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30. Jahrgang / Nr. 10.2022 / 6. Oktober 2022
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THEMEN DIESER AUSGABE:
Kommunales
Verwirrung um Förderschulantrag
» Seiten 6/7
Aus den Ortsteilen
Ernteumzug in Loy
» Seite 21
Dies und Das
Jugendliche machen
Politik » Seite 33
Wirtschaft
Raiba zieht positive
Bilanz » Seite 45
Kunst und Kultur
Tusche und Holz im
Palais » Seite 51
Sport
Lauftag in Hahn
kommt an » Seite 54
Aus für
Spielplatz im
Schlosspark
lü | Der Bauausschuss hat den
FDP-Antrag auf Einrichtung eines
Spielplatzes im Schlosspark
gekippt. Die Mehrheitsgruppe
folgte der Verwaltung. Die hatte
mitgeteilt, dass das Projekt aus
Denkmalschutzgründen nicht
umsetzbar sei.
n
Mit Mandeln und Musik
Am 15. und 16. Oktober ist wieder Herbstmarkt-Zeit
Von Britta Lübbers | Kürbis
und Co. stehen am Herbstmarkt-
Wochenende im Mittelpunkt.
Erneut ist es der Residenzort
Rastede GmbH gelungen, einen
vielseitigen Ausstellungs-Mix
zu organisieren. Auch ein Ausstellerzelt
ist aufgebaut. Pflanzenhändler
sind da und geben
Tipps. Die Palette des Angebots
ist groß. Auch Erntekronen werden
wieder präsentiert. Bunt ist
zudem das Rahmenprogramm.
Musik machen u.a. die Blue Lions,
die Showband und der
Spielmanns- und Fanfarenzug
Hahn-Nethen, der Blechbläserchor
sowie Thomas Kämpfer
und Björn Theilen. Stände servieren
Leckereien, von gebrannten
Mandeln bis zu Grillgerichten
und Kartoffelsnacks. Am
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n KOMMUNALES
2
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
sollen Gremiensitzungen
als Videomitschnitte verfügbar
sein? Das Thema beschäftigt
die Rasteder Politik
schon lange, bisher ohne Ergebnis.
2021 hatten die Grünen beantragt,
Aufzeichnungen für
einen begrenzten Zeitraum
online zu stellen. Ein Digitalangebot
könne einen wichtigen
Beitrag zu mehr Transparenz
und Bürgerbeteiligung
leisten. Anfang dieses Jahres
hatte Linken-Ratsherr Timo
Merten einen ähnlich lautenden
Antrag gestellt. Da waren
die Grünen schon leicht
zurückgerudert. Es gebe Bedenken
seitens der Mandatsträger,
die man ernstnehmen
müsse, hieß es. Wer politische
Arbeit leiste, stehe ohnehin
im Mittelpunkt, befand hingegen
Timo Merten. Da sei
eine Kamera-Aufzeichnung
zumutbar. Der Meinung ist
auch Evelyn Fisbeck (FDP). Sie
kann nicht verstehen, warum
ein solches Verfahren etwa
in Oldenburg Standard sei, in
Rastede jedoch so viel Zaudern
auslöse. In einem neuerlichen
Antrag spricht sie sich
nachdrücklich für das Streamen
aus. Man muss das nicht
zwingend gut finden, obwohl
viele Gründe dafürsprechen.
Was mehr verwundert, als die
sorgenvollen Reaktionen, ist
das Schneckentempo, in dem
das Thema behandelt wird.
So bleibt die Kamera wohl
weiterhin im Pausen-Modus.
Schade findet das
Ihre Redaktion n
„Schade, dass wir Zeit verlieren“
Politik wünscht sich schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos
Von Kathrin Janout | Die Verwaltung
soll bis zum Herbst
2023 einen Ladeinfrastruktur-
Masterplan für die Gemeinde
Rastede erarbeiten. Das hat der
Ausschuss für Klima- und Umweltschutz
im September beschlossen.
Hintergrund war ein
Antrag von SPD und UWG, der
im Januar vergangenen Jahres
an die Verwaltung gestellt
wurde. Darin hatte die Gruppe
dazu aufgefordert, verstärkt
öffentliche Ladesäulen anzubieten,
um die Elektromobilität
in der Gemeinde Rastede voranzubringen.
Die Verwaltung
sollte ein Umsetzungskonzept
erarbeiten und eventuelle Fördermöglichkeiten
aufzeigen,
schrieb SPD-Fraktionsvorsitzender
Rüdiger Kramer damals
an den Bürgermeister. Vor kurzem
habe der Niedersächsische
Städte- und Gemeindebund
mitgeteilt, dass die Bundesregierung
einen neuen Masterplan
Ladeinfrastruktur plane
und die Kommunen in die Entscheidungsprozesse
einbinden
möchte, schrieb Bauamtsleiter
Stefan Unnewehr nun in der
Beratungsvorlage für den Ausschuss.
„Eine Gewährleistungsaufgabe
im Sinne einer angemessenen
Grundversorgung an
Ladeinfrastruktur soll auf Ebene
der Länder geprüft werden.“
Kommunen sollten demnach
Ladeinfrastruktur-Masterpläne
erarbeiten. Außerdem solle
laut Regierungsentwurf der
„Instrumentenkasten“ in Form
von Schulungsinstrumenten,
Muster-Genehmigungsverfahren,
Ausschreibungen- und Konzepten
für die Kommunen erweitert
werden. „Das halte ich
für einen sinnvollen Weg, um
ein vernünftiges Paket zu erarbeiten“,
sagte Unnewehr in der
öffentlichen Sitzung. Er hoffe,
6. Oktober 2022
dass mit dem Beschluss dieses
Gesetzentwurfes dann auch
konkrete Hinweise kommen,
wie es umgesetzt werden könne.
„Mich befriedigt das nicht
so ganz, dass wir nun noch ein
Jahr warten sollen, bis das Teil
erstellt und vorgelegt ist“, sagte
Monika Sager-Gertje (SPD).
„Dann sind zwei Jahre vertan
und wir haben trotzdem keine
zusätzliche Ladesäule hier
stehen“, kritisierte sie. „Schade,
dass wir dadurch wieder Zeit
verlieren werden“, bedauerte
auch Sabine Eyting (Grüne). Wie
Sager-Gertje plädierte sie dafür,
unabhängig von der Erstellung
des Masterplans konkrete Projekte
weiter zeitnah zu verfolgen
und mögliche Investoren zu
ermutigen, beispielsweise vor
Verbrauchermärkten oder anderen
öffentlichen Einrichtungen
Ladesäulen zu installieren. n
Warten auf den Masterplan: Bis Herbst 2023 will die Verwaltung ein Ladesäulen-Konzept für die
Gemeinde erarbeiten | Foto: Pixabay
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6. Oktober 2022 KOMMUNALES
n 3
Kein Spielplatz im Schlosspark
Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Bauen hat den FDP-Antrag mehrheitlich abgelehnt. Denkmalschutzgründe
sprechen dagegen, so die Begründung.
Von Britta Lübbers | „Wollen
Sie Ihren Antrag noch einmal
vorstellen?“, fragte der Ausschussvorsitzende
Tim Kammer
(CDU) Evelyn Fisbeck. Die
verneinte. Sie habe den ersten
Antrag auf Einrichtung eines
Spielplatzes im Schlosspark bereits
2004 gestellt. Das Ansinnen
sei inzwischen „so alt wie
Methusalem“. Sie habe seitdem
jeden Bürgermeister um Prüfung
der Angelegenheit gebeten
– bisher vergeblich. Und dabei
wird es wohl auch bleiben.
Mit den Stimmen von SPD, Grünen
und UWG wurde der FDP-
Antrag Ende September abgelehnt.
Auch ein von der CDU gestellter
Ergänzungsantrag, der
das zu erwartende Votum abfedern
sollte, fand nicht die Zustimmung
der Mehrheitsgruppe.
Hendrik Lehners hatte sich –
wie die 12. Fee im Märchen, die
ein Urteil nicht aufheben, aber
abmildern kann – dafür ausgesprochen,
Standorte für einen
„zentrumsnahen Spielplatz zu
suchen“. Ohne Erfolg.
Lange hatte das Thema geruht.
Vor zwei Jahren war
Evelyn Fisbeck dann noch einmal
mit der Idee eines Schlosspark-Spielplatzes
an die Öffentlichkeit
gegangen. Vor 30
Jahren habe es drei solcher
Plätze gegeben, jetzt existiere
keiner mehr. Das sei kein guter
Zustand, befand sie. Gerade
junge Familien, die mit ihren
Kindern im Park unterwegs
seien, wünschten sich hier eine
Spielmöglichkeit für den Nachwuchs.
Die Resonanz war tatsächlich
groß. Viele Eltern begrüßten
den Vorschlag. Aber es
gab auch Einwände, was den
Nun ist es wohl endgültig: Eine eingerichtete Spielfläche für Kinder wird es im Rasteder Schlosspark
nicht geben | Foto: Janout
Denkmalschutz betrifft. Der
Freundeskreis Schlosspark zum
Beispiel hat eine klare Haltung
zum Thema Spielplatz – sie
lautet Nein.
Der Denkmalschutz sei letztlich
der Hinderungsgrund, erklärte
nun auch die Gemeindeverwaltung
und verwies auf
die Stellungnahme des Landkreises.
„Nach Auffassung des
vom Landkreis zu beteiligenden
Landesamtes für Denkmalpflege
handelt es sich bei
Spielplätzen in der Regel nicht
um unauffällige und sich in die
Umgebung einpassende bauliche
Anlagen“, heißt es in der
Ablehnungsbegründung. Gerade
bei historisch relevanter
Substanz müsse aber jede Beeinträchtigung
auf ein Minimum
reduziert werden. Auch
der Schutz der alten Gehölze
sei zu gewährleisten. Dem stehe
ein Spielplatz entgegen. „Es
gibt keine ernsthafte Chance
für eine Genehmigung“, bilanzierte
Geschäftsbereichsleiter
Stefan Unnewehr im Ausschuss.
„Das kann nicht sein“, entgegnete
Evelyn Fisbeck. Nach
ihren Informationen sei ein
Spielplatz im Schlosspark
denkmalschutzrechtlich nicht
ausgeschlossen. Man müsse
nur einen geeigneten Standort
finden. „Sie können der Verwaltung
unterstellen, dass sie
keinen Spielplatz will“, antwortete
Stefan Unnewehr. „Aber so
ist es nicht. Wir haben einen
Beschluss.“ Hier schlug Hendrik
Lehners vor, den Prüfauftrag
zu erweitern. Die Verwaltung
möge nach möglichen
„zentrumsnahen Standorten“
für eine Spielfläche suchen.
Das brachte Bürgermeister
Lars Krause auf den Plan. Es sei
nicht Aufgabe der Verwaltung,
nach Standorten zu fahnden.
Die müsse die Politik schon
selber vorschlagen. Krause verwies
zudem auf das Spielplatzkonzept
der Gemeinde und
den Spielplatz am Hankhauser
Busch. Gute Spielmöglichkeiten
für Kinder seien vorhanden.
„Ich kann auch sagen: Ich will
ein neues Auto. So geht es aber
nicht“, meinte Rüdiger Kramer
(SPD). „Ich bin über diese Abwehrhaltung
verwundert“, erklärte
daraufhin Hendrik Lehners.
Es sei im Übrigen nicht
unüblich, die Verwaltung mit
Standortsuchen zu beauftragen.
Ein Beispiel sei das Rathaus.
„Da vergleichen Sie Äpfel
mit Birnen“, meinte nun
Horst Segebade (SPD). So ging
es eine Weile hin und her. Die
Grünen beantragten sogar
eine Sitzungsunterbrechung.
Schließlich wurde das Projekt
mit sechs zu fünf Stimmen abgelehnt.
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n KOMMUNALES
4
Flächen suchen für Sonnenstrom
Von Kathrin Janout | Welche
Standorte sind für Solarparks
geeignet und wo soll der Bau
künftig erlaubt sein? Mit dieser
Frage beschäftigte sich der
Ausschuss für Klima- und Umweltschutz
im September. Die
Gemeinde Rastede hatte dazu
ein Standortkonzept für Photovoltaik
(PV)-Freiflächenanlagen
in Auftrag gegeben, das Janina
Lasar vom Planungsbüro Diekmann,
Mosebach und Partner
in der Neuen Aula vorstellte.
Aufgrund gesunkener Modulpreise
sei die Nachfrage in den
vergangenen Jahren gestiegen,
sagte die Planerin. Daher sei
das Thema für die Gemeinde
auf dem Weg zur Klimaneutralität
2040 von Bedeutung. Eine
veränderte Gesetzeslage und
die geringe Anzahl an Vorgaben
vom Land Niedersachsen
ermöglichten Politik und Verwaltung
weitestgehend selbst
zu überlegen, in welcher Form
der Bau von PV-Freiflächenanlagen
im Gemeindegebiet erfolgen
solle. Bürgermeister Lars
Krause hatte dazu klare Vorstellungen:
Ziel müsse sein, größere
Flächeneinheiten zu suchen
und diese optisch so zu gestalten,
dass es keine großen Auswirkungen
auf das Landschaftsbild
habe, betonte er zu Beginn
der Sitzung. „Wir sind auch ein
touristischer Ort.“
Geeignete Flächen finden
Da die Gemeinde Rastede
eine ebene Fläche mit gleichbleibender
Sonneneinstrahlung
sei, gebe es keine von vornherein
bevorzugten Orte, erklärte
Janina Lasar. Deshalb müssten
geeignete Flächen über ein
6. Oktober 2022
Politik berät über Rahmenbedingungen für die Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen im Gemeindegebiet
Welche Photovoltaik-Standorte sind geeignet, wo soll der Bau erlaubt sein – mit dieser Frage beschäftigt
sich die Politik | Foto: pixabay
Standortkonzept identifiziert
werden. Um sogenannte Gunstflächen
ermitteln zu können,
habe die Planerin zunächst Ausschlussflächen
aufgrund rechtlicher
Kriterien gekennzeichnet.
Wohn-, Gewerbe- und Sonderbauflächen
gehörten dazu. Weitere
ergeben sich durch Versorgungsleitungen
und Straßen
oder aus Naturschutzgründen.
Auch Böden von mittlerer bis
hoher Bodenfruchtbarkeit sollten
ausgeschlossen werden, um
den Belangen der Landwirtschaft
und der Futter- und Nahrungsmittelversorgung
gerecht
werden zu können, begründete
die Planerin. Bau- und Bodendenkmäler
dürfen nicht angefasst
werden, so Lasar weiter,
außerdem Gebiete, die vorrangig
der Erholung dienten. Nach
diesen Kriterien seien rund 62
Prozent des Gemeindegebiets
für PV-Freiflächenanlagen ungeeignet.
Des Weiteren wurden Restriktionsflächen
festgelegt. „Das
sind Flächen, die eher nicht genutzt
werden sollten“, erklärte
Lasar. Dazu zählten Flächen zur
Rohstoffgewinnung und Bereiche
mit hoher Bedeutung für
das Landschaftserleben. Außerdem
Gebiete, die potenziell als
Naturschutz- oder Landschaftsschutzgebiete
ausgewiesen
werden könnten. Die Restriktionsflächen
ergeben zusammen
etwa 26 Prozent des Gemeindegebiets.
Die geeigneten Flächen unterteilt
die Planerin in Flächen
erster und zweiter Ordnung. Zu
den Gunstflächen mit sehr hoher
Eignung zählten beispielsweise
die Sonderbauflächen
für Windenergie, erklärte Lasar.
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6. Oktober 2022 KOMMUNALES
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Photovoltaik, weil der Netzanschlusspunkt
schon vorhanden
ist, ebenso wie die infrastrukturelle
Vorprägung des Landschaftsbildes.“
Außerdem entlang
überregionaler Straßen
und Schienen, entlang Bundesund
Landesstraßen. Böden mit
geringster Fruchtbarkeit und
Trinkwasserschutzgebiete bieten
sich ebenfalls an. Als Gunstfläche
zweiter Ordnung nannte
sie die Vorranggebiete für die
Torferhaltung, die aber nur bei
gleichzeitiger Wiedervernässung
genutzt werden sollten.
47 Prozent der Gemeinde seien
als Gunstflächen einzuordnen.
Ziehe man von den Gunstflächen
die Ausschluss- und Restriktionsflächen
ab, seien noch
9 Prozent der Fläche als Gunstfläche
erster Ordnung zu bewerten,
rechnete Lasar vor. Dies
entspreche rund 1130 Hektar.
Checkliste erfüllen
Im Zuge des Standortkonzepts
wurde zusätzlich eine
Checkliste erarbeitet, die weitere
Voraussetzungen für die Beurteilung
einer PV-Freiflächenplanung
definiert. Die Checkliste
berücksichtige landwirtschaftliche
Belange, die in den
Karten nicht bildlich dargestellt
werden konnten, erklärte Lasar.
So müsste bei Projektantrag
nachgewiesen werden, dass die
PV-Anlage mit allen agrarstrukturellen
Belangen verträglich
sei. Die Verwaltung habe vorgeschlagen,
„dass weniger als
15 Prozent der vom Betrieb bewirtschafteten
Fläche durch PV-
Freiflächenanlagen überplant
wird“, so Lasar weiter. Dies solle
schädlichen Flächenverlust verhindern.
Die Checkliste schreibt
außerdem vor, dass die Anlagen
eingegrünt werden müssen,
Gräben und prägende Gehölze
erhalten bleiben, Nistkästen für
Vögel und Insekten angebracht
und die Fläche insgesamt ökologisch
aufgewertet werden
müsse. Die Verwaltung legt hier
außerdem eine Mindestgröße
der Fläche von zehn Hektar fest.
Weiteres Vorgehen
Wie geht man mit diesem
Zwischenergebnis weiter vor?
Flächen eingrenzen? Ausbauziele
formulieren? Damit müsse
sich die Politik beschäftigen,
betonte Lasar. Setze man beispielsweise
die Klimaneutralität
bis 2040 als Ziel und gehe
man davon aus, dass 54,5 Millionen
Kilowattstunden für
den aktuellen Strombedarf der
Gemeinde aus erneuerbaren
Energien gedeckt werden sollen,
müssten 45 Hektar für Photovoltaikanlagen
in Anspruch
genommen werden, erklärte die
Planerin. „Aber der Strombedarf
wird vermutlich steigen“, fügte
sie hinzu.
Die Politik dachte vor allem
an die Bürgerinnen und Bürger
vor Ort. „Ab zehn Hektar halte
ich den Flächenbedarf für außergewöhnlich
groß“, betonte
Dieter Ahlers (CDU). Er sah damit
insbesondere kleinere und
mittlere landwirtschaftliche
Betriebe vor Probleme gestellt,
Freiflächenphotovoltaikanlagen
auf ihren Flächen installieren
zu können. „Es muss ja für
uns kein hartes Ausschlusskriterium
sein, wenn eine Anlage
kleiner als zehn Hektar geplant
wird“, meinte daraufhin Sabine
Eyting (Grüne). Das könne im
Einzelfall geprüft werden. Ein
großer Vorteil bei den PV-Anlagen
sei, dass ein Handlungsspielraum
bestehe und es Möglichkeiten
zur Regelung im Bebauungsplan
gebe, fügte Monika
Sager-Gertje (SPD) hinzu.
„Da können wir uns dann immer
noch festlegen.“ Auch Tim Kammer
von der CDU sagte, er könne
sich fünf Hektar vorstellen,
damit man den Landwirten vor
Ort ein weiteres Standbein bieten
könne. Dem stimmte Christian
Meyer-Hullmann (FDP) zu.
Neben dem Schutz von landwirtschaftlichen
Flächen sehe
er gleichzeitig eine Chance,
Landwirtschaft zukunftsfähig
zu machen.
Anhand der Antragslage werde
man über die Größe der Fläche
entscheiden, meinte Sabine
Eyting abschließend. Sowohl
für die Windenergie- als
auch für die PV-Anlagen gelte
es, Bürgerinnen und Bürger zu
beteiligen, so dass Betroffene
auch finanziell profitieren
könnten. „Das erhöht nämlich
die Akzeptanz ungemein.“
Öffentliche Beteiligung
Es erfolgt nun die Beteiligung
der Einwohner und der Träger
öffentlicher Belange. Anschließend
werde die Studie überarbeitet,
kündigte Janina Lasar an.
Mit dem Eingang von Projektanträgen
beginnen dann die
einzelnen Bauleitplanungen. n
Grünes Licht für Solarpark
Kleibrok
lü | Der Bauausschuss, der
nach dem Klimaschutz-Ausschuss
tagte, hat den planungsrechtlichen
Voraussetzungen
für einen Solarpark
in Kleibrok zugestimmt.
Christian Meyer-Hullmann
möchte Photovoltaikanlagen
auf seinen Landwirtschaftsflächen
nördlich des Strothwegs
und südlich der Rehorner
Bäke errichten. Sie sollen
zwischen 45 und 51 kWh
Strom im Jahr erzeugen. Die
Politik würdigte die Planung
als einen wichtigen Schritt
in Richtung der angestrebten
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AM 09. OKTOBER IST LANDTAGSWAHL
n KOMMUNALES
6
Wer ist zuständig für Antrag der Förderschule?
