E-Paper_Studi-Info_SS_2019
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Modeloto: colourbox.de<br />
42 <strong>SS</strong> <strong>2019</strong><br />
Lehrer werden<br />
www.lehrerwerden.de<br />
Zurück<br />
ins<br />
Klassenzimmer<br />
PIA SCHRELL<br />
Lange Ferien, moderate Arbeitszeiten – so oder so ähnlich<br />
klingen einige Vorstellungen, die mit dem Lehrerberuf in<br />
Verbindung gebracht werden. Doch Lehrer haben einen<br />
anspruchsvollen Job. Sie vermitteln Wissen, halten Lehrpläne im<br />
Blick und sind oft Vertrauensperson für ihre Schüler und<br />
beraten Eltern. Aber wie werde ich eigentlich Lehrer?<br />
Ein Job als Lehrer ist weit mehr als viele<br />
glauben. Der Weg bis ins Klassenzimmer<br />
setzt in der Regel ein langes <strong>Studi</strong>um, das<br />
mit einem Master of Education oder<br />
einem Staatsexamen abschließt, und<br />
einen Vorbereitungsdienst, auch Referendariat<br />
genannt, voraus. Doch da Bildung<br />
Ländersache ist, kann der exakte<br />
Weg sich von Bundesland zu Bundesland<br />
unterscheiden – genau wie Einstellungsprognosen<br />
und Gehälter. Während Berlin<br />
derzeit nicht mehr verbeamtet, werden in<br />
Nordrhein-Westfalen händeringend Lehrer<br />
gesucht. Besonders die so genannten<br />
MINT-Fächer wie Mathematik, <strong>Info</strong>rmatik oder Technik sind stark gefragt, und Fachkräfte<br />
können auch im Quereinstieg eine Karriere als Lehrer beginnen.<br />
Bildung ist Ländersache<br />
Wer aber gerade sein Lehramtsstudium startet, der sollte nach Möglichkeit in dem<br />
Bundesland studieren, in dem er später auch unterrichten möchte. Denn ein Wechsel<br />
kann unter Umständen kompliziert werden. Wie genau der Abschluss lautet, hängt<br />
ebenfalls vom Bundesland ab. Denn während die meisten inzwischen auf Bachelor<br />
und Master umgestellt haben, kann in einigen Ländern auch noch auf „Staatsexamen“<br />
studiert werden.<br />
Sophie hat’s geschafft. Zehn Semester mit Prüfungen, Hausarbeiten, Referaten und<br />
Praktika liegen hinter der 28-Jährigen. Jetzt ist sie im Referendariat an einer Schule<br />
in Niedersachsen. Ihr macht alles Spaß, keine Frage, aber es ist auch anstrengend. „Ich<br />
habe eigenverantwortlichen und betreuten Unterricht, den ich vorbereiten muss und<br />
alle paar Wochen einen Unterrichtsbesuch, bei dem meine Arbeit mit den Schülern<br />
beobachtet wird.“ Zuvor studierte sie Gesundheitswissenschaften und Deutsch auf<br />
Lehramt fürs Berufskolleg. Ihr Vorlesungsplan bestand aus der beruflichen Fachrichtung<br />
und dem Unterrichtsfach Berufs- und Wirtschaftspädagogik.<br />
Welches Lehramt soll es sein?<br />
Doch nur ein Bruchteil der <strong>Studi</strong>erenden entscheidet sich für eine spätere Arbeit mit<br />
Schülern von berufsbildenden Schulen. Es geht auch anders, denn: Wer Lehrer werden<br />
möchte, muss sich vor Beginn seines <strong>Studi</strong>ums zunächst für eine spezifische Schulart<br />
und in der Regel zwei bis drei Fächer (auch Fachwissenschaften) entscheiden, zudem<br />
lernen sie Grundlagen der Erziehungswissenschaften und Didaktik. „Man kann wählen<br />
zwischen Grund-, Haupt- oder Realschullehramt, dem Lehramt an einem Gymnasium<br />
oder an Berufskollegs und dem Lehramt für Förderschulen“, nennt Sophie Beispiele.<br />
Die verschiedenen Lehrämter würden zudem mit Sekundarstufe I (Haupt-,<br />
Real, Sekundar-, Gesamtschule Klasse 5-10) und Sekundarstufe II (Gymnasium, Gesamtschule<br />
Klasse 11-13) sowie Berufskolleg bezeichnet.<br />
Die Fachwissenschaften können in verschiedenen Kombinationen wie Pädagogik und<br />
Deutsch oder Mathematik und Englisch gewählt werden. Eben ganz nach Interesse.<br />
Schließlich kommt es darauf an, was später unterrichtet werden soll. Aber Achtung:<br />
Nicht immer können an jeder Hochschule auch alle Wunschfächer miteinander kombiniert<br />
werden. Daher informiert euch frühzeitig über die Voraussetzungen.