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Heilige Ströme - Leseprobe

Heilige Ströme: Die mystische Einheit der Religionen und der Sufismus legt Zeugnis ab für die tief ökumenische Ausrichtung des Sufismus, die sich in einer Vielzahl von historischen, literarischen, intellektuellen und spirituellen Konvergenzen zeigt. Gestützt auf den Koran, prophetische Überlieferungen, klassische Sufi-Sprüche, traditionelle Geschichten und Verse aus arabischen, persischen und Urdu-Divanen, untersucht „Heilige Ströme“ die inneren Lehren von Hinduismus, Buddhismus, Zoroastrismus, Judentum, Christentum und Islam aus der Perspektive der Sufi-Gnosis. In den Strömen aller offenbarten Traditionen der Welt fließt dasselbe Wasser, das Wasser der göttlichen Offenbarung. „Heilige Ströme“ gibt Einblick in eine Handvoll ihrer funkelnden Tropfen.

Heilige Ströme: Die mystische Einheit der Religionen und der Sufismus legt Zeugnis ab für die tief ökumenische Ausrichtung des Sufismus, die sich in einer Vielzahl von historischen, literarischen, intellektuellen und spirituellen Konvergenzen zeigt. Gestützt auf den Koran, prophetische Überlieferungen, klassische Sufi-Sprüche, traditionelle Geschichten und Verse aus arabischen, persischen und Urdu-Divanen, untersucht „Heilige Ströme“ die inneren Lehren von Hinduismus, Buddhismus, Zoroastrismus, Judentum, Christentum und Islam aus der Perspektive der Sufi-Gnosis. In den Strömen aller offenbarten Traditionen der Welt fließt dasselbe Wasser, das Wasser der göttlichen Offenbarung. „Heilige Ströme“ gibt Einblick in eine Handvoll ihrer funkelnden Tropfen.

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Gott sagt, Ich war ein verborgener Schatz und liebte es, erkannt zu

werden, also erschuf ich die Welt, dass ich erkannt werden möge. Der

Eine war allein, verborgen und daher einsam. Sehnsucht kam auf:

ahbabtu an 'urafa, „Ich liebte erkannt zu werden“. Hubb bedeutet

„Liebe“ und habb bedeutet „Same“. Liebe war der erste Same.

Es ist Gott, der den Samen aufspaltet.

–Sure 6:95

Aus dem ersten Samen kam der Baum, genannt Universum. Von

der Wurzel zum Stamm, zum Ast, zum Blatt, zur Blüte, von lahut

zu jabarut zu malakut zu nasut, dieses wuchernde Grün, in welches

wir hineingesetzt worden sind, ist alles ein Gewächs der Liebe. Es ist

alles Geist, das vielrankende, sich immerfort aufrollende Wissen von

dem, was erkannt werden möge. Der Hymnus endet:

Von wo diese Schöpfung ausging – vielleicht formte sie sich

selbst oder vielleicht tat sie es nicht – der Eine, der auf sie

herabsieht, in den höchsten Himmeln, nur Er weiß – oder

vielleicht weiß Er nicht.

Die zehn äußeren und inneren Sinne werden sich zuletzt

erschöpfen, bevor sie die siebzigtausend Schleier des Lichts und der

Dunkelheit durchdringen, die den Einen verbergen und enthüllen.

„Kontempliere über die göttlichen Eigenschaften, aber kontempliere

nicht die göttliche Essenz“, sagte der Botschafter. In allem, was die

uralte Quelle betrifft, „die Unfähigkeit, Wahrnehmung zu erlangen,

ist selbst eine Wahrnehmung“.

Niemand kann Gott sehn’ durch das, was das Seine;

Gottes Essenz wird von Gottes Essenz nur erkannt ganz alleine.

–Sana’i

Jemand fragte Abu’l-'Abbas Dinawari: „Mit welchen Mitteln erkennst

Du Gott?“ Er antwortete: „Mit dem Mittel der Tatsache,

dass ich Ihn nicht kenne.“ Hasan Basri fragte Rabi’a Adawiya, die

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