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Frieden - SIFAT Heft 3/2022 - Leseprobe

Diese Ausgabe entstand unter dem Eindruck des schrecklichen Krieges in Europa. Keiner weiß, wie sich die Lage darstellen wird, wenn Sie dieses Heft in den Händen halten. Auch in unserer Gemeinschaft gibt es unterschiedliche Meinungen über Verlauf und Folgen dieser Katastrophe. Der verstorbene Imam Seyed Mehdi Razvi, der in der Chishti-Tradition lebte, hat es so formuliert: „Ein Sufi ist ein Mensch, der ganz und gar, mit Leib und Seele, mit Herz und Verstand, auf Gott vertraut. Der Gott mehr vertraut als den Menschen. Und weil er dieses absolute Gottvertrauen hat, kann er auch den Menschen vertrauen – im Vertrauen auf Gottes Rechtleitung.“ Das ist der Weg des „Großen Dschihad“ oder des „Tikkun olam“ der jüdischen Mystik. In den Evangelien lesen wir: „Was Ihr für eines dieser meiner geringsten Geschwister getan habt, das habt Ihr für mich getan.“ Oder wie ein buddhistischer Bekannter auf die Frage, was die Hauptaufgabe Gläubiger in Kriegszeiten sei, neulich antwortete: „Dorthin gehen, wo mein Herz brennt.“ In diesem Heft möchten wir bewusst einigen Ideen Raum geben, die positive Gegenentwürfe zur angstmachenden Gegenwart darstellen. Wir hoffen, neben der ernsthaften Auseinandersetzung mit den finsteren Zeiten, auch der Hoffnung sowie dem Licht des göttlichen Friedens Raum gegeben zu haben.

Diese Ausgabe entstand unter dem Eindruck des schrecklichen Krieges in Europa. Keiner weiß, wie sich die Lage darstellen wird, wenn Sie dieses Heft in den Händen halten. Auch in unserer Gemeinschaft gibt es unterschiedliche Meinungen über Verlauf und Folgen dieser Katastrophe.
Der verstorbene Imam Seyed Mehdi Razvi, der in der Chishti-Tradition lebte, hat es so formuliert: „Ein Sufi ist ein Mensch, der ganz und gar, mit Leib und Seele, mit Herz und Verstand, auf Gott vertraut. Der Gott mehr vertraut als den Menschen. Und weil er dieses absolute Gottvertrauen hat, kann er auch den Menschen vertrauen – im Vertrauen auf Gottes Rechtleitung.“ Das ist der Weg des „Großen Dschihad“ oder des „Tikkun olam“ der jüdischen Mystik. In den Evangelien lesen wir: „Was Ihr für eines dieser meiner geringsten Geschwister getan habt, das habt Ihr für mich getan.“ Oder wie ein buddhistischer Bekannter auf die Frage, was die Hauptaufgabe Gläubiger in Kriegszeiten sei, neulich antwortete: „Dorthin gehen, wo mein Herz brennt.“

In diesem Heft möchten wir bewusst einigen Ideen Raum geben, die positive Gegenentwürfe zur angstmachenden Gegenwart darstellen. Wir hoffen, neben der ernsthaften Auseinandersetzung mit den finsteren Zeiten, auch der Hoffnung sowie dem Licht des göttlichen Friedens Raum gegeben zu haben.

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Zeitschrift für Universalen Sufismus

50. Jg.

Heft 3

Dezember 2022

Frieden


Sufismus

ist eine uralte Weisheit und zugleich eine Methode der geistigen Schulung, die

Menschen befähigt, diese Weisheit in ihrem täglichen Leben zu verwirklichen.

Der Universale Sufismus

nach Hazrat Inayat Khan ist nicht auf bestimmte Dogmen, Rituale oder

spirituelle Techniken festgelegt.

Der Universale Sufismus baut eine Brücke über die Unterschiede und Grenzen,

die Menschen und Religionen voneinander trennen. Er ermöglicht auch, die

eigene Religion besser zu verstehen und zu leben, weshalb jeder diesen Weg

gehen kann, unabhängig von der Religionszugehörigkeit.

Hazrat Inayat Khan

wurde am 5. Juli 1882 in der indischen Stadt

Baroda geboren. Seine hoch angesehene Familie

war durchdrungen vom Geist mystischer Religiosität

und von der Liebe zur klassischen indischen

Musik. Inayat Khan war von Kind auf in Kontakt

mit den geistigen Traditionen des Islam wie des

Hinduismus, in einer Atmosphäre freundlicher

Toleranz über alle konfessionellen Grenzen hinweg.

Im Jahre 1910 bekam er von seinem spirituellen

Lehrer, Abu Hashim Madani, der der Sufi-

Tradition der Chishtis angehörte, den Auftrag,

den Sufismus in den Westen zu bringen. Hier

wurde er der Begründer und das geistige Oberhaupt

(Pir-o-Murshid) der Sufi-Bewegung und ihrer esoterischen Schule, des

Sufi-Ordens (heute Inayatiyya), und er schuf den Universellen Gottesdienst.

