Heilige Ströme - Leseprobe
Heilige Ströme: Die mystische Einheit der Religionen und der Sufismus legt Zeugnis ab für die tief ökumenische Ausrichtung des Sufismus, die sich in einer Vielzahl von historischen, literarischen, intellektuellen und spirituellen Konvergenzen zeigt. Gestützt auf den Koran, prophetische Überlieferungen, klassische Sufi-Sprüche, traditionelle Geschichten und Verse aus arabischen, persischen und Urdu-Divanen, untersucht „Heilige Ströme“ die inneren Lehren von Hinduismus, Buddhismus, Zoroastrismus, Judentum, Christentum und Islam aus der Perspektive der Sufi-Gnosis. In den Strömen aller offenbarten Traditionen der Welt fließt dasselbe Wasser, das Wasser der göttlichen Offenbarung. „Heilige Ströme“ gibt Einblick in eine Handvoll ihrer funkelnden Tropfen.
Heilige Ströme: Die mystische Einheit der Religionen und der Sufismus legt Zeugnis ab für die tief ökumenische Ausrichtung des Sufismus, die sich in einer Vielzahl von historischen, literarischen, intellektuellen und spirituellen Konvergenzen zeigt. Gestützt auf den Koran, prophetische Überlieferungen, klassische Sufi-Sprüche, traditionelle Geschichten und Verse aus arabischen, persischen und Urdu-Divanen, untersucht „Heilige Ströme“ die inneren Lehren von Hinduismus, Buddhismus, Zoroastrismus, Judentum, Christentum und Islam aus der Perspektive der Sufi-Gnosis. In den Strömen aller offenbarten Traditionen der Welt fließt dasselbe Wasser, das Wasser der göttlichen Offenbarung. „Heilige Ströme“ gibt Einblick in eine Handvoll ihrer funkelnden Tropfen.
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Pir Zia Inayat Khan
HEILIGE
STRÖME
Die mystische Einheit
der Religionen
und der Sufismus
Vorwort von
Sayyid Ahmad Shah Chishti Mawdudi
Titel der englischen Originalausgabe:
Mingled Waters © Published by Sulūk Press,
an imprint of Omega Publications, Inc., 2017
Pir Zia Inayat Khan
Heilige Ströme
Die mystische Einheit der Religionen und der Sufismus
Übersetzung: Qudsia Dorothea Leidner
Lektorat: Uta Maria Baur
Umschlag und Innenlayout: Hauke Jelaluddin Sturm
1. Ausgabe 2023
Verlag Heilbronn
D-82398 Polling
Verkehrsnummer 14894
www.verlag-heilbronn.de
info@verlag-heilbronn.de
ISBN: 978-3-936246-53-7
Alle Rechte vorbehalten, © Verlag Heilbronn
Gedruckt in Tschechien
Dem Einen entgegen,
der Vollkommenheit von
Liebe,
Harmonie
und Schönheit
Inhaltsverzeichnis
Vorwort von Sayyid Ahmad Shah Chishti Mawdudi 9
Einführung 11
Anmerkungen der Übersetzerin und der Herausgeber 15
Namen von Heiligen und Propheten 15
Welle Eins: Träumen von Indien 17
Tropfen Eins: Das Wasser des Lebens 25
Tropfen Zwei: Die Große Seele 31
Tropfen Drei: Maya 35
Tropfen Vier: Nahrung 39
Tropfen Fünf: Der Wagen 45
Welle Zwei: Selbst in China 51
Tropfen Eins: Erwachen 61
Topfen Zwei: Stufen zur Freiheit 67
Tropfen Drei: Paradox 79
Tropfen Vier: Form und Leere 87
Welle Drei: Magischer Wein 93
Tropfen Eins: Der Ahunvar 101
Tropfen Zwei: Engel und Widersacher 107
Tropfen Drei: Feuer 111
Tropfen Vier: Die Lebendige Erde 117
Welle Vier: Der Stab des Moses 123
Tropfen Eins: Exodus 131
Tropfen Zwei: Aufstieg im Gesang 141
Tropfen Drei: Ein Psalm Davids 147
Tropfen Vier: Hiob 153
Welle Fünf: Der Atem des Messias 159
Tropfen Eins: Unsere Liebe Frau 169
Tropfen Zwei: Das Wort 173
Tropfen Drei: Reinigung 177
Tropfen Vier: Erleuchtung 185
Tropfen Fünf: Das Gewand der Herrlichkeit 193
Welle Sechs: Das Siegel der Propheten 199
Tropfen Eins: Zeugnis ablegen 207
Tropfen Zwei: Gebet 213
Tropfen Drei: Almosen geben 219
Tropfen Vier: Fasten 223
Tropfen Fünf: Pilgerreise 227
Schlussfolgerung 231
Über den Autor 236
Hinweise der Übersetzerin zu den Quellen
in deutscher Sprache 237
Quellenangaben zu den Textzitaten 239
Bibliografie 282
Vorwort
Im Namen Gottes des Allergnädigsten und Barmherzigen. Es ist
ein sehr freudvolles Ereignis, dass die gesegnete Feder des Leiters
der Chishtis im Westen, meines lieben Pir Zia Inayat Khan, mit
diesem Buch einen wertvollen Beitrag auf dem Gebiet der Literatur
und Kultur leistet. Möge es ein Leuchter der Führung und Weisung
für Suchende auf dem Weg Gottes sein, der zu dem Ziel der Heiligen
und Meister führt, das heißt zum Wissen um die Gegenwart Gottes.
Der Weg der Sufis – deren Tiefgang, wie man sehen wird, schon den
Durst von Adam im Garten des Paradieses hervorrief – ist auf dem
Schlachtfeld, das diese Welt ist, der Körper der Seele. Die leuchtenden
Strahlen von Bin ich nicht ihr Herr (Koran 7:172) werden in das
Ohr der Seele, die voll von Liebe und Innigkeit ist, gestrahlt, ohne
Rücksicht auf diese Religion oder jene Sekte, diesen Weg oder jene
Schule. Mystische Einheit ist den Menschen durch die Augen des
Verlangens auf dem Weg der Suche verborgen.
Bei Rose und Rosenwasser da war von Anfang an klar
Sie sitzt alleine im Abseits, und es ist beliebt im Basar.
–Hafis
Gnostiker sehen die ganze Welt als Ort der Manifestation des
Freundes. Diese Vision ist dergestalt, dass der erste Gegenstand der
spirituellen Einheit der Religionen dechiffriert ist in Harmonie und
Schönheit. Wie Jami sagt:
Vielfarbig sind aufgewühlt des Meeres Wellen,
Wie empor aus farbloser Tiefe die Farben quellen.
Die aufeinanderprallenden Wellen des Ozeans der Wasser des
Lebens und des Heiligen Geistes bestehen aus mystischen Seelen,
denn die Wachsamkeit in Bezug auf die vielfarbigen Wünsche dieses
Ozeans bedeutet Freiheit, in der islamischen Mystik wie in jeder
Mystik. In allen seinen Jahreszeiten wird das Leben des menschli-
9
chen Wesens weich gemacht. Gnostiker drücken dem menschlichen
Leben die Frage auf: Wie kommt es, dass das menschliche Wesen,
geformt aus Fleisch und Haut, verwüstet von den vier Elementen,
wie ein Trunkenbold auf dem Berg Sinai steht und wie Moses ruft:
Zeig Dich mir! (Koran 7:143) und eine Melodie steigt auf zu der
unkennbaren Höhe der Einheit und der Kaaba der Selbstheit von
Gott dem Allerheiligsten? Der Meister von Balkh sagt:
Ich war mit Josef im Brunnen und bei Noah auf dem Floß;
Ich war im Feuer mit Abraham, von jeher der Liebende bloß.
