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nKUNST UND KULTUR 48 Gigantischer Applaus für zartes Saitenspiel „Sixty1strings“ bezaubern mit Harfe, Gitarre und Mandoline im Palais Von Ursula von Malleck | Ein ungewöhnliches akustisches Kleinod begeisterte die Zuhörer Mitte Oktober auf der Soiree im Palais. Harfe, Gitarre und Mandoline, die gemeinsam ein Konzert bestreiten – das ist einzigartig. Die jungen Damen, die sich hierzu vor fünf Jahren unter dem Namen „Sixty1strings“ zusammengefunden haben, stammen aus unterschiedlichen Ländern: Negin Habibi, die virtuose Gitarristin, die sich in diversen Musikstilen erprobte und bei namhaften Musikern Meisterklassen besuchte, ist im Iran geboren, verbrachte ihre Kindheit jedoch auch in Frankreich, Weißrussland und Deutschland. Konstanze Kuß stammt aus Paderborn. Mit sechs Jahren erhielt sie ihren ersten Unterricht an der Harfe. Ekatarina Soloveys Wurzeln liegen in der Ukraine. Ursprünglich studierte sie dort die „Domra“, war aber bald so von der Mandoline fasziniert, dass sie sich ihr ganz verschrieben hat. Vielfach ausgezeichnet, sind alle drei Musikerinnen gefragte Solistinnen mit reger Konzerttätigkeit im In- und Ausland. Sehr ausgesucht und fein zusammengestellt war auch das 1. November 2018 Auf historischen Barock-Instrumenten zupften sich „Sixty1strings“ in die Herzen ihrer Zuhörer | Foto: von Malleck Programm des Trios. Auf historischen Barock-Instrumenten, die sich in Klangfarbe, Form und Saitenzahl von den heutigen unterscheiden, eröffnete die selten aufgeführte „Aria sopra la Bergamasca“ den Abend. Ursprünglich ist das Mitte des 17. Jahrhunderts von Marco Uccellini komponierte Stück für zwei Violinen und Basso continuo geschrieben. Es musste also – wie auch alle folgenden Stücke – für die hier gespielten Zupfinstrumente transkribiert werden. In dem langsam beginnenden und im Verlauf immer temperamentvoller werdenden Tanzrhythmus konnte man sehr gut den Klang Einstimmung auf Weihnachten und die Besonderheit der einzelnen Instrumente beobachten und in ihrem spannenden Zusammenspiel erleben. Nach einem fröhlichen Mandolinenkonzert von Vivaldi – ebenfalls auf Harfe, Gitarre und Mandoline vorgetragen – folgte „Chaconne“ ein Barock-Gitarrensolo aus virtuosen Melodien, verfasst von François le Coq, einem belgischen Komponisten, von dem noch weniger bekannt ist als von Ucellini, der aber wohl einer bayerischen Kurfürs- Am 29. November präsentiert Clemens Bittlinger „Bilder zur Weihnacht“ in der St.-Ulrichs-Kirche lü | Als „Einstimmung der besonderen Art“ kündigt die ev. Kirchengemeinde Rastede das Konzert mit Clemens Bittlinger an, das am Donnerstag, 29. November, 19.30 Uhr, in der St.-Ulrichs-Kirche stattfindet. Der Pfarrer, Buchautor und Liedermacher Bittlinger stellt sein Programm „Bilder zur Weihnacht“ vor. Bittlingers Konzerte gelten als eindringliches Erlebnis, denn in ihnen verbindet sich rhythmisch-melancholische Folkmusik mit weltläufigen Pop-Arrangements. Bittlinger hat professionelle Musikerinnen und Musiker aus Deutschland und der Schweiz um sich geschart, ein Ensemble, mit dem er bundesweit auf Tournee geht. Für sein Weihnachtskonzert greift der singende Pfarrer auf die typischen Bilder und Gleichnisse zurück: das Kind in der Krippe, Maria, die