6. Oktober 2022
Vor mehr als einem Jahr stellte die Schule am Voßbarg einen Antrag auf Schulzweigerweiterung – seitdem wurde viel diskutiert
und nichts entschieden
Von Kathrin Janout | Die Förderschule
am Voßbarg möchte
sich um den Förderschwerpunkt
„Emotional-Soziale Entwicklung“
(ESE) erweitern. Einen
entsprechenden Antrag an
die Gemeinde Rastede stellte
Schulleiter Johannes Krumnow
im Juli 2021. Im Februar 2022
wurde der Antrag im Schulausschuss
diskutiert. Damals
stimmten die Ausschussmitglieder
fraktionsübergreifend
für eine Unterstützung. Die Verwaltung
wurde beauftragt, umgehend
Gespräche mit den zuständigen
Stellen zu führen und
eine Schulzweigerweiterung zu
erwirken. Die Beratungen sollten
diesen Herbst abgeschlossen
sein, so der Beschluss. Nun
stellte sich heraus: Dieser Beschluss
wurde bereits im März
vom nichtöffentlich tagenden
Verwaltungsausschuss (VA) gekippt.
Laut Gemeindesprecher
Karsten Tenbrink sei damals
doch bezweifelt worden, ob
die vorhandenen Raumkapazitäten
ausreichend sind. Der VA
stimmte deshalb auf Vorschlag
der Verwaltung mehrheitlich
zu, das Anliegen zurück in den
Schulausschuss zu verweisen.
Dort fanden bisher aber keine
weiteren Beratungen statt; auf
der Tagesordnung der letzten
Schulausschusssitzung in diesem
Jahr Anfang Oktober tauchte
das Thema nur auf kurzfristigen
Antrag der CDU als Sachstandsbericht
auf.
Auf Nachfrage der CDU in der
Schulausschusssitzung Mitte
Juni antwortete der damalige
Geschäftsbereichsleiter für Bürgerdienste,
Fritz Sundermann,
dass die Gespräche mit dem
Die Erweiterung um den Förderschwerpunkt „Emotional-Soziale Entwicklung“ wäre eine Chance
zum Erhalt der Schule am Voßbarg | Foto: Janout
Landkreis eng mit der Entscheidung
über die Trägerschaft
der Astrid-Lindgren-Schule in
Edewecht zusammenhängen.
Da diese Gespräche noch nicht
abgeschlossen seien, liege derzeit
auch keine Gesprächsbasis
für die Diskussion um die
Schulzweigerweiterung in Rastede
vor, so Sundermann.
Uneindeutigkeiten,
was die Zuständigkeit betrifft
Wie steht es also jetzt um den
Antrag der Förderschule? „Die
Verantwortlichkeit wird hinund
hergeschoben zwischen
Gemeinde und Landkreis“, antwortet
Johannes Krumnow auf
Nachfrage unserer Redaktion.
Beide Verwaltungen hielten
die jeweils andere für zuständig,
wenn es um die Trägerschaft
im Bereich ESE gehe.
Gemeindesprecher Karsten Tenbrink
teilt mit, dass seitens der
Gemeindeverwaltung die Auffassung
bestehe, dass originär
der Landkreis Schulträger für
die Förderschulen sei. Mit Vereinbarung
vom Februar 1976
sei die Schulträgerschaft für die
Schule am Voßbarg zwar auf
die Gemeinde Rastede übergegangen,
erklärt Tenbrink. „Dies
bezieht sich allerdings ausdrücklich
nur auf den Förderbereich
„Lernen“. In der Folge ist
die Gemeinde Rastede zum gegenwärtigen
Zeitpunkt für den
Antrag auf Schulzweigerweiterung
nicht zuständig.“ Auch der
Landkreis Ammerland weist
die Verantwortlichkeit zurück.
Nachdem Johannes Krumnow
seinen Antrag im Juli zusätzlich
nach Westerstede geschickt
hatte, erhielt er eine direkte
Absage von Landrätin Karin
Harms. Davon scheint die Gemeindeverwaltung
in Rastede
aber nichts zu wissen. Denn
nach dem aktuellen Stand der
Beratungen gefragt, antwortet
Geschäftsbereichsleiterin Sabine
Meyer, die Verwaltung warte
zurzeit darauf, vom Landkreis zu
einer Stellungnahme bezüglich
dieses Antrags aufgefordert zu
werden.
Die Finanzierung sei der
Grund für dieses Hin und Her,
meint Rüdiger Kramer, SPD-
Fraktionsvorsitzender in Rastede
und Kreistagsmitglied.
„Weder die Gemeinde noch der
Landkreis wollen die Kosten
tragen.“ Die Mehrheitsgruppe
habe den Beschluss im März
zurück in den Schulausschuss
geschickt, weil es zu viele Unklarheiten
gegeben habe, so
Kramer. Und die Schule? Hängt
seitdem in der Luft. „Ein entsprechender
Antrag des Schul-
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6. Oktober 2022 KOMMUNALES
n 7
trägers müsste der Schulbehörde
bis Januar vorliegen, um
eine Chance auf Genehmigung
bis zum Sommer zu haben“, sagt
Johannes Krumnow. Nach Willen
der aktuellen Landesregierung
sollen Förderschulen mit
dem Schwerpunkt „Lernen“ bis
2028 auslaufen. Einzige Chance
für ein Fortbestehen in Rastede
wäre Stand jetzt die Erweiterung
um den Schulzweig
ESE. „Wir haben ohnehin viele
Schüler mit diesem Förderschwerpunkt“,
betont Krumnow.
Die Gefahr von zu hohen Schülerzahlen
überrascht zu werden,
bestehe nicht. Auch bauliche
Veränderungen seien nicht
nötig. „Wir haben genug Platz.“
Diesen Eindruck bestätigt auch
Rüdiger Kramer nach einer Besichtigung
der Schule. „Rastede
hätte durchaus die räumlichen
wie auch die personellen Kapazitäten
in der Schule Voßbarg.
Davon sind wir überzeugt“, so
Kramer. „Wir sind aber der Auffassung,
dass die Schulträgerschaft
für eine Förderschule
ESE eher dem Landkreis obliegt
als der Gemeinde. Schließlich
würde die Schule kreisweit wirken“,
fügt er hinzu. Der Schulstandort
sei dabei zweitrangig,
meint Kramer.
Schutzraum für Kinder
Grünen-Sprecher Jan Hoffmann
sieht die Rahmenbedingungen
für eine gelungene Inklusion
an einer Regelschule
zurzeit nicht ausreichend erfüllt.
Daher werde die Schulzweigerweiterung
der Schule am
Voßbarg einen wichtigen Beitrag
dazu leisten, den Bedürfnissen
der Schülerinnen, Schüler
und Eltern so lange gerecht
zu werden, bis eine Beschulung
aller Kinder in einer wirklich inklusiven
Regelschule möglich
sei, schreibt er in einer Stellungnahme.
Die Grünen-Fraktion
wolle „die Schule proaktiv und
unterstützend begleiten, bis die
Rahmenbedingungen geschaffen
worden sind und belastbar
die Inklusion im Regelunterricht
ermöglicht wird.“
Evelyn Fisbeck (FDP) spricht
sich weiterhin deutlich für den
Erhalt der Förderschule aus.
„Wir brauchen diesen Schutzraum
für die Kinder zusätzlich
zur Inklusion“, betont sie. Sie
habe den Eindruck, die Verwaltung
wolle sich bei diesem Thema
aus der Verantwortung ziehen.
„Wir drehen uns im Kreis
und uns läuft die Zeit weg“, so
Fisbeck.
„Die Position der CDU-Fraktion
ist klar“, betont zudem Alexander
von Essen. „Wir wollen
die Förderschule erhalten und
parallel die KGS Rastede auf ihrem
Weg zur inklusiven Schule
begleiten“, sagt der Fraktionsvorsitzende.
Auch Theo Meyer
(UWG) meint, es sei wichtig,
„dass die bisher von der Schule
Voßbarg sehr erfolgreich
durchgeführte Inklusion in Rastede
auch in Zukunft weiterhin
möglich ist“. Die UWG-Fraktion
halte deshalb an der bestehenden
Beschlussfassung
fest.
Die Frage ist nur: Welcher
Beschluss gilt denn jetzt? Der
VA hat das Thema in den Schulausschuss
zurückgeschickt.
Also steht der Antrag der Förderschule
faktisch doch wieder
bei null.
n
Kommentar
Förderschulen
in Niedersachsen
laufen
aus, auch die
Schule am Voßbarg soll in wenigen
Jahren für immer schließen.
Als dies bekannt wurde,
gab es in Rastede eine riesige
Solidarisierungswelle mit der
Schule – Eltern meldeten sich
zu Wort, die Politik sprach sich
für den Erhalt der Förderschule
aus. Die Gemeinde schmückt
sich gern mit der preisgekrönten
Einrichtung. Nun ergibt
sich doch eine Chance auf den
Erhalt der Schule: die Erwei-
Mehr Ehrlichkeit verdient
terung um den Förderschwerpunkt
ESE. Allgemeine Freude
darüber? Öffentlich ja. Nichtöffentlich
aber kassiert der
Verwaltungsausschuss Beschlüsse,
werden Fakten vermischt.
Gemeinde und Landkreis
schieben Zuständigkeiten
hin und her, anstatt sich
gemeinsam an einen Tisch zu
setzen. Schulleiter Johannes
Krumnow und sein Team lässt
man am ausgestreckten Arm
verhungern.
Erst im Februar, mehr als ein
halbes Jahr nach Eingang des
Antrags, hatte die Verwaltung
den Schulausschuss darüber
informiert. Laut äußerte die
Politik in öffentlicher Sitzung
ihren Unmut. Und vom Vorschlag
der damaligen Fachbereichsleiterin
Sabine Meyer,
die Beratungen in dieser
Angelegenheit um ein Jahr zu
vertagen, wollte niemand etwas
wissen. Stattdessen forderte
die Politik die Verwaltung
auf, keine Zeit zu verlieren.
Zeit, die mittlerweile
längst verstrichen ist. Der Antrag
müsste bis Januar bei der
Schulbehörde vorliegen, sagt
Krumnow, in diesem Jahr aber
ist eine Beratung
nicht
mehr vorgesehen.
Nur durch
von Katrhin Janout
einen kurzfristigen CDU-Antrag
landete das Thema noch
auf der Tagesordnung der
letzten Sitzung – als Sachstandsbericht
der Verwaltung.
Es scheint, als wurde der Antrag
hintenrum also doch um
ein Jahr vertagt. Dabei hätten
Schulleiter Krumnow und
sein Team mehr Ehrlichkeit
verdient – ehrliches Engagement
oder eben eine ehrliche
Absage.
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n KOMMUNALES
8
Vieles schieben, anderes kürzen
6. Oktober 2022
Im September stellte Kämmerer Michael Hollmeyer dem Finanzausschuss den ersten Haushaltsentwurf für 2023 vor. Noch
kann der Haushalt ausgeglichen werden. Doch der Handlungsspielraum wird enger.
Von Britta Lübbers | Der
Gemeinde Rastede geht es derzeit
wie vielen privaten Haushalten:
„Die Erträge steigen,
aber die Aufwendungen steigen
stärker“, brachte es Michael Hollmeyer
auf den Punkt. Mitte September
hatte er dem Ausschuss
für Wirtschaft, Finanzen und Digitales
den ersten Haushaltsentwurf
2023 vorgestellt. Das Papier
wird jetzt in den Fachausschüssen
beraten und soll auf
der Ratssitzung am 13. Dezember
verabschiedet werden.
Die Finanzlage sei schon einmal
besser gewesen, machte
Hollmeyer deutlich. Die
Gemeinde müsse aufpassen,
dass sie nicht in ein strukturelles
Defizit gerate. „Dann können
wir den Haushaltsausgleich
nicht mehr gewährleisten, das
wäre nicht gut.“
Auf 5,3 Millionen bezifferte
Hollmeyer das voraussichtliche
Haushaltsdefizit 2023. Nahm
die Gemeinde 2021 rund 18,5
Millionen Euro an Gewerbesteuern
ein, rechnet der Kämmerer
für 2023 mit 16,3 Millionen
Euro (2022: 16,1 Millionen).
Die erheblichen Steuernachzahlungen
aus 2021 erweisen sich
nun als Bumerang. „Die holen
uns bei den Schlüsselzuweisungen
ein. Wir stehen als finanzstarke
Gemeinde da“, erklärte
er. Für 2022 war im Rahmen
des kommunalen Finanzausgleichs
noch eine Schlüsselzuweisung
von rund 863.000 Euro
festgesetzt worden. Jetzt geht
Hollmeyer davon aus, dass die
Gemeinde im kommenden Jahr
Rund 13,8 Millionen will die Gemeinde im kommenden Jahr für Investitionsmaßnahmen ausgeben.
Dazu zählt auch die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt Hahn | Foto: Lankenau
nicht nur nichts erhält, sondern
sogar in den Finanzausgleich
einzahlen muss.
Als wichtige Aufwendungen
nannte er die Personalkosten
(13,5 Millionen Euro), die
Aufwendungen für Sach- und
Dienstleistungen (rund elf Millionen
Euro) und die Unterhaltung
von Anlagen und Grundstücken
(1,6 Millionen Euro).
Deutlich ins Gewicht fallen
auch die Bewirtschaftungskosten
für die Liegenschaften der
Gemeinde (2,7 Millionen Euro),
die Mittel für die Umgestaltung
der Ortsdurchfahrt Hahn (1,4
Millionen Euro), die Straßenunterhaltung
(518.000 Euro) und
die Zuschüsse für Kitas in fremder
Trägerschaft (745.000 Euro).
„Bei den Unterhaltungsmaßnahmen
haben wir berücksichtigt,
was absolut notwendig ist.
Vieles mussten wir rausnehmen
und verschieben, vieles runterkürzen“,
beschrieb der Kämmerer
seinen engen Handlungsspielraum.
Das Volumen für Investitionsmaßnahmen
bezifferte
er auf 13,8 Millionen Euro.
Dazu zählen z.B. die Neugestaltung
des Freibads (3,3 Millionen)
und der Erweiterungsbau
der KGS Wilhelmstraße (1,9 Millionen
Euro).
Der Haushalt 2023 sei ausgeglichen,
bilanzierte Hollmeyer.
„Wir haben ja die Absicherung
aus den liquiden Rücklagen
der Vorjahre.“ Noch. Der Kreditbedarf
liegt bei 5,25 Millionen
Euro. Der Schuldenstand wird,
so die Prognose, Ende 2023
rund 13,4 Millionen Euro betragen.
„Das nächste Jahr wird
eine Herausforderung. Nicht
nur für uns, auch für die Bürgerinnen
und Bürger und die Gewerbetreibenden“,
sagte Thorsten
Bohmann (CDU). „Es sind
einfach unsichere Zeiten“, fügte
er hinzu und räumte ein: „Es
ist schwierig, dies mit Zahlen
zu greifen. Dennoch haben wir
eine vernünftige Planung präsentiert
bekommen.“
Wilhelm Janßen (SPD) war dafür,
„diesen Sparhaushalt auch
so zu belassen“. Die Gemeinde
Rastede habe große Projekte
vor sich, zum Beispiel den Umbau
von Rathaus und Freibad.
„Wir müssen behutsam mit dem
verfügbaren Geld umgehen“,
mahnte er.
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6. Oktober 2022 KOMMUNALES
n 9
Wo kann es zu Überschwemmungen kommen?
Gefahrenkarten im Internet zeigen die Bewegung des Wassers bei Starkregen. Bürgerinnen und Bürger ebenso wie die Verwaltung
können hier ablesen, welche Bereiche in der Gemeinde besonders betroffen sein könnten.
Von Kathrin Janout | Wo fließt
das Wasser hin? Und an welcher
Stelle sammelt sich besonders
viel? Diese Fragen sollen zukünftig
Starkregengefahrenkarten
beantworten, die Bürgerinnen
und Bürger im Internet aufrufen
können. Die Karten werden
zurzeit aufgearbeitet und
anschließend veröffentlicht,
kündigt Gemeindesprecher Ralf
Kobbe an.
Erste Maßnahmen, um Überschwemmungen bei Starkregen zu vermindern: Am Cäcilienring in Rastede
wurde ein Kanalrohr-Bypass zur Buchenstraße gelegt | Foto: Janout
Den Klimaschutzausschuss
hat dieses Vorhaben Anfang
September passiert. Einstimmig
sprachen sich Politikerinnen
und Politiker dafür aus. Schutz
bei Starkregen sei ein Zusammenspiel
von vielen Maßnahmen,
betonte Sabine Eyting von
den Grünen. „Ich bin froh, dass
wir uns gemeinsam auf den
Weg gemacht haben.“ Durch die
Karten habe man nun viele Informationen
in der Hand, um bei
einem Starkregenereignis angemessen
reagieren zu können.
In der öffentlichen Sitzung
des Klimaschutzausschusses in
der Neuen Aula der KGS stellte
Annabelle Iwannek vom Institut
für technisch-wissenschaftliche
Hydrologie (IHWK) aus Hannover
das Projekt vor. „Die Daten
aus Rastede wurden zunächst
in ein Modell übertragen“, erklärte
sie. Beispielsweise Angaben
zum Kanalnetz und sogenannte
Rauheitswerte, die die
Oberflächenstruktur beschreiben,
wurden eingepflegt. Anschließend
wurde die Region
dann unter verschieden starkem
Modellregen beobachtet,
dabei wurden drei-, fünf-, zehn-,
30- und 100-jährige Regenereignisse
simuliert.
Auf den Karten im Internet
wird künftig genau zu sehen
sein, an welchen Stellen sich Regenwasser
sammelt und welche
Grundstücke in der Gemeinde
besonders betroffen sind. Anhand
dieser Informationen sollen
Maßnahmen erarbeitet werden,
um schlimmere Folgen von
Starkregen so gut es geht verhindern
zu können. „Es werden
sich ganz viele kleine Bausteine
ergeben“, meinte Franz Lucassen,
Fachbereichsleiter Tiefbau
und Verkehr. Man werde sehen,
was der Einzelne und was die
Verwaltung tun könne.
„Es ist wichtig, die Bürger mit
ins Boot zu holen, um darauf
aufmerksam zu machen, dass es
To-Dos gibt, die sowohl auf privater
als auch auf kommunaler
Ebene gelöst werden müssen“,
betonte Dierk von Essen (CDU).
„Wir müssen uns alle vor Hochwasser
schützen“, fügte Rüdiger
Kramer (SPD) hinzu. „Die ersten
Schritte sind gemacht, wir sind
auf einem guten Weg.“
Grundsätzlich lassen sich für
die Gemeinde kurz-, mittel- und
langfristige Strategien verfolgen,
hieß es von Seiten der Verwaltung.
„Einige, wie zum Beispiel
die höhere Frequenz der
Kanalspülung oder der Reinigung
der Regeneinläufe, wurden
bereits veranlasst und werden
weiter fortgesetzt. Andere
Maßnahmen, wie zum Beispiel
die Vergrößerung von Regenrückhaltebecken
oder deren
technische Ausgestaltung, erfolgen
in den kommenden Jahren.“
Für weitere Informationen
und bei Fragen können sich
Bürgerinnen und Bürger direkt
an die Verwaltung wenden, betonte
Franz Lucassen abschließend.
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12
Neue Wohn- und Bürogebäude in Wahnbek
Angrenzend an das Unternehmen Nord-Automobile möchte die Investorin Wohn- und Bürohäuser errichten
6. Oktober 2022
Von Britta Lübbers | Das
rund 21.000 Quadratmeter
große Plangebiet umfasst ein
Wohngrundstück sowie Grünflächen.
Hier möchte die Antragstellerin
Alexandra Cirja
von Nord-Automobile zwei
Wohnhäuser sowie ein Wohnund
Bürogebäude errichten. In
die Büros könnten Steuerberater,
Finanzdienstleister oder
Architekten einziehen, stellte
Tabea Kahne vom Fachbereich
Bauleitplanung dem Ausschuss
für Gemeindeentwicklung
und Bauen die Pläne vor.
Um eine unerwünschte Nutzung
des Planbereichs definitiv
auszuschließen, will die Verwaltung
einen städtebaulichen
Vertrag abschließen. Einige
Punkte
■ ANZEIGENSONDERSEITE
müssten noch konkreti-
18
siert werden, sagte Tabea Kahne,
zum Beispiel das Größenverhältnis
von Gewerbe und
Wohnen. Die Grundstücke sollen
über eine Stichstraße mit
Wendemöglichkeit an die Oldenburger
Straße anschließen.
Insgesamt stellten die Pläne
eine Abrundung zur vorhandenen
Bebauung dar, erklärte
Kahne. Die Antragstellerin
habe auf eigenes Risiko bereits
ein Fachbüro mit der Vorbereitung
eines Bebauungsplanentwurfs
beauftragt. „Mit der offiziellen
Einleitung des Verfahrens
kann also zeitnah begonnen
werden“, so Kahne.
„Der Vorschlag ist zielgerichtet
und gut“, meinte Hendrik
Lehners (CDU). „Es ist wünschens
wert, dass dieses Gelände
genutzt wird, und wir sind milienmitglieder schaffen. Für
dankbar, wenn sich ein Investor
die Betriebserweiterung wäre
auf den Weg macht.“ Leh-
eine Änderung des Flächen-
ners plädierte für „differenziertes
nutzungsplans erforderlich.
Gewerbe“. Er möchte in be-
„Die umliegenden Flächen hanutzungsplans
sagtem Bereich nicht nur Kraftfahrzeuge,
ben verschiedene Eigentümer,
sondern vor allem so dass eine einheitliche Plaben
Wohnungen sehen. „Wir müssen
nung kaum umsetzbar wäre“,
Wohnraum schaffen“, un-
führte Tabea Kahne aus. Durch
terstrich auch Horst Segebade die vorbeiführende Kreisstraße
(SPD). Das Votum für das Vorhaben
und die Autobahn gebe es
fiel einstimmig aus. zusätzliche Baubeschränkungen.
Der Antrag des Baudienstleisters
Auch die Lärmemissionen
Khali Hassoun, der ein erschwerten die Überplanung
Grundstück seines Sohnes an des Gebiets. Zudem wolle die
der Braker Chaussee umbauen Gemeinde Gewerbebetriebe
möchte, wurde hingegen abgelehnt.
möglichst zentral ansiedeln.
