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Bei der Einlage kreativ sein<br />
Schuh-Spiel war gestern – Flashmob ist heute<br />
TRAUMSTART<br />
IN DIE FLITTERWOCHEN<br />
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Ein umstrittenes Thema in Sachen Hochzeit<br />
sind sowohl bei Gästen als auch bei<br />
Brautpaaren die beliebten Hochzeitsspiele<br />
und Einlagen. An sich sind die meisten<br />
Einlagen gut gemeint und man möchte<br />
dem Brautpaar etwas gutes tun oder zur<br />
Stimmung am Hochzeitstag beitragen,<br />
doch oft verfehlen Einlagen diesen Zweck<br />
leider.<br />
Gerade bei Verwandten steht die Dia-<br />
Show hoch im Kurs – klar, schließlich sind<br />
die vielen Kinderfotos von der Tochter<br />
oder dem Sohn auch wahnsinnig putzig.<br />
An sich spricht nichts gegen einen kurzen<br />
Dia-Rückblick, doch im Eifer des Gefechts<br />
übertreiben es Papa oder Mama<br />
gern einmal. Denn auch wenn das Foto,<br />
auf dem das Töchterchen nackig auf dem<br />
Töpfchen sitzt, für die Eltern viele schöne<br />
Erinnerungen weckt, möchte die Tochter<br />
vielleicht nicht, dass es bei ihrer Hochzeit<br />
gezeigt wird, auf der neben guten Freunden<br />
eventuell auch der Chef zu Gast ist.<br />
Zudem kommen Eltern bei Kinderbildern<br />
gern einmal ins schwelgen und anstatt ein<br />
paar netter Bilder wird jedes Detail der<br />
Kindheit bei der Dia-Show präsentiert.<br />
Kommen dann noch ausschmückende<br />
Kommentare hinzu, die die Situation auf<br />
den Fotos präzise beschreiben, ist wohl jeder<br />
Gast nach den ersten paar Bildern eher<br />
gelangweilt oder sogar genervt.<br />
Ein Grundsatz ist bei jeder guten Einlage,<br />
dass sie relativ kurz ist. Versuchen Sie<br />
eine viertel Stunde nicht zu überschreiten<br />
– das gilt vorallem oder gerade bei der<br />
Dia-Show. Haben Sie immer auch die Gäste<br />
vor Augen, wenn Sie eine Einlage planen.<br />
Stellen Sie sich wichtige Fragen, wie<br />
„möchte das Brautpaar das überhaupt“,<br />
„ist es (zumindest für einen Großteil)<br />
der Gäste unterhaltsam“ und ganz wichtig:<br />
wann ist der richtige Zeitpunkt für<br />
die Einlage. Ist die Stimmung zu späterer<br />
Stunde auf dem absoluten Höhepunkt,<br />
kann besagte Dia-Show tatsächlich die<br />
ganze Hochzeit crashen. Vielleicht wäre<br />
nachmittags, zu Kaffee und Kuchen, ein<br />
deutlich günstigerer Zeitpunkt.<br />
Und noch ein wichtiger Tipp: wird für eine<br />
Einlage technisches Equipment benötigt,<br />
testen Sie Mikrofone, Laptop oder Beamer<br />
unbedingt vorab. Nicht selten sitzt<br />
das Brautpaar wie bestellt vor der Bühne<br />
und es dauert viele lange Minuten, bis der<br />
Projektor geht, der Laptop anspringt oder<br />
das benötigte Kabel gefunden ist. Klären<br />
Sie vorab am besten genau ab, welche<br />
Möglichkeiten es in der Location gibt,<br />
welche technische Ausstattung bereits<br />
vorhanden ist und was sie noch selbst mitbringen<br />
müssen.<br />
Das Schuh-Spiel<br />
Wie gut das Brautpaar harmoniert und zusammenarbeiten kann, wird gern beim Holzstamm-Sägen<br />
getestet. Foto: panthermedia / Rosemarie Bolecke<br />
Besonders Freunde und Arbeitskollegen<br />
machen gerne eine Einlage, oder fühlen<br />
sich ab und an auch dazu verpflichtet.<br />
Klären Sie vorher unbedingt mit dem<br />
Brautpaar oder den Trauzeugen ab, ob<br />
Einlagen überhaupt erwünscht sind. Besprechen<br />
Sie mit den Trauzeugen auch,<br />
wie viele Einlagen bereits angemeldet sind<br />
und wenn möglich, welche Art von Einlagen<br />
geplant sind. Gibt es schon unzählige<br />
