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6. Oktober 2022 KUNST UND KULTUR

n 51

Kopfkino mit dynamischen Geschichten

Spielerisch und fast streng, farbig und schwarzweiß: Die Tuschemalerei von Ingrid Freihold und die Holzschnitte von Ida

Oelke ergänzen sich hervorragend. Der kreative Dialog der beiden Künstlerinnen wurde im September im Palais Rastede

eröffnet und ist noch bis zum 30. Oktober zu sehen.

„Streifzüge in Tusche und Holz“ ist die Ausstellung mit Werken von

Ida Oelke (r.) und Ingrid Freihold im Palais Rastede überschrieben

Viola Tallowitz-Scharf hielt die Einführung und erklärte auch die

Arbeitsweise der beiden Künstlerinnen | Fotos: Lübbers

Von Britta Lübbers | „Fashion“

heißt ein in Beige- und

Grüntönen gehaltener Farbholzschnitt

von Ida Oelke. Ihre

Menschen wirken retro, Frisuren

und Kleider lassen an die

Mode der 1920er Jahre denken.

Eine kühle Eleganz geht von

dem Bild aus – und diese Atmosphäre

wiederum erinnert

an eine aktuelle Fashion-Week

in Mailand oder Madrid. An der

Wand gegenüber ist die Tuschezeichnung

„Immer zwei“ von Ingrid

Freihold ausgestellt. Auf

einer schwarzen Welle surfen

zwei knallrote Strichfiguren.

Ihre Bewegungen sind anmutig,

fließend. Geht das zusammen?

Die Präzision des Holzschnitts

und das Verspielte der

Tuschemalerei? Ja, bei Ida Oelke

und Ingrid Freihold passt es

hervorragend. Die beiden Frauen

aus Ostfriesland haben sich

über ihre Kunst kennengelernt.

Auch privat stimme die Chemie,

sagen sie und stellen jetzt

immer häufiger gemeinsam

aus. Ihr Dialog ist aufregend

und stimmig, fast könnte man

meinen, sie teilten sich ein Atelier.

Aber jede arbeitet in ihrem

eigenen Kosmos. Ihre Kunst

funktioniert natürlich auch für

sich, in der Gemeinsamkeit erhält

sie jedoch eine zusätzliche

Dynamik.

„Dies ist eine unglaublich

spannungsgeladene Präsentation“,

sagte auch der Vorsitzende

des Kunst- und Kulturkreises

Rastede (KKR), Siegfried

Chmielewski, anlässlich

der Eröffnung der vom KKR

organisierten Schau. Ausdrücklich

dankte er Annette

Jungclaus und ihrem Arbeitskreis,

ohne deren Einsatz

die Ausstellung nicht hätte

realisiert werden können.

„Die Bilder von Ida Oelke und

Ingrid Freihold sind Kopfkino,

sie erzählen Geschichten“, befand

die Kunsthistorikerin Viola

Tallowitz-Scharf von der

Kunstschule Papenburg in ihrer

Einführung. „Aber wie erzielen

sie eine solche Wirkung?“

Die Fachfrau gab die Antwort,

indem sie die Arbeitsweise der

zwei schilderte.

Ingrid Freihold spielt mit

Linienführung und Farbe. Ihr

Hauptwerkzeug ist der chinesische

Malpinsel. Sie legt den

tuschegetränkten Pinsel quer

an und dreht ihn in einem

Schwung. Wie sich die Farbe

dann auf dem Papier verteilt,

das kann sie nur bedingt beeinflussen.

Anders ist es bei

ihren Figuren. Die zeichnet

sie mit einer Rohrfeder und

roter Tusche. Und ja, wer hinsieht,

der sieht Geschichten.

Ida Oelke wiederum nutzt

Schnitzmesser und Hohleisen,

Druckstock und Farbe, aber

auch Tapetenreste und Notenblätter.

Jeder ihrer Holzschnitte

sei ein Unikat, unterstrich Viola

Tallowitz-Scharf. Jeder weiche

ein wenig vom anderen ab. Wie

genau, das stelle sich erst am

Ende des Verfahrens heraus.

„Beide Künstlerinnen lassen

sich überraschen“, fasste die

Kunsthistorikerin zusammen.

Manche der gezeigten Motive

wirkten zeitlos, andere wie

ein Mix aus Vergangenheit und

Gegenwart. Ob Mode oder Konsum,

Zeitverlust oder Zeit zum

Innehalten: Viola Tallowitz-

Scharf entdeckte viele Themen

in den ausgestellten Werken.

Ob ihr Eindruck immer stimmt?

„Wer weiß“, gab sie zu bedenken.

„Schließlich sind alle Bilder

frei interpretierbar.“ In einem

war sie sich aber sicher:

„Für beide Künstlerinnen ist

die Kunst ein Muss.“ n

REDAKTIONSSCHLUSS

für die kommende Ausgabe

ist der

13. Oktober

rasteder

rundschau

Fred Janßen

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