenjungen
umworben, merkte niemand,
dass Maya eigentlich große
Schmerzen hatte. Federleicht flog
sie durch die Lüfte und versprühte
Herzenswärme, wo sie auftauchte.
Eines Tages aber lag sie in ihrem
Blütenbett, todkrank. Die Tautropfen
beruhigten sie zwar, waren
aber gegen ihre Nervenkrankheit
hilflos. Muk, der grosse Zauberelf,
mischte all seine Kräutermittel,
doch keines half. Eines Nachts erschien
Maya im Traum ein goldener
Schmetterling. Er hob Maya
aus dem Blütenbett und trug sie in
ein geheimnisvolles Tal. Die Blätter
der Bäume glitzerten golden so
wie der kleine Bach, der sich durch
die Landschaft schlängelte. Maya
fühlte in ihrer Seele tiefe Geborgenheit.
Befreit von all ihren Sorgen
und Problemen, die sie jeden
Tag und jede Nacht in ihrem Herzen
trug. Es war die Leichtigkeit
des Seins, von der auch wir Menschen
so oft träumen.
Maya war zuhause, tankte wieder
Kraft und Hoffnung. Als die ersten
Sonnenstrahlen in ihr Gesicht
blinzelten, wachte Maya mit
einem zufriedenen Lächeln auf.
Der Schmerz hatte sich in Glückseligkeit
verwandelt. Noch lange
Zeit erzählte die schöne Elfin all
ihren Freunden von ihrer wundervollen
Reise ins goldene Tal.
Bachblüten-Tipp:
von REINHARD MUT
für Dich: HORNBEAM - bei
Lustlosigkeit; HOLLY - bei Unruhe
und Aggression gegen sich
selbst und andere
für Hunde und Katzen:
HORNBEAM - bei Lustlosigkeit
und durch Schmerzen ausgelöste
Überängstlichkeit; BEECH -
bei aggressivem Verhalten.
Bei Fragen schreiben Sie an
KW „Mutmärchen & Bachblüten“,
E-Mail: c.benavente@ihreinkauf.at
Tipps: www.hundefluesterer.at