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6. Oktober 2022 DIES UND DAS
n 33
Jugendliche machen Kommunalpolitik
Politik-Planspiel „Pimp Your Town!“ lässt Schülerinnen und Schüler Beteiligung an demokratischen Prozessen erfahren
Von Kathrin Janout | „Es
bleibt beim Handyverbot in
der KGS Rastede“, schloss Vorsitzender
Tim Kammer den Tagesordnungspunkt
im Schulausschuss.
Mit großer Mehrheit
war soeben der Antrag der
Fraktion „Avengers“ abgelehnt
worden. Es sei wissenschaftlich
bewiesen, dass Handynutzung
die Konzentration beeinträchtige,
hatte die „Grüne
Wirtschaftsfraktion“ gegen den
Antrag argumentiert. „Manche
haben vielleicht gar kein Handy
und gehören dann nicht
dazu“, mahnte auch die „Banana
Gang“.
Der Schulausschuss war nur
einer von drei Ausschüssen,
die an diesem Vormittag in
der KGS Rastede ihre Sitzungen
abhielten. Im Rahmen des
Politik-Planspiels „Pimp Your
Town!“ waren zuvor Fraktionen
gebildet worden, in denen
Schülerinnen und Schüler ihre
Verbesserungsideen zu Anträgen
formulierten. In fiktiven
Wer ist dafür? Im Schulausschuss wurde über viele Anträge der Schülerfraktionen abgestimmt |
Foto: Janout
Ausschusssitzungen wurden
diese anschließend diskutiert.
Nach anfänglichem Gekichere
liefen die Beratungen besonders
im Schulausschuss mit
viel Ernsthaftigkeit und gut
überlegten Argumenten. Unter
der Leitung eines echten Politikers
– in diesem Fall Tim Kammer,
der für die CDU im Rasteder
Gemeinderat sitzt – wurden
die Meinungen vorgetragen.
Viele Punkte standen auf
der Tagesordnung, unter anderem
auch ein Kompetenztest
für Lehrer, eine bessere Busverbindung
zur dritten Stunde
oder ein öffentlich nutzbarer
Sportplatz. Am zweiten Tag des
Politik-Planspiels diskutierten
die Jugendlichen erneut in ihren
Fraktionen, um in der folgenden
fiktiven Ratssitzung
abschließend über die Anträge
abstimmen zu können.
Mehr als 200 Schülerinnen
und Schüler des neunten Jahrgangs
schlüpften an diesen
Tagen in zwei Durchgängen
des Planspiels in die Rolle der
Kommunalpolitik. Die 14- bis
15-Jährigen wurden dabei von
Bürgermeister Lars Krause, der
Gemeindeverwaltung und der
Kommunalpolitik unterstützt.
So nahmen sich elf Politikerinnen
und Politiker des Gemeinderats
Zeit, um den Jugendlichen
politische Abläufe zu erklären,
über ihre eigene Motivation
zu berichten und aktive
Rollen im Planspiel zu übernehmen.
Hildegard Varelmann, didaktische
Leiterin an der KGS, war
sehr zufrieden mit dem Verlauf
des Projekts. „Die Schülerinnen
und Schüler nehmen
wahrscheinlich mehr mit als in
so mancher theoretischen Politikstunde“,
sagte sie. Aber auch
die Politikerinnen und Politiker
bekämen ein Gespür für die
Jugendlichen und deren Ideen
und Vorstellungen. „Es fanden
Gespräche auf Augenhöhe
statt“, lobte Varelmann. „Und es
hat eine ganz andere Wirkung,
wenn zum Beispiel ein Schüler
von einem Politiker gesagt bekommt,
dass er gut argumentieren
kann, als wenn es eine Lehrkraft
sagt.“
„Pimp Your Town!“ war der
erste Schritt des Demokratieprojekts
„SARA“ (Solidarität –
Anerkennung – Respekt – Achtsamkeit),
das die Gleichstellungsbeauftragte
Anke Wilken
ins Leben gerufen hat. Über
eine Laufzeit von 18 Monaten
soll unter Einbindung von Politik,
Verwaltung und junger Generation
ein nachhaltiges Jugendbeteiligungskonzept
für
die Gemeinde entwickelt und
etabliert werden.
„Pimp Your Town!“ wurde
vom Verein Politik zum Anfassen
begleitet. Die Verwaltung
war ebenfalls zufrieden
mit dem Projektauftakt. „Die
Jugendlichen haben begeistert
mitgemacht“, freute sich
Gemeindesprecher Ralf Kobbe.
„Sie haben sich richtig in das
Projekt eingearbeitet und tolle
Ideen entwickelt.“ Auch die Politik
habe ihre Aufgabe gut umgesetzt
und den Schülerinnen
und Schülern die Kommunalpolitik
verständlich gemacht.
Ein weiterer Durchlauf von
„Pimp Your Town!“ ist für Februar
in Planung. Dann soll auch
die Schule am Voßbarg teilnehmen.
Das Projekt SARA aber
geht schon in wenigen Wochen
in die zweite Phase. Die Zukunftswerkstatt
am 15. Oktober,
13 bis 17 Uhr im Akademiehotel
Rastede, Oldenburger Straße
118, steht dann allen Rasteder
Jugendlichen im Alter zwischen
zwölf und 17 Jahren offen. n
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