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n KOMMUNALES

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Weitere Flächen für Windenergie frei

Standortpotenzialstudie für Windenergie im Klimaschutzausschuss vorgestellt

Von Kathrin Janout | Flächen

in Liethe, Wapeldorf, Lehmdermoor,

im Hankhauser Moor und

im Ipweger Moor wären für die

Errichtung von Windenergieanlagen

geeignet. Das ist das Ergebnis

der aktualisierten Standortpotenzialstudie

für Windenergie

in der Gemeinde Rastede.

Hannes Korte vom Planungsbüro

Diekmann, Mosebach

und Partner stellte die Studie

Mitte September dem Ausschuss

für Klima- und Umweltschutz in

der Neuen Aula vor.

Hintergrund für die erneute

Betrachtung ist eine Gesetzesänderung,

die besagt, dass

bis 2027 das Land Niedersachsen

1,7 Prozent der Flächen potenziell

für Windenergie vorhalten

muss. Bis 2032 sollen

es 2,2 Prozent sein. Jede Kommune

werde dazu ihren Beitrag

leisten müssen, hieß es in

der öffentlichen Sitzung. „Die

Gemeinde möchte agieren und

nicht reagieren“, betonte Bürgermeister

Lars Krause. Deshalb

habe man schon jetzt den

Auftrag für die Studie erteilt.

Oberstes Ziel sei die Bündelung

von Anlagen an wenigen Standorten,

um eine sogenannte Verspargelung

der Landschaft zu

verhindern, so Krause.

Die genauen Prozentzahlen

des Flächenbeitragswerts für

den Landkreis Ammerland werde

es voraussichtlich erst im

kommenden Frühjahr geben,

wusste Hannes Korte. Bei Erstellung

der Studie habe man

sich deshalb an den Zahlen für

das Land Niedersachsen orientiert.

Um geeignete Standorte

in der Gemeinde herauszufiltern,

wurden im ersten Arbeitsschritt

harte und weiche Tabuzonen

ausgeschlossen, erklärte

er. „Unter harten Tabuzonen

sind Flächen zu verstehen, die

aus rechtlichen oder tatsächlichen

Gründen nicht für eine

Windenergienutzung zur Verfügung

stehen.“ Um Siedlungsbereiche

mit Wohnnutzung beispielsweise

müsse ein Abstand

von zweifacher Anlagenhöhe,

also 400 Metern eingehalten

werden. Ebenso um Einzelhäuser

im Außenbereich. Auch Autobahnen,

Bundes-, Landes- und

Kreisstraßen plus eine jeweilige

Anbauverbotszone ebenso

wie Naturschutzgebiete seien

ausgeschlossen. Die weichen

Tabuzonen könne man hingegen

im Einzelnen betrachten.

Dies seien Bereiche, die aufgrund

kommunaler Willensbildung

oder planerischer Zielsetzung

der Kommune für Windenergienutzung

nicht von vornherein

zur Verfügung stehen

sollten, so Korte. Wald, Vogelschutzgebiete,

Gewerbe- und

Industriegebiete zählten dazu.

Auch Landschaftsschutzgebiete

gehörten auf diese Liste, allerdings

seien diese mit Inkrafttreten

des Windenergieflächenbedarfsgesetzes

(WindBG) ab Februar

2023 bis zum Erreichen

des Flächenbeitragswertes für

Windenergieanlagen geöffnet.

Dieses Vorgehen ermöglichte

den Planern, Suchräume herauszufiltern:

Neben den Bestandsflächen

in Liethe, Wapeldorf

und Lehmdermoor ergaben

sich Bereiche im Hankhauser

Moor und im Ipweger Moor –

insgesamt 460 Hektar. Zurzeit

erreicht die Gemeinde Rastede

mit den Bestandsflächen einen

Flächenbeitragswert von 0,56

Prozent, rechnete Korte vor.

„Das reicht nicht.“ Zähle man

aber beispielsweise die Fläche

des größten Suchraums, das Ipweger

Moor, dazu, komme man

auf 271 Hektar. „Das entspricht

2,19 Prozent.“ Damit komme

man dem Zielwert für Niedersachsen

2032 sehr nahe.

„Langfristiges Ziel der

Gemeinde ist, bis 2040 klimaneutral

zu werden“, betonte

Korte. Der Anteil der Erneuerbaren

Energien am Strombedarf

in Rastede liege zurzeit

bei rund 30 Prozent, davon seien

13 Prozent Solar, elf Prozent

Biomasse und 7,5 Prozent

Wind. „Zur Erreichung der Klimaschutzziele

ist ein massiver

Ausbau erneuerbarer Energien

erforderlich.“ Die Politik könne

dafür die Rahmenbedingungen

schaffen.

6. Oktober 2022

Windenergie soll helfen, Klimaziele zu erreichen | Foto: Kapels

Der Klimaschutzausschuss

nahm den Entwurf der Windpotenzialstudie

zur Kenntnis und

stimmte der Bereitstellung weiterer

Flächen zu.

„Jeder weiß um die Energiefrage

und wo wir mit der Umwelt

stehen“, sagte Monika Sager-Gertje

(SPD). „Ich finde es

richtig, das so zu machen.“ Es sei

extrem wichtig, auf diesem Gebiet

voranzuschreiten, betonte

auch Sabine Eyting (Grüne). „Die

Klimakrise und die Energiekrise

zwingen uns dazu.“ Sie beantragte,

das avifaunistische Gutachten

auf die weichen Zonen um

die Suchräume auszudehnen,

um sich alle Optionen offenhalten

und im Verlauf des Verfahrens

im Einzelfall flexibler reagieren

zu können. Dem stimmte

auch Christian Meyer-Hullmann

(FDP) zu und betonte, wie

wichtig es sei, solche Planungen

rechtzeitig anzuschieben.

Gemäß Beschluss geht das Verfahren

nun in die öffentliche Beteiligung.

Tim Kammer schlug

vor, zusätzlich „einen informativen

Nachmittag“ zu veranstalten,

bei dem Bürgerinnen und

Bürger Fragen stellen und Anregungen

geben könnten. „Wir haben

die Natur, die Tiere und wir

haben auch den Menschen“, so

Kammer. „Das alles müssen wir

in Einklang bringen. Das ist unsere

große Aufgabe.“ n

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