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Stefanie Wiesinger<br />
voll.dabei<br />
„So sollt ihr beten“(Mt 6,9) Beten mit Kindern<br />
Gebetskette<br />
vier große Holzperlen pro Kind,<br />
dicker roter Faden oder Lederschnur,<br />
wasserfeste Stifte<br />
„Gebetsketten“ kommen in vielen Religionen vor und helfen den<br />
Menschen das Gebet zu strukturieren und die Gedanken beim Gespräch<br />
mit Gott nicht abschweifen zu lassen. (mehr Infos dazu hier)<br />
Die Holzperlen werden auf den Faden aufgefädelt und von den Kindern<br />
bemalt<br />
• mit einem lächelnden Gesicht für den Dank<br />
• mit einem traurigen Gesicht für die Dinge,<br />
die uns Kummer bereiten<br />
• mit einem Fragezeichen für eine/n Bitte/Wunsch an Gott<br />
• ohne Bemalung für Geheimnisse,<br />
denn nicht alles muss gesagt werden<br />
• eventuell weitere Perlen …<br />
Besprich mit den Kindern den Aufbau von Gebeten oder lass sie<br />
selbst überlegen, wofür die einzelnen Perlen stehen.<br />
Beten lernt man nur durch beten, daher ist es auch wichtig mit der<br />
Kette zu beten. Dazu bildet ihr einen Kreis, alle halten ihre Kette in<br />
der Hand. Sprecht darüber, was ihr Schönes erlebt habt. Die Kinder<br />
können nun „danke“ für das sagen, was ihnen Gutes widerfahren ist.<br />
Beispiel: „Danke, lieber Gott, dass wir heute beisammen sind …“ Dabei<br />
kann jedes Kind seine entsprechende Kugel anfassen. So geht ihr<br />
Kugel für Kugel die Kette durch. Auch die ausgesprochenen und unausgesprochenen<br />
Wünsche haben ihren Platz in der Gemeinschaft.<br />
Als gemeinsamer Abschluss kann noch ein Lied gesungen werden.<br />
Vorschlag: „Herr, wir bitten komm uns segne uns“<br />
Die Kinder nehmen mit der Gebetskette eine „greifbare“ und sichtbare<br />
Erinnerung mit, dass sie überall mit Gott sprechen können.<br />
Tipp: Die Kette kann auch als Armband gestaltet werden (Größe der<br />
Perlen beachten) und begleitet so durch den Alltag.<br />
Das Gebet nimmt im Leben Jesu eine zentrale<br />
Stelle ein, ist es doch die Kommunikation zwischen<br />
ihm und dem Vater. So ist es mehr als verständlich,<br />
dass die Hinweise zum richtigen Beten<br />
und das „Vater Unser“ unmittelbar auf Jesu<br />
zentrale Botschaft – die Bergpredigt – folgen.<br />
Zwei Haltungen sind es, die das Gespräch mit<br />
Gott begleiten sollen (Mt 6, 5-8).<br />
• Ruhe und Innerlichkeit statt Selbstdarstellung<br />
und Öffentlichkeit: Gebet ist nicht öffentliche<br />
Demonstration eigener Frömmigkeit, sondern<br />
der Ort, wo der Mensch mit Gott „eins“ wird.<br />
Gebet braucht keinen Show-Charakter, sondern<br />
die Offenheit zum Dialog mit Gott.<br />
• Inhalt statt „Plappern“: Es braucht nicht viele<br />
Worte, um mit Gott ins Gespräch zu kommen.<br />
Umso wichtiger aber ist es, mit Gott zu reden<br />
und nicht über ihn. Gebet braucht daher einen<br />
Raum des Vertrauens und der Ehrlichkeit.<br />
Im Vater Unser (Mt 6,9-6,15) zeigt uns Jesus dann<br />
beispielhaft, wie das gemeint ist. In klaren einfachen<br />
Sätzen verbindet es Himmel und Erde, Gott<br />
Vater mit dem/der BeterIn. Nach vertraulicher<br />
Anrede und Hinweis auf Gottes Wirken wendet<br />
sich das Gebet dem Menschen zu. Zur Sprache<br />
kommen die Grundbedürfnisse des Menschen<br />
(„unser tägliches Brot gib uns heute“ – zur Zeit<br />
Jesu und für viele Menschen bis heute keine<br />
Selbstverständlichkeit), die Schwächen menschlichen<br />
Handelns („vergib uns unser Schuld“) und<br />
die Bereitschaft zur Versöhnung als Grundbedingung<br />
gelingender Gemeinschaft („wie auch wir<br />
vergeben unseren Schuldigern); und es beinhaltet<br />
die Bitte um ein Leben in Frieden („erlöse uns<br />
von dem Bösen“). Mit dem Schluss-Lobpreis wendet<br />
sich der Blick wieder dem Himmel zu.<br />
So lässt sich auch eine Grundstruktur für christliches<br />
Beten ableiten:<br />
Teil des Gebets<br />
Anrede Gottes<br />
Handeln<br />
Gottes<br />
Anliegen<br />
Abschluss<br />
Zustimmung<br />
der Gemeinde<br />
Beispiel<br />
Guter Gott.<br />
Du willst, dass Frieden ist<br />
auf der Welt.<br />
Hilf uns, dass wir zusammenhalten<br />
und einander gut verstehen.<br />
So beten wir mit Jesus,<br />
unserem Freund und Bruder<br />
und dem Heiligen Geist.<br />
Amen.<br />
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