Im Ergebnis ist es wieder einmal Gegenstand höchster Freude,
dass in diesem Zeitalter der Computer, einer Ära, in der die Menschheit
hart danach strebt, den Planeten Mars zu erobern, dieses Buch
den Weg weist für die Suchenden und Forschenden im Tal der
Gnosis. Es leuchtet und ist ein strahlender Stern auf dem Weg der
Suche. Und Erfolg ist nur von Gott.
–Sayyid Ahmad Shah Chishti Mawdudi
Spirituelles Oberhaupt der Central Chishti Lodge Chishti
Sharif und Herat, Afghanistan
10
Einführung
Die wahre Religion ist für Sufis das Meer der Wahrheit,
und alle verschiedenen Glaubensformen sind wie seine Wellen.
–Hazrat Inayat Khan
Jemand bot einst Baba Farid, einem Gelehrten und bekannten
Mitglied des Sufiordens Chishtiyya, ein Messer zum Geschenk
an. „Bring mir eine Nadel“ antwortete dieser, „denn ein Messer ist
ein Werkzeug zum Zerschneiden, während die Nadel ein Werkzeug
ist, um zu verbinden.“ Bei den Sufis war es immer Brauch, eher zu
verbinden als zu trennen.
Mawlana Jalal ad-Din, der Scheich von Rum, erzählt in seinen
„spirituellen Zweizeilern“ wie ein Perser, ein Araber, ein Türke und
ein Grieche einen Dirham geschenkt bekommen, um ihn unter sich
zu teilen. Sofort kommt die Frage auf, was mit der Münze gekauft
werden soll. Der Perser schlägt „angur“ vor, der Araber drängt auf
„'anab“ der Türke verlangt „uzum“ und der Grieche besteht auf
„istafil“. Es dauert nicht lange, da kommt es zur Schlägerei. Wenn
nur jemand von ihnen mehrere Sprachen gekonnt hätte! Er hätte
schlichten und ihnen erklären können, dass sie sich einig sind in
ihrem Verlangen nach Trauben.
Wie die Geschichte des Dirhams zeigt, verdecken äußere Divergenzen
oft innere Konvergenzen. Für die der Welt offenbarten Religionen
trifft das zu. Exoterische Unterscheidungen neigen dazu,
die esoterische Realität zu verdecken; so ist nicht mehr zu erkennen,
dass die Quelle und das Ziel aller Religionen gleich sind. Der
Scheich von Rum schreibt:
In den Grüßen der Wahren und Guten voll Segen
sind vereint die Lobpreisungen der Propheten.
Alle Anbetung ist insgesamt herrlich vermischt,
wird Becher um Becher in gemeinsamem Krug aufgetischt.
Der Verehrte ist „zwei“ nicht – sondern der Eine
so gibt’s Religion auch nur eine – oder keine.
11
Wasser ist Wasser – ob von einer Quelle, einem Teich oder Fluss
genommen. In welchen Becher auch immer es geschüttet wird,
Wasser behält seine Identität. Wenn jemand durstig ist, hat die Form
des Bechers keine Bedeutung. Alle Offenbarungen kommen herab
von der Einen und enthüllen die Präsenz der Einen. Da sie dies verstehen,
machen Sufis keinen Unterschied zwischen den Botschaften
Gottes, die in Wahrheit eine Botschaft sind.
Wir machen keine Teilung zwischen irgendjemand von ihnen,
und IHM ergeben wir uns. –Sure 3:84 *
„Die Religion der Sufis ist Gott“, ist ein Wort der Scheichs. Der
Scheich von Rum erklärt: „Die Religion der Liebe ist anders als jede
Art Glauben; / Gott ist die Religion, an die Liebende glauben.“
Nur Liebe ist Religion für das Volk der Weinreben;
während uns lauwarme Predigten Kopfschmerzen geben.
–Qutb- i-Din
Muhyi ad-Din Ibn 'Arabi, der Größte Scheich, warnt vor der
Gefahr der Enge im Glauben. Er schreibt in seinen „Ringsteinen
der göttlichen Weisheit“: „Hüte Dich davor, Dich selbst auf einen
bestimmten Glauben zu beschränken und alle anderen zurückzuweisen,
denn viel Gutes würde Dir entgehen; tatsächlich würde Dir
die Kenntnis der Wirklichkeit entgehen. Sei in Dir selbst ein verwendbares
Material für alle Formen des Glaubens, denn Gott ist zu
riesig und gewaltig, um auf einen Glauben zugunsten eines anderen
begrenzt zu werden.“
Der Scheich dehnte seine eigene Fähigkeit der spirituellen Wahrnehmung
zu so gewaltigen Dimensionen aus, dass ihn das bewegte
zu schreiben:
* Diese und alle anderen Zitate aus dem Koran sind kursiv gedruckt und im
englischen Original aus der Übersetzung von A. J. Arberry entnommen, in
dieser deutschen Fassung stammen sie im Wesentlichen aus „Die Botschaft
des Koran“, Muhammad Asad Übersetzung und Kommentar, Patmos 5. Auflage
2017
12
Fantastisch! Ein Garten von Flammen ganz umringt
mein Herz nimmt die Form an, die jedwedem Freude bringt:
für Christen ein Kloster für Gazellen die Weiden
für Pilger die Hadsch, eine Pagode für Heiden,
mal die Rolle der Thora mal der heil'ge Koran;
dem Glauben der Liebe treu, geh ich voran
welchen Pfad hinab auch der Liebe Dromedar mag rennen,
dort ist meine Religion,
ich werd’ diesen gesegneten Glauben bekennen.
Sufis betrachten die Vielfalt der offenbarten Glaubensbekenntnisse
als ein Glück. Mansur Hallaj, der Märtyrer von Bagdad,
schimpfte einst mit einem Bekannten, weil er sich über die Zugehörigkeit
von jemandem zum Judentum lustig machte. Als der Mann
seine Reue ausdrückte, wurde Hallaj milder und erklärte, „Mein
Sohn, die Religionen, und zwar alle, stammen von Gott dem Mächtigen
und Erhabenen. Er ließ jede Gemeinschaft mit einer Religion
arbeiten, nicht nach deren Wahl, sondern eher mit einer, die für sie
ausgesucht war … Ich möchte Dich wissen lassen, dass während
Judentum, Christentum, Islam und alle diese Religionen unterschiedliche
Namen und gegensätzliche Glaubensgemeinschaften
haben mögen, ihr Ziel ihnen keine Streitigkeiten oder Gegensätze
untereinander erlaubt.“
Und wenn Gott es so gewollt hätte, Er hätte euch alle
sicherlich zu einer einzigen Gemeinschaft machen können.