Längere Zeit lebte er in Suresnes bei Paris, von wo er oft zu Reisen in die

ganze westliche Welt aufbrach. Seine Vorträge füllen die 13 Bände seiner „Sufi-

Botschaft“. Er starb am 5. Februar 1927 in New Delhi.

Hazrat Inayat Khans Lehre und die seiner Nachfolger ist geprägt von einer

umfassenden Toleranz, einer Verehrung und Liebe zu allen Prophetinnen und

Propheten und Heiligen der Menschheit und einem Verständnis gegenüber der

Vielfalt der religiösen Traditionen und Lebenserscheinungen.


Inhaltsverzeichnis

Frieden

Vorwort der Redaktion 4

50 Jahre – SIFAT im Wandel: Mit Nadel, Faden und Matrize 5

Hazrat Inayat Khan:

Das Friedensgebet 7

Was hält die Zukunft für uns bereit? (Febr. 1915) 7

Pir Vilayat Inayat Khan: Frieden finden inmitten des Aufruhrs 10

Mikhail Horowitz: Pir Vilayat im Angesicht des Krieges 13

Samuel L. Lewis: Frieden 15

Shafiya Majid Sharon Mijares: Frieden schaffen als Beziehungsaufgabe 18

Peace Pilgrim: Vier Reinigungen 23

Lao-tzu (Laotse): Frieden 26

Pema Chödrön: Den Frieden üben in Zeiten des Krieges 28

Ruth K. Westheimer im Gespräch mit Tobias Everke:

Trotz allem! Wir lassen uns nicht unterkriegen 30

Viktor Frankl (im Juli 1946): Friede unter uns 35

Adriana Stern: Frieden und Gerechtigkeit im Judentum 36

Sven Behnke: Martin Niemöller –Gewissen, Mut und Widerstand 39

Desmond Tutu und Mpho Tuto: Eine Welt der Vergebung 42

Viola Bishari Mitri Al Raheb: Auf Frieden hoffen 45

Gebet der Mütter 46

Karl Michael Rantl: Friedenstanz 47

Betrand Russell: Das Einstein-Russell-Manifest 49

Bertold Brecht: An die Nachgeborenen 53

Heft Friedensgebet 55

Texte aus den Heiligen Schriften der Weltreligionen 56

Blick aus dem Fenster: Oase des Friedens –

Wahat al-Salam – Neve Shalom 59

Buchbesprechung: Odette El Ibiary: Der Vogel hat Flügel bekommen 60

Noor Inayat Khan: Gesammelte Werke 61

Impressum 62

Titelbild: Reigen von Pablo Picasso

siehe dazu den Artikel Friedenstanz von Karl Michael Ranftl auf Seite 47

SIFAT 3 | 2022 – Frieden 3


Vorwort der Redaktion

Liebe Leserinnen und Leser,

diese Ausgabe entstand unter dem Eindruck des schrecklichen Krieges in

Europa. Keiner weiß, wie sich die Lage darstellen wird, wenn Sie dieses Heft

in den Händen halten. Auch in unserer Gemeinschaft gibt es unterschiedliche

Meinungen über Verlauf und Folgen dieser Katastrophe.

Der verstorbene Imam Seyed Mehdi Razvi, der in der Chishti-Tradition lebte,

hat es so formuliert: „Ein Sufi ist ein Mensch, der ganz und gar, mit Leib und

Seele, mit Herz und Verstand, auf Gott vertraut. Der Gott mehr vertraut als

den Menschen. Und weil er dieses absolute Gottvertrauen hat, kann er auch den

Menschen vertrauen – im Vertrauen auf Gottes Rechtleitung.“ Das ist der Weg

des „Großen Dschihad“ oder des „Tikkun olam“ der jüdischen Mystik. In den

Evangelien lesen wir: „Was Ihr für eines dieser meiner geringsten Geschwister

getan habt, das habt Ihr für mich getan.“ Oder wie ein buddhistischer Bekannter

auf die Frage, was die Hauptaufgabe Gläubiger in Kriegszeiten sei, neulich

antwortete: „Dorthin gehen, wo mein Herz brennt.“

In diesem Heft möchten wir bewusst einigen Ideen Raum geben, die positive

Gegenentwürfe zur angstmachenden Gegenwart darstellen. Wir hoffen, neben

der ernsthaften Auseinandersetzung mit den finsteren Zeiten, auch der Hoffnung

sowie dem Licht des göttlichen Friedens Raum gegeben zu haben.

Besser als unsere eigenen Worte drückt der Schweizer Publizist Max Feigenwinter

es mit seinem Gedicht „Hoffnungsvoll“ aus.

Hoffnungsvoll

Was kommt auf uns zu?

Vielleicht

Aufgaben, die uns enorm fordern;

Fragen, die wir uns noch nie gestellt haben;

Wünsche, die wir nicht erfüllen können;

Ansichten, die uns verunsichern;

Entscheidungen, die wir nicht verstehen;

Situationen, da wir nicht mehr aus noch ein wissen;

Menschen, die uns brauchen.

