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Mobile Maschinen 6/2018

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WEGBEREITER<br />

NEUE MOBILITÄT<br />

Die Profis für<br />

mobile Automation<br />

Im Frühjahr hat TWK-Elektronik eine Produktneuheit<br />

angekündigt, die Sensoren fusioniert. Wir haben mit<br />

Dr. Hannwelm Steinebach und Dr. Felix Steinebach, beide<br />

Geschäftsführer des Unternehmens, über die technischen<br />

Hintergründe der „Sensorfusion“ gesprochen.<br />

Dr. Hannwelm Steinebach, was kann man sich unter Sensorfusion vorstellen?<br />

H. Steinebach: Nun: Es geht um Neigungsmessung. Eine preisgünstige und<br />

dennoch gute Methode ist es, soge-nannte MEMS Sensoren dazu zu verwenden.<br />

Diese elektronischen Chips sind klein und bestehen aus elektronischen<br />

und mikromechanischen Struktuwren, das heißt, neben den üblichen mikroelektronischen<br />

Schaltkreisen sind auch mechanisch bewegliche Strukturen in<br />

den Chips vorhanden. Diese Strukturen lenken sich aus, wenn die g-Kraft der<br />

Erde auf sie einwirkt. Gleichzeitig ändern sich die von diesen Strukturen gebildeten<br />

Kapazitäten (Kondensatoren). Diese werden messtechnisch erfasst<br />

und ein Neigungswinkel wird errechnet und ausgegeben.<br />

Wenn aber nun diese MEMS Zelle noch anderen Beschleunigungen neben der<br />

Erdbeschleunigung ausgesetzt ist – sei es durch Erschütterungen oder durch<br />

Beschleunigungen in einem Fahrzeug – werden diese MEMS-Strukturen auch<br />

bewegt und ein verfälschter Neigungswert wird ausgegeben. Die angeschlossene<br />

Steuerung reagiert vielleicht falsch und es passiert ein Unglück.<br />

Welche Vorteile ergeben sich aus dieser Verbindung zweier Sensoren?<br />

F. Steinebach: Jetzt kommt das Gyroskop ins Spiel. Es ist ein Drehratensensor,<br />

ebenfalls in MEMS Technologie. Die mikromechanischen Strukturen<br />

sind aber so gestaltet, dass Winkelgeschwindigkeiten (°/s) gemessen und als<br />

Ausgangssignal ausgegeben werden. Es misst also Änderungen eines Neigungswinkels<br />

und nicht den Neigungswinkel an sich, wenn sich das MEMS-<br />

Gyroskop um die eigene oder eine verlängerte Achse dreht. Der Vorteil ist,<br />

dass die oben genannten linearen Beschleunigungen, die den Beschleunigungs-MEMS<br />

Sensor stören, das Gyroskop-MEMS Sensor nicht beeinflussen,<br />

da sie keine Drehung darstellen. Alle möglichen applikationsnahen Simulationen<br />

und Messungen bei TWK zeigen, dass das Sensor-Fusion-System exakt<br />

und sicher arbeitet.<br />

Was wären typische Einsatzgebiete für diese Art Sensor?<br />

F. Steinebach: Haupteinsatzgebiete sind mobile <strong>Maschinen</strong>: Mobilkräne,<br />

Gabelstapler, etc. Ein gutes Beispiel für die Verwendung der fusionierten Sensoren<br />

sind mobile Betonpumpen. Diese Fahrzeuge fahren zu einer Baustelle,<br />

werden ausgerichtet – das heißt, der Unterwagen wird horizontal eingestellt –<br />

und der Ausleger mit dem Rüssel wird ausgefahren. Unterwagen und Ausleger<br />

sind mit Neigungssensoren bestückt – soweit alles gut. Wenn aber nun<br />

die Betonpumpe den Beton befördert, gibt es kurze aber starke Schläge.<br />

H. Steinebach: Die auftretenden Beschleunigungen stören die Neigungsmessung.<br />

Das Signal des Gyroskops ist trotz der linearen Störbeschleunigung ‚null‘. Der<br />

Berechnungsalgorithmus erkennt daraufhin, dass es keine Neigungsänderung<br />

gibt und behält den bisherigen Neigungswert bei, der ja nun MEMS-seitig<br />

starken Schwankungen unterliegt. Sollte sich die Neigung genau zum Störzeitpunkt<br />

ändern, so gibt das Gyroskop eine Änderung in °/s aus, deren Integral<br />

nicht ‚null‘ ist. Beide Werte werden vom Kalman-Filter betrachtet und wiederum<br />

zur Generierung eines brauchbaren Neigungswertes verwendet.<br />

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