Hassoun möchte sei-
Daher rate die Verwaltung, den
ne benachbarte Firma durch Antrag für einen Bebauungsplan
abzulehnen. Der Ausschuss
eine Lagerhalle erweitern und
Wohnmöglichkeiten für die folgte der Empfehlung einstimmig.
im Unternehmen tätigen 19. März Fa-
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6. Oktober 2022 KOMMUNALES
n 13
Gremiensitzungen als Livestream
Die FDP-Fraktion hat beantragt, Ausschuss- und Ratssitzungen als Livestream durchzuführen
Von Britta Lübbers | Das Thema
ist bereits mehrfach in der
Politik diskutiert worden. Zu
einer Entscheidung konnten
sich die Ratsvertreterinnen
und -vertreter aber bisher nicht
durchringen. Nun hat die FDP-
Fraktion mit ihrem Antrag die
Möglichkeit des virtuellen Mitschnitts
kommunalpolitischer
Debatten erneut auf die Agenda
gesetzt.
Die FDP Rastede sei schon
lange der Meinung, dass die
Bürgerinnen und Bürger intensiver
an der Ratsarbeit beteiligt
werden sollten, heißt es in der
Antragsbegründung. Dazu zähle
auch, über die Prozesse der
Entscheidungsfindung und die
detaillierten Meinungen der
Parteivertreter zu aktuellen
Themen zu informieren. Nicht
immer könnten an Kommunalpolitik
Interessierte persönlich
zu einer Sitzung kommen. Gerade
sie hätten durch die Mitschnitte
eine gute Möglichkeit,
die Gremienarbeit zu verfolgen.
Die FDP möchte, dass
wichtige politische Zusammenkünfte
wie die Ratssitzung
und Ausschuss-Sitzungen, die
sich z.B. mit dem Haushalt beschäftigen,
in Absprache als
Livestream durchgeführt werden.
Diese Möglichkeit soll in
die Hauptsatzung aufgenommen
werden. „Die Aufnahmen
der Sitzungen sollten anschließend
14 Tage zum Ansehen
und Download bereitgestellt
werden. Die Verwaltung möge
im Rahmen der Kostenermittlung
prüfen, ob eine Beauftragung
des Oldenburger Bürgerkanals
oeins Vorteile bringt“,
schreibt Antragstellerin Evelyn
Fisbeck. Auch Erfahrungsberichte
aus der Gemeinde Bad
Zwischenahn sollen eingeholt
werden. Sollte dies nicht
möglich sein, möchte die FDP
dann Informationen aus anderen
Kommunen erhalten, die
bereits Erfahrung mit solchen
Videoaufzeichnungen haben.
Hier sollten auch die Kosten
und die nötige Infrastruktur
ein Thema sein.
n
Einzelhandelsstandort stärken
Die Gemeinde Rastede hat die Fortschreibung des Einzelhandelsentwicklungskonzepts in Auftrag gegeben und bittet um
Mitwirkung der Unternehmen
rr/lü | Wie kann und soll
sich der Einzelhandel in Rastede
und den Ortsteilen entwickeln?
Diese Frage steht im
Mittelpunkt der Untersuchung.
„Das Konzept wird als Entscheidungsgrundlage
zur Bewertung
für Neuansiedlungen, Investorenfragen
und Planvorhaben
dienen“, teilt die Gemeinde
mit. „Die Neuaufstellung soll
die bisherige Steuerungspraxis
überprüfen und teils neu
definieren. Auf diese Weise
soll der Einzelhandelsstandort
Rastede gestärkt werden.“
Hintergrund des Auftrags ist die
Diskussion um die Ansiedlung
von Verbrauchermärkten in
Rastede sowie die Festlegung
des zentralen Versorgungsbereichs.
„Nach Erarbeitung des
Entwicklungskonzepts könnte
auf Grundlage der gewonnenen
Erkenntnisse die finale
Entscheidung erfolgen, ob und
inwieweit für die Ansiedlung
von Verbrauchermärkten Bauleitplanung
betrieben werden
soll“, erläutert Bürgermeister
Lars Krause.
Anonym erfasst
Den Auftrag hat die Firma Dr.
Lademann & Partner Gesellschaft
für Unternehmens- und
Kommunalberatung mbH aus
Hamburg erhalten. Deren Mitarbeiter
werden in den kommenden
Wochen Bestandserhebungen
im Einzelhandel und in
ausgewählten Lagen auch bei
Dienstleistungs- und Gastronomiebetrieben
durchführen.
„Bitte unterstützen Sie als
örtliche Unternehmen das
Team bei der Datenerhebung,
damit es ein aussagekräftiges
Konzept erstellen kann“, sagt
Lars Krause. Alle Daten werden
anonym erfasst und verarbeitet.
Weitergehende Auskünfte erteilt
im Rathaus Tabea Kahne
unter Telefon 04402 / 920-160
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n KOMMUNALES
14
Weitere Flächen für Windenergie frei
Standortpotenzialstudie für Windenergie im Klimaschutzausschuss vorgestellt
Von Kathrin Janout | Flächen
in Liethe, Wapeldorf, Lehmdermoor,
im Hankhauser Moor und
im Ipweger Moor wären für die
Errichtung von Windenergieanlagen
geeignet. Das ist das Ergebnis
der aktualisierten Standortpotenzialstudie
für Windenergie
in der Gemeinde Rastede.
Hannes Korte vom Planungsbüro
Diekmann, Mosebach
und Partner stellte die Studie
Mitte September dem Ausschuss
für Klima- und Umweltschutz in
der Neuen Aula vor.
Hintergrund für die erneute
Betrachtung ist eine Gesetzesänderung,
die besagt, dass
bis 2027 das Land Niedersachsen
1,7 Prozent der Flächen potenziell
für Windenergie vorhalten
muss. Bis 2032 sollen
es 2,2 Prozent sein. Jede Kommune
werde dazu ihren Beitrag
leisten müssen, hieß es in
der öffentlichen Sitzung. „Die
Gemeinde möchte agieren und
nicht reagieren“, betonte Bürgermeister
Lars Krause. Deshalb
habe man schon jetzt den
Auftrag für die Studie erteilt.
Oberstes Ziel sei die Bündelung
von Anlagen an wenigen Standorten,
um eine sogenannte Verspargelung
der Landschaft zu
verhindern, so Krause.
Die genauen Prozentzahlen
des Flächenbeitragswerts für
den Landkreis Ammerland werde
es voraussichtlich erst im
kommenden Frühjahr geben,
wusste Hannes Korte. Bei Erstellung
der Studie habe man
sich deshalb an den Zahlen für
das Land Niedersachsen orientiert.
Um geeignete Standorte
in der Gemeinde herauszufiltern,
wurden im ersten Arbeitsschritt
harte und weiche Tabuzonen
ausgeschlossen, erklärte
er. „Unter harten Tabuzonen
sind Flächen zu verstehen, die
aus rechtlichen oder tatsächlichen
Gründen nicht für eine
Windenergienutzung zur Verfügung
stehen.“ Um Siedlungsbereiche
mit Wohnnutzung beispielsweise
müsse ein Abstand
von zweifacher Anlagenhöhe,
also 400 Metern eingehalten
werden. Ebenso um Einzelhäuser
im Außenbereich. Auch Autobahnen,
Bundes-, Landes- und
Kreisstraßen plus eine jeweilige
Anbauverbotszone ebenso
wie Naturschutzgebiete seien
ausgeschlossen. Die weichen
Tabuzonen könne man hingegen
im Einzelnen betrachten.
Dies seien Bereiche, die aufgrund
kommunaler Willensbildung
oder planerischer Zielsetzung
der Kommune für Windenergienutzung
nicht von vornherein
zur Verfügung stehen
sollten, so Korte. Wald, Vogelschutzgebiete,
Gewerbe- und
Industriegebiete zählten dazu.
Auch Landschaftsschutzgebiete
gehörten auf diese Liste, allerdings
seien diese mit Inkrafttreten
des Windenergieflächenbedarfsgesetzes
(WindBG) ab Februar
2023 bis zum Erreichen
des Flächenbeitragswertes für
Windenergieanlagen geöffnet.
Dieses Vorgehen ermöglichte
den Planern, Suchräume herauszufiltern:
Neben den Bestandsflächen
in Liethe, Wapeldorf
und Lehmdermoor ergaben
sich Bereiche im Hankhauser
Moor und im Ipweger Moor –
insgesamt 460 Hektar. Zurzeit
erreicht die Gemeinde Rastede
mit den Bestandsflächen einen
Flächenbeitragswert von 0,56
Prozent, rechnete Korte vor.
„Das reicht nicht.“ Zähle man
aber beispielsweise die Fläche
des größten Suchraums, das Ipweger
Moor, dazu, komme man
auf 271 Hektar. „Das entspricht
2,19 Prozent.“ Damit komme
man dem Zielwert für Niedersachsen
2032 sehr nahe.
„Langfristiges Ziel der
Gemeinde ist, bis 2040 klimaneutral
zu werden“, betonte
Korte. Der Anteil der Erneuerbaren
Energien am Strombedarf
in Rastede liege zurzeit
bei rund 30 Prozent, davon seien
13 Prozent Solar, elf Prozent
Biomasse und 7,5 Prozent
Wind. „Zur Erreichung der Klimaschutzziele
ist ein massiver
Ausbau erneuerbarer Energien
erforderlich.“ Die Politik könne
dafür die Rahmenbedingungen
schaffen.
6. Oktober 2022
Windenergie soll helfen, Klimaziele zu erreichen | Foto: Kapels
Der Klimaschutzausschuss
nahm den Entwurf der Windpotenzialstudie
zur Kenntnis und
stimmte der Bereitstellung weiterer
Flächen zu.
„Jeder weiß um die Energiefrage
und wo wir mit der Umwelt
stehen“, sagte Monika Sager-Gertje
(SPD). „Ich finde es
richtig, das so zu machen.“ Es sei
extrem wichtig, auf diesem Gebiet
voranzuschreiten, betonte
auch Sabine Eyting (Grüne). „Die
Klimakrise und die Energiekrise
zwingen uns dazu.“ Sie beantragte,
das avifaunistische Gutachten
auf die weichen Zonen um
die Suchräume auszudehnen,
um sich alle Optionen offenhalten
und im Verlauf des Verfahrens
im Einzelfall flexibler reagieren
zu können. Dem stimmte
auch Christian Meyer-Hullmann
(FDP) zu und betonte, wie
wichtig es sei, solche Planungen
rechtzeitig anzuschieben.
Gemäß Beschluss geht das Verfahren
nun in die öffentliche Beteiligung.
Tim Kammer schlug
vor, zusätzlich „einen informativen
Nachmittag“ zu veranstalten,
bei dem Bürgerinnen und
Bürger Fragen stellen und Anregungen
geben könnten. „Wir haben
die Natur, die Tiere und wir
haben auch den Menschen“, so
Kammer. „Das alles müssen wir
in Einklang bringen. Das ist unsere
große Aufgabe.“ n
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n VERLAGSSONDERSEITE
16
6. Oktober 2022
Damit Sie Ihr Auto im Winter nicht im Stich lässt,
Tipps rund um Reifen, Batterie, Kühlwasser und was man sonst noch so für die sichere Fahrt durch den
ak/rr | Ob man will oder nicht,
der Sommer ist vorbei und das
den Reifenwechsel in Auftrag
geben, kann es schon mal zu
Überprüfen Sie auch das Profil
der eingelagerten Winterräder.
Haftung auf Schnee, Matsch,
Eis oder regennasser Fahrbahn
Wetter zeigt sich immer öfter Wartezeiten kommen. Deshalb
von seiner herbstlichen Seite. gilt: Vereinbaren Sie schon früh Zwar schreibt der Gesetz-
geber eine Mindestprofiltiefe
deutlich nach.
Um den Lack des Fahrzeugs
Jetzt gilt es den Garten winterfest
einen Termin zum Reifenwech-
von 1,6 Millimetern vor, der vor Feuchtigkeit und Salz zu
zu machen, die warme sel mit der Werkstatt Ihres Ver-
ADAC empfiehlt jedoch, insbe-
schützen, sollte man diesem
Garderobe aus dem Schrank zu
holen und sich auf die kühlere
Jahreszeit vorzubereiten.
Oft wird dabei vergessen,
dass wir auch unser Auto auf
den Winter vorbereiten und
uns selber wieder auf die Straßenverhältnisse
in der kühleren
Jahreszeit einstellen müssen.
Wer kennt ihn nicht, den
Spruch, dass man seine Winterreifen
von O bis O fahren sollte.
O wie Oktober markiert den Beginn
der Winterreifenzeit. Und
erst um Ostern herum, wenn die
Nachttemperaturen sicher über
dem Gefrierpunkt liegen, kann
man guten Gewissens wieder
auf Sommerreifen wechseln.
trauens – der Winter kommt
manchmal schneller als man
denkt.
sondere Winterreifen bereits
ab vier Millimetern zu ersetzen.
Denn schon dann lässt die
im Herbst besondere Aufmerksamkeit
schenken. Eine gründliche
Wäsche und anschließen-
Da ab Oktober viele Autofahrer Reifenwechsel: Winterreifen sollten von Oktober bis Ostern gefahren werden | Foto: Kapels
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6. Oktober 2022 VERLAGSSONDERSEITE
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ist nur wenig zu tun
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de Konservierung mittels Politur
und Wachs schützen. Bei
der Reinigung des Fahrzeugs
von außen sollten auch die
Türdichtungen eingefettet und
die Türschlösser mit Graphitspray
behandelt werden. Im
Gegensatz zu herkömmlichem
Öl wird Graphit bei Kälte nicht
dickflüssig und verharzt nicht
bei Alterung und Kälte. Wichtig
auch: Nach der Fahrt durch
die Waschstraße unbedingt die
Türgummis trockenreiben und
gegebenenfalls nachfetten,
sonst besteht bei Minusgraden
die Gefahr, dass die Türen zugefroren
sind.
Sehen und gesehen werden
ist wichtig für die Verkehrssicherheit.
Deshalb ist eine Kontrolle
der Beleuchtungseinrichtung
überaus wichtig. Überprüfen
Sie, ob alle Leuchten am
Auto funktionieren und richtig
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18
6. Oktober 2022
Ein Blick unter die Motorhaube für eine reibungslose
Der preisgünstige kleine Wintercheck gehört für viele Kfz-Werkstätten zum Leistungsangebot
ak/rr | Entladene oder defekte
Batterie führen im Winter
unangefochten die Pannen-Hitliste
der ADAC-Straßenwacht
an: Wenn die Batterie bereits
bei Temperaturen über dem
Gefrierpunkt den Anlasser nur
noch müde durchdrehen lässt,
dann sollte sie unbedingt geprüft
und, falls nötig, rechtzeitig
ersetzt werden. So mancher
Ausfall ließe sich jedoch durch
einen regelmäßigen Batteriecheck
in einer Werkstatt vermeiden.
Batterien haben eine
Lebensdauer von etwa fünf
Jahren. Sollten sich nach dieser
Zeit Probleme andeuten, ist
es Zeit für einen Austausch. Ein
paar Minuten in der Werkstatt
sind sicherlich bequemer als
stundenlanges Warten auf den
Pannendienst.
Als Zubehör sollte man in der
kalten Jahreszeit in jedem Fall
ein Batterie-Ladekabel dabeihaben,
um sich gegebenenfalls
von anderen Autofahrern helfen
lassen zu können.
Kontrollieren Sie regelmäßig
den Ölstand. Im Winter wird das
Öl aufgrund der niedrigen Temperaturen
schnell zäh, wodurch
unter anderem die Autobatterie
noch mehr leisten muss. Damit
eine optimale Gleitfähigkeit im
Motor gegeben ist, sollten Sie
dafür sorgen, dass der Ölstand
immer im Soll ist. Auch der
Kühlwasserstand ist zu kontrollieren
und gegebenenfalls
nachzufüllen. Dabei ist auch
der Frostschutz im Kühlwasser
zu überprüfen. Mindestens -25°
Celsius sollten sichergestellt
sein. Dies kann an der Tankstelle
oder in der Werkstatt mit
einem kleinen Prüfgerät recht
einfach kontrolliert werden.
Auch der Waschwasserstand
der Scheibenwaschanlage ist
immer im Auge zu behalten.
Hier ist, wie beim Kühlwasser,
ein ausreichender Frostschutz
wichtig. Bewährt haben sich
Winter-Scheibenreiniger. Nach
Scheibenwischer sollten vor der dunklen Jahreszeit noch einmal auf Beschädigungen untersucht
werden | Foto: Kapels
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n 19
Herbst- und Winter-Fahrt.
dem Auffüllen sollte man die
Scheibenwaschanlage so lange
betätigen, bis sich die Mischung
über Pumpe und Leitungen bis
hin zu den Düsen verteilt hat.
Ebenso wichtig sind in diesem
Zusammenhang frische Scheibenwischer,
damit die Scheibe
ohne Schlieren gereinigt werden
kann. Aber Achtung: Lassen
Sie die Scheibenwischer nicht
auf der Scheibe festfrieren, denn
beim Lösen kann die feine Gummilippe
beschädigt werden. n
Mehr als 40.000 Euro
aus dem Digitalpakt
Auch die KGS Rastede profitiert von der Landesförderung
rr | Die SPD-Landtagsabgeordnete
Karin Logemann teilt
mit, dass Schulen in Apen und
Rastede zusammen 69.000
Euro aus dem Digitalpakt erhalten.
„Schnelles Internet,
Laptops, interaktive Tafeln –
der Digitalpakt Schule stattet
in ganz Niedersachsen Schulen
mit moderner Technik aus“,
so Logemann. Insgesamt investiere
das Ministerium von SPD-
Kultusminister Grant Hendrik
Tonne rund 500 Millionen Euro,
um die Digitalisierung des Bildungswesens
voranzubringen.
„Nun profitieren auch unsere
IGS Augustfehn (11.297,15
Euro) und die Oberschule Augustfehn
(16.898,24 Euro) in
der Gemeinde Apen sowie die
KGS Rastede (41.000 Euro) von
der Landesförderung“, freut sich
Karin Logemann über den aktuellen
Bescheid. „Für insgesamt
69.195,39 Euro können wir unsere
Schulen zukunftsweisend
ausstatten.“
Zeitgemäße Ausstattung
Nicht erst in der Corona-Pandemie
habe man gesehen, wie
wichtig eine zeitgemäße, digitale
Ausstattung für das moderne
Lernen sei – „und auch,
dass wir bei der Digitalisierung
noch besser werden müssen“,
so Logemann. „Die Mittel
aus dem Digitalpakt sind ein
wichtiger Schritt, mit dem wir
grundlegende Verbesserungen
für unsere Schülerinnen und
Schüler im Ammerland bewirken
können.“
n
Bevor die Reifen gewechselt werden, sollten die Felgen gründlich
gereinigt werden | Fotos: Kapels
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20
Temperaturen runter und Licht aus
6. Oktober 2022
Ab Oktober wird in der Gemeinde Energie gespart. Einen entsprechenden Maßnahmenkatalog stellte die Verwaltung im
Kultur- und Sportausschuss vor.
Von Kathrin Janout | Nicht
alle waren mit allem einverstanden,
man hätte gern noch
etwas geändert. Da der Beschlussvorschlag
den Großteil
der Maßnahmen aber nur
zur Kenntnisnahme vorsah,
war eine Mitsprache seitens
der Mitglieder des Kultur- und
Sportausschusses nicht vorgesehen.
Geschäftsbereichsleiterin
Sabine Meyer stellte den
Maßnahmenkatalog in der öffentlichen
Sitzung vor. „Anders
als private Haushalte haben wir
den Auftrag, 20 Prozent Energie
einzusparen“, sagte Meyer.
Dabei gehe es nicht um Geldeinsparung,
betonte sie, sondern
um Kilowattstunden. Im
Ammerland habe man landkreisweit
gemeinsame Maßnahmen
festgelegt. So sollen
Temperaturen in Bürogebäuden,
Schulen und Sporthallen
gesenkt und das Warmwasser
abgestellt werden. Auch in den
Räumen der Feuerwehren wird
die Heizung runtergedreht.
Theater und Trauungen
im Palais
Speziell für das Rasteder
Palais schlug die Verwaltung
Temperaturen von 15 Grad im
Erdgeschoss und 18 Grad im
Obergeschoss vor. Das Theater
Orlando werde seine Veranstaltungen
trotzdem durchführen,
weil z.B. die Lesungen bis Januar
Im Nichtschwimmerbecken planschen Kinder ab Oktober bei 26 Grad | Foto: Kapels
ausverkauft seien, fügte Meyer
hinzu. Auch Trauungen könnten
stattfinden. Weitere Veranstaltungen
werden nicht geplant.
Das Hallenbad soll geöffnet
bleiben, die Luft- und Wassertemperaturen
werden gesenkt.
Der Whirlpool bleibt geschlossen.
Die Ausschussmitglieder
stimmten dem Vorschlag zu.
An Gebäuden und Baudenkmälern
ist abgesehen von Sicherheits-
und Notlicht nur
noch kurzzeitige Beleuchtung
bei Veranstaltungen erlaubt.
„Die Beleuchtung in Parks und
auf Plätzen wird reduziert und
endet um 22 Uhr“, so Meyer,
„die Straßenbeleuchtung um 24
Uhr“. Die Rasteder Lichternacht
solle trotz allem stattfinden und
die Weihnachtsbeleuchtung angeschaltet
werden, entschied
die Verwaltung.
Diskussion über Wahnbek
Nicht einverstanden war
Thorsten Bohmann (CDU) mit
dem Vorgehen in Wahnbek.