4 SIFAT 3 | 2022 – Frieden


50 Jahre – SIFAT im Wandel

Vielleicht aber auch,

Hilfen, an die wir noch gar nicht denken;

Ideen, die wir noch nie gehabt haben;

Lösungen, die etwas Neues ermöglichen;

Anforderungen, die uns weiterbringen;

Begegnungen, die vieles verändern;

Reaktionen, die uns überraschen;

Menschen, die uns helfen.

Wir wissen es nicht,

und das ist gut so.

Wichtig ist,

dass wir annehmen, was ist,

geben, was wir haben,

tun, was wir können,

sein, wie wir sind,

leben und Leben ermöglichen.

Die Redaktion:

Hans-Peter Baum, Claudia Nüssen, Michael Nüssen,

Regina Armaiti Winkler-Reber

50 Jahre – SIFAT im Wandel

it Nadel, Faden und Matrize

M Sommerschule 1970 – Karima Sen Gupta

erinnert sich: „Während dieser Zeit hat mir Murshid

Fazal den Auftrag gegeben, eine deutschsprachige Sufi-

Zeitschrift namens „SIFAT“ herauszubringen. Ich war

sehr überrascht, denn ich hatte keine Ahnung, wie

man so etwas macht, aber gleichzeitig reizte mich der

Auftrag auch. Nach unserer Rückkehr fing ich mit den

Vorarbeiten an und im Herbst 1970 kam das erste Heft

mit dem Thema „Bruderschaft“ mit 50 Exemplaren

heraus. Der Anfang war recht mühsam, aber mit der Zeit ging es immer besser.“ Sie

erzählte uns, dass sie die ersten Hefte noch mit Schreibmaschine geschrieben,

SIFAT 3 | 2022 – Frieden 5


50 Jahre SIFAT – Eine Rückschau

mit einem Matrizendrucker vervielfältigt und von Hand mit Nadel und Faden

zusammen gebunden hat. Bis Ende 1996 hat sie 88 Hefte herausgebracht.

Schreibmaschine und Matrizendrucker sind dem Computer und dem Kopierer

längst gewichen, als Marita Ischtar Dvorak und Wolfgang Huraksh Meuthen

SIFAT 1997 weiterführten und bis 2016 55 Hefte herausbrachten. Das Konzept

haben sie weitgehend beibehalten, so wie wir auch bis heute. Bei unserem

ersten Treffen besprachen wir gemeinsam mit der neuen Redaktion nicht nur

den Übergang, sondern sie erzählten auch von den Herausforderungen, z. B.

dass die kopierten Hefte beim Falzen sich nicht ganz zumachen ließen und sie

Stapelweise mit Ziegelsteinen länger beschweren mussten.

Blick in die Kristallkugel

SIFAT hat natürlich nicht nur einen technischen Wandel durchgemacht,

sondern sich auch redaktionell, inhaltlich und gestalterisch geändert. Und die

Herausforderungen der Zukunft werden beträchtlich sein. Ein Blick in die Kristallkugel

ist schwer möglich, aber einige Eckpunkte lassen sich nennen:

• Rückgang der Auflage vor allem durch einen Generationenwechsel unserer

Leserinnen und Leser, aber auch Interessensverschiebungen

• Veränderungen im Leseverhalten. Informationen werden bei Bedarf über

das Internet eingeholt und weniger auf „Vorrat“ angeschafft

• Viele sind mit der allgemeinen Informationsfülle regelrecht „bedient“ und

sehnen sich Reduktion bzw. kommen mit dem Lesen nicht mehr hinterher.

• Inhalte werden heute über viele neue Kanäle vermittelt, wie z. B. YouTube,

Zoom, Internet, etc., was den Vorteil hat, themenbezogene aktuelle Informationen

zu bekommen

Die Stärke von SIFAT liegt sicher darin, dass die Redaktion die Schwerpunktthemen

aus unterschiedlichen Quellen und Richtungen beleuchtet.

Eine wichtige Neuerung ist sicher, dass wir SIFAT inzwischen auch als PDF-

Book anbieten, was nicht nur technikaffinen Leserinnen und Lesern entgegenkommt,

sondern auch die Recherche

erleichtert.

Vielleicht bedarf es künftig einer weiteren

Erneuerung, z. B. nur zwei Ausgaben

im Jahr, dafür aber größer, in Farbe

und moderner gestaltet?

Wir freuen uns zusammen mit der

Redaktion auf die Zukunft mit SIFAT

Uta Maria Baur & Josef Ries | Verlag Heilbronn

6 SIFAT 3 | 2022 – Frieden


Hazrat Inayat Khan: Friedensgebet und Was hält die Zukunft für uns bereit?

Das Friedensgebet von Hazrat Inayat Khan

Oh einziges und höchstes Sein.

Gib Deinen Frieden,

der vollkommen und ewig ist,

auf dass unsere Seelen Frieden ausstrahlen.