Programmpunkte, überlegen Sie ob ein<br />
weiterer überhaupt noch sinnvoll ist und<br />
wenn ja, dass es etwas anderes ist, als von<br />
anderen Gruppen bereits geplant ist.<br />
Gerade die Klassiker unter den Einlagen,<br />
wie das Schuh-Spiel, bei dem das Brautpaar<br />
via Heben des Schuhs der Braut oder<br />
des Bräutigams getestet wird, ob sie übereinstimmend<br />
antworten, ist schon etwas<br />
in die Jahre gekommen. Oder auch der<br />
klassische Losverkauf. Dabei werden Lose<br />
an die Gäste verkauft – der Erlös kommt<br />
dem Brautpaar zu Gute und die Gäste erhalten<br />
tolle Preise wie zum Beispiel „Eine<br />
Traumreise für zwei Personen“, was in<br />
Wirklichkeit dann zwei Schlaftabletten<br />
sind. Diese Einlage hat zwei Vorteile: es<br />
kommt etwas Geld für das Brautpaar<br />
zusammen und die ganze Gesellschaft ist<br />
involviert. ABER: Halten Sie die Preisverleihung<br />
kurz, bitten Sie nicht alle Gewinner<br />
der gefühlt 50 Preise nach vorne um ihn<br />
persönlich abzuholen. Das dauert einfach<br />
viel zu lange und langweilt nach zehn Minuten<br />
die Gäste. Halten Sie die Anzahl der<br />
Preise überschaubar und sagen Sie, dass<br />
jeder seinen Preis am Ende an der Bühne<br />
abholen kann oder involvieren Sie zwei,<br />
drei Kinder, die die Preise zu den Gewinnern<br />
bringen, das spart Zeit und die Kids<br />
haben meist großen Spaß daran.<br />
Werden Sie kreativ<br />
Es gibt natürlich unzählige weitere klassische<br />
Einlagen und auch Bräuche bei einer<br />
Hochzeit, vom Holzstamm-Sägen über<br />
ein großes Stoffherz ausschneiden und<br />
durchsteigen bis hin zur „Reise nach Jerusalem“,<br />
bei der die teilnehmenden Gäste<br />
unterschiedliche Gegenstände aus dem<br />
Publikum beschaffen sollen. Wer aber<br />
wirklich punkten möchte, sollte kreativ<br />
werden. Persönliche Einlagen, die noch<br />
nicht auf zehn Hochzeiten zuvor gesehen<br />
wurden, begeistern meist Brautpaar und<br />
Gesellschaft.<br />
Aktuell gerade ziemlich angesagt sind<br />
Hochzeits-Flashmobs. Das ist zwar einiges<br />
an Aufwand, aber es lohnt sich definitiv.<br />
Ziel ist es, dass die komplette Hochzeitsgesellschaft,<br />
oder zumindest ein großer<br />
Teil, gemeinsam einen kurzen einfachen<br />
Tanz aufführt und damit das Brautpaar<br />
überrascht.<br />
Derjenige, der die Organisation übernimmt,<br />
muss sich dazu ein Lied aussuchen<br />
oder selbst ein Medley aus verschiedenen<br />
Titeln kreieren und dazu einfache Tanzschritte<br />
überlegen. Steht alles, sollte davon<br />
ein kleines Video gemacht werden.<br />
Dieses Video wird dann per E-Mail oder<br />
Whatsapp an jeden Gast verschickt mit der<br />
Bitte, dass er diesen kurzen Tanz zuhause<br />
einstudieren soll. Ist es eine sehr kleine<br />
Hochzeitsgesellschaft, gelingt es vielleicht<br />
sogar einen Termin für eine Probe vorab<br />
zu finden. Meist wird das jedoch schwierig<br />
und man muss sich darauf verlassen,<br />
dass zuhause geprobt wird. Eine kleinere<br />
Gruppe sollte sich allerdings in jedem Fall<br />
vorab zusammen schließen und den Tanz<br />
gut üben – diese Personen stehen bei der<br />
Aufführung dann in der ersten Reihe, so<br />
können sich die Gäste dahinter die Schritte<br />
ein wenig abschauen. Mit so einem individuellen<br />
Flashmob werden Sie sicher<br />
nicht nur das Brautpaar überraschen und<br />
begeistern, Sie locken so auch alle auf die<br />
Tanzfläche – und viele Gäste auf der Tanzfläche<br />
und eine ausgelassene Party-Stimmung<br />
wünscht sich wohl jedes Brautpaar.