Schule und Sporthalle dort
sind an eine Biogasanlage angeschlossen,
Einsparungen hier
also nicht möglich. Trotzdem
sollen die Maßnahmen dort
gelten. Die Maßnahmen seien
dazu da, um Gas zu sparen,
rief Bohmann in Erinnerung.
„Wenn man dort die Temperaturen
runterzieht, sparen wir kein
Erdgas ein.“ Er könne sich nicht
vorstellen, dass z.B. Sportler im
Hauptort den Wahnbekern gegenüber
missgünstig wären.
Bürgermeister Lars Krause wollte
mit Verweis auf den gemeinsamen
Grundsatzbeschluss im
Landkreis keine Ausnahmen
diskutieren. „Und ich glaube
sehr wohl, dass wir hier in der
Gemeinde Diskussionen bekommen,
warum denn eine Halle in
Wahnbek anders behandelt wird
als in Hahn-Lehmden oder Rastede“
so Krause.
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6. Oktober 2022 AUS DEN ORTSTEILEN
n 21
Das grüne Barghorn im Wandel
Beim Umzug der geschmückten Erntewagen in Loy kam der Wagen zum Thema Klimawandel auf Platz eins
Von Anna Papenroth | Loy/
Barghorn. Ob Klimawandel,
Energiekrise, Waldbrandgefahr
oder Bewegung im Sportverein
– die mit Ideenreichtum gestalteten
Erntewagen wurden
bei ihrer Rundfahrt mit großem
Applaus begrüßt. Den Kindern
bereitete das Einsammeln von
Süßigkeiten und Popcorntüten
großen Spaß. Den älteren Gästen
wurde der eine oder andere
Schnaps gereicht.
Mit je zwei Wagen der Grundschule
Loy und der Jugendfeuerwehr
war auch der Nachwuchs
gut vertreten. Die Jury
stand vor einer schweren Entscheidung.
Sprecher Dieter
von Essen lobte die Organisatoren
für die gelungene Veranstaltung.
Die Ortsvereinsvorsitzende
Tanja Maichrzak
dankte allen Beteiligten für
ihre Hilfe. Allein für das Kuchenbüfett
waren 30 Kuchen
und Torten gespendet worden.
Dann stand die Titelkür auf dem
Bei 19 herrlich geschmückten Wagen fiel es der Jury schwer, drei Favoriten zu prämieren | Foto:
Papenroth
Programm. Der erste Preis ging
an die Straßengemeinschaft um
Hans-Hermann Denker für den
Wagen „Dat groene Barghorn
– im Wandel“. Das mit Obst
und Gemüse geschmückte Gewinnergefährt
hatte einen Anhänger
mit einer dürren Kuh im
vertrockneten Maisfeld dabei.
So wurde der Klimawandel eindrucksvoll
thematisiert.
Zwei Straßengemeinschaften
hatten sich dem Thema „Mais
und Popcorn“ gewidmet. Die
Jury setzte die Nachbarschaft
aus der Florianstraße auf Platz
SV Loy übergibt Spende an Flugkraft
Fußballspiel und Bettenrennen ein Erfolg
rr | Der SV Loy hatte im Juli
wieder zum Dorfevent eingeladen.
Unter anderem gab es ein
von Tim Wulf, Inhaber von Auto
Horn, initiiertes Testspiel zwischen
dem Drittligisten VFB Oldenburg
und dem Regionalligisten
SSV Jeddeloh auf der Sportanlage
des SV Loy (1:0). Und
auch das anschließende Bettenrennen
wurde einmal mehr gut
besucht. Die Veranstalter hatten
dazu aufgerufen, statt Eintritt
zu dem Fußballspiel eine Spende
für das Projekt Flugkraft, einem
Foto- und Hilfsprojekt für
zwei. Auf diesem Wagen stellte
die toll ausstaffierte Gruppe
heißes Popcorn her. Der dritte
Platz ging an die Nachbarschaft
vom Talweg mit ihrem „Popmobil“.
Das präsentierte Gesichter
auf Maiskolben und von Kindern
gemalte Plakate. n
krebskranke Kinder, zu geben.
Zusammen mit weiteren Spendengeldern
kam eine Summe
von 1640,62 Euro zusammen,
die jetzt an Anne de Vries von
Flugkraft übergeben wurde.
„Das Event war rundum eine gelungene
Veranstaltung“, betonte
der 1. Vorsitzende des SV Loy
Marcel Borgmann. „Wir möchten
uns bei allen Helfern, Unterstützern
und Sponsoren bedanken,
besonders bei Tim Wulf, der das
Fußballspiel ermöglicht hat“,
sagt SV-Loy-Geschäftsführer Fabian
zum Buttel.
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nDIES UND DAS
22
Partnergemeinde
Dobrzyca
Konstruktive Kooperation in Sicht
Rasteder Delegation zufrieden mit Besuch in polnischer Partnergemeinde Dobrzyca
lü | Ende
August war
eine 15-köpfige
Delegation aus Rastede
in die neue Partnergemeinde
Dobrzyca gereist. Dobrzyca
liegt im Powiat Pleszewski
in Großpolen und hat knapp
8100 Einwohnerinnen und Einwohner.
Die Rasteder Besucher,
darunter Vertreterinnen
und Vertreter aus Verwaltung,
Politik und Vereinen, hatten
reichlich Gelegenheit zum Gedankenaustausch
mit den polnischen
Gastgebern. Auf dem
Programm standen u.a. der
Besuch des Kreiserntedankfests,
des Kulturzentrums mit
Gemeindebücherei sowie des
6. Oktober 2022
Schlosses und seiner gut erhaltenen
Nebengebäude. Die
einzigartige Anlage habe viele
Parallelen zum Palaisensemble
sowie zum Schloss und zum
Schlosspark in Rastede, sagt
Gemeindesprecher Ralf Kobbe.
Auch die Treffen mit der Jägerschaft,
den Landfrauen, der
Feuerwehr und dem Sportverein
boten Stoff zum Austausch.
Teils zeichneten sich erste Kooperationen
ab. „Es kann sich
eine herausragende Partnerschaft
entwickeln“, resümiert
Ralf Kobbe den Besuch.
In dieser und der kommenden
Rundschau-Ausgabe berichten
Rasteder Delegierte von
ihren Eindrücken.
n
Eine Plattform bieten
Landfrauen aus Rastede und Dobrzyca entdecken Gemeinsamkeiten
Von Frieda Eilers | Im Rahmen
des Besuchs einer Delegierten-Gruppe
unserer
Gemeinde Rastede hatte ich
als Vorsitzende der Landfrauen
Hahn die Gelegenheit, die
Aktivitäten der Landfrauen der
Gemeinde Dobrzyca kennen
zu lernen. Beim Kreiserntefest
in Gizalki waren Landfrauen
aus verschiedenen Orten des
Landkreises Pleszew vertreten.
An überdachten Ständen wurden
kostenlos Suppen, Kuchen,
Gebäck, Brote, selbstgemachte
Liköre und andere Leckereien
angeboten. Während des offiziellen
Teils des Erntefests wurden
verschiedene Landfrauenvereine
für die besten Rouladen
und Kuchen ausgezeichnet.
Frieda Eilers (M.) tauscht sich mit Landfrauen aus Polen aus | Foto: privat
Dafür gab es ein Preisgeld.
Wir lernten auch die Landfrauen
schen, geselligen Beisammen-
Ausflügen. Die Themenauswahl same Treffen und zum Gedan-
aus Dobrzyca kennen. sein oder für Ausflüge treffen. der Vorträge ist sehr vielfältig: kenaustausch zu bieten. Leider
Dabei haben wir einige Unterschiede
In der Gemeinde Rastede gibt Allgemeinbildung, Kultur, Poli-
war die Zeit zu kurz für ein aus-
festgestellt. In der es drei Landfrauenvereine und tik, Gesundheit, Reiseberichte, führliches Kennenlernen, aber
Gemeinde Dobrzyca gibt es in einen Hausfrauenverbund. Im Gartenthemen usw. Den Vereinen,
ob in Dobrzyca oder Ra-
jeder der 14 Ortschaften eine Gegensatz zu Dobrzyca liegt
die Herzlichkeit und Freundlichkeit,
mit der wir empfangen
Landfrauengruppe. In der Regel
der Themenschwerpunkt bei stede, ist es aber besonders wurden, macht Hoffnung auf
besteht sie aus etwa 30 den hiesigen Vereinen mehr im wichtig, alle Frauen im ländli-
ein erfolgreiches Wiedersehen
Frauen, die sich zum gemeinsamen
kulturellen Bereich, auf Fachchen
Raum anzusprechen und mit den Landfrauen aus Dob-
Kochen, Rezepte-Tauvorträgen,
Besichtigungen und eine Plattforum für gemeinrzyca.
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n 23
ak | Seit 25 Jahren gibt es
das Fachgeschäft „Das Bett“
in Rastede. „Guter Schlaf ist
unsere Leidenschaft“, betonen
die beiden Inhaber Tim und
Sabine Kriewolt. Körper und
Schlafen: Kompetenz und
Leidenschaft für „Das Bett“
Seit 25 Jahren ist alles rund um einen guten Schlaf die Leidenschaft für Tim
und Sabine Kriewolt und ihr Team
Seele erholen sich im Schlaf.
Schlaf hält unser Immunsystem
gesund und füllt die
Energiereserven wieder auf.
„Deshalb ist gesunder Schlaf
für uns Menschen so wichtig“,
betont Sabine Kriewolt. Für
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wichtig. „Bettenkauf ist Vertrauenssache,
denn schließlich
lässt sich eine Nacht
Schlaf im Laden nur schwer
testen.
Doch auf unsere Expertise
können Sie sich verlassen“,
betont Tim Kriewolt. n
Geballte Kompetenz für alles rund
ums Bett: (vorne v.l.) Katrin Rogge,
Tim und Sabine Kriewolt, Brigitte
Jordan, Jürgen Göhring, (hinten v.l.)
Hannelore Eilers, Erika Fischer und
Bianca Blaßat | Foto: privat
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Jubiläumsmonat mit
gante zu dem jeweils noch ein
passendes Jubiläumsgeschenk
beigelegt wird. Und auch
die Oldenburger Dependance
„K33“ in der Kurwickstraße 33
feiert mit dem Rasteder Hauptgeschäft.
Hier sind neben einer
kleinen Auswahl von Bettwaren
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Fotos: privat
Das Wissen über
die Natur geht verloren
Besuch in Polen: Für die Rasteder Jägerschaft war Hegeringleiter
Lutz Wemken mit dabei
lü/rr | „In einem sehr ausgewogenen
Programm bekam jeder
Mitreisende die Chance,
sich mit einem Ansprechpartner
vor Ort auszutauschen und
erste Kontakte zu knüpfen“, berichtet
der Leiter des Hegerings
Rastede-Nord nach seiner
Rückkehr. Die Jägerschaft
war ins Revier der Jagdgesellschaft
22 „Bazant“ eingeladen.
„Bazant“, so weiß Wemken, ist
das polnische Wort für „Fasan“.
Bei ihrer Ankunft wurden die
Rasteder Jäger von Bürgermeister
Piotr Pietrzak und zwei Vertretern
des Vorstands, Zbigniew
Joachimiak und Michael Sołtys
begrüßt.
„Das Jagdgebiet, das östlich
von Dobrzyca liegt, hat eine Gesamtfläche
von 13.539 Hektar,
davon sind 2043 Hektar Waldfläche“,
erzählt Wemken. Vorkommende
Wildarten seien Rot-,
Dam- und Schwarzwild sowie
Rehwild, Füchse, Marder, Marderhunde,
Fasanen, Gänse und
Hasen. Die Fahrt durch das Revier
fand auf einem Jagdwagen
statt. Zbigniew Joachimiak vermittelte
den Gästen Informationen
über Fauna und Flora.
„Bedingt durch den überwiegend
sandigen Boden sind die
Wälder fast ausschließlich mit
Kiefern und Birken bestockt“,
sagt Lutz Wemken. Nur vereinzelt
könnten sich Eichen entwickeln.
„Gut zu sehen waren noch
die Schäden, die ein schwerer
Orkan in diesem Februar angerichtet
hat. Viele Flächen mussten
aufgrund entwurzelter oder
abgeknickter Bäume gerodet
werden.“ Die Gastgeber sprachen
auch das zuweilen schwierige
Verhältnis zur Politik an
und beklagten ein mangelndes
Verständnis für ihre Belange.
Joachimiak bedauerte, dass das
Wissen über die Zusammenhänge
in der Natur immer mehr
verloren ginge. Dem möchte die
Jägerschaft mit mehr Öffentlichkeitsaktionen
entgegenwirken.
Ein großes Thema sei für
die polnischen Jäger die Afrikanische
Schweinepest (ASP), so
Wemken weiter. „Hier sind alle
Jäger angehalten, jedes erlegte
oder gefundene Stück Schwarzwild
zu beproben, um im Falle
des Auftritts von ASP sofort
Maßnahmen ergreifen zu können.“
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nDIES 26
UND DAS
6. Oktober 2022
Kurz
und
knapp
AC/DC rockt Bach
Der Hammersound von AC/
DC und die Klangwelten von
Johann Sebastian Bach in ein
und demselben Stück? Gibt es
nicht? Doch. Das Duo Queenz
of Piano kann es. Jennifer Rüth
und ihre kongeniale Kollegin
Ming verbinden die Tiefe klassischer
Musik mit der lockeren
Atmosphäre eines Rockkonzerts.
Die beiden Pianistinnen
sprengen die Grenzen zwischen
Bach und Beats, E- und
U-Musik, Hoch- und Popkultur.
Queenz of Piano treten am 22.
Oktober in der Meyerei in Rastede
auf. Beginn des Konzerts
ist um 20 Uhr, Einlass ab 18.30
Uhr. Karten im Vorverkauf gibt
es über Nordwest-Ticket.
Tusche und Holz
Noch bis zum 30. Oktober ist
im Palais Rastede die Ausstellung
„Streifzüge in Tusche und
Holz“ mit Werken von Ingrid
Freihold und Ida Oelke zu sehen.
In dieser Schau trifft Ingrid
Freiholds pointiert gesetzter
Pinselstrich auf Ida Oelkes
Holzschnitte mit all ihrer dem
natürlichen Material geschuldeten
Dynamik. Ein Dialog
entsteht, wie er sich nur entwickeln
kann, wenn sich zwei
Kreative auf Augenhöhe begegnen.
Die berührende Tiefe
erhalten Freiholds Arbeiten dadurch,
dass die Künstlerin nicht
nur die Technik beherrscht,
sondern in die Seele dieser Gestaltungsform
geblickt hat: „Da
ich viele Jahre aktiv die japanische
Kampfkunst Aikido betrieben
habe, ist mir die Philosophie
dahinter ausgesprochen
vertraut.“ Nicht Farbe, sondern
Haptik steht bei Ida Oelke im
Mittelpunkt. Die Bretter für ihre
Holzschnitte sucht sie persönlich
aus: „Das muss dann Liebe
auf den ersten Blick sein.“ Sie
mag die Spuren, die die Jahreszeiten
im Holz hinterlassen haben,
fängt sie ein und manifestiert
sie.
Ingrid Freihold: Rückfahrkarte
zur Sonne | Foto: Gradietschliev
Handgemachtes & Design
Der Markt für Handgemachtes
& Design lädt am 29. und
30. Oktober wieder in die Weser-Ems-Hallen
nach Oldenburg
ein. In der Kongresshalle
finden sich hochwertiges
Kunsthandwerk, schöne Unikate
und weitere Besonderheiten
zum Entdecken, Stöbern
und Einkaufen. Der Markt ist
jeweils in der Zeit von 10 bis
17 Uhr geöffnet. Ausstellungsstände
können telefonisch unter
0441 8003-0 oder per Mail
an info@weser-ems-hallen.de
angefragt werden.
Auf der Gorch Fock Vögel
gucken
Am 12. Oktober, 9.45 bis etwa
11.45 Uhr, bietet der Nabu Oldenburger
Land im Rahmen
der Zugvogeltage im Nationalpark
Niedersächsisches Wattenmeer
auf dem Kutter Gorch
Fock eine zweistündige Vogelbeobachtungstour
an. Millionen
Zugvögel rasten während
ihrer Reise auf dem ostatlantischen
Zugweg im Wattenmeer.
Bei Bedarf kann ein Fernglas
ausgeliehen werden. Die Teilnehmerzahl
ist begrenzt und
nur mit verbindlicher Anmeldung
unter Tel. 0441-25600
oder per Mail an mail@nabuoldenburg.de
möglich.
Kulinarische Ortsführung
Eine kulinarische Fahrradtour
durch Rastede bietet die
Rasteder Residenzort GmbH
am 12. Oktober an. Die Tour
startet am Marktplatz um 13
Uhr, wird ca. drei Stunden dauern
und endet am Janssen-Hof.
Hier besteht die Möglichkeit
zum gemeinsamen Kaffeetrinken.
Unterwegs wird es verschiedene
Stopps mit kleinen
Verköstigungen geben. Kosten
28 Euro pro Person. Eine Anmeldung
ist dringend erforderlich
unter 04402 / 8638550.
Weitere Informationen gibt es
bei der Anmeldung.
Lesung mit Klaus Modick
Am 14. Oktober ist Klaus Modick
im Hof Kleiberg, Kleiberg
10, in Wiefelstede zu Gast. Er
liest aus seinem Buch „Moin“
mit Geschichten aus „Ollnburch“.
Dabei handelt es sich
um ironische, satirische Beobachtungen
eines überzeugten
Oldenburgers, der sich ein
kritisches Verhältnis zu seiner
Stadt bewahrt hat. Lesen wird
Modick auch aus seinem Buch
„Prickelpit und Blaue Briefe“.
Karten gibt es im Vorverkauf
bei Dit & Dat, Hauptstr. 31 in
Wiefelstede, im Touristikbüro
im Rathaus Wiefelstede, online
auf der Internetseite des OBV
(www.obv-wiefelstede.de) sowie
an der Abendkasse.
Bücher und Pflanzen
Am Wochenende, 15. und 16.
Oktober, jeweils von 11 bis 17
Uhr, gibt es bei der „Heimatkundlichen
Bücherbörse“ im
Heinrich Kunst Haus (Sandweg
22, Ofenerfeld) ein großes
Angebot an Heimat- und Regionalliteratur
sowie an plattdeutschen
Büchern. Organisator
Michael Heckes bietet zusammen
mit anderen Sammlern
interessierten Buchliebhabern
und Leseratten im Heinrich
Kunst Haus Romane und
Erzählungen, Chroniken, Sachbücher
und Bildbände, Kalender
und Kunstbücher sowie das
eine oder andere Schnäppchen
an. Am Sonntag, 16. Oktober,
gibt es zusätzlich einen Pflanzenflohmarkt
mit Stauden, Blumenzwiebeln,
Sämereien und
auch Gartendekorationen.
Öffentliche Führungen
Die Residenzort Rastede
GmbH bietet am 23. Oktober
von 14 bis 15.30 Uhr eine Führung
durch den Schlosspark an.
Den Treffpunkt und weitere Informationen
gibt es bei der Anmeldung,
die unter Tel. 04402
/ 8638550 erfolgen kann. Kosten
5 Euro pro Person.
Lichternacht am 4. November
In der Zeit von 17 Uhr bis
21 Uhr werden Lichtinstallationen
entlang der Oldenburger
Straße und eine besondere
Lichterschau auf dem
Kögel-Willms-Platz angeboten.
Darüber hinaus gibt es auf dem
Denkmalplatz eine Feuerschau.
Der Rasteder Handel lädt parallel
zum langen Einkaufsabend
bis 21 Uhr ein.
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ak | „Ihren neuen Lieblingsplatz
finden Sie bei uns“, ist sich
Guido Schmidt, Inhaber von Möbel
Schmidt in Jaderberg, sicher.
Denn das Jaderberger Möbel-,
Küchen- und Matratzenfachgeschäft
bietet von klassischen
und modernen Polstermöbeln
bis hin zu hochwertigen, komplett
ausgestatteten Küchen
für fast jeden Raum des Hauses
entsprechende Möbel an.
„Unsere Stärke liegt eindeutig
in der kompetenten Beratung,
ob vor Ort beim Kunden
oder hier in unserem Möbelhaus“,
betont Guido Schmidt,
für den auch das Thema Nachhaltigkeit
einen hohen Stellenwert
hat. So wurde kürzlich
eine Photovoltaikanlage auf
dem Firmengebäude errichtet.
„Die Energie für die Beleuchtung
unserer Ausstellungsräume
kommt nun von unserem eigenen
Dach“, so Guido Schmidt,
der in seinen großen, hellen
Ausstellungsräumen Möbel für
jeden Wohn(t)raum zeigt. Ob
Ostfriesensofa oder bequemer
Sitzplatz für das Heimkino, Massivholzmöbel,
z.B. für Ess- oder
Wohnzimmer, oder topmoderne
Küchen – die Ausstellung zeigt
für jeden Geschmack etwas.
Vor allem im Matratzensegment
ist die ausführliche Beratung
wichtig. „Es geht schließlich
um gutes Schlafen, also
um unsere Gesundheit“, so
Schmidt. Auch für die Küchenplanung
gehören die Beratung
und das Aufmaß vor Ort sowie
der komplette Aufbau mit
allen Anschlüssen selbstverständlich
zum Leistungsumfang
des Möbelfachgeschäfts.
„Lassen Sie sich von unseren
Leistungen überzeugen“, betont
Guido Schmidt. Besonders
durch die Zugehörigkeit zu einem
großen Einkaufsverbund
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6. Oktober 2022 VERLAGSSONDERSEITE
n 31
Starkes Team unter neuer Leitung
Mit Sven von Thülen haben Heiner und Rita Sandersfeld einen Nachfolger für ihre Jaderberger
Fachfirma gefunden
Jaderberg
Wir aus
ak | Seit über 70 Jahren gibt es
die Firma H. Sandersfeld in Jaderberg,
und seit 35 Jahren führen
Heiner Sandersfeld und seine
Ehefrau Rita den Fachbetrieb
für alles rund um Heizung, Sanitär,
erneuerbare Energien sowie
Klima- und Lüftungstechnik.