Gib Deinen Frieden,

damit unser Denken, Reden und Handeln im Einklang sind.

Gib Deinen Frieden,

damit wir glücklich und dankbar sind für Deine reichen Gaben.

Gib Deinen Frieden,

damit wir uns mitten im Lebenskampf erfreuen an Deiner Glückseligkeit.

Gib Deinen Frieden,

damit wir alles ertragen und alles annehmen im Gedanken an Deine Gnade und

Barmherzigkeit.

Gib Deinen Frieden,

damit unser Leben Deiner göttlichen Vision entspricht und in Deinem Licht

alle Dunkelheit vergeht.

Sende uns Deinen Frieden,

Du unser Vater und unsere Mutter, damit wir, Deine Kinder auf Erden, uns alle

vereinigen in einer einzigen Familie.

Amen

Hazrat Inayat Khan

Was hält die Zukunft für uns bereit? (Febr. 1915)

S

eit dem Ausbruch der gegenwärtigen Katastrophe (des 1. Weltkriegs 1914-

18) wurde ich von Freunden und Schülerinnen und Schülern immer wieder

gebeten, den weiteren Verlauf vorherzusagen. Bislang bemühte ich mich, eine

SIFAT 3 | 2022 – Frieden 7


Hazrat Inayat Khan: Was hält die Zukunft für uns bereit?

Antwort zu vermeiden, aus folgenden drei Gründen:

1. Der heilige Prophet hat nie Prophezeiungen befürwortet.

2. Patriotische Gefühle, die in dieser Krise so stark sind, werden manchmal

von günstigen Vorhersagen angespornt, aber das trifft nicht zu, wenn sie

ungünstig sind. Deshalb haben Propheten von heute die Wahrheit oft der

Zweckmäßigkeit geopfert.

3. Neuerdings verwenden viele Leute Zukunftsvorhersagen als Quelle von

geschäftlichem Vorankommen und bringen dadurch wahre Mystik in Misskredit.

Aber die beharrlichen Bitten bringen mich schließlich dazu, ein paar Worte

über das zu sagen, was meinem bescheidenen Einblick enthüllt wurde durch die

Gnade Allahs, des einzigen Kenners des Unbekannten.

Was auch immer zur Ursache dieser internationalen Katastrophe gesagt

wurde, die wahre Ursache kann vom übersinnlichen Standpunkt in dreierlei

Hinsicht betrachtet werden:

1. Der Fluch der modernen Zivilisation

2. Der rein materielle Fortschritt des Lebens in unserer Zeit

3. Der Mangel an Harmonie zwischen Mann und Frau

Es ist verfügt, dass diese herrschende Notlage sieben Phasen durchlaufen soll,

bevor eine ideale Zeit des Friedens auf der Erde und der Liebe zwischen den

Menschen eintritt. Gewiss könnte die Aufgeregtheit der gegenwärtigen Zeit von

Tag zu Tag geringer werden, aber dennoch wird eine bisher unbekannte Lust an

der Zerstörung in der Welt zunehmen.

Zwei Phasen sind seit dem Beginn der Katastrophe bereits vorübergegangen,

und nun nähert sich die dritte Phase ihrem Ende. Vier weitere werden noch

kommen.

Symbolisch sollten diese sieben Phasen in der gleichen Weise verstanden werden

wie die sieben Phasen eines Feuers: 1. Streichhölzer, 2. Papier, 3. Holz, 4.

Kohle, 5. Feuer, 6. Flamme, 7. Asche. So wird der Verlauf dieses gewaltigen

Aufruhrs auf der Erde sein.

Während dieser Zeit werden nahezu alle Religionen umfallen und leblos

werden, die Meister und Propheten geraten immer mehr in Vergessenheit, die

Schriften werden missachtet, Kirchen und Tempel weniger besucht und Priester

und Pastoren ignoriert.

Das Nationalgefühl wird den Platz der Religion einnehmen und die Flagge

wird das Kreuz verdrängen. Freiheit wird das einzige Ziel sein und die Wirtschaft

wird neu erwachen.

8 SIFAT 3 | 2022 – Frieden


Hazrat Inayat Khan: Was hält die Zukunft für uns bereit?

Frauen werden ihre Rechte einfordern und ihre Ziele schließlich erreichen.

Der Umhang von Freundschaft wird angelegt, um materielle Ziele zu verdecken.

Der Wert diesseitiger Macht wird zunehmen und die Liebe überall weiterem

weltlichem Gewinn geopfert. Übernatürliche und geistige Begabungen werden

für eigennützige Ziele „im Namen der Menschlichkeit“ eingesetzt. Dies ist alles,

was von spiritueller Verfeinerung übrigbleibt, bis die siebte Phase kommt.

