Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
WEGBEREITER<br />
NEUE MOBILITÄT<br />
Die Profis für<br />
mobile Automation<br />
Im Frühjahr hat TWK-Elektronik eine Produktneuheit<br />
angekündigt, die Sensoren fusioniert. Wir haben mit<br />
Dr. Hannwelm Steinebach und Dr. Felix Steinebach, beide<br />
Geschäftsführer des Unternehmens, über die technischen<br />
Hintergründe der „Sensorfusion“ gesprochen.<br />
Dr. Hannwelm Steinebach, was kann man sich unter Sensorfusion vorstellen?<br />
H. Steinebach: Nun: Es geht um Neigungsmessung. Eine preisgünstige und<br />
dennoch gute Methode ist es, soge-nannte MEMS Sensoren dazu zu verwenden.<br />
Diese elektronischen Chips sind klein und bestehen aus elektronischen<br />
und mikromechanischen Struktuwren, das heißt, neben den üblichen mikroelektronischen<br />
Schaltkreisen sind auch mechanisch bewegliche Strukturen in<br />
den Chips vorhanden. Diese Strukturen lenken sich aus, wenn die g-Kraft der<br />
Erde auf sie einwirkt. Gleichzeitig ändern sich die von diesen Strukturen gebildeten<br />
Kapazitäten (Kondensatoren). Diese werden messtechnisch erfasst<br />
und ein Neigungswinkel wird errechnet und ausgegeben.<br />
Wenn aber nun diese MEMS Zelle noch anderen Beschleunigungen neben der<br />
Erdbeschleunigung ausgesetzt ist – sei es durch Erschütterungen oder durch<br />
Beschleunigungen in einem Fahrzeug – werden diese MEMS-Strukturen auch<br />
bewegt und ein verfälschter Neigungswert wird ausgegeben. Die angeschlossene<br />
Steuerung reagiert vielleicht falsch und es passiert ein Unglück.<br />
Welche Vorteile ergeben sich aus dieser Verbindung zweier Sensoren?<br />
F. Steinebach: Jetzt kommt das Gyroskop ins Spiel. Es ist ein Drehratensensor,<br />
ebenfalls in MEMS Technologie. Die mikromechanischen Strukturen<br />
sind aber so gestaltet, dass Winkelgeschwindigkeiten (°/s) gemessen und als<br />
Ausgangssignal ausgegeben werden. Es misst also Änderungen eines Neigungswinkels<br />
und nicht den Neigungswinkel an sich, wenn sich das MEMS-<br />
Gyroskop um die eigene oder eine verlängerte Achse dreht. Der Vorteil ist,<br />
dass die oben genannten linearen Beschleunigungen, die den Beschleunigungs-MEMS<br />
Sensor stören, das Gyroskop-MEMS Sensor nicht beeinflussen,<br />
da sie keine Drehung darstellen. Alle möglichen applikationsnahen Simulationen<br />
und Messungen bei TWK zeigen, dass das Sensor-Fusion-System exakt<br />
und sicher arbeitet.<br />
Was wären typische Einsatzgebiete für diese Art Sensor?<br />
F. Steinebach: Haupteinsatzgebiete sind mobile <strong>Maschinen</strong>: Mobilkräne,<br />
Gabelstapler, etc. Ein gutes Beispiel für die Verwendung der fusionierten Sensoren<br />
sind mobile Betonpumpen. Diese Fahrzeuge fahren zu einer Baustelle,<br />
werden ausgerichtet – das heißt, der Unterwagen wird horizontal eingestellt –<br />
und der Ausleger mit dem Rüssel wird ausgefahren. Unterwagen und Ausleger<br />
sind mit Neigungssensoren bestückt – soweit alles gut. Wenn aber nun<br />
die Betonpumpe den Beton befördert, gibt es kurze aber starke Schläge.<br />
H. Steinebach: Die auftretenden Beschleunigungen stören die Neigungsmessung.<br />
Das Signal des Gyroskops ist trotz der linearen Störbeschleunigung ‚null‘. Der<br />
Berechnungsalgorithmus erkennt daraufhin, dass es keine Neigungsänderung<br />
gibt und behält den bisherigen Neigungswert bei, der ja nun MEMS-seitig<br />
starken Schwankungen unterliegt. Sollte sich die Neigung genau zum Störzeitpunkt<br />
ändern, so gibt das Gyroskop eine Änderung in °/s aus, deren Integral<br />
nicht ‚null‘ ist. Beide Werte werden vom Kalman-Filter betrachtet und wiederum<br />
zur Generierung eines brauchbaren Neigungswertes verwendet.<br />
b-CANCubeMini<br />
• Leistungsfähige Kleinsteuerung für<br />
mobile <strong>Maschinen</strong><br />
• 2 CAN-Bus-Schnittstellen<br />
• 11 vollparametrierbare Ein- und Ausgänge<br />
• CANopen ® - / J1939-Slave oder<br />
frei programmierbar in C<br />
b-CANCubeNano<br />
• Kleinsteuerung mit CAN und RS232<br />
Schnittstellen<br />
• 2 Digitale Ein-/Ausgänge<br />
• Frei programmierbar in C<br />
viele weitere CAN und ISOBUS<br />
Lösungen<br />
• ISOBUS IO + CAN Gateway<br />
• Plattformunabhängiger ISOBUS Stack<br />
• Bediengeräte<br />
• Kabel uvm.<br />
Erfahren Sie mehr:<br />
Halle 7, Stand 350<br />
Mehr unter: www.b-plus.com