„Aber irgendwann muss man
auch mal an den Ruhestand
denken“, sagt Rita Sandersfeld
lächelnd. Und so haben sich die
Eheleute schon früh um eine
Nachfolgeregelung bemüht. Mit
dem aus Jaderberg stammenden
Installateur- und Heizungsbaumeister
Sven von Thülen
haben sie einen kompetenten
Nachfolger gefunden. Ein Jahr
begleiten Heiner und Rita Sandersfeld
den jungen Fachmann
in der Geschäftsführung, bevor
er zum 1. Januar 2023 offiziell
alleiniger Geschäftsführer wird.
Ab dem 1.1. 2023 sind Heiner und Rita Sandersfeld im Ruhestand. Dann ist Sven von Thülen
alleiniger Geschäftsführer | Foto: Kapels
„Der Grundstein für unseren Erfolg
ist und bleibt unser starkes
Team“, betonen Heiner Sandersfeld
und Sven von Thülen. Mit
der Geschäftsübergabe könne
man den langjährigen Mitarbeitern
Helmut Munderloh, Tim
Lehmkuhl, Frank Sander, Mirco
Eggers, Torben Diekmann und
auch dem Auszubildenden Julian
von Waaden eine berufliche
Perspektive und Sicherheit geben.
„Und auch unsere Kunden
können sich weiterhin auf uns
verlassen“, betont Rita Sandersfeld.
Das Unternehmen Sandersfeld
ist kompetenter Ansprechpartner
für alle Arbeiten rund
um Heizung und erneuerbare
Energien, wie z.B. Wärmepumpen
und Solarthermie für Neuanlagen
und die Einbindung in
bestehende Anlagen. Ein weiterer
Schwerpunkt ist die Sanierung
bzw. Neueinrichtung von
Bädern. Hier bietet Firma Sandersfeld
durch die Zusammenarbeit
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nDIES UND DAS
32
Der Palast- und Parkkomplex Dobrzyca
6. Oktober 2022
Schon beim Betreten des Anwesens wird deutlich, wie erstaunlich verwandt das Palais von Dobrzyca dem großherzoglichen
Palais in Rastede ist
Von Birgit Denizel | Diese Verwandtschaft
zeigt sich sowohl
an dem weitläufigen Gelände,
das an beiden Orten im Stil des
Englischen Landschaftsgartens
angelegt ist, als auch beim Besuch
des Gebäudes selbst.
Was die Architektur betrifft,
so besitzt es durch die zweigeschossige
Bauweise, seine klassizistische
Gestaltung und die
signifikanten Säulen vor dem
Eingang eine gewisse Ähnlichkeit
mit dem Rasteder Palais.
Allerdings ist das Palais von
Dobrzyca L-förmig angelegt.
Über der Tür prangt ein Zitat
des römischen Dichters Horaz:
„Ille terrarum mihi praeter omnes
angulus ridet“ – „Lacht mich
doch kein Winkel der Welt so an
wie dieser.“
Im Inneren besteht dieser
„Winkel“ aus einer Vielzahl einzelner
Räume, die teils repräsentativen
Zwecken, teils als
private Arbeits- und Schlafzimmer
dienten und den heutigen
Besucherinnen und Besuchern
auch als solche präsentiert
werden. Im Gegensatz zum Rasteder
Palais, in dessen Obergeschoss
eine Dauerausstellung
über die Ortsgeschichte untergebracht
ist und dessen Erdgeschoss
wechselnden Sonderausstellungen
dient, wurden die
Räumlichkeiten dort mit Mobiliar
und Kunstwerken weitgehend
rekonstruiert und in den
Zustand der Zeit um 1800 zurückversetzt.
Wände und Decken
sind mit üppiger, vielfarbiger
Malerei und detailreichen
Stuckarbeiten geschmückt. Die
Wandbilder im Speisesaal sind
angelehnt an die Antikenbilder
des italienischen Künstlers Giovanni
Battista Piranesi. Der Billardraum
ist mit dem fantastischen
Panorama einer antiken
Festungsstadt geschmückt. Ein
weiterer Saal zeigt eine illusionistische
Malerei, die den Blick
auf eine ägyptische Landschaft
freigibt. Orientalische Motive
waren im europäischen Klassizismus
überaus beliebt.
Eines der wichtigsten Exponate
jedoch ist das vom Museum
erworbene Porträt des
Generals Augustyn Gorzenski
(1743–1816). Er war es, der das
bereits seit Jahrhunderten bestehende
Gebäude um 1795 zu
seiner heutigen Erscheinungsform
umgestalten ließ – und
damit etwa zu jener Zeit, in der
Herzog Peter Friedrich Ludwig
(1755–1829) in Rastede gerade
das ehemalige Jagdschloss von
Graf Anton Günther hatte umbauen
lassen und bald darauf
das Palais erwerben sollte.
Zurück zu Gorzenski. Dank
seiner umfassenden Ausbildung
hatte er eine schnelle
Karriere am Hof von Stanisław
August gemacht, der 1764 mit
Unterstützung der russischen
Kaiserin Katharina II., „der Großen“,
zum König von Polen und
Großfürst von Litauen gewählt
wurde und bis heute als ein bedeutender
Aufklärer gilt. Auch
Peter Friedrich Ludwig war ein
Verfechter der Aufklärung. Kein
Wunder, denn Katharina „die
Große“ war seine Cousine. Und
nicht nur das: Weil Peter bereits
in jungen Jahren seine Eltern
verlor, fungierte sie sogar als
dessen Vormund.
Beide Männer – Augustyn
Gorzenski und Peter Friedrich
Ludwig von Oldenburg – hatten
ein Faible für den Englischen
Landschaftsgarten und
Erinnert an den „Venustempel“ in Rastede: der offene Rundtempel
mit Säulen nach römischem Vorbild in Dobrzyca | Foto: Denizel
schmückten die Umgebung ihres
Landsitzes mit künstlich
angelegten Gewässern und
modischen Bauten. Im Garten
von Dobrzyca ist ein Monopteros
zu entdecken, ein offener
Rundtempel mit Säulen nach
römischen Vorbild, der an den
wenngleich geschlossenen „Venustempel“
in Rastede denken
lässt.
Die Geschichte von Dobrzyca
reicht bis ins Mittelalter zurück.
Die früheste Erwähnung des
Namens findet sich in einem
Dokument aus dem Jahr 1327, in
welchem dem Adeligen Mikołaj
Dobrzycki der Besitz des Ortes
urkundlich bescheinigt wurde.
Bald darauf entstand dort eine
Pfarrei, bis im 15. Jahrhundert
mit dem Ritter Tumlin die Anfänge
des adligen Sitzes verbrieft
sind. Damals wurden die
Grundmauern des Landsitzes
errichtet. Über die Jahrhunderte
hinweg wurde das Dobrzycer
Palais mehrfach umgebaut
und von unterschiedlichen Besitzern
bewohnt: Adel, Militär
und Bürgertum gaben sich die
Klinke in die Hand. Mitunter
hielten sogar Freimaurer dort
ihre Rituale ab. Während des
Zweiten Weltkriegs wurde das
Gebäude als Gefangenenlager
genutzt. Nach 1945 drohte es
mitsamt den Parkanlagen zu
verfallen, bis es 1988 zu einem
Museum umgewandelt und damit
für die Nachwelt „gerettet“
wurde. Auf erste, nur oberflächliche
Ausbesserungen folgten
vor rund 20 Jahren aufwändige
Restaurierungsarbeiten, um das
Museum als „Palast- und Parkkomplex
Dobrzyca“ der Öffentlichkeit
zugänglich zu machen.
In seinem heutigen Zustand
nimmt der Palast unter den polnischen
Landresidenzen eine
herausragende Stellung ein. n
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6. Oktober 2022 DIES UND DAS
n 33
Jugendliche machen Kommunalpolitik
Politik-Planspiel „Pimp Your Town!“ lässt Schülerinnen und Schüler Beteiligung an demokratischen Prozessen erfahren
Von Kathrin Janout | „Es
bleibt beim Handyverbot in
der KGS Rastede“, schloss Vorsitzender
Tim Kammer den Tagesordnungspunkt
im Schulausschuss.
Mit großer Mehrheit
war soeben der Antrag der
Fraktion „Avengers“ abgelehnt
worden. Es sei wissenschaftlich
bewiesen, dass Handynutzung
die Konzentration beeinträchtige,
hatte die „Grüne
Wirtschaftsfraktion“ gegen den
Antrag argumentiert. „Manche
haben vielleicht gar kein Handy
und gehören dann nicht
dazu“, mahnte auch die „Banana
Gang“.
Der Schulausschuss war nur
einer von drei Ausschüssen,
die an diesem Vormittag in
der KGS Rastede ihre Sitzungen
abhielten. Im Rahmen des
Politik-Planspiels „Pimp Your
Town!“ waren zuvor Fraktionen
gebildet worden, in denen
Schülerinnen und Schüler ihre
Verbesserungsideen zu Anträgen
formulierten. In fiktiven
Wer ist dafür? Im Schulausschuss wurde über viele Anträge der Schülerfraktionen abgestimmt |
Foto: Janout
Ausschusssitzungen wurden
diese anschließend diskutiert.
Nach anfänglichem Gekichere
liefen die Beratungen besonders
im Schulausschuss mit
viel Ernsthaftigkeit und gut
überlegten Argumenten. Unter
der Leitung eines echten Politikers
– in diesem Fall Tim Kammer,
der für die CDU im Rasteder
Gemeinderat sitzt – wurden
die Meinungen vorgetragen.
Viele Punkte standen auf
der Tagesordnung, unter anderem
auch ein Kompetenztest
für Lehrer, eine bessere Busverbindung
zur dritten Stunde
oder ein öffentlich nutzbarer
Sportplatz. Am zweiten Tag des
Politik-Planspiels diskutierten
die Jugendlichen erneut in ihren
Fraktionen, um in der folgenden
fiktiven Ratssitzung
abschließend über die Anträge
abstimmen zu können.
Mehr als 200 Schülerinnen
und Schüler des neunten Jahrgangs
schlüpften an diesen
Tagen in zwei Durchgängen
des Planspiels in die Rolle der
Kommunalpolitik. Die 14- bis
15-Jährigen wurden dabei von
Bürgermeister Lars Krause, der
Gemeindeverwaltung und der
Kommunalpolitik unterstützt.
So nahmen sich elf Politikerinnen
und Politiker des Gemeinderats
Zeit, um den Jugendlichen
politische Abläufe zu erklären,
über ihre eigene Motivation
zu berichten und aktive
Rollen im Planspiel zu übernehmen.
Hildegard Varelmann, didaktische
Leiterin an der KGS, war
sehr zufrieden mit dem Verlauf
des Projekts. „Die Schülerinnen
und Schüler nehmen
wahrscheinlich mehr mit als in
so mancher theoretischen Politikstunde“,
sagte sie. Aber auch
die Politikerinnen und Politiker
bekämen ein Gespür für die
Jugendlichen und deren Ideen
und Vorstellungen. „Es fanden
Gespräche auf Augenhöhe
statt“, lobte Varelmann. „Und es
hat eine ganz andere Wirkung,
wenn zum Beispiel ein Schüler
von einem Politiker gesagt bekommt,
dass er gut argumentieren
kann, als wenn es eine Lehrkraft
sagt.“
„Pimp Your Town!“ war der
erste Schritt des Demokratieprojekts
„SARA“ (Solidarität –
Anerkennung – Respekt – Achtsamkeit),
das die Gleichstellungsbeauftragte
Anke Wilken
ins Leben gerufen hat. Über
eine Laufzeit von 18 Monaten
soll unter Einbindung von Politik,
Verwaltung und junger Generation
ein nachhaltiges Jugendbeteiligungskonzept
für
die Gemeinde entwickelt und
etabliert werden.
„Pimp Your Town!“ wurde
vom Verein Politik zum Anfassen
begleitet. Die Verwaltung
war ebenfalls zufrieden
mit dem Projektauftakt. „Die
Jugendlichen haben begeistert
mitgemacht“, freute sich
Gemeindesprecher Ralf Kobbe.
„Sie haben sich richtig in das
Projekt eingearbeitet und tolle
Ideen entwickelt.“ Auch die Politik
habe ihre Aufgabe gut umgesetzt
und den Schülerinnen
und Schülern die Kommunalpolitik
verständlich gemacht.
Ein weiterer Durchlauf von
„Pimp Your Town!“ ist für Februar
in Planung. Dann soll auch
die Schule am Voßbarg teilnehmen.
Das Projekt SARA aber
geht schon in wenigen Wochen
in die zweite Phase. Die Zukunftswerkstatt
am 15. Oktober,
13 bis 17 Uhr im Akademiehotel
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Jugendlichen im Alter zwischen
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34
6. Oktober 2022
Herbstmarkt
15. + 16. Oktober
mit verkaufsoffenem
Sonntag
Von Britta Lübbers |
An beiden Tagen ist der
Herbstmarkt auf dem
Kögel-Willms-Platz von 12
bis 18 Uhr geöffnet. Erneut
ist es der Residenzort Rastede
GmbH gelungen, einen
vielseitigen Ausstellungs-Mix
zu organisieren.
Auch ein Ausstellerzelt ist
aufgebaut. Pflanzenhändler
sind da und geben Tipps.
Die Palette des Angebots
ist groß. Der Köge l-Willms-
Heilpflanzengarten zeigt
Kürbis, Kekse, Erntekronen
Am Wochenende, 15. und 16. Oktober, findet der Rasteder Herbstmarkt auf dem Kögel-
Willms-Platz statt. Der Sonntag ist verkaufsoffen.
eine Auswahl aus der Apotheke
der Natur. Auch an die
Tradition des Erntekronenbindens
wird angeknüpft. Zwei
bis drei Herbstkronen werden
präsentiert. Mit ihrem Einzug
– begleitet von der Musik der
Showband – wird der Markt
am Samstag um 15 Uhr eröffnet.
Um 16 Uhr gibt es eine
Vorführung von Andy’s Fit &
Fun, um 16.30 Uhr spielt der
Blechbläserchor auf. Um 17
Uhr macht Jonas Green Musik.
Der Sonntag startet um
14 Uhr mit der Begrüßung
der Gäste durch den 2. Bürgermeister
Kai Küpperbusch.
Ebenfalls ab 14 Uhr ist der
Spielmanns- und Fanfarenzug
Hahn-Nethen im Ort zu erleben.
Um 14.30 Uhr tritt noch
einmal Andy’s Fit & Fun auf.
Um 15 Uhr präsentiert sich
der Budo-Sportverein. Um
15.30 Uhr zeigen die Lucky
Boots einen Tanzvorführung.
Um 16 Uhr macht Thomas
Kämpfer Musik für Familien.
Um 17 Uhr gehört die Bühne
dem Drum Corps Blue Lions
Rastede. Am Sonntag haben
die Geschäfte von 13 bis 18
Uhr geöffnet.
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6. Oktober 2022 DIES UND DAS
n 35
Abschied von einer tollen Zeit
Nach mehr als 30 Jahren geht Uwe Fischer in den Ruhestand. Im Ev. Bildungshaus Rastede haben der Pädagoge und das Team
Akzente gesetzt, zum Beispiel mit der Familien- und Migrationsarbeit.
Von Britta Lübbers | Zuweilen
schlüpft der Theaterpädagoge
selbst in eine Clownsrolle.
Uwe Fischers Clownsfigur
ist verschmitzt, lebendig und
zugewandt. Sie hat einen modisch
interessanten Geschmack
und trägt gerne ein kompaktes
Köfferchen. Sie kommt zum
Beispiel zum Einsatz, wenn Fischer
Seminarteilnehmer verabschiedet.
Jetzt nimmt er
selber seinen Hut – „… und
tschüß“ steht auf der Einladungskarte
für die offizielle
Verabschiedung Mitte Oktober
im Ev. Bildungshaus Rastede.
Nach 34 Jahren als Diplom-
Pädagoge sowie als Spiel- und
Theaterpädagoge geht Uwe Fischer
in den Ruhestand. Natürlich
geht er nicht so ganz. Dafür
mag er seinen Beruf viel zu
sehr.
Dass er Pädagoge werden
würde, war zunächst nicht absehbar
gewesen. Uwe Fischer
wurde in Oldenburg geboren,
sein Vater war Geschäftsführer
eines Radio- und Fernsehgeschäfts.
Fischer machte den
Realschulabschluss, besuchte
die Höhere Handelsschule und
absolvierte eine Ausbildung
zum Sozialversicherungsfachangestellten.
„Es war mir
aber schnell klar, dass ich das
auf Dauer nicht machen wollte“,
erzählt der 64-Jährige. Die
Wende kam, als er 1975 an einer
evangelischen Jugendfreizeit
teilnahm. Da sei eine Tür
in eine andere Welt aufgegangen.
„Ich wurde vom Fußballer
zum Pädagogen“, lächelt er. Fischer
spielte Fußball beim VfB
Oldenburg, mit Kirche hatte er
da noch wenig zu tun. „Ich interessierte
mich für Jungsdinge.
Und ich war schüchtern.“
Die Begegnung mit der kirchlichen
Jugendarbeit erweiterte
seinen Horizont und stärkte
sein Selbstbewusstsein. Die
Erwachsenen, auf die er dort
traf, waren politisch und aufgeschlossen.
Schon früh wurden
ihm Aufgaben übertragen.
„Ich habe das als Wertschätzung
empfunden. Plötzlich
war ich ganz anders gefordert,
traute mir etwas zu.“ Sein „persönliches
Erweckungserlebnis“,
nennt er diese Erfahrung.
„Nicht wie eine biblische Erweckung,
eher im Sinne der Band
Ton-Steine-Scherben.“ Er lacht.
Die Politrocker aus Berlin und
die Kirche, auf die er traf, hätten
durchaus Berührungspunkte
gehabt. „Eine engagierte
Weltoffenheit“, fasst er es zusammen.
Wechsel an das Evangelische
Bildungshaus Rastede
Noch zwei Jahre arbeitete er
in seinem Beruf, um Geld zu
verdienen. Dann ging er nach
Berlin auf ein selbstverwaltetes
Kolleg und machte schließlich
in Oldenburg die Z-Prüfung,
die zum Studium berechtigt. Er
studierte Sozialwissenschaften
und Pädagogik und arbeitete
ehren- sowie nebenamtlich für
die Ev. Kirche Oldenburg. Nach
dem Studium bekam er eine
Vertretungsstelle als Referent
für kulturelle Bildung, aus der
eine feste Stelle wurde. Er bildete
sich fort, wurde u.a. Spielund
Theaterpädagoge. Ab 2000
war er in Mehrfachfunktion bei
der Ev. Akademie beschäftigt,
als Geschäftsführer und als
Kulturreferent. „Wir waren ein
kleiner Laden, haben aber eine
gute Arbeit gemacht“, blickt er
zurück. 2016 wechselte er zum
Ev. Bildungshaus Rastede. Hier
werden die Spiel- und Theaterarbeit
sowie das interkulturelle
Angebot zu seinem Herzensanliegen.
Er setzt sich dafür ein,
Menschen mit unterschiedlichen
kulturellen Hintergründen
zusammenzubringen, Kinder
und auch ihre Eltern. Oft
sind die Veranstaltungen im
Bildungshaus die Initialzündung
für weitergehende Kontakte,
für einen ersten Schritt
hinein in die Gesellschaft.
Nach dem Ende der
Berufstätigkeit geht es weiter
Uwe Fischer engagiert sich
schon lange in der ökumenischen
Kirchenführerausbildung.
„Ich bin kein Fachmann für Architektur.
Mir kommt es auf
den sinnlich-persönlichen Zugang
an. Eine Kirche ist ein besonderer
Raum“, sagt er. Glaubt
er an Gott? „Ja“, lautet die Antwort.
„An einen Gott, der uns
auffordert, Verantwortung zu
übernehmen. Der uns motiviert,
für Werte einzustehen,
die über unser eigenes Leben
hinausweisen.“ Fischer kann
verstehen, dass Menschen mit
der Kirche hadern. Er bedauert
das. „Ich glaube, dass es einer
Gesellschaft gut tut, eine
große Institution zu haben, die
nicht an Parteien gebunden
ist, aber Menschen bindet. Kirche
kann zugleich ein Ort von
politischem Bewusstsein sein,
Und tschüss: Im Oktober nimmt
Uwe Fischer sein Köfferchen
und geht. Nicht nur seine
Clownsfigur blickt auf erfüllte
Jahre zurück | Foto: privat
und sie kann Einfluss nehmen.“
Dass er mit dem Ende seiner
Berufstätigkeit in das sprichwörtliche
Loch fallen wird,
glaubt der Pädagoge nicht. Er
hat eine monatliche Sendung
beim Lokalsender oeins. „Angekommen“
heißt sie und handelt
von Oldenburgerinnen und Oldenburgern
mit Migrationshintergrund.
Damit wird er weitermachen.
Auch Seminare wird
er weiter geben. Und vielleicht
ein Musikinstrument lernen.
Auf mehr Freizeit freut er sich.
Aber es ist doch ein Abschied.
„Von einem tollen Team, einer
tollen Leitung und einer tollen
Zeit – nicht nur, aber auch in
Rastede!“
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nDIES UND DAS
36
Verlosung
rr/ak | Ist
das Fell von
einem Schaf wirklich sooo
weich? Wie schlüpft eigentlich
ein Huhn aus dem Ei? Um diese
Fragen zu beantworten, lohnt
sich ein Besuch der Messe
„Mein Tier“ in den Weser-Ems-
Hallen Oldenburg. Am 5. und 6.