Die Zeit des Friedens wird gegen Ende der siebten Phase beginnen. Eine neue

Religion universeller Geschwisterlichkeit wird gebildet. Vorurteile zwischen

Nationen, Religionen und Kulturen werden verschwinden. Wahrheit ist der

große Lehrer, der in den Seelen der Menschen aufkommen wird und verschiedene

Religionen und Glaubensrichtungen zusammenbringt in der Einheit der

erhabenen Weisheit – Sufismus. Menschen werden ihre Mitmenschen wertschätzen,

und der Geist von Gleichheit und Eigenständigkeit wird aufblühen.

Ost und West werden zueinander gezogen, und Mann und Frau werden einander

auf einer vorbildlichen Basis verstehen.

Wenn die Nationen am Ende das Ziel des menschlichen

Lebens erkennen und seine Bedeutung verstehen,

dann wird Allahs Frieden auf der Erde ruhen

und Liebe unter den Menschen entstehen. Dieser

Friede wird fortbestehen bis zum Auferstehungstag,

wenn jede Seele erklärt, dass weltliche Ziele kein

wahrer Gewinn waren, und auch jeder irdische Verlust

kein wahrer Verlust …

„Kein eitles Gerede werden sie darin hören und

keinen Vorwurf der Sünde,

sondern allein den Ruf:

Frieden! Frieden!“ (Koran)

Aus der allerersten Ausgabe der Vierteljahreszeitschrift

Sufi vom Februar 1915, aufgeschrieben von Mary Williams.

Neu herausgegeben von der Nekbakht Foundation,

2020, S. 11-13. Homepage: www.nekbakhtfoundation.org

Übersetzung: H.-P. Baum

Hazrat Inayat-Khan

SIFAT 3 | 2022 – Frieden 9


Pir Vilayat Inayat Khan: Frieden finden inmitten des Aufruhrs

Pir Vilayat Inayat Khan

Frieden finden inmitten des Aufruhrs

G

anz gleich, ob man direkt oder nur entfernt mit der Katastrophe zu tun hat,

in die die Menschheit sich nun hineinmanövriert hat – man wäre kein fühlender

Mensch, wäre man nicht schockiert, verstört, betroffen, verwirrt, zornig

und entsetzt.

Kann man bei alldem Gelassenheit finden? Ist es hilfreich, sich trotz all des

Gedankenwirrwarrs in seinem Bewusstsein um Heiterkeit zu bemühen? Wäre

das eine Zufluchtsmöglichkeit? Vielleicht fragen wir uns auch: Was ist es, was

wir konkret tun können? Darüber hinaus ist diese Realität eine Prüfung für

unseren Glauben und unser Vertrauen.

Könnten wir die Dinge ganz aus kosmischer Perspektive sehen, anstatt nur zu

versuchen, über unsere persönliche Perspektive und unser mittelmäßiges Denken

hinauszureichen, dann würden wir sehen, dass wir wohl oder übel in dieses

Drama auf dem Planeten Erde hineingezogen werden, das schon die ganze Zeit

auszubrechen drohte. Wir haben es aber nicht wahrgenommen, weil wir so sehr

in die falsche Sicherheit unserer Selbstzufriedenheit eingehüllt, so blind für das

Elend in der Welt waren, das für uns nichts weiter als „schlechte Nachrichten

aus den Medien“ war. In einem größeren Zusammenhang betrachtet, ist die

gegenwärtige Krise nur eine blasse Spiegelung dessen, was im Universum an

Irren und Suchen, an Geburt und schmerzvoller Neugeburt stattfindet.

Inmitten einer Phase der Destabilisierung sind wir desorientiert, ängstlich,

verwirrt, erschrocken. Hier werden wir in unserem Verständnis der Vorgänge

geprüft, im Erkennen der dahinter liegenden Probleme – geprüft in unserem

Glauben an die innewohnende Bedeutung und die Sinnhaftigkeit aller Erscheinungen.

Wir können nicht erwarten, dies von unserer üblichen Perspektive

aus zu erfassen; deshalb laufen wir Gefahr, unser Vertrauen zu verlieren. Und

gerade dann, wenn innerer Frieden, Heiterkeit und Heiligkeit ganz besonders

gebraucht werden, fällt es uns besonders schwer, zu meditieren oder zu beten.

Es erscheint uns dann, als würden wir eine Schublade aufziehen und eine andere

zumachen, oder als würden wir den Kopf in den Sand stecken, um der Realität

zu entfliehen.

Wenn wir in äußerster Not Gott oder die Propheten, Meister und Heiligen

anrufen, die die spirituelle Hierarchie der Weltregierung bilden, dann in der

verzweifelten Hoffnung, sie seien in der Lage, die Flut des Bösen einzudämmen

und die Katastrophe abzuwenden. Wenn aber ihre Aufgabe tatsächlich darin

10 SIFAT 3 | 2022 – Frieden


Pir Vilayat Inayat Khan: Frieden finden inmitten des Aufruhrs

besteht, das Prinzip der individuellen Willensfreiheit zu schützen, dann muss

ihre Intervention sich auf den äußersten Notfall beschränken – auf den Fall, in

dem das System sich selbst zerstören würde.

