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1. November 2018 KOMMUNALES<br />
n 7<br />
Noch ein Kandidat wirft seinen Hut in den Ring<br />
Alexander von Essen möchte Bürgermeister in Rastede werden und im Rathaus zukünftig eine „Offenheit für Ideen“ schaffen.<br />
Der 27-Jährige ist neben Torsten Wilters der zweite Bewerber für die CDU.<br />
Von Kathrin Janout | Herz<br />
und Heimat seien Grundlage<br />
für seine Entscheidung gewesen,<br />
sagt Alexander von Essen.<br />
„Bürgermeister in meiner Heimatgemeinde<br />
zu sein, das wäre<br />
für mich eine Ehre.“ Nachdem<br />
sein Onkel, der amtierende Bürgermeister<br />
Dieter von Essen, im<br />
September bekanntgegeben<br />
hatte, nicht erneut für das Amt<br />
kandidieren zu wollen, sei er<br />
oft angesprochen worden, ob er<br />
sich nicht vorstellen könne, Bürgermeister<br />
zu werden. „Ich habe<br />
intensiv darüber nachgedacht“,<br />
sagt Alexander von Essen, „und<br />
bin bereit, diese Verantwortung<br />
zu übernehmen“. Nach Torsten<br />
Wilters ist er somit der zweite<br />
Kandidat für die CDU, der seinen<br />
Hut in den Ring wirft. Die<br />
Entscheidung, wer schließlich<br />
im Mai zur Wahl antreten soll,<br />
wird am 6. November fallen.<br />
In Rastede ist Alexander von<br />
Essen kein Unbekannter. Der<br />
27-Jährige ist hier aufgewachsen<br />
und zur Schule gegangen,<br />
hat an der KGS sein Abitur<br />
gemacht. Dort habe er begonnen,<br />
sich politisch zu engagieren<br />
– und seitdem nicht mehr<br />
aufgehört. 2010 war er an der<br />
Neugründung der Jungen Union<br />
Rastede beteiligt, saß von 2011<br />
bis 2016 als damals jüngstes<br />
Mitglied im Gemeinderat, ist<br />
Mitglied im Landesvorstand<br />
der Jungen Union und stellvertretender<br />
Kreisvorsitzender der<br />
JU Ammerland. Ursprünglich ist<br />
Alexander von Essen Gymnasiallehrer<br />
für Politik-Wirtschaft,<br />
Philosophie und Werte und<br />
Normen. Zurzeit aber arbeitet<br />
er als persönlicher Referent<br />
des Generalsekretärs der CDU<br />
in Niedersachsen in Hannover<br />
und ist dort für die strategische<br />
und inhaltliche Aufstellung der<br />
Kommt aus Rastede und möchte in seiner Heimatgemeinde etwas bewirken: Alexander von Essen |<br />
Foto: Janout<br />
CDU mitverantwortlich. Auch<br />
in Hannover stünden ihm neue<br />
Türen offen, so von Essen. Doch<br />
die Rasteder Tür sei ihm am<br />
wichtigsten. „Rastede ist meine<br />
Heimat und liegt mir sehr am<br />
Herzen“, betont er.<br />
Gespräche auf dem<br />
Wochenmarkt<br />
Um seine Entscheidung bekanntzugeben,<br />
hatte Alexander<br />
von Essen um ein Pressegespräch<br />
auf dem Wochenmarkt<br />
gebeten. „Hier findet Politik<br />
statt, hier trifft man sich, hier<br />
tauscht man sich aus“, sagt er.<br />
Damit wolle er ein Signal setzen<br />
für seine Vorstellung von<br />
der Arbeit als Bürgermeister.<br />
„Ich möchte Ideen entfesseln,<br />
Entwicklungen ermöglichen<br />
und unsere gemeinsame Zukunft<br />
erfolgreich umsetzen“, so<br />
von Essen. Dazu müsse man<br />
die richtigen Fragen stellen.<br />
Allen voran: „Wo wollen wir mit<br />
Rastede eigentlich hin?“ Als<br />
Bürgermeister möchte er strukturiert<br />
nach vorne gucken, ein<br />
Leitbild für die Gemeinde entwickeln,<br />
Ziele formulieren. Ein<br />
offener Prozess solle entstehen,<br />
den er mit „Mein Rastede 2030“<br />
überschreiben und damit jeden<br />
einzelnen ansprechen möchte.<br />
Alle Altersklassen<br />
zusammenführen<br />
Die gesamte Gemeinde müsse<br />
einbezogen werden, betont<br />
er. Den ländlichen Raum dürfe<br />
man dabei nicht vergessen.<br />
„Nur gemeinsam sind wir stark:<br />
der Hauptort Rastede und seine<br />
Dörfer mit ihren Traditionen,<br />
Bräuchen, Vereinen und<br />
Strukturen, die unsere Gesellschaft<br />
zusammenhalten.“ Die<br />
Interessen der verschiedenen<br />
Altersstufen sollen dabei ebenso<br />
diskutiert und letztlich zusammengeführt<br />
werden. Dazu<br />
gehöre auch der Ausbau der<br />
Breitbandanbindung und des<br />
mobilen <strong>Internet</strong>s. „Mein Eindruck<br />
ist, dass viele Menschen<br />
im Ort unzufrieden sind“, so<br />
von Essen. Er wolle deshalb<br />
im Rathaus eine Offenheit für<br />
Ideen schaffen. „Wir müssen<br />
zukünftig wieder agieren können,<br />
nicht nur reagieren.“ Dass<br />
er sich ambitionierte Ziele setze,<br />
sei ihm bewusst. Doch mit<br />
seinen Erfahrungen, die er in<br />
den vergangenen Jahren an der<br />
Schnittstelle zwischen Politik,<br />
Verwaltung und Gesellschaft<br />
gesammelt habe, könne er offen<br />
an die Aufgaben herangehen.<br />
Gerade darin bestehe die<br />
Chance für den Ort. Und was<br />
unterscheidet ihn persönlich<br />
vom aktuellen Amtsinhaber?<br />
„Ich bin ein ganz anderer Typ“,<br />
sagt Alexander von Essen. „Meine<br />
Art, mit Menschen umzugehen<br />
und auf sie zuzugehen, ist<br />
eine ganz andere – das macht<br />
mich aus“.<br />
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