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Das innere Leben - Band 1 der Gesamtausgabe von Hazrat Inayat Khan

Die Werke von Hazrat Inayat Khan zählen zu den großen spirituellen Schätzen dieser Welt. Sie sind tief in der Sufi-Tradition verwurzelt und zugleich absolut einmalig in ihrem Erkenntnisgehalt und Ausdruck. Khans Lehren sind heutzutage immer noch genauso wirkungsvoll und aussagekräftig wie vor einem Jahrhundert, als er sie zuerst vermittelt hat. Diese Lehren enthalten eine Botschaft, die den Verstand und das Herz eines jeden Menschen sowie die Menschheit als Ganzes anspricht. www.verlag-heilbronn.de

Die Werke von Hazrat Inayat Khan zählen zu den großen spirituellen Schätzen dieser Welt. Sie sind tief in der Sufi-Tradition verwurzelt und zugleich absolut einmalig in ihrem Erkenntnisgehalt und Ausdruck. Khans Lehren sind heutzutage immer noch genauso wirkungsvoll und aussagekräftig wie vor einem Jahrhundert, als er sie zuerst vermittelt hat. Diese Lehren enthalten eine Botschaft, die den Verstand und das Herz eines jeden Menschen sowie die Menschheit als Ganzes anspricht. www.verlag-heilbronn.de

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Der Weg <strong>der</strong> Erleuchtung<br />

<strong>Das</strong> Ziel<br />

I 1<br />

Je<strong>der</strong> Mensch fragt sich zuweilen: „Warum bin ich hier?“ Die Antwort<br />

auf diese Frage än<strong>der</strong>t sich mit <strong>der</strong> Entwicklung unserer Einsicht.<br />

Eine Person sagt vielleicht: „Ich bin hier, um zu essen, zu trinken und<br />

mich zu freuen.“ Aber das tun auch die Tiere. Da erhebt sich die Frage,<br />

was es ist, das wir durch unser Menschsein zusätzlich erreicht haben. Eine<br />

an<strong>der</strong>e Person mag es für wichtig halten, Macht und eine hohe Stellung im<br />

<strong>Leben</strong> zu erlangen. Aber wir müssen wissen, dass beide Ziele vergänglich<br />

sind. Macht in jeglicher Form wird errungen und geht wie<strong>der</strong> verloren.<br />

Alles, was wir besitzen, verlieren wir an an<strong>der</strong>e, die mit ausgestreckten<br />

Händen warten, um es uns wegzunehmen.<br />

Einige mögen sagen: „Wir sind hier, um Ehre zu erlangen.“ Doch<br />

um sich durch die gewünschte Ehrung erhöht fühlen zu können, muss<br />

jemand erniedrigt werden. Und die, die Ehre suchen, müssen sich möglicherweise<br />

wie<strong>der</strong>um vor an<strong>der</strong>en Persönlichkeiten erniedrigen, die noch<br />

stärker als sie um Ehre bemüht sind. Vielleicht denken wir, dass es darum<br />

geht, geliebt zu werden, aber, wie wir wissen, vergeht die Schönheit in uns,<br />

die an<strong>der</strong>e veranlasst, uns zu lieben, sehr schnell. Auch verblasst unsere<br />

Schönheit leicht im Vergleich mit <strong>der</strong> Schönheit einer an<strong>der</strong>en Person.<br />

Wenn wir die Liebe an<strong>der</strong>er Menschen suchen, sind wir nicht nur <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong>en Liebe abhängig, son<strong>der</strong>n haben selbst keine Liebe in uns. Denken<br />

wir an<strong>der</strong>erseits, es sei erstrebenswert, jemanden zu lieben, <strong>der</strong> o<strong>der</strong> die<br />

unsere Liebe verdient, sind wir ebenfalls im Irrtum, denn dann laufen wir<br />

Gefahr, vom Objekt unserer Liebe enttäuscht zu werden, weil es sich bei<br />

näherem Hinsehen nicht als unser Ideal erweist, als angemessener Preis<br />

für unsere Liebe. Weiter könnte man annehmen o<strong>der</strong> glauben, dass Tugend<br />

das einzige sei, worauf es im <strong>Leben</strong> ankommt, doch wird man feststellen,<br />

1 Zeitschrift „Sufi“, <strong>Band</strong> II, Nr. 3, Mai 1917, 11-12<br />

29

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