–Sure 5:48
Vielfarbig sind aufgewühlt des Meeres Wellen,
wie Farben aus farbloser Tiefe emporquellen.
–Jami
Abu Sa’id ibn Abi’l-Khayr, der Scheich von Mayhana besuchte
einmal eine Kirche in Begleitung seiner Schüler. Die Versammlung
hieß sie mit Jubel willkommen. Als der Scheich ging, sagte einer
der Schüler zu ihm: „Wenn der Scheich ein Zeichen gegeben hätte,
13
hätten sie alle ihre christlichen Bande gelöst.“ Abu Sa’id antwortete:
„Da ich ihnen ihre Bande nicht geknüpft habe, war es auch nicht
meine Aufgabe, sie zu lösen.“
'Ayn al-Quzat, der Märtyrer von Hamadan, sagte: „Wenn ihr dasselbe
auch sehen könntet, was die Christen in Jesus sehen, würdet
ihr Christen werden: Und wenn ihr dasselbe auch sehen könntet,
was die Juden in Moses sehen, würdet ihr Juden werden.“ Alle „zweiundsiebzig
Pfade“, sagte er, sind Durchgangsstationen auf dem Weg
zu Gott.
Aber was jene angeht, die sich hart anstrengen für Unsere
Sache – Wir werden sie ganz gewiss auf Pfade leiten, die zu
Uns führen. –Sure 29:69
Jeder Weg, den ich nahm, führte letztlich zu Dir;
Du bist das Ziel und Suche ist das Leben hier.
–Dhabistan-i mazahib
Während die Flüsse der spirituellen Führung kräftig auf die Ozeane
der göttlichen Einheit zu strömen, stillen die klaren und süßen
Wasser den Durst aller, die sich nach Wahrheit und Schönheit sehnen.
Manchmal treffen sich die Flüsse, und wo sie es tun, da ist Licht
über Licht.
Die folgenden Seiten betrachten sechs heilige Wellen und blicken
in eine kleine Hand voll glitzernder Tropfen, während sie in ihrem
Lauf vorüber wirbeln.
–Pir Zia Inayat Khan
14
Anmerkungen der Übersetzerin und der Herausgeber
Kursive Namen
Im folgenden Text sind für Gott, für Propheten und Heilige sowie für einige
berühmte Sufis spezielle, im Sufismus übliche Namen, auch ohne eine Erläuterung,
wer gemeint ist, verwendet. Meistens erläutert die Bezeichnung die Beziehung
der Person zu Gott oder die herausragende Eigenschaft der Person. Um
die Lesbarkeit in diesem speziellen Punkt zu erhöhen, sind all diese Namen im
folgenden Text kursiv gedruckt.
Name für Gott
Der Freund
Gott
Die Sufis sprechen von Gott als dem „Freund“ (dust). Dies basiert auf dem Koranvers
„yuhibbuhum wa yuhibbuhunah“ („Gott liebt sie und sie lieben Ihn,“
5:45), der in der Interpretation der Sufis bedeutet, dass es Gottes Liebe für die
Menschen ist, die die Liebe der Menschen zu Ihm entstehen lässt.
Namen von Heiligen und Propheten
Der Botschafter (Gottes)
Der Freund (Gottes)
Der Geist (Gottes)
Der Löwe (Gottes)
Der Reine (Gottes)
Der Sprecher (Gottes)
Der Vikar (Gottes)
Die wahre Turteltaube
Mohammed
Abraham
Jesus
'Ali ibn Abi Talib
Adam
Moses
David
Elisabeth, Tante der Maria
Namen von Sufi-Meistern
Der Aufrichtige
Der Beistand der Armen
Der Beweis des Islam
Der Erhabene Verteidiger
Der Größte Scheich
Der Meister der Erleuchtung
Der Vater des Sieges
Abu Bakr
Mu'in ad-Din Chishti
Muhammad Ghazali
'Abd al-Qadir Jilani
Ibn 'Arabi
Shahab ad-Din Yahya Suhrawardi
Ahmad Ghazali
Eine entsprechende Hervorhebung wurde NICHT gemacht, wenn berühmte
Sufis nach dem Ort ihres Wirkens bezeichnet werden z. B. „Scheich von Rum“
für Rumi und „Scheich von Bistam“ für Bistami.
15
Schreibweise der arabischen Namen und Begriffe
Um eine bessere Lesbarkeit zu ermöglichen und auch Fehlerquellen in der
Übersetzung zu vermeiden, machen wir keinen Unterschied in der Schreibweise
zwischen demʿ‘Ayn und dem Hamza (Glottisverschluss). Anders als in der
Umschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (DMG), wo der Buchstabe
Ain als kleiner nach rechts offener Bogen (‘) und Hamza mit einem nach
links offenen Bogen (’) wiedergegeben wird, kennzeichnen wir beide mit einem
einheitlichen geraden Apostroph (').
Geläufigere und häufiger vorkommende Namen wurden teils eingedeutscht,
um ebenso die Lesbarkeit zu verbessern. In der Bibliografie stehen diese Namen
jedoch in der Originalschreibweise.
16
WELLE EINS
Träumen von Indien
Seite 2: FREI
-------------
Der Geist eines Elefanten muss einen lenken,
um schlafend nach Hindustan zu fliegen ohne Bedenken.
–Rumi
Ihr, die Ihr den Hindus ihre Bilder verwehrt,
lernt von ihnen, wie man Gott verehrt.
–Amir Khusrau
Sind wir Muslim, Zoroaster oder zufällig Hindu,
wem immer wir folgen, unser Glaube bist DU.
–Baba Tahir
D
ie Legende berichtet, dass Adam, als er aus Eden herausgeworfen
wurde, in Indien landete (genauer, auf einem Berg in Sarandib).
Dort bereute er, erhielt gute Botschaften von Gott und wurde der erste
Lehrer der Menschheit. Daher ist Indien „der erste Ort, von dem Weisheit
ausströmte.“
Hazrat Inayat Khan schrieb, „Sufismus wurde intellektuell geboren
in Arabien, aufopfernd großgezogen in Persien und spirituell
vollendet in Indien.“ Einige spekulieren, dass der Lehrer des frühen
Meisters Abu Yazid Bistami (gest. 848 oder 875) ein Anhänger des
Vedanta war. Husayn ibn Mansur Hallaj (gest. 922) reiste im neunten
Jahrhundert nach Indien. Danach besuchte er Mekka und trug
einen Flickenschal über seinen Schultern und einen indischen Lendenschurz
um die Hüften. 'Ali Hujviri (gest. zw. 1073 und 1077),
der Autor der berühmten Kashf al-mahjub (Die Offenbarung des Verschleierten)
zog zwei Jahrhunderte später nach Lahore. Aber erst im
13. Jahrhundert mit der Ankunft von Khvaja Mu'in ad-Din Chishti
(gest. 1236) und seinem Schüler Khvaja Qutb ad-Din Bakhtiyar Kaki
(gest. 1235), schlug der Sufismus in indischer Erde Wurzeln.
