LS_November
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Geschichten<br />
Ruhlaer Uhren waren begehrt<br />
Seemänner tauschten Taschenuhren gegen Kunst<br />
Die damals so begehrten Taschenuhren aus Ruhla<br />
Ruhlaer Uhren gehen nach wie vor“ –<br />
wer kennt sie nicht, diese geflügelte<br />
durchaus zweisinnige Redewendung.<br />
Doch so schlecht waren die Uhren natürlich<br />
nicht – mal abgesehen davon,<br />
dass viele in den Export gingen, waren<br />
die Uhren anscheinend auch beliebte<br />
Tauschware.<br />
Davon zeugt ein Eintrag in das Gästebuch<br />
des Uhrenmuseums in Ruhla, den<br />
der einstige Seemann Axel Porath aus<br />
Rostock im Sommer 2018 schrieb:<br />
Super Ausstellung über die Geschichte<br />
und Technologie dieser traditionellen<br />
Feinmechanik-Fertigungsstätte! Zu<br />
DDR-Zeiten waren die Taschenuhren<br />
in Westafrika bei der Bevölkerung<br />
äußerst begehrt - und somit für uns<br />
Seeleute eine beliebte Handels- bzw.<br />
Tauschware. Sie wurden meistens gegen<br />
Holzschnitzereien eingetauscht.<br />
Anmerkung eines ehemaligen Kollegen:<br />
„Der U(h)rwald tickt…“ Die Uhren<br />
mussten aber mit „Ruhla“ gemarkt<br />
sein – „Clipper“ z.B. (Anm. d. Red. - eine<br />
westdeutsche Marke) ging gar nicht.<br />
(Danke an Lothar Schaefer vom Uhrenlädchen<br />
in Ruhla, der mich auf diese<br />
Geschichte aufmerksam gemacht hat)<br />
21<br />
Gästebücher<br />
als Fundgruben<br />
Wie in jedem Museum, so auch im Ortsund<br />
Tabakpfeifenmuseum in Ruhla,<br />
liegen stets Gästebücher aus, in denen<br />
sich die Gäste mit ihren Eindrücken<br />
verewigen können. Interessant, einmal<br />
darin zu blättern. Einträge von Besuchern<br />
aus allen Gegenden Deutschlands,<br />
aber auch aus Belgien, Holland,<br />
England und anderen Ländern Europas<br />
sind zu lesen. Am weitesten gereist waren<br />
aber wohl Japaner, die das Museum<br />
in Ruhla besuchten.<br />
Übersetzt heißt es in dem Eintrag von<br />
Masao Kato aus Fukui-City: „Eine ganz<br />
tolle Sammlung. Ich hoffe, dass viele<br />
Japaner sie sehen.“ Eine nette Skizze<br />
gab es noch dazu.