MAV 04.2018
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SPECIAL Großteilebearbeitung<br />
mit Schunk im Mai Technologietage in<br />
Aschersleben durch. Nach der Fertigung der<br />
Teile erfolgt eine 100-%-Vermessung.<br />
Hierfür ist ein klimatisierter Messraum<br />
vorhanden, der es ermöglicht, selbst große<br />
Querträger und Ständer 3D zu vermessen.<br />
Die Montage aller Maschinen sowie die<br />
Vorabnahme erfolgt im Werk Aschersleben.<br />
Bei der Montage ist insbesondere bei hydrostatischen<br />
Führungen, die über ein Bauteil<br />
hinausgehen – Betten – ein genaues Arbeiten<br />
erforderlich. Bereits während der Montage<br />
erfolgt eine Vielzahl von Messungen zur<br />
Überprüfung der geometrischen Genauigkeit.<br />
Nach der Montage der Maschine und<br />
der Grundinbetriebnahme wird eine Modalanalyse<br />
X sowie eine Antriebsoptimierung<br />
V. Beispielhaft seien hier einige Ergebnisse<br />
an der vertikalen Fräsmaschine Vertimaster<br />
T 2060 genannt. Die Aufstellung erfolgte<br />
Einige Ergebnisse:<br />
· 15 Hz: Kippen, vorwiegend im Y-Richtung<br />
· 25 Hz: „Taumeln“ des Portals in<br />
X/Y-Richtung aus, Schiebeschwingung<br />
des lastfreien Tisches<br />
· 37 Hz: Biegeschwingung des Querbalkens<br />
in X-Richtung durch Werkzeugwechsler<br />
(fliegend gelagert am Querbalken),<br />
Schiebeschwingung des Rams in<br />
Z-Richtung<br />
· 49 Hz: Biegeschwingung des Rams in<br />
X-Richtung<br />
Genauigkeit durch Steuerung<br />
Ganz am Ende der Genauigkeitskette steht<br />
die Steuerung. Sowohl bei der Erstellung der<br />
PLC als auch bei der Bearbeitung durch den<br />
Maschinenbediener sind hier weitere Optimierungen<br />
möglich. Entweder durch Tools<br />
seitens der Steuerungshersteller und der<br />
Schiess GmbH oder durch die oben angesprochene<br />
optimierte Prozessauslegung.<br />
Aufbau Modalanalyse. Bild: Schiess<br />
Fazit<br />
auf Fixatoren, eine geometrische Ausrichtung<br />
wurde durchgeführt. Die Maschine<br />
wurde mit Hilfe eines elektro-hydraulischen<br />
Erregers dynamisch zwischen Werkzeug und<br />
Werkstück angeregt und die Reaktion an<br />
über 100 Messpunkten erfasst (Bild „Aufbau<br />
Modalanalyse“). Um eine Beschädigung<br />
der Frässpindellagerung zu vermeiden,<br />
wurde eine Vorrichtung verwendet, mit der<br />
es möglich ist, die Spindel (während der Anregung)<br />
mit geringer Drehzahl zu bewegen.<br />
Die dynamische Kraft, die der Erreger erzeugt,<br />
wird mittels Kraftsensor gemessen.<br />
·<br />
·<br />
Vermessung auf Zeiss<br />
MMZ G. Bild: Schiess<br />
63 Hz: Biegeschwingung des Rams in<br />
Y-Richtung<br />
77 Hz: Antriebe der Z-Achse und der<br />
Ram schwingen gegenphasig. Eine mögliche<br />
Ursache ist das Öffnen der Verspannung<br />
des Master-Slave-Verbandes.<br />
Mit den Erkenntnissen der Modalanalyse<br />
kann dann ein iterativer Anpassungsprozess<br />
angestoßen werden, so dass mögliche gefundene<br />
Schwachstellen nachträglich behoben<br />
werden können. Allerdings sollten hierbei<br />
keine bzw. nur noch sehr geringe Anpassungen<br />
erfolgen.<br />
Der Grundgedanke bei der Schiess GmbH<br />
ist die hohe Bearbeitungsgenauigkeit der<br />
Maschine. Dieses bilden wir in unserer gesamten<br />
Prozesskette ab – von der Projektierung<br />
bis zur betriebsbereiten Übergabe<br />
(BBÜ). Hierfür nutzen wir verschiedene<br />
Hilfsmittel sowohl konstruktiv als auch<br />
messtechnisch. Zur abschließenden Unterstützung<br />
der Definition der Bearbeitungsparameter<br />
werden Stabilitätskarten gefräst.<br />
Zur Endabnahme wird die Bearbeitungsgenauigkeit<br />
mit Hilfe von definierten Abnahmewerkstücken<br />
nachgewiesen, entweder<br />
mit den standardisierten ISO-, VDI-, NASoder<br />
NCG-Teilen oder durch kundenseitig<br />
geforderte.<br />
■<br />
Schiess GmbH<br />
www.schiess.de<br />
38 April 2018