November dreht sich hier jeweils
von 10 bis 17 Uhr alles
um Tiere. In den unterschiedlichen
Tierwelten kann man viel
Wissenswertes erfahren. Und
das ist nicht nur interessant für
Kinder. Fundierte Informationen
über die artgerechte Haltung
von Heimtieren aller Art
sind bei den Fachleuten und
Vereinen vor Ort erhältlich. Unterhaltsame
Shows und informative
Vorträge rund um das
Thema Tier runden das Programm
ab. Darüber hinaus gibt
6. Oktober 2022
Die Messe „Mein Tier“: Erleben und Staunen
Am 5. und 6. November sind alle Tierfreunde wieder in die Weser-Ems Hallen Oldenburg zur vielbeinigsten
Veranstaltung der Weser-Ems Region eingeladen
es an den Verkaufsständen der
Aussteller viele Neuigkeiten zu
entdecken.
Sind Schafe wirklich soooo wollig weich? | Foto: privat
Hunde willkommen
Auch Besucherhunde ab sieben
Monate sind auf der Messe
– beschränkt auf die Hundewelt
– herzlich willkommen
Diese müssen immer an der
Leine geführt werden und erhalten
bei Vorlage eines gültigen
Impfausweises am Eingang
der Veranstaltung Einlass.
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per E-Mail an verlosung.
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Bitte geben Sie ihre Postadresse
an. Aus den Einsendungen
werden die Gewinner ausgelost.
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Wir
gratulieren
… zum 90. Geburtstag am 1. Oktober Frau Hanna
Behmer in Bekhausen
… zur Goldenen Hochzeit am 6. Oktober dem Ehepaar
Waltraud und Heinz Schröder in Rastede
… zur Goldenen Hochzeit am 6. Oktober dem
Ehepaar Renate und Manfred Mayer in
Neusüdende
… zum 96. Geburtstag am 8. Oktober Herrn Udo Harms in
Wahnbek
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… zum 90. Geburtstag am 10. Oktober Herrn Johann Dering in
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… zum 90. Geburtstag am 12. Oktober Frau Marta Ostendorf in
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6. Oktober 2022
DIES UND DAS
n 37
Arzneipflanze des Jahres 2022:
Keuschlamm
Die Arzneipflanze des Jahres wird seit 1999 jährlich durch den interdisziplinären Studienkreis
Entwicklungsgeschichte am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg ausgerufen.
Im Jahr 2022 ist das Keuschlamm (Vitex agnus-castus).
rr | Keuschlamm, auch
Mönchspfeffer genannt, ist
eine Pflanze aus der Familie
der Eisenkrautgewächse (Verbenaceen).
Der drei bis fünf
Meter hohe, dicht verästelte
Strauch trägt zartblaue, aber
auch weiße oder zartrosafarbene
Blüten, die lange Blütenstände
bilden.
Fleischige Frucht
aus dem Mittelmeerraum
Die fleischige Frucht ist von
rötlich-schwarzer Farbe und
enthält vier Samen. Der Verbreitungsraum
vom Mönchspfeffer
reicht vom Mittelmeerraum
bis nach Indien, wo er meist
Flüsse in Auwäldern begleitet.
Als Pflanze, die dämpfend auf
die sexuellen Gelüste wirkt,
war der Keuschlamm in vielen
Klostergärten gern gesehen –
die Mönche und die Nonnen
nutzen die Früchte (Mönchs-
Pfeffer) um den Geschlechtstrieb
zu mäßigen.
Fette und ätherische Öle
sowie Bitterstoffe
Heutzutage werden die
Keuschlammfrüchte in der
Frauenheilkunde eingesetzt.
Neben fettem und ätherischem
Öl, Flavonoiden und Bitterstoffen
enthalten sie Iridoide und
Diterpene, die vermutlich eine
regulierende Wirkung auf den
Prolaktinspiegel haben.
Wunderschöner Strauch
für den eigenen Garten
Wissenschaftlich anerkannt
ist die Anwendung von Präparaten
aus Extrakten der
Mönchspfefferfrüchte bei
Menstruationsstörungen, z.B.
bei verlängerter und verstärkter
Menstruation oder dem prämenstruellem
Syndrom. Auch
bei klimakterischen Beschwerden
können Keuschlammfrüchte
helfen. Es wird jedoch von
einer Selbstdiagnose abgeraten,
und es empfiehlt sich die
Einnahme von standardisierten
Fertigpräparaten.
Wen die medizinische Bedeutung
des Mönchspfeffers
jedoch nicht interessiert, holt
sich mit der Pflanze einen wunderschön
blühenden Strauch in
den Garten.
Schützt man ihn anfänglich
vor Minusgraden, wird
der Strauch nach einigen Jahren
winterhart und zur Blütezeit
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nDIES UND DAS
38
Es gibt wieder Suppe und Kuchen im Pfarrheim
6. Oktober 2022
Am 16. Oktober findet im Pfarrheim an der Eichendorffstraße endlich wieder das Suppen- und Kuchenbüfett statt. Die Organisatorinnen
suchen dringend Verstärkung.
Von Anke Kapels | Der Herbst
ist da – die Temperaturen beweisen
es. Jetzt ist man wieder
für eine warme Suppe dankbar.
Und so verkünden die Organisatorinnen
der Aktion „Frauen
helfen Frauen“: „Am Herbstfestsonntag,
16. Oktober, ist
es so weit: Es ist wieder Suppe
da!“. Von 12 bis 16 Uhr werden
an diesem Sonntag im katholischen
Pfarrheim an der
Eichendorffstraße leckere Suppen
sowie ein großes Kuchenbüfett
angeboten.
Leckere Suppen gibt es wieder am 16. Oktober beim Suppenbüfett | Foto: Ahlers
Frauen in Notlagen
In den vergangenen zwei Jahren
musste das Büfett coronabedingt
ausfallen. „Leider müssen
wir nach der langen Pause
auf einige der freiwilligen Helferinnen
und Helfer verzichten.
Deshalb suchen wir dringend
Ehrenamtliche, die uns
nicht nur mit einem Topf Suppe
oder einem Kuchen unterstützen.
Auch am ‚Suppentag‘
selber benötigen wir Hilfe. Wer
also in einem lockeren Team
für einen Tag ehrenamtlich tätig
sein möchte, ist herzlich
willkommen“, sagt Sylvia Punke,
die seit vielen Jahren gemeinsam
mit anderen Frauen
das Suppenbüfett organisiert.
Und wer an diesem Sonntag
keine Zeit hat, kann die Aktion
trotzdem mit einem geringen
Einsatz, z.B. durch das Backen
eines Kuchens oder mit einem
Topf selbstgekochter Suppe, effektiv
unterstützen. Seit vielen
Jahren gibt es die Aktion, die
mit dem Suppenbüfett Spenden
für alleinstehende Mütter
und ihre Kinder einwirbt.
Obwohl in den beiden vorhergehenden
Jahren kein Suppenbüfett
stattfand, aus dem ein
Großteil der Aktion „Frauen
helfen Frauen“ finanziert wird,
konnte die Gruppe durch eingeworbene
Spenden Frauen
und ihre Kinder, die ohne eigene
Schuld in eine finanzielle
Notlage geraten sind, finanziell
unterstützen. „Und weil es
auch in Rastede viele Schicksale
von Frauen mit Kindern gibt,
die von außen nicht wahrgenommen
werden, wollen wir
auch weiterhin dieses Suppen-
und Kuchenbüfett veranstalten“,
sagt Silvia Punke. Mit
dem Erlös aus dem Verkauf der
Kuchen und Suppen kann unbürokratisch
geholfen werden.
Silvia Punke ist eine derjenigen,
die in der Weihnachtszeit
die Spende an die Mütter und
Kinder übergibt. Sie ist dicht
dran an den Betroffenen und
hat in den vergangenen Jahren
von vielen Frauen erfahren, die
ohne eigene Schuld in eine finanzielle
Notlage geraten sind.
Etwa 70 Personen (Mütter und
Kinder) konnten im vergangenen
Jahr bedacht werden, die
sich dank der Zuwendung zur
Weihnachtszeit den einen oder
anderen sehnlichen Wunsch
erfüllen konnten. Der Kontakt
zu den betroffenen Müttern
wird über das Sozialamt der
Gemeinde Rastede hergestellt.
Es sind alles Ehrenamtliche,
die die Aktion mit einem Kuchen
oder einem Topf Suppe
unterstützen oder am 16. Oktober
vor Ort beim Kuchenund
Suppenverkauf helfen, Geschirr
abräumen und spülen,
um so durch ihr Engagement
eine möglichst hohe Spendensumme
einsammeln zu können.
„Und es ist eine Aktion, die
Gutes bringt und auch uns viel
Spaß macht“, hört man immer
wieder aus dem Team.
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Verlegeservice
Kuchen und Suppen benötigt
Um das Suppenbüfett und die
Kuchentafel auch weiterhin im
bewährten Umfang anbieten zu
können, werden trotzdem noch
ganz dringend Frauen oder auch
Männer gesucht, die gerne Suppe
kochen oder auch Kuchen
backen. Dabei reicht es völlig
aus, wenn man die schon heiße
Suppe oder den Kuchen am 16.
Oktober bis 11 Uhr im Pfarrheim
an der Eichendorffstraße abgibt.
Beigelegt werden sollte
eine Zutatenliste, aus der die
Inhaltsstoffe der Kuchen bzw.
Suppen ersichtlich sind. Weitere
Informationen zu der Aktion
oder wie man helfen kann,
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6. Oktober 2022 DIES UND DAS
n 39
„Es sind alle wieder da“
KGS Rastede meistert ersten Durchgang des „Herausforderungsprojekts“. Bei einer Abschlussfeier in der Neuen Aula berichten
die Teilnehmenden von ihrer zweiwöchigen Reise.
Von Kathrin Janout | „Wir haben
es geschafft!“, ruft Saskia
Duin-Lay in die vollbesetzte
Aula. Erleichterung, Freude und
Stolz schwingen mit. Hinter der
Lehrerin und ihren Kolleginnen
und Kollegen der KGS Rastede
liegen zwei turbulente Wochen,
in denen sie rund um die Uhr
mit dem „Herausforderungs-
Projekt“ beschäftigt waren.
Mehr als 50 Jugendliche des
neunten Jahrgangs hatten sich
Ende August zu Fuß oder mit
dem Rad auf die Reise gemacht
(wir berichteten) – und die Organisation
im Hintergrund erreichte
währenddessen ihren
Höhepunkt. Betreuer fielen aus
und mussten ersetzt werden.
Lehrkräfte, Eltern oder ehemalige
Schülerinnen und Schüler
sprangen kurzfristig ein, wurden
mit Fahrrad und Gepäck
zum jeweiligen Treffpunkt gebracht
und teilweise tags darauf
woanders wieder abgeholt.
„Manche von ihnen mussten
100-Kilometer-Etappen am
Tag mitfahren“, berichtet Kirstin
Westerholt vom Organisations-Team.
Letztlich konnte
auf diese Weise allen Gruppen
ermöglicht werden, ihre Reise
bis zum Ende durchzuziehen.
„Es sind alle wieder da“, meldete
Saskia Duin-Lay ihrer Schulleiterin
am Donnerstagnachmittag
erleichtert.
Camping und Kochen
Einen Tag später nun die
Versammlung in der Aula, bei
der die Reisenden ihre Erlebnisse
der Schulgemeinschaft
und ihren Familien präsentieren.
Sie zeigen Fotos und kurze
Filme, geben Einblick in ihren
Amüsante Anekdoten und unvergessliche Ereignisse: Die „Frankfurt“-Gruppe zeigt Fotos und erzählt,
was sie erlebt hat | Foto: Janout
Tagesablauf mit Camping, kochen
und Karten spielen oder
berichten von Missgeschicken
und Hindernissen. Ein besonderes
Erlebnis war die Reise für
alle Beteiligten, so scheint es.
Auch für die Schule selbst. „Das
Projekt hat uns als Schule verdammt
herausgefordert“, betont
Schulleiterin Claudia Berger
in ihrer Ansprache. Als das
Projekt vor mehreren Jahren
erstmals vorgestellt worden
war, hätten die meisten nicht
daran geglaubt, dass es machbar
wäre, erinnert sie sich. „Und
ich bin froh und stolz, dass es
jetzt so toll geklappt hat!“ Im
Vorfeld habe so vieles bedacht
werden müssen, fügt sie hinzu.
„Dürfen wir das überhaupt?
Können wir Schülerinnen und
Schüler einfach so losschicken?
Schaffen die das?“
Engagierte Hilfe
Das Durchhaltevermögen
derjenigen Lehrkräfte, die dieses
Projekt vorbereitet haben,
hätten alle sehr bewundert,
lobt Berger und bedankt sich
im Namen der Schulleitung bei
den Beteiligten. „Was die Gruppe
um Frau Westerholt und
Frau Duin-Lay geleistet hat,
ist wirklich eine Riesennummer
gewesen! Sei es am Notfalltelefon,
sei es sich immer
wieder etwas einfallen zu lassen,
wenn jemand ausgefallen
war.“ Beeindruckend auch, wie
Kolleginnen und Kollegen, die
nichts mit der Vorbereitung
zu tun gehabt hatten, sich nun
spontan bereiterklärten, auszuhelfen.
Trotz der aufwändigen Organisation
beabsichtige die
Schule, das Herausforderungsprojekt
zu wiederholen, teilt
Claudia Berger auf Nachfrage
unserer Redaktion mit. „Aktuell
wird evaluiert und geplant“, so
die Schulleiterin. Anfang Oktober
berät dann die Gesamtkonferenz
über die notwendigen
Beschlüsse.
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nDIES UND DAS
40
Zirkus-Projekt begeistert Grundschüler
Mitmachzirkus „Eldorado“ studierte eine Woche lang mit 239 Kindern ein buntes Showprogramm ein
6. Oktober 2022
Die kleinen Stars in der Manege bekommen viel Applaus | Fotos: privat
Von Anna Papenroth | Ein
großes Zirkuszelt und viele
bunte Wagen auf dem Sportplatz
der Kleibroker Grundschule
ließen die Herzen der
Kinder höherschlagen. Für eine
Woche im September verwandelte
sich die Grundschule in
einen richtigen Zirkusbetrieb.
Die Kinder konnten bereits im
Vorfeld aus verschiedenen Angeboten
jene Aktivitäten wählen,
die sie sich zutrauten und
die ihnen Spaß machten. Zum
Zirkus Thiele gehören Artisten
und Dompteure, Lamas, Ziegen
und Hunde. Zirkus bedeutet immer
Abenteuer, ist ein bisschen
gefährlich, spannend und interessant.
Sofort waren die Kinder
motiviert und fanden ihre
Lieblingsdarbietungen. Die
Trainer erkannten schnell das
Talent der kleinen Akteure. Das
Lehrerteam um Schulleiterin
Michaela Grundmann staunte
über den Mut und die Fähigkeiten
ihrer Schützlinge. Und
so wurde eine Woche lang fleißig
geübt, vor Aufregung wenig
geschlafen und in den Familien
über nichts anderes als
über den Zirkus gesprochen.
Nach der Generalprobe am
Freitagmorgen startete die
große Gala am Nachmittag mit
zwei Vorstellungen. Das Zirkuszelt
war bis auf den letzten
Platz gefüllt. Es roch nach
Zuckerwatte, Popcorn und Manege.
Die Familienfotografen
hatten sich postiert, und dann
war nur noch Staunen angesagt.
Waghalsige Trapeznummern
wechselten mit Seiltanz,
lustige Clowns lösten Akrobaten
ab und Cowboys zeigten
Lassotricks. Es gab Dressurvorführungen
und Darbietungen
von Ballett- und Cheerleaderkindern
– und alle steckten in
tollen Kostümen.
Nach zweieinhalb Stunden
war die Show zum Leidwesen
aller schon zu Ende. „Als vor
drei Wochen die ABC-Schützen
eingeschult wurden, durften
nur die Eltern und zwei weitere
Personen dabei sein. Jetzt
sitzen hier im Zirkusrund auch
Großeltern und Freunde und
jubeln den Kindern zu“, freuten
sich die Eltern und das Lehrerteam.
n
KGS Rastede sucht Betriebe
Schule möchte Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen stärken
rr | Viele Betriebe haben
Schwierigkeiten, qualifizierte
Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter
und Auszubildende zu finden,
schreibt Heiko Henken, Lehrer
an der KGS Rastede, in einer
Pressemitteilung. Gleichzeitig
sei zu beobachten, dass
Jugendliche eher verhalten
auf die Ausbildungsangebote
der Unternehmen reagierten.
„Was kann die Schule tun? Und
was können Betriebe beitragen,
um die Zusammenarbeit
zu verbessern und die Hürden
auf dem Weg in die Ausbildung
beiseitezuräumen?“ Diese und
andere Fragen zur Kooperation
müssten besprochen werden,
so Henken.
Die KGS Rastede lädt daher
Unternehmensvertreterinnen
und -vertreter am Dienstag, 11.
Oktober, um 16.15 Uhr zu einem
Gespräch in die Neue Aula
ein. Ausdrücklich sei auch die
Teilnahme kleinerer Unternehmen
erwünscht, betont Henken.
Anmeldungen für die Veranstaltung
nimmt Heiko Henken
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6. Oktober 2022 DIES UND DAS
n 41
FFF fordern Fahrradstraße in der Feldbreite
Fridays For Future: 200 Teilnehmende beim Klimastreik in Rastede
Von Kathrin Janout | „Wir
brauchen eine Verkehrswende“,
betonte Klimaaktivistin Bele
Dietrich bei der Abschlusskundgebung
der Fridays-For-
Future-Demo vor dem Rasteder
Rathaus. „Mehr Fahrräder,
mehr Busse, mehr Züge. Wir
brauchen zuverlässige, sichere
und attraktive Alternativen
zum Auto. Wir brauchen einen
gut ausgebauten ÖPNV und
wir brauchen sichere Rad- und
Fußwege.“ Es reiche nicht, den
Verkehr vom Verbrenner aufs
E-Auto zu kopieren, meinte die
17-Jährige. „Wir müssen aufhören,
Straßen für Autos auszubauen
und anfangen umzudenken!“
Rund 200 Schülerinnen,
Schüler und Erwachsene waren
am Freitag Ende September
mit Plakaten und wehenden
Fahnen von der Wilhelmstraße
aus durch den Ort bis zum Rathaus
gezogen. Die Gruppe Fridays
For Future Rastede hatte
im Rahmen des Globalen Klimastreiks
zu dieser Demo aufgerufen.
Vor dem Rathaus traten
insgesamt vier Rednerinnen
und Redner ans Mikrofon.
„Wir wollen Klimaschutz und
Von der Wilhelmstraße aus zogen die Streikenden durch den Ort | Foto: Kuiper
Verkehrssicherheit zusammen
denken und das Fahrradfahren
in Rastede fördern, indem die
Feldbreite von der Oldenburger
Straße bis zum Buschweg
zur Fahrradstraße wird“, forderte
Bele Dietrich. Gemeinsam
mit der Schülervertretung der
KGS Rastede und dem ADFC
Ammerland habe die FFF-Ortsgruppe
Unterschriften für eine
Fahrradstraße in der Feldbreite
gesammelt, berichtete sie. Diese
Liste sollte nun an Bürgermeister
Lars Krause übergeben
werden. „Der neue Kinderunfallatlas
zeigt, dass immer
mehr Kinder mit dem Auto gebracht
werden, anstatt selbstständig
mit dem Rad zu fahren
oder zu laufen. Lasst uns das
ändern und der Verkehrswende
in Rastede ein Stück näherkommen!“
n
Offenes Training bei der Showband
„Spirit of 52“ öffnet die Türen. Dozenten aus den USA, den Niederlanden und Deutschland wurden engagiert.
rr | Am 22. und 23. Oktober
lädt die Showband „Spirit of 52“
zum Open House mit namenhaften
Dozenten in die Sporthallen
an der Feldbreite ein.
Interessierte Musikerinnen und
Musiker sowie Tänzerinnen und
Tänzer haben dann die Möglichkeit,
am Training teilzunehmen.
Die Blechbläser übernimmt
zum zweiten Mal Twan Trinekens.
Die musikalische Karriere
des Niederländers führte
ihn u.a. zu den amerikanischen
Boston Crusaders. Wer Instrumente
wie Marimba und Vibraphon
spielt, kann ein Training
mit Amanda Steinhauer absolvieren.
Sie war zuletzt bei den
amtierenden Weltmeistern Blue
Devils aus Concord (USA) aktiv.
Aktuell ist sie dort die Ausbilderin
von Blue Devils B, der Nachwuchsabteilung
des DCI-Champions.
Die Color Guard wird mit
Raphael Warner eine Choreografie
einstudieren. Er selbst
war bereits bei zwei amerikanischen
Drum Corps tätig. Sowohl
mit den Cavaliers als auch den
Madison Scouts nahm Warner
an Weltmeisterschaften teil. Wer
Lust hat an, am offenen Training
teilzunehmen, kann sich per E-
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n VERLAGSSONDERSEITE
42
6. Oktober 2022
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Auch im Nachhinein kann der Einbruchschutz an vielen Stellen noch deutlich
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Fenster werden häufig aufgehebelt.
Mit den richtigen
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kann man sich vor unliebsamem
Besuch schützen. Sinnvoll
sind abschließbare Fenstergriffe
in Verbindung mit
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Fensterbeschlag. Häufig gekippte
Fenster könnten zusätzlich
mit einem Gitter gesichert
werden.