Von Anfang an entwickelte sich der indische Sufismus im Dialog
mit den Hindu Traditionen. Einige Traktate über Yoga werden Khvaja
Mu’in ad-Din zugeschrieben. Khvaja Qutb ad-Dins Nachfolger, Baba
Farid (gest. 1265) war dafür bekannt, sich in seinem Landhaus mit
19
Nath Panthi Yogis auszutauschen. Spätere Autoren schreiben Baba
Farid die Einführung einer Hindawi Invokation (Zikr) zu. Seine
Verse in lokaler Sprache wurden bewahrt in der Sikh Schrift, Guru
Granth Sahib.
Baba Farids Nachfolger, Khvaja Nizam ad-Din Awliya (gest.
1325), ist bekannt für seine breitgefächerten Sympathien. Wenn er
eine Gruppe Hindus an den Ufern der Yamuna beten sah, stellte er
fest: „Für jedes Volk gibt es einen religiösen Pfad und eine Richtung
ihres Gebets“ (Bezug nehmend auf Koran 2:148). Khvaja Nizam
ad-Dins Schüler Amir Khusrau (gest. 1325) studierte Sanskrit und
schrieb Verse in Hindavi. Als Musiker schuf er eine Synthese von
persischem und indischem Musikstil. Die Sitar wird allgemein als
Amir Khusraus Erfindung angesehen.
In der Mogul-Zeit war es nicht unüblich, dass Autoren, die mit
den Orden der Chishti und Shattari in Zusammenhang standen,
Hindu Motive in ihre Arbeiten integrierten. Scheich 'Abd al-Quddus
Gangohi (gest. 1537) bezog sich auf die Lehren des legendären Yogi
Gorakhnath in seinen Rushdnama (Das Buch der Führung). Scheich
Muhammad Ghaws Shattari (gest. 1563) übersetzte und erweiterte
ein synkretistisches arabisches Traktat über Yoga, bekannt als Hawd
ma' al-hayat (der Teich des Wassers des Lebens). Scheich 'Abd ar-Rahman
Chishti (gest. 1683) verfasste einen Sufi-Kommentar zur Bhagavad
Gita. Shah Nizam ad-Din Aurangabadi (gest. 1730) listete in
seinem Meditationsbuch Nizam al-qulub (die Regeln der Herzen) die
„Invokationen (azkar) der Yogis“ auf.
Der Herrscher Akbar (reg. 1556-1605) führte eine Politik des
religiösen Pluralismus unter dem Motto „Universeller Frieden“ (sulhi
kull) ein. Auf Geheiß des Herrschers wurden die Mahabharata, das
Ramayana und andere Sanskrit-Werke ins Persische übersetzt. Akbars
Nachfolger Jahangir (reg. 1605 bis 1627) ließ den Yoga Vasishtha
in abgekürzter Form übersetzen. In seinen Memoiren bezieht sich
Jahangir auf den Vedanta als Äquivalent zum Sufismus.
Das Interesse der Moguln an Hindu und Sufi-Mystik erreichte
seinen Zenith in dem einzigartigen Leben und Werk von Dara
Shikuh (gest. 1659), dem ältesten Sohn und vorgesehenen Erben von
Jahangirs Nachfolger, Shah Jahan (reg. 1627-1658). Als ein ergebener
20
Schüler der Qadiri Meister, Miyan Mir (gest. 1635) und Mulla Shah
Badakhshi (gest. 1661), begrenzte Dara Shikuh seine spirituellen
Studien zunächst auf das, was innerhalb der Horizonte des islamischen
Sufismus liegt. Mit der Zeit jedoch wurde er genauso fasziniert
von dem religiösen Erbe Indiens. Während dieser Phase beauftragte
er eine neue Übersetzung des Yoga Vasishta. Weiterhin fertigte er
eine eigene Übersetzung der Bhagavad Gita an sowie von zweiundfünfzig
Upanishaden, die er mit der Unterstützung eines Teams von
Hindu-Gelehrten fertig stellte. Er war auch Autor einer einzigartigen
vergleichenden Studie von Sufismus und indischer Philosophie mit
dem Titel Majma’ al-bahrayn (das Mischen der Zwei Ozeane).
Während eine Kombination von Neugierde und politischer Berechnung
Akbars Öffnungen gegenüber dem Hinduismus leiteten,
wurde Dara Shikuh von einer tieferen Leidenschaft getrieben. Eine
Vision des Weisen Vasishta und seines Schülers Rama regte ihn
an, den Yoga Vasishta neu zu übersetzen. Er übersetzte die Upanishaden,
weil er glaubte, dass diese Texte „das erste himmlische Buch
… nicht nur in Übereinstimmung mit dem Glorreichen Koran, sondern
ein Kommentar zu ihm“ seien. In den Upanishaden, so war
Dara überzeugt, hatte er „das versteckte Buch“ (kitab al-maknun)
gefunden, das in Vers 56:78 des Koran erwähnt wird: Eine Offenbarung,
die den Koran selbst enthält, unerreichbar außer von den
Reinen.
Des Prinzen Übersetzung der Upanishaden erwies sich als sein
letztes Werk. 1658 rebellierte sein ambitionierter und puritanischer
Bruder Aurangzib (reg. 1658-1707) gegen ihren kränkelnden Vater
und besiegte die Reichs-Truppen unter dem Kommando von Dara
und schlug den Kronprinzen in die Flucht. Awrangzibs Streitmächte
fingen ihn letztlich in Sindh. Er wurde nach Delhi gebracht, in
Ketten durch die Straßen geführt und sofort zum Tode verurteilt,
wobei ihm, wegen des Vergehens, Islam und Hinduismus als
Geschwister bezeichnet zu haben, das Abfallen vom Glauben zur
Last gelegt wurde. Dara Shikuhs Tod markierte das Ende von Akbars
Vermächtnis des Universellen Friedens und wohl den Anfang des
langen Abstiegs des Mogul-Reiches.
21
Die Richter, die Dara Shikuh verurteilten, verfochten eine Interpretation
von Frömmigkeit, die Dara in seinen Schriften missbilligte.
In der Einführung zu Majma’ al-bahrayn bekennt er sich zu
vollständiger Gleichgültigkeit sowohl gegenüber denjenigen, die den
islamischen als auch denjenigen, die den Hinduglauben veräußerlichen.
Er schrieb in seinem Divan, „Das Paradies ist ein Ort, an dem
es keine Mullahs gibt.“ Er verteidigte den Sufismus gegenüber dem
Mullahtum, indem er schrieb:
Ihr sagt von den Sufis, „Sie haben keine Religion“,
doch tatsächlich erreichen sie der Religionen Intention.
Sufis, versteht ihr, bindet nur kein Bekenntnis;
ihr habt wohl davon ein falsches Verständnis.
Jedoch kann trotz all der schicksalhaften Reibungen zwischen
Dara Shikuh und den Rechtsgelehrten nicht geleugnet werden,
dass des Prinzen Interpretationen des Hinduismus sich konsistent
in Übereinstimmung mit der monotheistischen Vision des Koran
befinden. Dara hielt seine Koranische Lesart der Upanishaden aufrecht,
indem er das Sanskrit-Wort Devas (oft übersetzt als „Götter“)
als farishtagan (Engel) und muvakkalan (regierende Geister) auslegte.