Hirten, die drei Weisen aus dem Morgenland. Gemeinsam mit Keyboarder David Plüss setzt Bittlinger diese Bilder in ebenso spannende wie tin der Wittelsbach-Dynastie Gitarrenunterricht erteilt hatte. Nach einer hübschen Sonate von Scarlatti flogen bei den Folies d‘Espagne von Marais die Finger der Interpretinnen in so unglaublicher Geschwindigkeit über die Saiten und Griffbretter, dass man fast Mühe hatte, die einzelnen Töne zu erhaschen. Der Applaus war gigantisch. Nicht weniger spannend war nach der Pause der Vortrag auf den klassischen Instrumenten, bei dem besonders das Stück „Fratres“ des 1935 geborenen estnischen Komponisten Arvo Pärt mit seinen mystischen Elementen hervorzuheben ist. Den fröhlichen Abschluss bildete „Aquarium“ aus dem „Karneval der Tiere“ von Camille de Saint- Saens. n berührende Texte und Klangbilder um. Als besonderer Gast ist in Rastede die Schlagersängerin und Moderatorin Marina Koller mit dabei. Karten im Vorverkauf gibt es u.a. in der Buchhandlung Rosel Renken, Tel. 04402 / 2276, und im Tui Reisecenter, Tel. 04402 / 916188. n Reparaturen und und Reparaturen Umbauarbeiten Maurermeister Maurermeister Baugeschäft Baugeschäft Maurer-, Beton- und Stahlbetonarbeiten Maurer-, Beton- und Stahlbetonarbeiten Hörner Str. 2 · 26215 Wiefelstede · Tel. 04402 / 69910 · Fax 960709 Hörner Str. 2 · 26215 Wiefelstede · Tel. 04402 / 69910 · Fax 960709 Umbauarbeiten schnell • sauber • sicher schnell • sauber • sicher Kompetente Beratung rund um alle Bau- und Renovierungsarbeiten Schnelldienst Schnelldienst www.maurermeister-Juergens.de www.maurermeister-Juergens.de Seit 25 Jahren Seit 1990 Seit 1990 Ein guter Handwerker saniert Ihr Bad. Ein erstklassiger Handwerker macht aus Ihrem Bad einen Wohn(t)raum! Nutzen Sie die Beratung Ihres Nutzen Sie die Beratung Ihres Installateurs als ausgewiesenen Badspezialisten. zugelassener Fachbetrieb sanitär heizung klima Wir bauen und betreuen seit 80 Jahren. 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1. November 2018 KUNST UND KULTUR n 49 Wenn Rotkäppchen den Wolf erschießt Achim Amme präsentierte „Rotkäppchen & Co – für Erwachsene sowieso“ im Palais Rastede Von Ursula von Malleck | Nicht nur Kinder lieben es, wenn ihnen Märchen vorgelesen werden, auch für viele Erwachsene haben sie nichts von ihrer Faszination verloren – im Gegenteil. Doch das, was die Zuhörer im bis auf den allerletzten Platz besetzten „Goldenen Salon“ im Palais Rastede erlebten, war kein Vorlesen im gewohnten Stil. Achim Amme hatte sich tief in die Charaktere der Märchenfiguren eingefühlt, verkörperte sie passgenau durch Mimik, Gestik und alle Register der Stimmmodulation – und machte sie dadurch so lebendig, als würden die teils uralten Geschichten just in diesem Moment passieren. Amme begann den launigen Abend mit dem wenig bekannten Schwank „Das Bürle“ aus „Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm“, in dem ein von den wohlhabenden Bauern verachtetes, mittelloses „Bürle“ durch Gewitztheit den Reichtum des ganzen Dorfes ergattert. Nachdenklich machte die Parabel „Der alte Großvater und der Enkel“. Hier wird der beim Essen sabbernde, kleckernde Alte mit einem unzerbrechlichen Holzschüsselchen in die Ofenecke verbannt, bis der vierjährige Enkel aus Brettchen ein