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im Falle eines Einbruchs. Fachgerecht
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nicht ersetzen, aber sinnvoll
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Eigentümer ist, dass das Entdeckungsrisiko
für den Einbrecher
erhöht wird. Vor Einbau
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6. Oktober 2022 VERLAGSSONDERSEITE
n 43
Einbrecher abschrecken
verbessert werden
reits besser vor ungebetenen
Gästen schützen. Für eine individuelle
Beratung bietet sich
eine (Kriminal-)Polizeiliche Beratungsstelle
an. Dort wird über
Sicherungsmaßnahmen, die aus
Sicht der Polizei für Haus oder
Wohnung sinnvoll und empfehlenswert
sind, kostenlos
und neutral beraten. Aber auch
schon einfache Ratschläge können
helfen. So sollten Fenster,
Balkon- und Terrassentüren
auch bei kurzer Abwesenheit
verschlossen werden. Gekippte
Fenster seien offene Fenster
und von Einbrechern leicht zu
öffnen. Auch wenn man die eigenen
vier Wände nur für einen
Moment verlässt, sollte die Tür
nicht einfach ins Schloss gezogen,
sondern zweifach abgeschlossen
werden. Den Schlüssel
im Garten deponieren? Keine
gute Idee, betonen die Präventionsexperten:
„Einbrecher
kennen jedes Versteck!“ Zudem
sollten Rollläden zur Nachtzeit
– und nach Möglichkeit
nicht tagsüber – geschlossen
werden. Andernfalls signalisiere
man schon auf den ersten
Blick Abwesenheit. „Lassen Sie
bei einer Tür mit Glasfüllung
den Schlüssel nicht innen stecken“,
heißt es weiter. „Und öffnen
Sie auf Klingeln nicht bedenkenlos,
sondern zeigen Sie
gegenüber Fremden ein gesundes
Misstrauen.“ Sinnvoll sei
es, zum Beispiel durch einen
Bewegungsmelder für ausreichende
Beleuchtung vor Türen
und Zugangswegen zu sorgen,
raten die Präventionsexperten
der Polizei, „und nutzen sie Türspion
und Sperrbügel“.
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um 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr.
„Wiehnachten kümmt so oder
so“, hat er sein Programm lakonisch
übertitelt. Spaß und Hintersinn
sind garantiert.
Weihnachten kommt gar
nicht so plötzlich – „nich so op
mol“, hat Spiekermann festgestellt.
Denn Weihnachten beginnt
immer früher, schon nach
den Sommerferien. Man sieht es
in den Supermärkten, wo man in
Badelatschen und Shorts dem
Wiehnachten – kümmt so oder so!
6. Oktober 2022
Das Tourneetheater Ruge hat Gerd Spiekermann verpflichtet. Der populäre Autor und Moderator tritt am 25.
November in der Neuen Aula auf.
Schokoladen-Nikolaus beim
Schmelzen in den mit Lebkuchen
und Spekulatius aufgefüllten
Regalen zusehen kann.
Eine Zumutung, nörgelt Gerd
Spiekermann auf seine unnachahmliche
Art. Aber bekanntlich
war ja früher alles viel besser,
bescheidener und besinnlicher.
Oder etwa nicht? Spiki
vertellt di dat! „Klor, Wiehnachten
kümmt so oder so, doch
Wiehnachten ohn Wiehnachts-
Stress is keen Wiehnachten!“,
meint Spiekermann allerdings
auch. Kleine und große Malheure
im zwischenmenschlichen
Miteinander bringt er in Plattdeutsch
auf den Punkt.
Zahlreiche veröffentlichte
Bücher sowie CDs mit plattdeutschen
Erzählungen und die
Festschrift „100 Jahre Ohnsorg
Theater“ geben dem „verdammten
Düwel“ recht. Viermal wurde
Gerd Spiekermann für seine
plattdeutschen Erzählungen
mit literarischen Preisen ausgezeichnet,
unter anderem mit
dem Fritz Reuter Preis der Carl-
Toepfer-Stiftung. Sein Kommentar:
„Und das freut ein denn ja
auch.“
Karten im Vorverkauf gibt es
im Buch- und Schreibwarenladen
Renken an der Oldenburger
Straße sowie online über www.
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an verlosung.rundschau@ewe.
net ist möglich. Bitte geben Sie
in der Mail Ihre Postadresse an.
Aus allen Einsendungen werden
die Gewinner ausgelost. n
Youngstars laden zum Schnuppertag
Neue Show für 2023 angekündigt – Choreographie aus Amerika
rr | Mit der Europameisterschaft
am 24. September endete
nicht nur die Wettbewerbssaison
für die Youngstars
der Showband Rastede,
auch das Programm „a better
place“ wurde im niederländischen
Dordrecht zum letzten
Mal aufgeführt. Ab jetzt laufen
die Vorbereitungen für eine
neue Show. Das Ausbilderteam
der Rasteder Nachwuchsgruppe
hat sich in einem intensiven
Kreativprozess für ein spannendes
Experiment entschieden:
Im kommenden Jahr sollen
die Youngstars ein klassisches
Brettspiel mit Musik und Tanz
auf das Showfeld bringen. Die
neue Produktion trägt den Titel
„Cluedo“ und ist inspiriert von
dem weltberühmten Detektivspiel.
Internationaler Trainer
„Wir wollten unbedingt einen
Kontrast schaffen zur aktuellen
Show sowie zum vorherigen
Programm“, beschreibt der Vereinsvorsitzende
Carsten Helms
die Motivation für die neue
Choreografie. Unzählige Ideen
lagen auf dem Tisch und wurden
wieder verworfen, berichtet
er von den Beratungen. Am
Ende konnte sich „Cluedo“ einstimmig
durchsetzen. Die Musik
wird erneut von Kevin Binnewies
arrangiert „Die Noten werden
entsprechend der Besetzung
und dem Niveau der Musikerinnen
und Musiker maßgeschneidert“,
freut sich Peggy
Bogdanski, Ausbilderin für das
Front Ensemble.
Ganz neu im Team ist Josh
Parm. Der Amerikaner hat bereits
einige Male persönlich
mit dem Corps gearbeitet und
wird die Showfiguren, den sogenannten
„Drill“ schreiben.
„Josh hat jahrelange Erfahrung
mit einigen der besten
Marchingbands Amerikas, das
kann uns auf ein ganz neues
Level bringen“, drückt Guard-Ausbilderin
Johanna Niemeyer
ihre Vorfreude aus.
Wer mindestens zehn Jahre alt
ist und Interesse hat, bei diesem
Projekt in der Brass (Blechbläser),
der Drumline (Trommeln)
oder im Front Ensemble
(Xylophone) mitzuwirken, ist
herzlich dazu eingeladen. Am
Samstag, 15. Oktober, richten
die Youngstars im Vereinsheim
an der Mühlenstraße von 10 bis
13 Uhr einen Schnuppertag aus.
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Spiki vertellt di dat!, lautet das
Motto, wenn Gerd Spiekermann
die Bühne betritt | Foto: Veranstalter
Verlosung
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27. Oktober
rasteder
rundschau
6. Oktober 2022 WIRTSCHAFT
n 45
Starke Entwicklung in herausfordernden Zeiten
Die Raiffeisenbank Rastede eG hatte zur Generalversammlung 2022 eingeladen
rr | 150 Mitglieder der Raiffeisenbank
Rastede eG konnte
Ralf Kobbe, Vorsitzender des
Aufsichtsrats, Anfang September
zur Generalversammlung
im Hof von Oldenburg begrüßen.
Damit konnte in diesem
Jahr wieder eine ähnliche Anzahl
von Mitgliedern begrüßt
werden, wie vor der Pandemie.
Kreditgeschäft wächst deutlich
Zufrieden mit der Entwicklung
der Bank zeigte sich Bankvorstand
Christian Luks in seinem
Bericht zum Geschäftsjahr
2021. Ein starkes Wachstum
verzeichnete wiederum
das Kreditgeschäft. Die Kredite
nahmen um 8,3 Prozent auf
nun 244 Mio. EUR zu. Hinzuzurechnen
sind mit ebenfalls hohen
Wachstumsraten die vermittelten
Kredite an die Verbundpartner
der Bank. Sowohl
im privaten Baufinanzierungsgeschäft
als auch im Geschäft
mit dem Mittelstand konnte
die Bank damit ein lebhaftes
Kreditgeschäft verzeichnen. Im
Einlagengeschäft ist die Bank
mit einem Wachstum von fast
sechs Prozent sehr zufrieden.
Fritz Sundermann (2.v.r.) wurde für über 35 Jahre Tätigkeit im Aufsichtsrat der Bank geehrt | Foto:
privat
Die Zinsen kommen zurück
Erfreut zeigte sich der Vorstand
über das Ende der Negativzinsen.
„Stück für Stück
kommen die Zinsen zurück!“ In
diesem Zusammenhang konnte
die Bank verschiedene Produkte
wieder auflegen, die attraktive
Renditen versprechen.
Auch wenn das Zinsergebnis
aufgrund der langjährigen
Negativzinsphase im Jahresvergleich
abnahm, stellt das
Jah resergebnis die Bank doch
noch zufrieden. Mit einem
Bilanz gewinn von 789.935
Euro konnte die Bank den Mitgliedern
eine Dividende von
sechs Prozent vorschlagen.
Die Versammlung folgte dem
Dividendenvorschlag ebenso
einstimmig wie den Vorschlägen
zur Wiederwahl der Aufsichtsratsmitglieder
Lutz Duddeck,
Rastede, Timo Kirchhoff,
Ipwege, und Fritz Sundermann,
Hahn.
Ehrung mit Silbernadel
Der Vorstand bedankte sich
bei allen wiedergewählten und
bestehenden Aufsichtsratsmitgliedern
für die vertrauensvolle
und offene Zusammenarbeit.
Besonders bedankte sich
Vorstandsmitglied Christian
von Deetzen beim wiedergewählten
Aufsichtsratsmitglied
Fritz Sundermann für über 35
Jahre Tätigkeit im Aufsichtsrat
der Bank. Bereits in der Raiffeisenbank
Hahn eG war Fritz
Sundermann viele Jahre im
Aufsichtsrat und überwachte
seither die Arbeit von inzwischen
sieben Vorstandsmitgliedern.
Für seine langjährige Tätigkeit
wurde Fritz Sundermann
die silberne Ehrennadel des
Genossenschaftsverbandes
Weser-Ems e.V. verliehen. n
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46
6. Oktober 2022
Kohl &
Pinkel
rr | Die kalte Jahreszeit
naht, und damit kommt ein
typisches Wintergemüse
auf den Tisch: der Grünkohl.
Späte Zeit ist Grünkohlzeit.
Niedrige Temperaturen
lassen den Zuckergehalt
der grünen Vitaminbombe
steigen. Dadurch
entfaltet der Grünkohl das
volle Aroma, seinen sehr
eigenen herb-süßen Geschmack.
Die Regel aber,
dass der Grünkohl so richtig
gut nur nach dem ersten
Frost schmeckt, gilt
heute nicht mehr. Inzwischen
werden auch Sorten
angebaut, die lecker munden,
ohne dass die Temperaturen
unter null gefallen
sind. Ob neue oder
alte Sorten, in jedem Fall
gilt: Der Pro-Kopf-Verzehr
des beliebten Gemüses
blieb in den vergangenen
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Die Grünkohl-Zeit beginnt – jetzt sind
Ab jetzt hat das vitaminreiche Wintergemüse wieder Hochkonjunktur -
Jahren konstant. Im Schnitt wird
pro Haushalt ein Kilogramm Grünkohl
im Jahr gegessen. Dabei stammen
allerdings zwei Drittel aus der
Tiefkühltruhe, nur ein Drittel wird
frisch zubereitet.
Viele Namen
Krauskohl, Braunkohl, Federkohl,
Schlitzkohl oder Winterkohl – je
nach Region hat das vitaminreiche
Gemüse einen anderen Namen.
Grünkohl gehört zu den älteste n
Kohlarten überhaupt. Ursprünglich
kommt er aus dem östlichen
Mittelmeerraum, wo er schon vor
2000 Jahren angebaut wurde.
Bei uns ist Grünkohl vor allem in
Norddeutschland und in Westfalen
populär.
Frische Grünkohlblätter sollten
beim Kauf saftig grün und fest
sein. Frühe Sorten sind hellgrün
und am Rande fein gekräuselt, spätere
Sorten haben eine dunkel- bis
blaugrüne Farbe. Häufig werden
auf den Märkten bereits frisch geschnittene
Blätter portionsweise
abgepackt angeboten, das erspart
das langwierige Zerkleinern in der
Küche. Besonders frisch gibt es
Grünkohlessen
ab 1. November auf Anmeldung
Weihnachtsfeier
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Grünkohlessen nach „Art des Hauses“
ab Oktober 2022 – Termine auf Anfrage
Anmeldung bitte jeweils erbeten!
Wir freuen uns auf Ihr Kommen! – Familie Angela u. Uwe Küpker
das Wintergemüse beim Bauern
direkt ab Hof. Lagern sollte
man frischen Grünkohl nicht
zu lange. Auch im Gemüsefach
des Kühlschranks hält er sich
nicht länger als zwei bis drei
Tage.
Könige des Grünkohls
In unserer Region ist Grünkohl
mit Pinkel, der schmackhaften
Wurst aus Hafergrütze,
Rindernierenfett und allerlei
Gewürzen, ein beliebtes Gericht,
das eine lange Geschich-
Grünkohl gehört zu den ältesten Kohlarten überhaupt.
Ursprünglich kommt er aus dem östlichen Mittelmeerraum, wo er
schon vor 2000 Jahren angebaut wurde | Foto: pixabay
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6. Oktober 2022 VERLAGSSONDERSEITE
n 47
Kohlfahrten und Boßeltouren angesagt
am Besten schmeckt es frisch vom Markt
te hat. Schon im 19. Jahrhundert
fuhren wohlhabende Oldenburger
Geschäftsleute in
den Wintermonaten mit Pferdekutschen
aufs Land, um in
Dorfgasthöfen frischen Grünkohl
zu genießen. Diese Tradition
hat sich bis heute gehalten.
Statt hoch zu Ross ziehen nun
Nachbarn, Betriebe und Vereine
zu Fuß mit Bollerwagen,
Bier und Korn übers Land und
erholen sich anschließend im
Gasthof beim Grünkohlessen.
Kohl &
Pinkel
Krönender Abschluss ist die Wahl
des Kohlkönigs oder der Kohlkönigin.
Die gekrönte Person darf sich
nicht nur über die Erhebung in den
Adelsstand freuen, sie muss auch
die nächste Kohltour organisieren.
Die Nachbarstadt Oldenburg
wird sogar einmal im Jahr zur
Grünkohl-Metropole und lädt illustre
Gäste zum rustikalen Gaumenschmaus
ein. Gekocht und
serviert wird in Berlin, eingeladen
sind wichtige Personen aus
Politik und Gesellschaft. Aus ihren
Reihen wird die neue
Regentschaft ermittelt. Von
Oldenburg choreografierte
Krönungen galten z.B. Helmut
Kohl und Angela Merkel.
Die amtierende Grünkohlkönigin
ist Franziska
Giffey, Regierende Bürgermeisterin
von Berlin. n
Zur Grünkohl-Tradition gehört auch die Kohltour, bei der gerne
geboßelt wird. Im Anschluss geht es meist zum Kohlessen in einen
Gasthof | Foto: Grünkohlakademie Oldenburg
In unserer Region ist Grünkohl mit schmackhafter Pinkelwurst ein
beliebtes Gericht, das eine lange Geschichte hat | Foto: Archiv
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48
Martinsg
a n s
Keine gute Idee, denn die Gänse
machten einen ziemlichen
Lärm und verrieten Martin mit
ihrem Geschnatter. So wurde der
schüchterne Mann, der lieber im
Verborgenen weitergewirkt hätte,
schließlich doch gefunden.
Die Überlieferung besagt, dass
er sich zu guter Letzt überzeugen
ließ, das Bischofsamt anzunehmen.
Mit der Martinsgans soll
das Andenken an den frommen
Mann im Gänsestall gewahrt
werden. Zumindest ist dies eine
Lesart für die Geschichte des Geflügelverzehrs.
Eine andere ist
wohl realistischer. Am Tag des
Heiligen Martin (11. November)
endete traditionell das bäuerliche
Wirtschaftsjahr. Löhne, Zinsen
und Steuern wurden gezahlt,
Tiere wurden geschlachtet. Die
Zinsen wurden früher oftmals in
Naturalien beglichen, auch Gänse
waren ein beliebtes Zahlungsrr
| Sicher ist, dass die Gans
für viele Fans einen Leckerbissen
darstellt. Und hier
kommt die Geschichte zum
Gericht. Martin war ein frommer
und gütiger Mann, der im
4. Jahrhundert in einem Kloster
in Tours lebte. Die Bürger
der Stadt schätzen ihn wegen
seiner Fürsorge und Hilfsbereitschaft.
Um 370 traten sie
dafür ein, dass der bescheidene
Martin zum Bischof ihrer
Stadt ernannt werden sollte.
Aber der zog nicht mit. Ein so
hohes Amt zu bekleiden, widerstrebte
dem wenig eitlen
Martin. Um der Inthronisierung
zu entgehen, versteckte
er sich in einem Gänsestall.
Um die Martinsgans
rankt sich eine Legende
6. Oktober 2022
Im November steht die Martinsgans auf vielen Speisekarten. Angeblich geht das traditionelle
Gericht auf ein Ereignis im Leben des Heiligen Martin zurück. Ob’s stimmt?
mittel. Damit sie nicht durch
den Winter gefüttert werden
mussten, gab es in vielen Haushalten
am Martinstag einen
schönen Gänsebraten. Es war
nämlich auch die Gelegenheit,
es vor der strengen Fastenzeit
noch einmal richtig krachen zu
lassen und die Martinsgans als
Festessen mit üppigen Beilagen
zu servieren.
Gastronomen, die heute eine
Martinsgans anbieten, knüpfen
an diese Tradition an. Klassisch
zubereitet wird das Geflügel
meist mit Rotkohl und Klößen
oder mit Semmelknödeln,
Rosenkohl und Bratapfel. Vorweg
wird oft eine leckere Suppe
gereicht, und ein besonderes
Dessert schließt das Menü
ab.
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6. Oktober 2022 KUNST UND KULTUR
n 49
Medientipp
Lesenswertes aus der Gemeindebücherei
von Anke Wemhoff, Nicole Tielker und Angelika
Berends
Laurain, Antoine: Eine verdächtig wahre Geschichte,
Atlantik, 2022
Violaine Lepage ist Leiterin der Manuskriptabteilung eines
großen Pariser Verlags. Als das Manuskript des Krimis „Die Zuckerblumen“
eingereicht wird, ist sie sofort von dessen Erfolg
überzeugt. Merkwürdig ist jedoch, dass sich der
Autor oder die Autorin nicht zu erkennen geben
will. Dann taucht plötzlich die Polizei im Verlag
auf: Eine Mordserie erschüttert die Stadt und
gleicht auf beunruhigender Weise den Beschreibungen
in „Die Zuckerblumen“. Der französische
Schriftsteller Antoine Laurain verwebt den Erzählstrang
der erfolgreichen Lektorin Lepage
auf unnachahmliche Weise mit einem Kriminalfall. Trotz des eher
rasch erzählten Endes löst der knapp 200 Seiten umfassende Roman
durch Perspektivwechsel, Rückblenden und Auszügen aus
dem fiktiven Krimi bis zum Schluss eine besondere Faszination
aus.
Weber, Anne-Katrin: London love story – Rezepte & Geschichten,
Hölker Verlag, 2022
Eines der beliebtesten Reiseziele ist und bleibt London, die
vielseitige Metropole an der Themse. Wer sich dort treiben lässt,
entdeckt nicht nur royale historische Gebäude, verträumte Gärten
und urige Pubs, sondern kann auch die englische
Küche an jeder Ecke kennenlernen. Es ist
ein ganz besonderes Flair, das London ausmacht.
Anne-Katrin Weber und das Team hinter „London
love story“ bringen genau diese besondere Atmosphäre
mit ihren Rezepten und Geschichten
in die heimische Küche. Mit dem Full English
Breakfast, süßem Bread Pudding, einem deftigen
Linsen Pie oder Fancy Royal Tea Cocktails kann man sich die vielen
Facetten der englischen Küche auf der Zunge zergehen lassen.
Ergänzt werden die leckeren Rezepte durch atmosphärische
Beschreibungen Londons, die sich wie kleine Stadtteilspaziergänge
anfühlen, sowie Zitate und Briefe prominenter Engländerinnen
und Engländer.
Schnattergei: ein Kartenspiel, Amigo-Verlag, 2022
Schnattergei ist ein lustiges und sehr rasantes Reaktionsspiel
für zwei bis vier Spieler ab sechs Jahren. Die Konzentration der
Teilnehmenden wird beim Spielen auf die Probe gestellt, denn
es geht beim Ablegen der Karten nicht um die dargestellten
Motive, sondern um ihre Farben: rot bedeutet „Erdbeere“, blau
„Elefant“, gelb „Banane“ und braun „Kakao“. Mitspielende erhalten
25 Karten, legt sie verdeckt vor sich ab, und schon kann
Schnattergei losgehen. Reihum wird die oberste
Karte aufgedeckt und auf den Ablagestapel
gelegt. Wer eine Karte ausspielt, nennt den zur
Karte passenden Begriff. Deckt man also einen
gelben Elefanten auf, ruft man... Nein, nicht Elefant,
sondern Banane!
Schnattergei lebt von Fehlern, die in der Hektik
begangen werden. Ein falsches Motiv rufen,
fälschlicherweise auf den Stapel hauen, Mitspielende eines
Fehlers beschuldigen oder zu lange zögern – schwupps, sind
wieder ein paar eigene Karten weg. Gewonnen hat, wer als letztes
noch Karten vor sich liegen hat.
