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DER ANDERMATTER Winter 2016

Gästemagazin der Gotthardregion

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EIN KURZER BLICK IN DIE LANGE GESCHICHTE. A BRIEF LOOK INTO A LONG HISTORY.<br />

FESTHALTEN!<br />

Hold tight!<br />

Die Aufnahme aus den 1940er-Jahren zeigt eine junge Skifahrerin<br />

auf dem Schlepplift vom Nätschen auf den Gütsch. Das Wetter<br />

präsentiert sich von der schönsten Seite, und auch die Pisten<br />

scheinen aufs vortrefflichste präpariert zu sein. Im Gegensatz zu<br />

anderen Sportarten, die von Frauen erst nach und nach ausgeübt<br />

wurden, waren die Damen vom Skifahren von Anfang an ebenso<br />

begeistert wie die Herren. Bereits am Ende des 19. Jahrhunderts<br />

wagten sich einige Frauen, selbstverständlich noch in langen<br />

Röcken, auf zwei schmalen Brettern über die verschneiten Hänge<br />

ins Tal zu kurven.<br />

Andermatt kann sich rühmen, in Sachen Skisport Pionierleistungen<br />

erbracht zu haben. Schon 1903 wurde für die Einheimischen ein<br />

Skiclub gegründet. Und bereits sechs Jahre später konnten<br />

die Gäste in der Skischule den neuartigen <strong>Winter</strong>sport erlernen.<br />

Die grosse Nachfrage machte daraus eine wahre Erfolgsgeschichte.<br />

1926 gab es in Andermatt bereits 33 patentierte Skilehrer.<br />

Am 24. Dezember 1926 dampfte erstmals ein Sportzug der Furka-<br />

Oberalp-Bahn, der heutigen Matterhorn Gotthard Bahn, auf den<br />

Nätschen. Dort schnallten sich die Skifahrerinnen und Skifahrer<br />

mutig die damals noch sehr langen, hölzernen Latten an und fuhren<br />

vergnügt ins Dorf Andermatt zurück. Elf Jahre später, am<br />

26. Dezember 1937, nahm der Skilift Nätschen–Gütsch – als erst<br />

dritte Anlage in der Schweiz – seinen Betrieb auf. Innerhalb weniger<br />

Minuten konnten die Gäste ohne grosse Anstrengung die 317 Meter<br />

Höhendifferenz nach oben überwinden. Freilich war das noch<br />

nicht ganz so komfortabel wie heute: Vor der Fahrt musste man<br />

eine Art Sitzgurt überziehen. An diesen hängte der Skilift-Angestellte<br />

ein längeres Seil, das er am anderen Ende am Zugseil des<br />

Skilifts einklinkte. Während der ganzen Fahrt galt es nun, den Griff<br />

oberhalb des Gurts festzuhalten. Liess man ihn los, purzelte man<br />

unverzüglich vom Lift. Zur Erinnerung an diese gute alte Zeit zieren<br />

ein paar Exemplare der heute exotisch anmutenden Sitzgurte die<br />

Wände des Restaurants Nätschen. Der erste Skilift, der vorwiegend<br />

auf Initiative einheimischer Hoteliers und Geschäftsleute erstellt<br />

wurde, leistete seinen Dienst bis 1964. Später ersetzte man ihn<br />

durch den legendären Puma-Tellerlift. 1995 wurde an seiner Stelle<br />

eine 4er-Sesselbahn gebaut. Diese ist in diesem <strong>Winter</strong> letztmals in<br />

Betrieb, worauf sie dann im nächsten Sommer durch eine bequeme<br />

Gondelbahn vom Bahnhof Andermatt bis hinauf auf den Gütsch<br />

ersetzt wird.<br />

Andermatt baute 1937 als einer der ersten Schweizer<br />

<strong>Winter</strong>sportorte einen Skilift. Eine riesige<br />

Erleichterung für die Sportfans. Doch wer mit beiden<br />

Händen winkte, fiel flugs vom Lift.<br />

In 1937, Andermatt became one of the first Swiss winter<br />

sports resorts to install a ski lift – a massive improvement<br />

for fans of the sport. Yet anyone waving with both hands<br />

would quickly fall off the lift.<br />

The photo from the 1940s shows a young woman taking the drag lift from<br />

Nätschen up the Gütsch. The weather is at its finest, and the pistes also look<br />

as though they have been prepared to perfection. Unlike other sports, in which<br />

women only gradually became skilled, skiing is one sport in which women<br />

were as enthusiastic as men from the very start. As far back as the end of the<br />

19th century, there were a few women – still in long skirts, of course – who<br />

ventured out on two narrow planks, twisting and turning over the snow-covered<br />

slopes into the valley.<br />

Andermatt can be proud of its pioneering achievements in skiing. A ski club<br />

for local residents was founded as long ago as 1903. Just six years later,<br />

visitors could join the ski school and learn the new winter sport. This great<br />

demand turned into a real success story. By 1926 Andermatt had 33 certified<br />

skiing instructors.<br />

A train full of skiers steamed its way along the Furka-Oberalp railway, now the<br />

Matterhorn Gotthard Bahn, and up to Nätschen for the first time on 24 December<br />

1926. There, the courageous men and women strapped what were then still<br />

very long, wooden slats to their feet, and merrily skied back down to Andermatt.<br />

Eleven years later, on 26 December 1937, the Nätschen-Gütsch ski lift – only<br />

the third lift in Switzerland – started running. Visitors were then able to cover<br />

the 317-metre difference in altitude with minimal effort in just a few minutes.<br />

Of course, the comfort didn't match today's expectations. Before setting off, you<br />

were secured in a seat strap to which the lift attendant would attach a longer<br />

cable; the other end was latched into the towing cable of the ski lift. You had to<br />

hold on to the handle above the belt throughout the entire trip: letting go meant<br />

you fell off the lift straight away. A few of those seat straps – outlandish by<br />

today's standards – still hang on the wall of the Nätschen restaurant to remind<br />

us of those good old days. That first ski lift, which was built primarily at the<br />

initiative of local hoteliers and businessmen, continued to run until 1964. It was<br />

replaced later with the legendary Puma platter lift. A four-seat chairlift was built in<br />

its place in 1995. This lift will run for the last time this winter; next summer will see<br />

it replaced with a comfortable gondola running up the Gütsch from Andermatt<br />

railway station.<br />

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