Auf allen Ebenen der Natur ist ein Prinzip der Stabilität in die Programmierung

eingeschrieben, das gegensätzliche Mächte ausbalanciert. Dies kann auch

in der Politik oder in allen menschlichen Institutionen beobachtet werden, wo

Innovation immer ein Gegengewicht hat und durch konservative Kräfte balanciert

wird. In der Physik spricht man vom „Prinzip der Ordnung aus der Unordnung“.

Es gibt einen Sicherheitsmechanismus in der Natur, der verhindert, dass das

System sich selbst zerstört. Auf der Ebene menschlicher Angelegenheiten

ist dies durch den Einfluss der spirituellen Hierarchie verkörpert und, ganz allgemein

gesagt, durch die Macht des Gebets und die Neigung zum Frieden,

die die Menschen guten Willens in der ganzen Welt besitzen. Die Kraft und

Reichweite dieser Macht wird verstärkt in dem Maße, in dem die Anzahl ihrer

Unterstützer und der Grad ihres Engagements wächst. Die Bastion, die wir mit

unseren Gebeten errichten, könnte, wenn sie von ungezählten Menschen guten

Willens in der Welt unterstützt wird, ein beträchtliches Gegengewicht zu den

herrschenden Kräften bilden.

Wie aber hält man den inneren Frieden mitten im Aufruhr? Und vor allem,

wie bewahrt man sich Freude inmitten von Leid und Verzweiflung? Eine wunderbare

Illustration gibt das Bild des Buddha, der in vollkommener Ruhe und

Gelassenheit mitten in einem Sturm sitzt. Dies darf nicht fehlgedeutet werden

als ein Ignorieren der Realität des Problems, das sich als Sturm äußert, und der

Notwendigkeit, sich ihm zu stellen. Frieden sollte vielmehr als Sprungbrett für

das Handeln und als Quelle der Kraft angestrebt werden, nicht als Zuflucht.

Wir wissen, dass der Mittelpunkt eines Wirbelsturms ein Vakuum ist: das Trägheitsprinzip

als Gegengewicht, das den Tumult daran hindert, außer Kontrolle

zu geraten.

Wo können wir in unserer physischen Grundausrüstung dieses heilsame Prinzip

des Beharrungsvermögens finden? Wenn man seine Aufmerksamkeit vom

umgebenden Drama abzieht und sich in schöner Isolation in die Meditation

begibt, unberührt von dem, was vorgeht, unberührt vom Leid der Menschen

und in einen Samadhi-Zustand eintaucht, wo man die Ewigkeit seines Wesens

berührt – dann findet man zweifellos Frieden. Aber dies scheint doch der

„Vogel-Strauß-Haltung“ zu gleichen.

Es gibt einen anderen Weg. Es gibt eine Art, wie man die Stimmung, die einen

SIFAT 3 | 2022 – Frieden 11


Pir Vilayat Inayat Khan: Frieden finden inmitten des Aufruhrs

ergreift, wenn man den Geschmack der Ewigkeit kostet, auch in dem Augenblick

erfassen kann, den wir das „Jetzt“ nennen – als ewige Gegenwart; und wie

man die Unendlichkeit, die unserer menschlichen Natur zugrunde liegt, auch

im existentiellen „Hier“ erleben kann.

In unserer üblichen Erfahrung wird der Jetzt-Augenblick ständig überflutet

von der Vergangenheit, die in unserer Psyche weiterlebt, und von der Zukunft,

die vorweggenommen oder vorauserlebt wird. Am Beispiel eines Musikstücks:

Während man dem Fluss der Melodie, der harmonischen Sequenz oder der

rhythmischen Progression folgt, kann man oft den nächsten Schritt vorauswissen.

Die vorhergehenden Elemente der Musik strömen ein in die neu auftauchenden,

und die zukünftigen werden bereits vorweggenommen, so dass sie sich

mit den gegenwärtigen überschneiden. So ist die Gegenwart nicht einfach eine

Schwelle, sondern vielmehr ein fließender Übergang, der sich zu jeder Seite hin

ins Unendliche verliert.

Um zu verstehen, was mit Ewigkeit gemeint ist, können wir uns ein Pendel

vorstellen. An dem Punkt, an dem es aufgehängt ist, steht es still – am

anderen Ende bewegt es sich in Raum und Zeit. Der Samadhi-Zustand nun

entspricht dem Punkt, an dem das Pendel aufgehängt ist und stillsteht. Aber

auch beim Schwingen des Pendels in Raum und Zeit gibt es zwei Momente des

Stillstands: nämlich am jeweils äußersten Ende der Schwingungsbahn an der

rechten und linken Seite. Man muss sich hüten, sich die Zeit als gleichmäßig

linearen Ablauf vorzustellen; tatsächlich ist sie mehrdimensional gestaltet – wie

eine Landschaft. An diesen beiden kritischen Punkten (Singularitäten) steht die

Zeit still; der Werdeprozess verharrt in einer Art Lücke. Vielleicht können wir

sagen, dass die Ewigkeit in den Werdeprozess eingeschrieben ist und mehr noch,

dass wir befähigt sind, sie zu erfassen. Und dies nicht nur im Samadhi-Zustand,

sondern im „Hier und Jetzt“! Das ist es, was Pir-o-Murshid Inayat Khan als

„Erweckung ins Leben“ bezeichnet.