In Majma’ al-bahrayn identifiziert er Brahma, Vishnu und
Shiva mit den Erzengeln Gabriel (Jibra’il), Michael (Mika’il), und
Seraphiel (Israfil). Eine solche Interpretation findet ihre Rechtfertigung
in der überwältigenden Betonung der Einheit und des Primats
von Brahman in den Upanishaden. Der brahmanische Monotheismus
der Upanischaden hat wiederum sein Fundament in der vedischen
Einsicht: „Die Weisen sprechen von dem, was Eins ist, auf
viele Arten.“
Unter Vertretern des Sufismus war Dara Shikuh nicht allein mit
seiner monotheistischen Interpretation der Hindu-Theologie. Im
19. Jahrhundert warnte der Naqshbandi Scheich Mirza Mazhar Jan-i
Janan (gest. 1781) vor voreiligen Beurteilungen des Hindu-Glaubens
und machte sich viel Mühe, um die hinduistische Praxis der Götzen-
Verehrung zu rechtfertigen. Er schrieb:
22
In Wahrheit beinhaltet ihre Verehrung von Götzenbildern,
dass sie Götzenbilder machen und sich auf sie konzentrieren,
die einerseits einige der Engel repräsentieren, die durch Gottes
Autorität in dieser Welt der Existenz und Verdorbenheit Einfluss
ausüben, andererseits einige der Geister und Heiligen, die fortfahren,
Einfluss im Universum ausüben, nachdem sie ihren
Körper verlassen haben. Manche repräsentieren auch einige von
denen, die aus ihrer Sicht unsterblich sind, wie Hazrat Khizr.
Mithilfe der Konzentration stellen sie nach einiger Zeit eine
Verbindung mit dem Besitzer der Form her und durch die Kraft
dieser Verbindung erfüllen sie ihre Bedürfnisse – mit Respekt
sowohl gegenüber dieser Welt als auch gegenüber dem Jenseits.
Diese Praxis hat Ähnlichkeit mit dem zikr-i rabita (Erinnern der
Verbindung), wobei muslimische Sufis die Form ihrer Lehrer
visualisieren und von diesen spirituelle Zuwendung erlangen.
Der einzige Unterschied ist, dass muslimische Sufis kein Bild
ihres Lehrers meißeln. Aber diese Praxis ist nicht vergleichbar
mit den Überzeugungen der arabischen Ungläubigen.
In diesen Zeilen zieht Mirza Mazhar Jan-i Janan eine klare Parallele
zwischen der kontemplativen Praxis von Hindus und Sufis.
Bestimmte Chishti-Scheichs des 20. Jahrhunderts gingen noch weiter
und verglichen nicht nur die islamischen und hinduistischen
Methoden, sondern behandelten sie als im Prinzip das Gleiche.
Shah Muhammad Taqi Niyazi von Bareilly (gest. 1968), dessen Lehren
Hinweise auf die Upanishaden enthielten, sowie auf verschiedene
Yoga-Schüler, verlieh dem Yoga die glanzvolle Bezeichnung
suluk oder Reise, was ein bekanntes Synonym für Sufismus ist. Er
schrieb „Es gibt keinen Unterschied zwischen irgendwelchen Propheten
oder Lehrenden, die diese Welt durchschritten haben. Einer
manifestierte Liebe, ein anderer beschrieb den Zustand des Geistes
und noch ein anderer beschrieb die Eine Essenz ohne Eigenschaften.“
Khvaja Hasan Nizani (gest. 1955) aus Dehli, der eine Biografie
von Krishna schrieb und eine Einführung in den Hinduismus, definierte
Yoga als „die Wissenschaft von Sufismus und Derwischtum“.
23
Auch geschah es nicht nur in Indien, dass die indische Mystik
im Denken und in den Herzen der Sufis Resonanz fand. Sanusis im
weit entfernten Nordafrika übernahm die yogische Lehre der Shattaris.
Von Scheich Abdoulaye Dièye (gest. 2002) vom Muridiya-Orden
in Senegal war bekannt, dass er das Chin-Mudra praktizierte. Er
erklärte einst mit einem Leuchten in seinen Augen: „Wer immer die
Wahrheit der Upanischaden verleugnet, ist ein kafir (Ungläubiger).“
Viele Türken und Hindus wissen sich
gut miteinander zu unterhalten,
während viele Türkenpaare sich
wie völlig Fremde untereinander verhalten.
–Rumi
24
TROPFEN EINS
Am Anfang kam Sehnsucht
über den Einen,
das war der erste Same
des Geistes
Das Wasser des Lebens
Was existierte vor der Schöpfung der Himmel und der Erde?
Der Rigveda gibt eine Antwort in einem Hymnus, bekannt als
Nasadiya Sukta. Der Hymnus beginnt:
Damals war weder Nicht-Existenz noch Existenz, da war weder
das Reich des Raumes noch der Himmel jenseits davon …
War da Wasser, bodenlos tief?
Man sagt, dass Gott in der Verbindung von Gegensätzen zu finden
ist. Aber am Anfang gab es keine Gegensätze und keine Unterschiede
irgendwelcher Art. Sein und Nichtsein waren unbekannte
Entitäten. Es gab kein hier oder dort, kein aufwärts oder abwärts,
kein innen oder außen. Was war da?
Es gab Wasser. Mohammed, der Botschafter Gottes, sagte „Gott
war, und da war nichts anderes als Er. Sein Thron war auf dem Wasser.“
… dass die Himmel und die Erde einst eine einzige Wesenheit
waren, die wir dann auseinander trennten? Und dass wir jedes
lebende Ding aus Wasser machten?
–Sure 21:30
Der vollkommene Mensch so wie Regen, Lehm, Kraut und Tier
war ein Wassertropfen einst, wie alles Erschaffene hier.
–Shabistari
Der Hymnus geht weiter:
Es gab weder Tod noch Unsterblichkeit damals. Da war kein
unterscheidbares Zeichen der Nacht noch des Tages. Dieses
Eine atmete, windlos, aus seinem eigenen Impuls.
26
Der Anfang hatte kein Ende. Daher waren Tod und seine
Überwindung unerheblich. Weder Sonne noch Mond gingen auf
oder unter dort. Und so sagte Abraham, der Freund Gottes, Ich liebe
nicht die Dinge, die untergehen.
„Für den Weisen, der die Begrenzungen überwunden hat“, bemerkt
der Vasishtha, „gibt es weder Tag noch Nacht.“
Von Anfang bis Ende siehst Du nur eine einzige Herrlichkeit,
ignorierst Du die Tage und Jahre der Zwischenzeit.
–Dard
„Dieses eine atmete“. Es gab Leben und so gab es Atem. Atem,
der eines Tages in Adam eindringen würde, den Reinen in Gott. Aber
der Atem „dieses Einen“ brauchte keine Luft. Es gab Luft weder über
noch unter dem dunklen Abgrund. Der Hymnus geht weiter:
Am Anfang war Dunkelheit verborgen von Dunkelheit.
Formlos und bodenlos tief floss das Wasser des Lebens still im Land
der Dunkelheit, wo es immer noch fließt.
Der Tod sei Dir als des Volkes Versammler bekannt,
denn die Dunkelheit ist das Aqua vitae Land.
