12.11.2018 Aufrufe

IEG-Forschungsprogramm 2012–2017

Umgang mit Differenz im Europa der Neuzeit: Ergebnisse und Impulse des IEG-Forschungsprogramms 2012–2017

Umgang mit Differenz im Europa der Neuzeit: Ergebnisse und Impulse des IEG-Forschungsprogramms 2012–2017

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

28<br />

Über den Forschungsbereich hinaus wirkt unter anderem die Mitarbeit von<br />

<strong>IEG</strong>-Forschenden im transnationalen Netzwerk »Engaging Europe in the Arab World:<br />

European missionaries and humanitarianism in the Middle East (1850–1970)«, das<br />

an der Universität Leiden koordiniert wird (2015–2018, Förderung: Nederlandse<br />

Organisatie voor Wetenschappelijk Onderzoek). Ähnliches leistet auf dem Feld<br />

der Entstehung und Entwicklung humanitärer Normen das internationale, an der<br />

Universität Warwick koordinierte Netzwerk »Rights, Duties and the Politics of<br />

Obligation: Socioeconomic Rights in History« (2015–2018, Förderung: Leverhulme<br />

Trust). Aus beiden Netzwerken gehen Sammelwerke hervor, an denen Forschende<br />

des <strong>IEG</strong> mitwirken.<br />

Dass Vorstellungen von Humanität und humanitäre Praktiken nicht losgelöst von<br />

religiösen Konzepten und Begründungsmustern betrachtet werden können, haben<br />

insbesondere die Forschungen zu Humanität in Mission und World Christianity<br />

deutlich gemacht. Hier wird zudem die Beziehung zwischen Konzeptionen von Humanität<br />

im engeren Sinne, der Definition des Menschen und des Menschlichen, und<br />

konkreten Praktiken herausgearbeitet. Das aus diesen Forschungen entwickelte<br />

Konzept der »Kontaktreligiosität« wird bereits international rezipiert und befördert<br />

den Dialog zwischen europäischen, afrikanischen und asiatischen Forschenden aus<br />

Geschichtswissenschaft und Theologie.<br />

Weiterführende Forschungsperspektiven hat der <strong>IEG</strong>-Forschungsbereich zudem<br />

durch die Analyse der Rolle der Medien aufgezeigt, insbesondere zur Verwendung<br />

von Text und Bild für humanitäre Mobilisierungsstrategien, Praktiken des grenzüberschreitenden<br />

Helfens und die Konstruktion von Einheits- und Differenzvorstellungen.<br />

Zum einen rücken frühe Formen einer professionellen humanitären und<br />

religiösen »Medienarbeit« in den Fokus. Aus dem Projekt zu »Menschenbildern« in<br />

Missionszeitschriften entstand ein Sammelband, der »Ordnungen von Vielfalt in der<br />

religiösen Publizistik um 1900« in den Blick nimmt (Becker/Stornig Hg. 2018). Der<br />

Forschungsbereich hat so die aktuelle Frage nach der Rolle von Massenmedien bei<br />

der Herstellung globaler Bezüge und sozialer Beziehungen um ein Genre erweitert,<br />

das im 19. Jahrhundert für die religiöse und säkulare Weltdeutung wachsender Personengruppen<br />

wichtig wurde. Zum anderen widmet sich ein weiterer Sammelband<br />

der zen tralen Rolle der Medien sowohl als Akteure wie als Bedeutungsträger im

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!