IEG-Forschungsprogramm 2012–2017
Umgang mit Differenz im Europa der Neuzeit: Ergebnisse und Impulse des IEG-Forschungsprogramms 2012–2017
Umgang mit Differenz im Europa der Neuzeit: Ergebnisse und Impulse des IEG-Forschungsprogramms 2012–2017
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1. Das <strong>Forschungsprogramm</strong><br />
1.1. Zielsetzungen<br />
Das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte<br />
(<strong>IEG</strong>) ist ein selbstständiges Forschungsinstitut.<br />
1950 gegründet, wird es seit 2012 von Bund und<br />
Ländern im Rahmen der Leibniz-Gemeinschaft<br />
gefördert.<br />
Das <strong>IEG</strong> erforscht die historischen Grundlagen<br />
Europas in der Neuzeit. Seine Forschungen werden<br />
interdisziplinär von der Abteilung für Abendländische<br />
Religionsgeschichte und der Abteilung für<br />
Universalgeschichte entwickelt. Die politische,<br />
gesellschaftliche und ideengeschichtliche Entwicklung<br />
Europas, das Verhältnis von Religion zu<br />
Politik und Gesellschaft sowie Europas Beziehungen<br />
zur weiteren Welt stehen im Zentrum dieser<br />
gemeinsamen Forschungen. Sie reichen epochenübergreifend<br />
vom Beginn der Neuzeit bis in die<br />
Zeitgeschichte. Europa wird in grenzüberschreitender<br />
Perspektive als ein Kommunikationsraum<br />
untersucht, dessen Binnen- und Außengrenzen<br />
durch vielfältige transkulturelle Prozesse immer<br />
wieder neu geprägt wurden. Zudem bietet das <strong>IEG</strong><br />
zentrale forschungsbasierte Serviceleistungen:<br />
Mit seinem internationalen Stipendien- und Gastwissenschaftlerprogramm<br />
fördert das Institut<br />
den wissenschaftlichen Nachwuchs und die internationale<br />
Vernetzung der historisch arbeitenden<br />
Wissenschaften. Die im Zuge der Forschungen des<br />
<strong>IEG</strong> – online und gedruckt – publizierten Studien,<br />
Quelleneditionen, Karten und Rezensionen dienen<br />
der historischen Europaforschung weltweit als<br />
wissenschaftliche Ressourcen.<br />
Dieses langfristige Forschungs- und Aufgabenprofil<br />
wird seit 2006/2007 abteilungsübergreifend<br />
umgesetzt. Die »Forschungen zu den historischen<br />
Grundlagen Europas in der Neuzeit« konkretisieren<br />
sich in einem jeweils auf fünf Jahre angelegten<br />
<strong>Forschungsprogramm</strong>, das die Arbeit der beiden<br />
Abteilungen des Instituts mit den dort situierten<br />
Einzel- und Gemeinschaftsforschungen unter einer<br />
gemeinsamen Problemstellung bündelt. Die zeitlich<br />
begrenzten <strong>Forschungsprogramm</strong>e werden im<br />
Verlauf ihrer Umsetzung so weiterentwickelt, dass<br />
sie durch neu konturierte Bereiche abgelöst werden<br />
können, welche neue Forschungsperspektiven<br />
und Problemstellungen in den Mittelpunkt stellen.<br />
Das Leitthema des <strong>Forschungsprogramm</strong>s<br />
der Jahre 2012 bis 2017 – Umgang mit Differenz<br />
im Europa der Neuzeit – hat es ermöglicht, gegenwärtige<br />
Selbstbeschreibungen Europas und<br />
normativ aufgeladene Diagnosen, wie diejenige<br />
des »kosmopolitischen Europas« (Ulrich Beck/<br />
Edgar Grande), historisch-kritisch zu prüfen. An<br />
die Stelle von deklamatorischen Feststellungen<br />
über Toleranz, Diversität oder Pluralismus als