–Rumi
Schah Kalim Allah, der Scheich von Jahanabad, empfiehlt den
Suchenden, Gott als einen Ozean von Licht zu visualisieren oder
alternativ als reine und völlige Dunkelheit. Wählst du Dunkelheit,
lehrt der Scheich, dich als einen Schatten zu imaginieren, der sich
in der grenzenlosen Dunkelheit verliert. Blendendes Licht und tiefe
Dunkelheit haben dieses gemeinsam: Keins von beiden lässt Vielfalt
zu und beide löschen die Sicht aus. Der Hymnus fährt fort:
Am Anfang kam Sehnsucht über den Einen,
das war der erste Same des Geistes.
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Gott sagt, Ich war ein verborgener Schatz und liebte es, erkannt zu
werden, also erschuf ich die Welt, dass ich erkannt werden möge. Der
Eine war allein, verborgen und daher einsam. Sehnsucht kam auf:
ahbabtu an 'urafa, „Ich liebte erkannt zu werden“. Hubb bedeutet
„Liebe“ und habb bedeutet „Same“. Liebe war der erste Same.
Es ist Gott, der den Samen aufspaltet.
–Sure 6:95
Aus dem ersten Samen kam der Baum, genannt Universum. Von
der Wurzel zum Stamm, zum Ast, zum Blatt, zur Blüte, von lahut
zu jabarut zu malakut zu nasut, dieses wuchernde Grün, in welches
wir hineingesetzt worden sind, ist alles ein Gewächs der Liebe. Es ist
alles Geist, das vielrankende, sich immerfort aufrollende Wissen von
dem, was erkannt werden möge. Der Hymnus endet:
Von wo diese Schöpfung ausging – vielleicht formte sie sich
selbst oder vielleicht tat sie es nicht – der Eine, der auf sie
herabsieht, in den höchsten Himmeln, nur Er weiß – oder
vielleicht weiß Er nicht.
Die zehn äußeren und inneren Sinne werden sich zuletzt
erschöpfen, bevor sie die siebzigtausend Schleier des Lichts und der
Dunkelheit durchdringen, die den Einen verbergen und enthüllen.
„Kontempliere über die göttlichen Eigenschaften, aber kontempliere
nicht die göttliche Essenz“, sagte der Botschafter. In allem, was die
uralte Quelle betrifft, „die Unfähigkeit, Wahrnehmung zu erlangen,
ist selbst eine Wahrnehmung“.
Niemand kann Gott sehn’ durch das, was das Seine;
Gottes Essenz wird von Gottes Essenz nur erkannt ganz alleine.
–Sana’i
Jemand fragte Abu’l-'Abbas Dinawari: „Mit welchen Mitteln erkennst
Du Gott?“ Er antwortete: „Mit dem Mittel der Tatsache,
dass ich Ihn nicht kenne.“ Hasan Basri fragte Rabi’a Adawiya, die
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Scheicha von Basra, das gleiche. Sie antwortete, „Du weißt „wie“; Ich
weiß „ohne wie.““
Eine ehrliche Unwissenheit ist eine Art Wissen, eine Frage ist
beinahe so nah an der Antwort, wie es in der Macht der Suchenden
liegt, sie zu erlangen. Aber näher noch ist die ätherische Ruhe, in
deren Stille jede vorstellbare Frage in die Leere fortgetrieben wird.
„Jeder, der Gott kennt, dessen Zunge ist stumpf geworden“ sagte der
Botschafter.
Bringe mir Saqi, das Wasser des Lebens,
bring den Becher mit Leben, das ewig währt,
von diesem Wein bring, denn sollte er fehlen,
bleibt unbeseelt jeder, ganz gleich wen man wählt.
–'Iraqi
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TROPFEN ZWEI
Das erstgeborene
Wesen ist
Hiranyagarbha
Die Große Seele
Yoga, das Anjochen, das Verbinden des Endlichen mit dem Unendlichen,
ist eine äußerst alte Wissenschaft. Ihr Begründer, Hiranyagarbha,
der goldene Embryo, wird in der Mahabharata „das erstgeborene
Wesen“ genannt.
Dara Shikuh sagt, „aus der Liebe erschien die Große Seele,
was bedeutet der jiv-atman, der die „Mohammedanische Realität“
genannt wird. Das ist eine Anspielung auf die universelle Seele des
Anführers der Propheten, Friede und Segen sei mit ihm. Die Monisten
in Indien nennen ihn „Hiranyagarbha.“
Seiner Gedanken Spiegel ist der Sonne Gesicht;
und das Meer des Seins Seines Ozeans Gischt.
–Ishrak
Entgegen den Annahmen des Materialismus ist das Bewusstsein
kein Nachzügler im Universum. Offenbarung, Tradition und Enthüllungen
bestätigen: Der Kosmos wurde mit einer Seele und einem
Geist beschenkt, bevor er seine körperliche Form annahm.
Der Wein wurde trunken von uns, nicht wir von ihm.
Der Körper entströmte uns, nicht wir aus ihm.
–Rumi
In der Dämmerung der Schöpfung erschien die Große Seele.
Sie ist bekannt als die Essenz und die Intelligenz. „Das erste Ding,
was Gott erschuf, war die Intelligenz“, sagte der Botschafter. Die
Intelligenz war das erste Instrument des Lichts, eine strahlende
Lampe, um den Weg der Existenz zu erleuchten. Und so sagte der
Botschafter, „Ich war ein Prophet als Adam zwischen Wasser und
Lehm war.“
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Das Licht in Adams Herz bist du,
die Salbe jeder Wunde, du.
Oh Heilmittel für jedes Leid,
was jedermann begehrt bist du.
–Ahmad
Hiranyagharba, sagt Shankaracharya, ist „die innere Seele von
allem“. Innerhalb des subtilen Körpers des goldenen Embryos sind
die subtilen Formen aller Reisenden durch Raum und Zeit zusammengebunden,
wie Perlen auf der Schnur einer Halskette. Daher
wird Hiranyagarbha, die Große Seele, Shiva Ghana, die Summe der
Geister genannt.
Was sind die heiligen Geister? Beispiele meiner Essenz,
und die Körper der Menschen? Begleiter meiner Körper-Präsenz.
–'Iraqi
Die Umrisse des Körpers der Großen Seele zeigen sich in den
Konturen von Himmel und Erde. Die Konstellationen am Nachthimmel
zeichnen mit ihrem Flackern die Außenlinien seiner gewaltigen
Glieder. Berge zeigen seine Knochen, Flüsse seine Venen, Bäume
sein winddurchrauschtes Haar. Sein Lachen erschallt im Donner
und seine Tränen ergießen sich herab im Regen. Sein schlagendes
Herz ist der Thron, um den alles sich dreht. „Die Herzen der Gläubigen
sind der Thron Gottes“, sagt der Botschafter.
Dieser uralte Körper, der bloßer Staub zu sein scheint,
die großen geheimen Lehren der Sphären in sich vereint.
–Bidil
Die menschliche Form ist ein Miniatur-Universum, in dem die
ganze Natur zusammengezogen ist. Die Taittiriya Upanishad sagt:
„Von diesem einen Selbst wurde der Raum erschaffen. Vom Raum
die Luft, von der Luft das Feuer, vom Feuer die Wasser, von den Wassern
die Erde, von der Erde Pflanzen, von den Pflanzen Nahrung,
von der Nahrung der Mensch.“ Mu’in ad-Din Chishti, der Beistand
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der Armen, ergänzt: „und von der Essenz der Menschheit kommt
der Vollkommene Mensch, und die Essenz des Vollkommenen Menschen
ist das Wesen Gottes.“
Der Mensch ist Mein Geheimnis und Meine Beschreibung.
