narrenspiegel_2017_2018
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6 x 11 Jahre<br />
Karnevalsfreunde der<br />
katholischen Jugend<br />
Karneval im KakaJu-Dreiklang:<br />
feiern - spenden - helfen<br />
Am Anfang war ein Satz – und der stammte auch noch aus<br />
dem Mund eines Kölners: „Ist ja eigentlich schade, dass<br />
Ihr in Düsseldorf so was Schönes nicht zustande<br />
bringt!“ Es war 1952 bei Exerzitien am Totensonntag, dass<br />
eine fromm-züchtige Schar von Dekanatsjugendführern die<br />
Leviten gelesen bekam: Da gäbe es doch die „Kajuja“ in<br />
Köln, die überall ein beträchtlich-närrisches Aufsehen errege.<br />
„Nur schade, dass Ihr in Düsseldorf so was Schönes...“<br />
zu Urdenbach versammelten sich schließlich zur Adventszeit<br />
gläubige Jungnarren. Diese hielten lautstark Büttenreden,<br />
trällerten Parodien und selbst komponierte Schunkelliedchen<br />
zu haufenweise von Maria Kürten gebackenen<br />
Reibekuchen. Auf der Straße verharrten Passanten: „Sind<br />
die Kürtens denn jetzt alle bekloppt?“<br />
Musste man sich dergestalt von einem Seelenhirten belämmern<br />
lassen, dazu noch von einem umfänglich-leibhaftigen<br />
Kölner? Düsseldorfs Stadtjugendführer Josef Kürten war<br />
außer sich, ging aber alsbald in sich und beschloss: „Wäre<br />
doch gelacht, machen eben auch wir eine Karnevalssitzung!“<br />
Gesagt, getan: Der Robert-Schumann-Saal wurde<br />
für den 6. Februar 1953 angemietet, 620 Karten wurden<br />
hurtig gedruckt, selbige im Nu für je 1,50 Mark das Stück<br />
verkauft. Geschafft! Helau! Blieb nur das Problem mit dem<br />
Programm. Man hatte keins! Da half dann nur eine Bittprozession<br />
zur „Kajuja“ nach Köln, die in angewandt christlicher<br />
Nächstenliebe den Düsseldorfer Jungnarren aushalf.<br />
1954 aber kam alles anders: Man nannte sich „jungkatholischer<br />
Untersuchungsausschuss zur Bekämpfung<br />
antikarnevalistischer Umtriebe im katholischen<br />
Raum“, mietete gleich für zwei Veranstaltungen den Robert-Schumann-Saal<br />
an, druckte 1.500 Karten und engagierte<br />
für Gotteslohn eine Polizeikapelle. In einem Rohbau<br />
1978 Josef Kürten<br />
1978 Oxenfort Schwestern<br />
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