Ratgeber Obst 2012:1 - Syngenta
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Fungizid-Lösungen<br />
Monilia-Zweigdürre und -Blütenfäule<br />
(Monilia laxa)<br />
Monilia laxa überwintert in Form von Fruchtmumien<br />
und in dürren Zweigen. Blüteninfektionen<br />
verursachen ein Absterben der Blütenorgane,<br />
die Blüten verbräunen. Nach 3–4<br />
Wochen sterben die Triebe mit den Blättern<br />
und Früchten von der Spitze her ab. Als<br />
Bekämpfungsmaßnahme kommt neben dem<br />
obligatorischen Ausschnitt der befallenen<br />
Triebe und dem Entfernen der Fruchtmumien<br />
eine protektive Bekämpfung während der<br />
Blüte, z.B. mit Switch oder Score, infrage.<br />
Für Genehmigungen nach §18a PflSchG.<br />
Hinweise auf Seite 3 beachten.<br />
Monilia-Fruchtfäule<br />
(Monilia fructigena)<br />
Erkrankte Früchte weisen zunächst kleine<br />
Fäulnisherde auf, die sich sehr rasch über die<br />
ganze Frucht ausbreiten. Die Anfälligkeit der<br />
Früchte nimmt mit der Reifung zu. Protektive<br />
Bekämpfungsmaßnahmen mit z.B. Switch oder<br />
Score sollten während der Reifungsphase unter<br />
Berücksichtigung der Wartezeit durchgeführt<br />
werden. Das Entfernen von Fruchtmumien ist<br />
auch hier obligatorisch.<br />
Die Doppelstrategie gegen Fäulen.<br />
Wirkstoffe:<br />
250 g/kg Fludioxonil<br />
375 g/kg Cyprodinil<br />
Genehmigung nach §18a PflSchG:<br />
Gegen Monilia fructigena und Monilia laxa<br />
in Aprikose, Pfirsich, Pflaume mit 0,3<br />
kg/ha und je Meter Kronenhöhe und in<br />
Süß- und Sauerkirsche mit 0,2 kg/ha und<br />
je Meter Kronenhöhe<br />
Applikationen:<br />
max. 2x/Saison<br />
Wartezeit: 14 Tage<br />
Vorteile:<br />
■ hochwirksam durch 2 Wirkstoffkom<br />
ponenten<br />
■ sichere Bekämpfung durch Angriff der<br />
Pilzstrukturen an mehreren Wirkorten<br />
■ beim Einsatz gegen Monilia in<br />
Süß kirschen wird auch die Bitterfäule<br />
(Colletotrichum gloeosporioides)<br />
miterfasst<br />
■ gute Dauerleistung<br />
Gnomonia-Blattbräune<br />
(Gnomonia erythrostoma)<br />
Im Winter überdauert die Blattbräune in dürren<br />
Blättern, die im Baum hängen bleiben. Ab Mitte<br />
Mai zeigt sich der Befall zunächst durch gelblich<br />
verwaschene Flecken an den Blättern, die<br />
bald dürr werden und sich einrollen. Infizierte<br />
Früchte verkrüppeln, trocknen ein oder faulen.<br />
Bekämpfungsmaßnahmen sollten ab dem<br />
Austrieb bis kurz vor der Ernte durchgeführt<br />
werden, kurative Behandlungen mit z.B. Score<br />
sind bis 48 Stunden nach Infektion noch<br />
erfolgreich.<br />
Sicher. Verträglich. Wirtschaftlich.<br />
Wirkstoff:<br />
250 g/l Difenoconazol<br />
Genehmigung nach §18a PflSchG:<br />
Gegen Pflaumenrost, Monilia laxa und<br />
Schrotschuss an Pflaumen und gegen<br />
Kirschenschorf, Gnomonia-Blattbräune<br />
und Monilia laxa an Süß- und Sauer -<br />
kirschen mit 0,075 l/ha und je Meter<br />
Kronenhöhe<br />
Applikationen:<br />
max. 3 x/Saison, ab BBCH 60<br />
Wartezeit: 14 Tage<br />
Vorteile:<br />
■ hohe kurative Wirkung gegen<br />
Blattkrankheiten, selbst bei höheren<br />
Temperaturen<br />
■ gute Protektivleistung bei geringeren<br />
Temperaturen<br />
■ gute Zusatzeffekte gegen Sprühflecken<br />
und Schrotschusskrankheit<br />
■ hervorragendes Antiresistenzmanagement<br />
in der Spritzfolge mit Switch<br />
gegen Monilia-Arten<br />
■ berostungsneutral und verträglich,<br />
auch in Mischungen<br />
Sprühflecken<br />
(Blumeriella jaapii)<br />
Der Pilz kann sich besonders bei feuchter<br />
Witterung sehr rasch verbreiten. Bei weiter -<br />
gehendem Befall verfärben sich die befallenen<br />
Blätter gelblich und fallen schließlich ab.<br />
Das betrifft im Wesentlichen den inneren und<br />
äußeren Kronenbereich. Bei wiederkehrendem<br />
Befall werden Zuwachs und Fruchtansatz des<br />
Baumes geschwächt. Des Weiteren wirkt sich<br />
der verfrühte Blattfall auch hemmend auf die<br />
Ausreifung der Früchte aus.<br />
10 11<br />
STEINOBST