–Hadith Qudsi
Wo findet man einen Vollkommenen Menschen? Wo auch immer
die Große Seele, der Spiegel der Ewigkeit, herabkommt. In den
Gesichtern der hundertvierundzwanzigtausend Propheten und Prophetinnen,
die auf den sieben Kontinenten wandelten, von dem Reinen
in Gott, dem Vater der Menschheit, bis zum Botschafter, dem
Vater der Seelen, strahlt das Antlitz der Großen Seele hervor. Auch
von den Heiligen, Gottes Freunden, weiß man, dass sie diesen Glanz
tragen.
Wäre da nicht der Vollkommene Mensch, wäre das Verborgene
verborgen geblieben. Die Sterne, die den Kosmos füllen, bilden so
viele Stufen für den Ab- und Aufstieg der Großen Seele. Wenn nicht
für Dich, sagte Gott zum Licht der Propheten, hätte ich die Himmel
nicht geschaffen.
Gott segne und schütze das Licht des Propheten
aus dem alle anderen Lichter herkamen;
aus Liebe zu ihm wird die Erde still
berührt von ihm, zieh’n Himmel ihre Bahnen.
–Jami
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TROPFEN DREI
Wisse daher,
dass die Natur Maya ist,
aber Gott ist
der Herrscher der Maya
Ritterschaft des Herzens
Regeln für ein aufrechtes Leben
Kompass für eine Ethik der Achtsamkeit
Wie können wir die Welt, was auch immer geschieht, mit wachem
Blick betrachten und den Herausforderungen des Lebens
nicht nur in schwierigen Zeiten begegnen? Wie finden
wir Wege, gesellschaftlich wieder mehr zusammenzuwachsen?
Was kann uns dabei helfen? Eine moderne ritterliche
Ethik der Achtsamkeit.
Die 40 Regeln der Ritterlichkeit sind wie ein Blick in den Spiegel, der hilft, ethisches
Verhalten zu üben und in unsere Beziehungen zu allen Wesen und uns selbst Achtsamkeit
zu bringen. Neben jahrtausendealten Werten wie Gerechtigkeit, Fairness,
Ausgewogenheit, Maßhalten, Mut, Weisheit und Großzügigkeit rückt heute die Achtung
gegenüber allem Leben sowie eine universale Verantwortung in den Fokus.
Wer mit Sorgfalt und wacher Aufmerksamkeit mit den 40 Regeln arbeitet, kultiviert
diese scheinbar selbstverständlichen ethischen Prinzipien und findet dabei noch ein
weites Feld für Selbsterforschung und persönliche Entwicklung.
Dieses Set mit 40 Karten und Buch ist der Schriftstellerin, Musikerin und Widerstandskämpferin
Noor Inayat Khan gewidmet.
Ritterschaft des Herzens | SET
40 Regeln für ein aufrechtes Leben
Gebundenes 185-seitiges Begleitbuch, 40 Karten mit
Kartenhalter und Stülpschachtel
Verlag Heilbronn 2021 | ISBN 978-3-936246-40-7
Ritterschaft des Herzens | Buch
40 Regeln für ein aufrechtes Lebens
Alternativ zum Karten-/Buchset sind die 40 Regeln auch eigenständig
nur als schön gestaltetes und gebundenes Buch erhältlich.
Der Inhalt ist identisch mit dem Begleitbuch des Sets.
Verlag Heilbronn 2021 | ISBN 978-3-936246-46-9
Centennial Edition
Hazrat Inayat Khan
13-bändige Jubiläumsausgabe
Band 1 – Das innere Leben
Die Bücher der Sufi-Lehren sind ein kostbarer Schatz.
Der erste Band beinhaltet folgende 4 Bücher:
Das innere Leben
Die Seele – woher und wohin
Der Sinn des Leben
Der Weg der Erleuchtung
Verlag Heilbronn 2018 | 477 S. | ISBN 978-3-936246-34-6
Band 2 – Die Mystik des Klangs
Wer das Geheimnis des Klangs kennt,
kennt das gesamte Universum.
Der zweite Band beinhaltet folgende 4 Bücher:
Die Mystik des Klangs • Musik
Die Macht des Wortes
Die Sprache des Kosmos
Verlag Heilbronn 2019 | 323 S. | ISBN 978-3-936246-39-1
Band 3 – Die Kunst der Persönlichkeit
Persönlichkeit ist die Weiterentwicklung der Individualität.
Der dritte Band beinhaltet folgende 6 Bücher:
Die Entwicklung des Charakters
Die Kunst der Persönlichkeit • Ethik
Bewusstsein und Persönlichkeit
Kunst, Künstlerinnen und Künstler
Die Kunst der Musik
Verlag Heilbronn 2020 | 288 S. | ISBN 978-3-936246-44-5
Band 4 – Heilung und die Welt des Geistes
Gesundheit • Heilung • Mentale Reinigung • Die Welt des Geistes
Verlag Heilbronn 2022 | 415 S. | ISBN 978-3-936246-47-6
Es ist geplant, alle ein bis zwei Jahre einen der 13 Bände herauszubringen.
Jeweils aktuelle Informationen finden Sie unter: www.verlag-heilbronn.de
Hazrat Inayat Khan
Bücher für Menschen auf dem inneren Weg
Die Harmonie der Welt
Wie wir miteinander leben
Grundlegend für die mystische Vision des Lebens ist die Einsicht,
dass das ganze Universum einen einzigen Körper bildet. Aus dieser
Perspektive ist alles mit allem anderen in einem komplexen
und dynamischen Muster miteinander verknüpft.
Die Seele – woher und wohin
Die Reise der Seele
Hazrat Inayat Khan beschreibt den Weg der Seele, die sich als
ein Lichtstrahl aus der Einheit Gottes löst, sich ein Gewand aus
Gedanken und Gefühlen zulegt und dann einen physischen Körper,
um den Zweck der Schöpfung zu erfüllen, alles mit göttlichem
Bewusstsein zu durchdringen.
Die Gathas – Weisheit der Sufis
Lehren für seine Schülerinnen und Schüler
Ursprünglich waren die Gathas für die Innere Schule der Sufi-
Bewegung bestimmt.
Sie enthalten Anleitungen zu sieben verschiedenen Themen:
Aberglaube, Bräuche und Volksglaube; Einsicht; Symbolik;
Atem; Kultivierung des Herzens; Alltagsleben und Metaphysik.
Meisterschaft
Spirituelle Verwirklichung in dieser Welt
Viele Leserinnen und Leser halten das Buch „Meisterschaft“
von Hazrat Inayat Khan für eines der hilfreichsten Werke seiner
Lehren. Erfolgreich zu sein in weltlichen Angelegenheiten wird
in diesem Band nicht als ein Hindernis auf dem spirituellen Pfad
betrachtet.