Tröglein baut, aus dem Vater und Mutter essen sollen, wenn sie einmal alt sind. „De Has un de Swinegel“, die Achim Amme auf Platt vortrug, war ein herrlicher Spaß. Mit vor Blasiertheit immer schmaler werdendem Gesicht verwandelte er sich verblüffend echt in den arroganten Hasen, der sich über die kurzen Stummelbeinchen des Igels mokierte, dass man fast die langen Ohren zu sehen glaubte. Nicht weniger launig war „Der faule Heinz“ in einer Version von Janosch. Ammes eigene Märchen in Gedichtform begeisterten mit Wortwitz und Wortspielereien oder waren abstrus wie „Zorro“, der den Erlkönig umgebracht hat, nun mit dem Zug gen Westen fährt und im Vorüberfahren sein Pferd am Schlagbaum hängen sieht. Aus den 300 Versionen des Klassikers „Rotkäppchen“ wählte Amme u. a. die von James Thurber aus und las in breitestem US-Slang vor, wie das Mädchen zum Schluss den als Oma verkleideten Wolf erschießt – „denn auch mit Achim Amme las die Märchen nicht einfach vor, er verkörperte die Figuren beeindruckend echt | Foto: von Malleck Nachthaube sieht ein Wolf der Großmutter nicht ähnlicher als der Metro-Goldwyn-Löwe dem Präsidenten der Vereinigten Staaten“ – wobei da heute eine gewisse Ähnlichkeit nicht zu leugnen sei. Staubtrocken wird bei Thadäus Troll der „Fall Rotkäppchen“ in umständlichem Beamtendeutsch abgehandelt, während ein kleiner Junge auf Schwizerdütsch die Geschichte Englische Landschaft für Frieslands Bürger rr | Prof. Dr. Antje Sander vom Schlossmuseum Jever spricht in dieser Reihe über „Englische Landschaft für Frieslands Bürger – 200 Jahre Schlosspark Jever“. Als vor 200 Jahren, im April 1818, die Herrschaft Jever vom Russischen Zarenhaus an das Haus Oldenburg übertragen wurde, bedeutete dies für das Schloss, die Stadt und das Land einen Zeitenwechsel. Bis zur Revolution 1918 gestaltete die herzogliche Familie die ehemals stark befestigte Schlossanlage nach ihren Bedürfnissen um. Es entstand ab 1818 auf dem Gelände der ehemaligen Unterburg ein englischer Landschaftsgarten, der allen Bürgern offenstand. Die ersten Gestaltungsmaßnahmen, die Erweiterungen und Veränderungen im Schlosspark stellten sich nicht nur als Schaubild des veränderten Zeitgeschmacks dar, sondern spiegeln zudem den Wandel der politischen und auf drei Sätze herunterbricht. Als polteriger „Rausschmeißer“ (der dann doch noch keiner war) endete die Fassung von Ringelnatz: „Hat doch das alte gefräßige Weib auch noch den Jäger aufgefressen. Ja, da glotzt ihr Gören und sperrt das Maul auf, als käme da noch was. Aber schert euch jetzt mal aus dem Wind, sonst mach ich euch Beine.“ n Der nächste Vortrag der neuen Veranstaltungsreihe „Vorträge im Palais“ findet am 7. November um 19 Uhr statt gesellschaftlichen Verhältnisse von 1818 bis heute wider. Eine spannende Zeitreise durch 200 Jahre Oldenburger Geschichte dokumentiert sich auch in alten Baumriesen, schimmernden Graften und blühenden Beeten. Für KKR-Mitglieder ist der Eintritt frei. Nichtmitglieder zahlen drei Euro pro Person. n Cäcilienring 6 · 26180 Rastede · Tel. 0 44 02 / 8 23 83 · Fax 8 23 84 E-Mail: malereibetrieb-schubert@ewetel.net · www.malereibetrieb-andreas-schubert.de Öffnungszeiten: Montag-Freitag 9-18 Uhr · NEU: info@wemken.de
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