Wie aber findet man diese Momente im Leben, die dem Anhalten des Pendels

entsprechen? Hier können wir von einer Sufi-Meditationstechnik lernen.

Sie besteht darin, dass man seine Psyche von jeglicher Erinnerung an die Vergangenheit

und jeglichen Plänen für die Zukunft befreit – so findet man den

Augenblick, in dem der Pfeil der Zeit stillsteht. Wir haben uns dann für einen

Augenblick mitten im „Hier und Jetzt“ vom Zwang des Werdeprozesses befreit

– anstatt das „Hier und Jetzt“ zu flüchten. Und anstatt im „Hier und Jetzt“

gewissermaßen eingeschlossen zu sein, sieht man nun, wie das „Überall und

Immer“ zusammenfließt mit dem „Hier und Jetzt“.

12 SIFAT 3 | 2022 – Frieden


Mikhail Horowitz: Pir Vilayat im Angesicht des Krieges

Dies ist der Augenblick, da wir – befreit vom Werdeprozess, genau wie der

sitzende Buddha – Frieden finden mitten im Sturm, anstatt aus dem Sturm zu

flüchten. Das Rezept ist: Wann immer Sie dazu Gelegenheit finden, tilgen Sie

alles aus Ihrem Bewusstsein, was sich auf die Vergangenheit bezieht (Gewissensbisse,

Schuldzuweisungen, Groll), und hören Sie auf, sich um die Zukunft zu

sorgen (was Sie erwerben, haben, bekommen möchten) – und erkennen Sie das

Privileg, das Ihnen vom Universum geschenkt wurde, das Wunder des Lebens

während eines Durchbruchs der Erkenntnis erleben zu dürfen!

Ähnlich wie Henri Bergson unterscheiden die Sufis den Augenblick von der

Dauer. Lesen Sie, was im 11. Jahrhundert der afghanische Sufi Hjwiri, dessen

Grab sich in Lahore befindet, gesagt hat: „Die Zeit ist ein schneidendes

Schwert. Es schneidet das auf die Vergangenheit bezogene Bedauern und die auf

die Zukunft bezogene Habgier ab und tilgt die Beschäftigung mit gestern und

morgen aus dem Herzen.“

Dank diesem Gefühl des „zeitlosen Augenblicks“

befreit man sich davon, dass die Zukunft durch die

Vergangenheit bedingt wird, und kann sie stattdessen

selbst bestimmen, so wie es im Zen demonstriert

wird. In Herrigels „Zen in der Kunst des Bogenschießens“

sagt der Lehrer: „Das Ziel war es, das den Weg

des Pfeils bestimmt hat – nicht meine Hand.“ – Werdeprozess

ist Schicksal, Ewigkeit ist Freiheit.

aus: Pir Vilayat Inayat Khan, Keeping in Touch Nr. 62

(entstanden zur Zeit des Golfkrieges 1991)

Mikhail Horowitz

Pir Vilayat im Angesicht des Krieges

A

n einem Nachmittag im Juni 1940 saßen Noor und Vilayat im Wohnzimmer

von Fazal Manzil und besprachen, was zu tun sei. Die Deutschen

näherten sich Paris und die Zeit war knapp. Sie waren beide keine französischen

Staatsbürger. Vilayat mit seinem englischen Pass könnte verhaftet werden. Noor

war in Moskau geboren, aber ihr Vater war Inder und ihre Mutter Amerikanerin.

Sie hatten kaum Verbindungen nach England. Tatsächlich galten ihre Sympathien

Indien und Gandhis Kampf für die Unabhängigkeit vom britischen

SIFAT 3 | 2022 – Frieden 13


Impressum | Mitteilungen vom Verlag Heilbronn

Impressum

SIFAT – Zeitschrift für Universalen Sufismus

ISSN 1420-1712

Gegründet 1972 von Karima Sen Gupta, von 1997 - 2016 von Marita Ischtar Dvořák und

Wolfgang Huraksh Meuthen herausgegeben

Herausgeber und Redaktion:

Hans-Peter Baum hpbaum@nord-com.net 0049-(0)421 353528

Michael Nüssen michaelnuessen@t-online.de 0049-(0)40 357 33 006 (V. i. S. d. P.)