Heilung aus der Tiefe der Seele
Mystik und geistige Heilung
In diesem Buch geht es vor allem darum, innerlich zur Ruhe zu
kommen, das wahre Selbst in uns von falschen Identifikationen
zu lösen und zu befreien, um es dann zu verwirklichen. Das wahre
Selbst ist frei von jeglichen Krankheiten und Traumen,
da es immer heil und göttlich ist
Hazrat Inayat Khan
Mystische Texte
Musik – Aus mystischer Sicht
„Alle Formen der Natur, z. B. die Blumen, sind vollkommen in Form
und Farbe; die Planeten, die Sterne und die Erde vermitteln uns
die Vorstellung von Harmonie, von Musik. Die ganze Natur atmet
… und das Zeichen des Lebens, das diese lebende Schönheit gibt,
ist Musik.“
Das innere Leben
Den Sinn des Lebens verwirklichen
„Die genaue Bedeutung des inneren Lebens besteht darin, dass
wir nicht nur in unserem Körper leben, sondern auch in unserem
Herzen und unserer Seele.“ Hazrat Inayat KHan
Taschenbuchreihe Mystische Texte Band 1
Gebet – Atem der Seele
Das Gebet ist die unmittelbarste Kommunikation des Menschen mit
Gott. Es ist die geheimnisvollste und innerste Verbindung zwischen
uns Menschen und dem schöpferischen Universum. Mit den hier
vorgestellten interreligiösen Gebeten ist das Buch ein täglicher spiritueller
Begleiter.
Taschenbuchreihe Mystische Texte Band 2
Die Sprache des Kosmos
Das ganze Weltall spricht zu uns
Dieses Buch ist ein Kompass, der aufzeigt, wie wir mit Denken, Vernunft,
Wille und Inspiration unsere Intuition schulen und das eigene
Herz kultivieren können.
Taschenbuchreihe Mystische Texte Band 3
Charakter und Persönlichkeit
Die verwirklichte Persönlichkeit kann neue Lebensumstände schaffen,
anstatt sie zu verschlimmern. Sie weiß, wie sie mit ihrer inneren
Welt umgehen kann und welche Aufgaben sie in diesem Leben
erfüllen sollte.
Taschenbuchreihe Mystische Texte Band 4
Spiritualität • Mystik
Bücher für Menschen auf dem inneren Weg
Medizin des Herzens
99 Heilungswege der Sufis
Wali Ali Meyer, Bilal Hyde, Faisal Muquaddam, Shabda Kahn
Das Buch führt in das Herz des Mysteriums der 99 Namen Gottes.
Es ist ein Weg, um das Wesen der Grenzenlosigkeit Gottes
zu verstehen und das göttliche Potential in jeder Seele zu entdecken.
Ein Standardwerk.
Sufibuch des Lebens
99 Meditationen der Liebe | von Neil-Douglasd-Klotz
Die 99 schönsten Namen Gottes stehen für 99 Wege zu innerer
Klärung, Harmonie und Verbundenheit mit dem Universum. Die
zeitlose Weisheit der Sufis hilft uns, diese Qualitäten im täglichen
Leben umzusetzen und das Herz für die Liebe zu öffnen.
365 Tage Sufi-Weisheit
Ein spiritueller Begleiter für jeden Tag
Die Schale des Saki von Hazrat Inayat Khan
Mit Kommentaren von Samuel L. Lewis
Dieses Buch hat eine besondere Bedeutung für unsere Zeit. Die
Worte sind Quellen der Kraft und der Besinnung, geben Impulse,
nähren die innere Erkenntnis und öffnen das Herz für die Welt.
Gärten der Vision und Initiation
Die Lebensreise von Samuel L. Lewis
von Neil Douglas Klotz
Die Geschichte eines Mystikers, eines Gärtners, eines Sufis,
eines Zen-Schülers, eines wahren menschlichen Wesens.
Samuel Lewis‘ spirituelle Praxis wurde durch seine Treffen mit
Hazrat Inayat Khan vertieft, doch seine Lehren und seine Weisheit
gingen von seiner eigenen visionären Veranlagung aus.
Die Erleuchtung des Schattens
von Moineddin Jablonski
„Ein Buch mit einer feinen Botschaft, die ernsthaft Suchende
herausfordern und anregen wird, unabhängig von ethnischem
oder religiösem Hintergrund.“ Muneera Haeri
Es bietet einen einzigartigen Einblick in das Leben eines erleuchteten
Mystikers, der im Westen geboren wurde.
Universaler Sufismus
Ein interreligiöser Weg zu spirituellem Wachstum
Ritterliche Tugenden im Alten Orient
Edelmut, Tapferkeit und mystische Suche
von Pir Zia Inayat Khan
„Ritterliche Tugenden im Alten Orient ist eine geniale Darstellung
der Sufi-Lehren, in kunstvoller Weise zum Ausdruck gebracht durch
eine Gestalt aus dem tiefsinnigsten der mittelalterlichen Ritterromane
rund um den Gral. Eine lohnende Leseerfahrung!“
Carl W. Ernst
Herz-Rhythmus-Meditation
Ein Praxisbuch für Energie, Freude und seelische Harmonie
von Puran & Susanna Bair
„Mit diesem Buch wird eine spirituelle Methode vorgelegt, die neue
Perspektiven eröffnet und das wertvolle Potential freisetzt, das in jedem
von uns schlummert.“ Pir Vilayat inayat Khan
Musik und Meditation
von Pir Vilayat Inayat Khan
und Aeoliah Christa Muckenheim
Die Begegnung mit Pir Vilayat Inayat Khan verwandelt das Leben
der professionellen Musikerin Aeoliah Christa Muckenheim. Ein
Praxisbeispiel über die heilende und transformierende Kraft von
Musik und Meditation.
Firos Holterman ten Hove
Das Heilige Buch der Natur – Spirituelle Ökologie
Die Seele der Blumen – Heilende Blüten-Essenzen
Die Seele der Steine – Heilende Mineral-Elixiere
EDITION KALIM – Geschenkbücher
Meditation – Ein Thema für jeden Tag
von Hazrat Inayat Khan und Pir Vilayat Inayat Khan
• Bird Language
von Pir Zia Inayat Khan
• Gebet – Atem der Seele
von Hazrat Inayat Khan
• Der Sinn des Lebens
von Hazrat Inayat Khan
• Dem Einen entgegen
von Wim van der Zwan
Weitere Informationen erhalten Sie über folgende Links:
Inayatiyya Deutschland e. V.
www.inayatiyya.de
Inayatiyya Österreich
www.inayatiyya.at
Der Inayati Orden Schweiz
www.sufismus.ch
International Sufi Movement
www.sufimovement.org
Sufi-Bewegung Deutschland
www.sufi-bewegung.de
Sufi Ruhaniat International
www.ruhaniat.org
Sufi Ruhaniat Deutschland
www.ruhaniat.de
Tänze des Universellen Friedens
www.friedenstaenze.de
Abrahamic Reunion e. V.
www.abrahamicreunion.org
Musik für Frieden und Völkerverständigung e. V.
www.music-for-peace.net
Förderverein Sufi-Saint-School
www.sufi-saint-school-ev.de
Hope Project
www.hope-project.de
Buch und Mystik e. V .
www.buchundmystik.de
Verlag Heilbronn
www.verlag-heilbronn.de • info@verlag-heilbronn.de