Allert Judith: So sind Familien - lauter liebevolle Vorlesegeschichten,
Carlsen, 2022
Es gibt nichts Schöneres, als sich abends mit Mami oder den
beiden Papas, mit Oma Yola oder Opa Klaus, vielleicht auch mit
Onkel Mick und Familienhund Schlupp einzukuscheln und spannenden
Vorlesegeschichten zu lauschen. „So sind
Familien“ ermöglicht es den kleinen Zuhörenden
in 14 ganz besondere Geschichten einzutauchen
und unterschiedliche Familien kennen zu lernen.
Mit dabei sind unter anderem eine liebenswerte
Leih-Oma, ein sehr aufgewecktes Mädchen im
Rollstuhl, aber auch ein Demenz-Opa. Gleichgeschlechtliche
Partnerschaften werden ebenso
selbstverständlich thematisiert wie das Kennenlernen neuer
Kulturen. Die Geschichten werden durch liebevolle Illustrationen
ergänzt und vermitteln das Gefühl, dass Familie, ganz egal,
wie sie aussieht, etwas Besonderes ist.
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Die Gemeinde ist dem Verbund nbib24.de angeschlossen. Mit
einem gültigen Büchereiausweis ist es möglich, 24 Stunden am
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nKUNST UND KULTUR
50
Coole Krimis in der Meyerei
Vier Genre-Profis bieten spannende Unterhaltung bei der ersten Rasteder Kriminacht
Von Britta Lübbers | Im vergangenen
Jahr hatte das Theater
Orlando erstmals „Eine
Weihnachtserinnerung“ des
amerikanischen Autors Truman
Capote als szenische Lesung inszeniert.
Theatermacherin Sylvia
Meinung hatte sich in die
berührende Geschichte verliebt,
die jahrzehntealt ist und doch
nichts von ihrer Magie verloren
hat. Es war der zweite Corona-
Winter in Folge, Kulturschaffende
mussten kreativ sein, wollten
sie ihre Bühnen bespielen.
Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen
verhinderten vielfach
das übliche Programm.
Von Britta Lübbers | Premiere
in Rastede: Mitte September
fand in der Meyererei in
Kleibrok die erste Rasteder Kriminacht
statt. Im Rahmen der
Reihe „Rasteder Lesestunden“
hatte die Residenzort Rastede
GmbH vier Genre-Profis engagiert.
Anja Marschall, Jan-Christoph
Nüse, Andreas Heineke und
Moses Wolff sind renommierte
Krimiautoren und hatten jeweils
ihren aktuellen Roman dabei.
Die inhaltliche Bandbreite
war groß. Anja Marschall (Tod
in der Speicherstadt) trug Kommissar
Hauke Sötje auf, im Hamburg
des ausgehenden 19. Jahrhunderts
zu ermitteln. Jan Christoph
Nüse (Vier Tage im Juni)
verbreitete Spannung mit Auszügen
aus seinem Politthriller.
Andreas Heineke (Fälschung à
la Provence) ließ in Frankreich
eine Kunsthistorikerin sterben
und Moses Wolff (Monaco Mortale)
schickte seinen Privatdetektiv
Hans Josef Strauß im
München der 1960er Jahre auf
eine unkonventionelle Tätersuche.
Der besondere Reiz der Veranstaltung:
Es handelte sich
weniger um eine klassische
Lesung als vielmehr um einen
mehrstimmigen Dialog der
drei Autoren und der einen Autorin.
Auch das Publikum ließ
sich gerne einbeziehen in das
anregende Gespräch, das in
der im Frühjahr eröffneten Meyerei
den passenden Rahmen
fand. Der mondäne Tresen neben
dem Eingang war leuchtend
rot illuminiert – kein Zufall,
wie Britta Lottmann von
der RR GmbH erklärte. „Die Farbe
haben wir uns gewünscht“,
lächelte sie. Rot wie Blut, dazu
farblich passend ein guter Bordeaux
oder eine Bloody Mary zu
den Snacks, die in der Pause gereicht
wurden – cooler kann Krimi
kaum sein.
n
Auch das Theater Orlando ließ
sich für die Weihnachtsgeschichte
etwas einfallen, platzierte
das Publikum so, dass
es zuhören konnte, aber nicht
gedrängt saß. Die eigens ausgesuchte
Illumination für den
Palaisgarten und die von der
Oldenburger Künstlerin Marina
Ruhl komponierte Musik zauberten
zusätzlich Stimmung in
das ohnehin stimmungsvolle
Ambiente. „Die Besucher waren
sehr angetan, wir haben so
tolle Rückmeldungen erhalten“,
freut sich Sylvia Meining. Nun
soll die Lesung ein zweites Mal
stattfinden, und auch diesmal
6. Oktober 2022
Tatort Meyerei: Zum literarischen Krimi-Quartett trafen sich Andreas
Heineke (2.v.l.), Moses Wolff, Anja Marschall und Jan-Christoph
Nüse. Bürgermeister Lars Krause (l.) hatte die Lesung mit
einem Grußwort eröffnet. Mit dabei waren auch Britta Lottmann
(2.v.r.) und Jana Rammelmann von der Residenzort Rastede GmbH
| Foto: Lübbers
Wieder Weihnachtserinnerung im Palais
Theater Orlando präsentiert erneut Truman Capotes stimmungsvolle Erzählung als szenische Lesung
war zunächst nicht klar, ob alles
läuft wie gewünscht. Aufgrund
der Energie-Einsparauflagen
in öffentlichen Gebäuden hätte
das Projekt kippen können.
Hätte die Gemeinde entschieden,
das Palais zu schließen,
wäre die Lesung ausgefallen.
So aber zieht die Geschichte
in die obere Etage. Denn hier
ist die Dauerausstellung untergebracht,
und die Temperatur
darf nicht unter 18 Grad fallen.
Also wird moderat geheizt,
das Haus kann genutzt werden
und die Lesung stattfinden.
In „Eine Weihnachtserinnerung“
erzählt Truman Capote von der
Freundschaft zwischen einem
siebenjährigen, elternlosen Jungen
und einer älteren Verwandten
mit einem kindlich-sanften
Herzen. Noch als Erwachsener
erinnert sich der Junge von
einst wehmütig an die Zeit der
einfachen Genüsse, der Wärme
und Zuneigung zurück.
Vom 25. bis zum 27. November
gibt es täglich Aufführungen
(19 Uhr); am 24. November
findet die Lesung um 17
Uhr statt. Im Dezember geht es
weiter, und zwar am 2., 3., 4, 10.,
11., 16., 17., 18 und 23. Dezember
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6. Oktober 2022 KUNST UND KULTUR
n 51
Kopfkino mit dynamischen Geschichten
Spielerisch und fast streng, farbig und schwarzweiß: Die Tuschemalerei von Ingrid Freihold und die Holzschnitte von Ida
Oelke ergänzen sich hervorragend. Der kreative Dialog der beiden Künstlerinnen wurde im September im Palais Rastede
eröffnet und ist noch bis zum 30. Oktober zu sehen.
„Streifzüge in Tusche und Holz“ ist die Ausstellung mit Werken von
Ida Oelke (r.) und Ingrid Freihold im Palais Rastede überschrieben
Viola Tallowitz-Scharf hielt die Einführung und erklärte auch die
Arbeitsweise der beiden Künstlerinnen | Fotos: Lübbers
Von Britta Lübbers | „Fashion“
heißt ein in Beige- und
Grüntönen gehaltener Farbholzschnitt
von Ida Oelke. Ihre
Menschen wirken retro, Frisuren
und Kleider lassen an die
Mode der 1920er Jahre denken.
Eine kühle Eleganz geht von
dem Bild aus – und diese Atmosphäre
wiederum erinnert
an eine aktuelle Fashion-Week
in Mailand oder Madrid. An der
Wand gegenüber ist die Tuschezeichnung
„Immer zwei“ von Ingrid
Freihold ausgestellt. Auf
einer schwarzen Welle surfen
zwei knallrote Strichfiguren.
Ihre Bewegungen sind anmutig,
fließend. Geht das zusammen?
Die Präzision des Holzschnitts
und das Verspielte der
Tuschemalerei? Ja, bei Ida Oelke
und Ingrid Freihold passt es
hervorragend. Die beiden Frauen
aus Ostfriesland haben sich
über ihre Kunst kennengelernt.
Auch privat stimme die Chemie,
sagen sie und stellen jetzt
immer häufiger gemeinsam
aus. Ihr Dialog ist aufregend
und stimmig, fast könnte man
meinen, sie teilten sich ein Atelier.
Aber jede arbeitet in ihrem
eigenen Kosmos. Ihre Kunst
funktioniert natürlich auch für
sich, in der Gemeinsamkeit erhält
sie jedoch eine zusätzliche
Dynamik.
„Dies ist eine unglaublich
spannungsgeladene Präsentation“,
sagte auch der Vorsitzende
des Kunst- und Kulturkreises
Rastede (KKR), Siegfried
Chmielewski, anlässlich
der Eröffnung der vom KKR
organisierten Schau. Ausdrücklich
dankte er Annette
Jungclaus und ihrem Arbeitskreis,
ohne deren Einsatz
die Ausstellung nicht hätte
realisiert werden können.
„Die Bilder von Ida Oelke und
Ingrid Freihold sind Kopfkino,
sie erzählen Geschichten“, befand
die Kunsthistorikerin Viola
Tallowitz-Scharf von der
Kunstschule Papenburg in ihrer
Einführung. „Aber wie erzielen
sie eine solche Wirkung?“
Die Fachfrau gab die Antwort,
indem sie die Arbeitsweise der
zwei schilderte.
Ingrid Freihold spielt mit
Linienführung und Farbe. Ihr
Hauptwerkzeug ist der chinesische
Malpinsel. Sie legt den
tuschegetränkten Pinsel quer
an und dreht ihn in einem
Schwung. Wie sich die Farbe
dann auf dem Papier verteilt,
das kann sie nur bedingt beeinflussen.
Anders ist es bei
ihren Figuren. Die zeichnet
sie mit einer Rohrfeder und
roter Tusche. Und ja, wer hinsieht,
der sieht Geschichten.
Ida Oelke wiederum nutzt
Schnitzmesser und Hohleisen,
Druckstock und Farbe, aber
auch Tapetenreste und Notenblätter.
Jeder ihrer Holzschnitte
sei ein Unikat, unterstrich Viola
Tallowitz-Scharf. Jeder weiche
ein wenig vom anderen ab. Wie
genau, das stelle sich erst am
Ende des Verfahrens heraus.
„Beide Künstlerinnen lassen
sich überraschen“, fasste die
Kunsthistorikerin zusammen.
Manche der gezeigten Motive
wirkten zeitlos, andere wie
ein Mix aus Vergangenheit und
Gegenwart. Ob Mode oder Konsum,
Zeitverlust oder Zeit zum
Innehalten: Viola Tallowitz-
Scharf entdeckte viele Themen
in den ausgestellten Werken.
Ob ihr Eindruck immer stimmt?
„Wer weiß“, gab sie zu bedenken.
„Schließlich sind alle Bilder
frei interpretierbar.“ In einem
war sie sich aber sicher:
„Für beide Künstlerinnen ist
die Kunst ein Muss.“ n
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52
6. Oktober 2022
Suri Kosmetik
Gönnen Sie sich eine Auszeit vom Alltag
Im neuen Studio „Suri Kosmetik“ dreht sich alles um Schönheit und Entspannung. Sureerat „Suri“ Phanruang
der Oldenburger Straße 234 eröffnet.
ck | „Ich möchte, dass sich
meine Kundinnen und Kunden
bei mir einfach wohlfühlen“,
lädt Sureerat „Suri“ Phanruang
ein. Mit ihrem Team, einer Kosmetikerin
und einer medizinischen
Fußpflegerin, bietet sie in
fünf Behandlungsräumen eine
breite Palette an Wohfühl- und
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Behandlungen, Maniküre und
Pediküre inklusive Nagelmodellage
mit Shell-Lack, bis hin
zur Wimpernverlängerung und
Haarentfernung. Ab November
erweitert Phanruang ihr Portfolio
mit einem Angebot an Permanent
Make-Up.
Die Mutter einer 13-jährigen
Tochter hat ihre Ausbildung
zur staatlich anerkannten Kosmetikerin
2014 abgeschlossen.
Reichlich Praxiserfahrung
sammelte sie in den Wellness-
Bereichen der Hotels Upstalsboom
in Varel und Leuchtfeuer
in Horumersiel. 2018 fasste sie
den Entschluss, sich selbstständig
zu machen – und empfing
2019 die ersten Kundinnen in
einem kleinen Studio in ihrer
Wohnung.
Nachdem die Corona-Pandemie
die Kosmetik-Branche zunächst
lahmgelegt hatte, wuchs
ihr Kundenstamm mit den Lockerungen
in der Folgezeit stetig
an. „Ich habe mittlerweile
viel zu tun – und finde es immer
so schade, wenn ich Kunden vertrösten
muss“, sagt die 42-jährige
Rastederin. So entstand die
Idee, das Studio zu vergrößern.
In den neuen Räumlichkeiten,
die speziell für die unterschiedlichen
Anforderungen
eingerichtet sind, kann sie
nun mit ihren zwei Mitarbeiterinnen
eine große Bandbreite
an Behandlungen anbieten.
Besonders stolz ist sie auf
ihre Ausstattung mit Aquapure-
und Diodenlaser-Geräten:
Sureerat Phanruang und ihr Team bieten im neuen Salon in der
Oldenburger Straße 235 eine breite Palette von Schönheitsbehandlungen
an | Fotos: Dägling
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6. Oktober 2022 ANZEIGENSONDERSEITE / KUNST UND KULTUR
n 53
hat am 1. Oktober ihren neuen Salon in
„Der Diodenlaser zur dauerhaften
Haarentfernung ist für
alle Haartypen geeignet“, erklärt
sie. „Den Aquapure nut-
Suri Kosmetik
ze ich zur Gesichtspflege und
Behandlung von Hautunreinheiten.“
Beide Geräte stammen
von SHR Germany, einem
der weltweit führenden Hersteller
für kosmetische Geräte.
Gastfreundlichkeit steht für
Suri Phangruang weiterhin an
erster Stelle. „Bei mir kann man
sich einfach etwas Gutes gönnen
und dem Alltag für eine
Weile entfliehen.“
Suri Kosmetik ist montags bis
freitags von 9 bis18 Uhr geöffnet.
Terminanfragen werden
gerne telefonisch unter 04402 /
9199446 oder 0173 / 6604073
angekommen. Termine sind
nach Abprache auch außerhalb
der Öffnungszeiten möglich. n
Musik, Wein & Tapas
Der Kunst- und Kulturkreis Rastede lädt am 5. November zu
Kultur & Genuss ein
rr/ak | „Nach der erfolgreichen
ersten Ausgabe von Kultur
& Genuss wird es am 5. November
eine weitere Auflage
dieser tollen Veranstaltung geben“,
teilt Gunter Zinkgraf vom
Kunst- und Kulturkreis Rastede
(KKR) mit.
Wieder bietet die Weinhandlung
Veritas in Neusüdende
die Kulisse für einen besonderen
Abend, diesmal mit spanischem
Lebensgefühl und in
mediterraner Atmosphäre. „Erleben
Sie einen Abend mit spanischer
Musik, Gitarre, Kastagnetten
und wunderbaren Kleidern,
mit sonnigen Rhythmen,
feuriger Musik und entspanntem
Urlaubsflair. Dies natürlich
gepaart mit leckeren Tapas und
einem guten Wein“, heißt es im
Programmheft des KKR. Beginn
der Veranstaltung ist 19.30 Uhr,
Einlass ist ab 19 Uhr. Das Essen
sowie die Getränke sind im
Eintrittspreis enthalten. Dieser
beträgt für Mitglieder des
KKR 25 Euro, Nichtmitglieder
zahlen 30 Euro. Karten können
im Vorverkauf in der Buchhandlung
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Rosel Renken, Oldenburger
Straße 247, sowie in der Weinhandlung
Veritas, Metjendorfer
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sind unter www.kkrrastede.de
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n SPORT
54
„Mamoma“ spendet Trikots
Loyer Fußballjugend von Rentnerin neu eingekleidet
Von Anna Papenroth | Loy/
Barghorn. Maria Polloks Enkelkinder
spielen Fußball im SV
Loy. Ihr Sohn Jan-Peter Pollok ist
der 2. Vorsitzende des Vereins
und trainiert auch selbst eine
Mannschaft. Im fußballbegeisterten
Familienkreis hörte die
Rentnerin, dass das Nachwuchsteam
neue Trikots braucht. Doch
es sei schwierig, Sponsoren zu
finden, die die Kosten übernehmen.
Die sportverliebte Oma
freut sich seit geraumer Zeit darüber,
dass ihre Enkelkinder mit
viel Spaß im Training und bei
den Spielen dabei sind und nie
einen Termin versäumen. Daher
beschloss sie spontan, von ihrer
– wenn auch nicht üppigen
– Rente, den Jugendlichen die
notwendige Sportbekleidung zu
kaufen. Ihre Entscheidung teilte
sie ihrem Sohn Jan-Peter mit,
der die Trikots daraufhin besorgte.
Die T-Shirts tragen alle
den Schriftzug „MAMOMA“ (ein
Mix aus Mama und Oma). Zur
6. Oktober 2022
Gruppenaufstellung für den Fotografen
kam auch Maria Pollok
selbst – und zwar in ihrem eigenen
Trikot. Es hat die Nummer
12. | Foto: SV Loy n
Lauftag in Hahn-Lehmden gut angenommen
37 Sportlerinnen und Sportler erhielten Urkunden
rr | Mitte September hat der
TuS Lehmden mit großem Erfolg
seine 1. Lauf- und Walking-
Aktion durchgeführt. Insgesamt
37 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer verschiedener Leistungs-
und Altersgruppen hatten
sich angemeldet. Trotz der
an diesem Tag herrschenden
widrigen Wetterverhältnisse
nutzten die Sportlerinnen und
Sportler die Möglichkeit, das
Lauf- oder Walkingabzeichen
zu erwerben. Vor dem eigentlich
Lauf- bzw. Walkingstart gab
es ein kleines Aufwärmtraining
für alle. Um Punkt 10 Uhr fiel
dann der Startschuss, und bei
flotter Musik liefen die Sportlerinnen
und Sportler ihre Runden
im Stadion. Nach Abschluss
des sportlichen Teils gab es für
alle Aktiven eine Urkunde. Und
zur Stärkung bot der TuS Lehmden
die Möglichkeit, bei Bratwurst
und Getränken den Vormittag
ausklingen zu lassen. |
Foto: privat
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6. Oktober 2022 SPORT
n 55
Plakettenwettbewerb mit großer Beteiligung
Rasteder Schützenvereine trafen sich in der Schießsporthalle Leuchtenburg
rr/ak | Leuchtenburg. In diesem
Jahr konnte der traditionelle
Plakettenwettbewerb
in der Schießsporthalle des
Schützenvereins Leuchtenburg
wieder durchgeführt werden.
57 Schützinnen und Schützen
der befreundeten Vereine
Neusüdende, Nethen und
Leuchtenburg trafen sich, um
sich in den Disziplinen Auflage
und Freihand zu messen. Es
wurden jeweils zehn Schuss zur
Wertung abgegeben, Zuschauer
und Teilnehmer konnten die
einzelnen Schussergebnisse auf
Monitoren verfolgen.
Plakettensieger in der Disziplin
Auflage wurden die
Schüzzinnen und Schützen aus
Leuchtenburg (982 Ringe) vor
Neusüdende (976) und Nethen
(963). Die Leuchtenburger wurde
ebenfalls Plakettensieger in
der Disziplin Freihand (470 Ringe)
vor Neusüdende (427) und
Nethen (419).
Tagesbeste in der Disziplin
Auflage und Freihand wurden
für Leuchtenburg Die-
Übergabe der Plakettentafeln durch die Organisatoren Hans-Gerd Haake (r.) und Martin Bahlmann
| Foto: Wilfried Kellner
ter Martens (100 Ringe) und
Maret Röben (96 Ringe), für
Nethen Heiko Rogge (100)
und Christian Dünne (87), für
Neusüdende Manfred Martens,
Werner Wulf, Monika Wulf
mit jeweils 100 Ringen und
Rieke Nustede (94 Ringe).
Nach Beendigung des Wettkampfes
wurden die Plakettentafeln
an die Sieger zum Ergänzen
der neuen Plaketten übergeben.
Mit einem gemütlichen
Beisammensein klang der Tag
aus.
n
IMPRESSUM
rasteder rundschau
Herausgeber: „HUNO“ Verlag GmbH, ISSN 0944-6257
Oldenburger Str. 265, 26180 Rastede · www.rasteder-rundschau.de
E-Mail Redaktion: rasteder.rundschau@ewetel.net
E-Mail Anzeigen: anzeigen.rundschau@ewetel. net
Geschäftsführer: Dirk Hillmer
Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Britta Lübbers,
Tel. 04402/911014
Verantwortlich für den Anzeigenteil:
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Satz und Herstellung: „HUNO“ Verlag GmbH
Druck: Boyens MediaPRINT GmbH & Co. KG, 25746 Heide
Verteilung: Helmut Carstens, Tel. 04402/2573
Für unverlangt eingesandte Manu skripte, Fotos und Bücher wird keine
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Urheberrechte für Texte, Fotos, Anzeigen und Gestaltung liegen beim Anzeigenkunden
und der rasteder rundschau.
Nachdruck nur nach ausdrücklicher Genehmigung beider Parteien.
Mit vollem Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung
der Redaktion wieder.
Die mit Namenskürzeln gekennzeichneten Texte wurden von folgenden
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