Claudia Nüssen claudianuessen@t-online.de 0049-(0)40 215439

Regina Armaiti Winkler-Reber rwinklerreber@posteo.de 0049(0)731-7187642

SIFAT

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erscheint in der Regel dreimal jährlich zum Selbstkostenpreis

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€ 6,00 zzgl. Versandkosten für Einzelhefte, soweit lieferbar

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Email oder per Brief – bitte vollständige und deutliche Absenderangaben

Abbestellungen zum Ende des bezahlten ABOs sind jederzeit möglich

Folgende SIFAT-Hefte sind noch lieferbar:

Heft 2 / 2022 – Angst ausatmen – Mut einatmen

Heft 1 / 2022 – Hoffnung

Heft 3 / 2021 – Nächstenliebe

Heft 2 / 2021 – Heilung

Heft 1 / 2021 – Klangbrücken

Heft 3 / 2020 – Kraftquellen

Heft 2 / 2020 – AUFeinander achten

Heft 1 / 2020 – Die Erde lieben

Heft 3 / 2019 – Religion und Wissenschaft II

Heft 2 / 2019 – Religion und Wissenschaft

Heft 1 / 2019 – Glaube und Zweifel

Heft 3 / 2018 – Mutige Frauen – Gelebte Spiritualität

Heft 2 / 2018 – Sonderheft: Noor-un-Nisa Inayat Khan

Heft 1 / 2018 – Sehnsucht der Seele

Heft 3 / 2017 – Geschwisterlichkeit

Heft 2 / 2017 – Gerechtigkeit

Heft 1 / 2017 – Opfer und Opfern

Heft 2 / 2016 – Religion und Liebe

Heft 1 / 2016 – Ein menschenfreundlicher Islam

62 SIFAT 3 | 2022 – Frieden


Neuerscheinungen vom Verlag Heilbronn

Die Harmonie der Welt – Wie wir miteinander leben

Was uns zusammenhält

Von der Mystik sozialer Harmonie für eine Zukunft

geschwisterlicher Verbundenheit in unserer Welt

„Grundlegend für die mystische Vision des Lebens ist

die Einsicht, dass das ganze Universum einen einzigen

Körper bildet. Aus dieser Perspektive ist alles mit allem

anderen in einem komplexen und dynamischen Muster

miteinander verknüpft. Wer dieses allumfassende Moiré

der Einheit in der Vielfalt erfasst, entdeckt sich selbst

in den anderen und in den anderen das eigene Selbst.

Die Art und Weise zu leben, die aus dieser Entdeckung

resultiert, ist eine sanfte und kultivierte Lebensform. Die

Lehren von Hazrat Inayat Khan zur verwandtschaftlichen

Verbundenheit aller Lebensformen sind eine profunde Einführung in diese Art des

Sehens und des Seins. Hier liegt – um es einfach auszudrücken – die Antwort auf

die Fragen der Zeit.“ Pir Zia Inayat-Khan

Social Gathekas: Die vollständigen Lehren über geschwisterliche Verbundenheit

zur inneren und äußeren Führung.

Hazrat Inayat Khan | Dezember 2022 | 380 Seiten | € 34,80 | ISBN 978-3-936246-50-6

Gärten der Vision und Initiation

Die Lebensreise von Samuel L. Lewis

"Was diesem Buch eine besondere Bedeutung gibt, ist

die Art, wie sein Herausgeber, Neil Douglas-Klotz, durch

sorgfältige Auswahl und kluge Kommentare den Schriften

Samuel Lewis‘ nachspürt und sie in einen Zusammenhang

stellt, sodass die Geschichte dieser wunderbaren

Verwandlung greifbar wird. Vielleicht können Sie, wenn

Sie diese Seiten lesen, spüren, wie sich etwas in Ihrem

eigenen Leben dem Licht zuwendet." W. A. Mathieu

Samuel L. Lewis: Sufi-Murshid, Zen-Meister, Umwelt- und Friedensaktivist,

Begründer der Tänze des Universellen Friedens.

Aus seinen umfangreichen Schriften zusammengestellt, erzählt Neil Douglas-

Klotz in Gärten der Vision und Initiation die Lebensreise und Lehren von Samuel

L. Lewis.

Neil Douglas-Klotz | Dezember 2022 | 492 Seiten | € 34,80 | ISBN 978-3-936246-51-3

SIFAT 3 | 2022 – Frieden 63


Worte von Hazrat Inayat Khan zum Frieden

Oh Friedensstifter! Bevor du versuchst, rings in der Welt Frieden

zu stiften, schaffe erst Frieden in dir selbst. (13)

Eine Frieden und Harmonie störende Wahrheit ist ärger als eine Lüge.

(413)

Wahrlich, das Herz, das den göttlichen Frieden empfängt,

ist gesegnet. (566)

Streiten mit anderen löst Krieg aus, der Kampf mit dem eigenen Ich

dagegen bringt Frieden. (622)

Frieden schließen ist schwerer als Kriegführen. (1008)

Nicht eher kehrt Friede ins Herz des Liebenden ein,

ehe er nicht selbst zur Liebe wird. (1328)

Alles, was mit unserem spirituellen Fortschritt im Leben

zusammenhängt, bedarf des Friedens. (1329)

Auf dem rollenden Rad der Erde wandelnd, unter der ständig kreisenden

Sonne lebend, erwartet der Mensch ein friedliches Leben. (1427)

aus: Hazrat Inayat Khan: Gayan Vadan Nirtan, Verlag Heilbronn, 1996

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