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nKUNST UND KULTUR

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Coole Krimis in der Meyerei

Vier Genre-Profis bieten spannende Unterhaltung bei der ersten Rasteder Kriminacht

Von Britta Lübbers | Im vergangenen

Jahr hatte das Theater

Orlando erstmals „Eine

Weihnachtserinnerung“ des

amerikanischen Autors Truman

Capote als szenische Lesung inszeniert.

Theatermacherin Sylvia

Meinung hatte sich in die

berührende Geschichte verliebt,

die jahrzehntealt ist und doch

nichts von ihrer Magie verloren

hat. Es war der zweite Corona-

Winter in Folge, Kulturschaffende

mussten kreativ sein, wollten

sie ihre Bühnen bespielen.

Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen

verhinderten vielfach

das übliche Programm.

Von Britta Lübbers | Premiere

in Rastede: Mitte September

fand in der Meyererei in

Kleibrok die erste Rasteder Kriminacht

statt. Im Rahmen der

Reihe „Rasteder Lesestunden“

hatte die Residenzort Rastede

GmbH vier Genre-Profis engagiert.

Anja Marschall, Jan-Christoph

Nüse, Andreas Heineke und

Moses Wolff sind renommierte

Krimiautoren und hatten jeweils

ihren aktuellen Roman dabei.

Die inhaltliche Bandbreite

war groß. Anja Marschall (Tod

in der Speicherstadt) trug Kommissar

Hauke Sötje auf, im Hamburg

des ausgehenden 19. Jahrhunderts

zu ermitteln. Jan Christoph

Nüse (Vier Tage im Juni)

verbreitete Spannung mit Auszügen

aus seinem Politthriller.

Andreas Heineke (Fälschung à

la Provence) ließ in Frankreich

eine Kunsthistorikerin sterben

und Moses Wolff (Monaco Mortale)

schickte seinen Privatdetektiv

Hans Josef Strauß im

München der 1960er Jahre auf

eine unkonventionelle Tätersuche.

Der besondere Reiz der Veranstaltung:

Es handelte sich

weniger um eine klassische

Lesung als vielmehr um einen

mehrstimmigen Dialog der

drei Autoren und der einen Autorin.

Auch das Publikum ließ

sich gerne einbeziehen in das

anregende Gespräch, das in

der im Frühjahr eröffneten Meyerei

den passenden Rahmen

fand. Der mondäne Tresen neben

dem Eingang war leuchtend

rot illuminiert – kein Zufall,

wie Britta Lottmann von

der RR GmbH erklärte. „Die Farbe

haben wir uns gewünscht“,

lächelte sie. Rot wie Blut, dazu

farblich passend ein guter Bordeaux

oder eine Bloody Mary zu

den Snacks, die in der Pause gereicht

wurden – cooler kann Krimi

kaum sein.

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Auch das Theater Orlando ließ

sich für die Weihnachtsgeschichte

etwas einfallen, platzierte

das Publikum so, dass

es zuhören konnte, aber nicht

gedrängt saß. Die eigens ausgesuchte

Illumination für den

Palaisgarten und die von der

Oldenburger Künstlerin Marina

Ruhl komponierte Musik zauberten

zusätzlich Stimmung in

das ohnehin stimmungsvolle

Ambiente. „Die Besucher waren

sehr angetan, wir haben so

tolle Rückmeldungen erhalten“,

freut sich Sylvia Meining. Nun

soll die Lesung ein zweites Mal

stattfinden, und auch diesmal

6. Oktober 2022

Tatort Meyerei: Zum literarischen Krimi-Quartett trafen sich Andreas

Heineke (2.v.l.), Moses Wolff, Anja Marschall und Jan-Christoph

Nüse. Bürgermeister Lars Krause (l.) hatte die Lesung mit

einem Grußwort eröffnet. Mit dabei waren auch Britta Lottmann

(2.v.r.) und Jana Rammelmann von der Residenzort Rastede GmbH

| Foto: Lübbers

Wieder Weihnachtserinnerung im Palais

Theater Orlando präsentiert erneut Truman Capotes stimmungsvolle Erzählung als szenische Lesung

war zunächst nicht klar, ob alles

läuft wie gewünscht. Aufgrund

der Energie-Einsparauflagen

in öffentlichen Gebäuden hätte

das Projekt kippen können.

Hätte die Gemeinde entschieden,

das Palais zu schließen,

wäre die Lesung ausgefallen.

So aber zieht die Geschichte

in die obere Etage. Denn hier

ist die Dauerausstellung untergebracht,

und die Temperatur

darf nicht unter 18 Grad fallen.

Also wird moderat geheizt,

das Haus kann genutzt werden

und die Lesung stattfinden.

In „Eine Weihnachtserinnerung“

erzählt Truman Capote von der

Freundschaft zwischen einem

siebenjährigen, elternlosen Jungen

und einer älteren Verwandten

mit einem kindlich-sanften

Herzen. Noch als Erwachsener

erinnert sich der Junge von

einst wehmütig an die Zeit der

einfachen Genüsse, der Wärme

und Zuneigung zurück.

Vom 25. bis zum 27. November

gibt es täglich Aufführungen

(19 Uhr); am 24. November

findet die Lesung um 17

Uhr statt. Im Dezember geht es

weiter, und zwar am 2., 3., 4, 10.,

11., 16., 17., 18 und 23. Dezember

(19 Uhr).

www.theater-orlando.de.

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