2018-10 OEBM Der Österreichische Baustoffmarkt - Entdecke die Schönheit der Fuge

a k t u e l l
Josef erharter,alois mayr bauwaren
1. Die sehr positive wirtschaftliche Entwicklung
seit dem Jahr 2017 wird sich auch
für das heurige Jahr weiter fortsetzen. Unsere
Gewerbepartner sindzum Großteilbis Jahresende
ausgelastet, müssen jedoch vorhandene
Aufträge verschieben oder sogar absagen, da
das nötige Fachpersonal nicht zur Verfügung
steht.
Wir haben das erste Halbjahr mit einem
leichten Umsatzplus abgeschlossen. Die Monate
August und September blieben aber hinter
den Erwartungen, trotzdem rechnen wir
bis zum Jahresende mit einem Umsatzzuwachs
im unteren einstelligen Bereich. Die Mengen
sind vorhanden und trotz steigender Nachfrage
ist der Baufachhandel einem enormen
Preisdruck ausgesetzt.
2. Der klassische Hochbau inklusive Einfamilienhausbau
läuft außergewöhnlich gut,
wobei wir uns hier auf die verschiedensten
Bauweisen einstellen und gewöhnen müssen.
Im sozialen Wohnbau wirdinTirol vorwiegend
betoniert, hier liegt die Wertschöpfung
vomHandel hauptsächlich im Dämmstoffbereich,
dementsprechend exzessiv ist der Preiskampf.
Indiesem Produktbereich haben wir
in den letzten Jahren deutliche Spannenverluste
hinnehmen müssen und stehen zusätzlich
im Wettbewerb zum Vorverkauf mit der
Industrie. Im Einfamilienhausbau gewinnt
immer mehr der Holzbau und der Fertighausbau
an Bedeutung, hier bleiben für den Handel
nur mehr Randprodukte übrig.
3. Der Erfolg eines Unternehmens spiegelt
sich in der Qualität seiner Mitarbeiter wieder.
Leider ist es fast unmöglich auf dem freien
Markt gut ausgebildete Mitarbeiter zu bekommen.
Deshalb setzen wir voll auf die Werbung
und Ausbildung von neuen Lehrlingen in
Form eines speziellen Ausbildungsprogramms.
Weiters legen wir sehr viel Wert auf die steigende
Mitarbeiterqualifikation und bieten
laufend Seminarefür die Fachausbildung und
Persönlichkeitsentwicklung. Die Ausbildung
zumBauprodukte-Fachberaterwirdallenjungen
Mitarbeitern ermöglicht.
Als Familienunternehmen arbeiten wir an
einem gesunden Betriebsklima und vertrauen
auf die Loyalität unserer Stamm-Mitarbeiter.
4. Wir versuchen eine langjährige und
nachhaltige Partnerschaft mit der Industrie
zu leben,deshalb funktioniertdie Zusammenarbeit
grundsätzlich gut.
Marktbearbeitung und Unterstützung können
nur auf Augenhöhe und gemeinsam funktionieren.
Neue Lieferanten, Überkapazitäten
und egoistische Strategien (Handel +Industrie)
bringen den Markt und Druck und stellen
den mehrstufigen Vertrieb auf eine harte
Probe.
WirHändler bringen täglich unsereDienstleistung
über Fachpersonal, Finanzierung, enormer
Warenverfügbarkeit und perfektem Zustellservice,
deshalb benötigen auch wir einen
angemessenen Teil in der Wertschöpfungskette.
In den letzten Jahren haben sich mehrmalige
unterjährige Preisänderungen nur als
massive Belastung für den Handel herausgestellt,
ohne den eigentlichen Zweck einer realen
Preiserhöhung zu erfüllen. Erschwerend
kommt noch hinzu, dass Händler altpreisige
Einlagerungen zur Kundengewinnung mißbrauchen.
5. Dass in Zeiten der Hochkonjunktur
der Fokus auf eine positive Ertragsentwicklung
gelegt wird und nicht auf rücksichtslose
Marktverdrängung.
Stärkung der Händlerlager und gleichzeitige
Reduzierung der Kleinmengenzustellung
der Industrie.
Leistbare Grundstücke für die nächste Generation.
Fairer und ehrlicher Umgang in der gesamten
Baubranche, wir sitzen im gleichen Boot. y
8 | 10 .2018