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Michaela Druckenthaner<br />
ist und darum bedacht werden muss. Der Philosoph<br />
Descartes sah im Zweifel geradezu ein Kennzeichen<br />
des denkenden Menschen: „Was bin ich? Ein denkendes<br />
Wesen. Was ist das? Ein Wesen, welches<br />
zweifelt, einsieht, bejaht, verneint, will, nicht will,<br />
auch einbildet und empfindet.“ Im Gespräch mit<br />
den Kindern sind nicht die „richtigen Antworten“<br />
wesentlich, sondern Offenheit den Fragen gegenüber:<br />
„Da muss ich erst darüber nachdenken“ und<br />
komm beim nächsten Mal darauf zurück. Rückfragen<br />
helfen miteinander ins Gespräch zu kommen<br />
und die Einsichten der Mädchen und Buben wertzuschätzen:<br />
„Wie siehst denn du das?“ „Was glaubst<br />
denn du?“<br />
Du bist den Kindern Beispiel! So wie du dein<br />
ChristIn-Sein lebst, so bist du ihnen ein wichtiges<br />
Vorbild. So wie du deine Werte im Alltag lebst, wie<br />
du singst, wie du lachst, wie du betest, wie du zweifelst,<br />
wie du liebevoll mit den Mädchen und Buben<br />
umgehst – all das erzählt den Kindern von deiner<br />
Hoffnung, deinem Vertrauen ins Leben und von<br />
Gott.<br />
Kinder müssen sich im Gottesdienst angesprochen fühlen! Mit zumindest<br />
einem Element, das sie persönlich mit einbezieht und das in jeder<br />
Gemeindefeier fixer Bestandteil ist, bei der Kinder da sind, erhalten<br />
sie einen fixen Platz in der Feiergemeinde. Das kann zum Beispiel<br />
ein Kinderkreis beim Vater unser um den Altar sein oder ein Lied, das<br />
sie kennen und mögen … Lass dich inspirieren von den Kindern, wenn<br />
es heißt: Das geht nicht! Sie würden fragen: Warum?<br />
Setz dich ein für die Kinder in der Welt! Jungschar hört nicht<br />
an der Pfarr- oder Ortsgrenze auf – jedeR gehört zu einem großem<br />
Ganzen der Kirche und der Welt und ist auch mitverantwortlich, dass<br />
Menschlichkeit, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung verwirklicht<br />
werden.<br />
„Warum redest du mit Gott?“ fragt unser Sohn weiter. Weil mir dann<br />
bewusst wird, was wirklich wichtig ist im Leben. Zum Beispiel, dass<br />
ich dich so sehr liebe und will, dass du in einer Welt groß wirst, wo<br />
sich die Menschen respektieren und gut miteinander umgehen. Wo<br />
die Gummibärchen geteilt werden, auch wenn ihr nicht beste Freunde<br />
seid. In einer Welt, die gut ist und schön… „Was heißt respektieren?“<br />
„Warum?“ „Wie?“…<br />
Setz dich ein für die Kinder in der Pfarre! Kinder<br />
sind genauso wertvolle Gemeindemitglieder<br />
wie alle Erwachsenen auch. Sie sollen nicht bloß<br />
„ausgehalten“ oder geduldet werden, sondern sich<br />
willkommen und beteiligt wissen. Dazu braucht es<br />
kindgerecht gestaltete Räume, Veranstaltungszeiten,<br />
die zum Tagesablauf der Kinder passen, Materialien<br />
und Methoden, die Kinder anregen und ihren<br />
spielerischen Ausdruck fördern – auch im Gottesdienst.<br />
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