Praktikumsreferat Biochemie - DocCheck Campus
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• Pyruvatkinase, welche vom Phosphoenolpyruvat das Phosphat abspaltet und es auf ADP<br />
überträgt; ebenfalls exergon und irreversibel<br />
Diese Schlüsselenzyme regulieren die Geschwindigkeit der Glycolyse. Sie arbeiten,<br />
verglichen mit anderen Enzymen, recht langsam, verursacht durch eine schwache<br />
Wirksamkeit des Enzyms (so phosphoryliert die Hexokinase auch andere Hexosen wie<br />
Fructose oder Mannose). Die Geschwindigkeit dieser Reaktion hängt daher nicht vom<br />
Substratangebot ab, sondern von der Enzymaktivität, was man eine enzymbegrenzte<br />
Reaktion nennt. Die Langsamkeit dieser Reaktion drosselt die Geschwindigkeit der gesamten<br />
Sequenz und macht diese Enzyme zu wichtigen Kontrollstellen im Stoffwechselweg.<br />
Gibt es mehrere solcher Schlüsselreaktionen, bestimmt der langsamste Teilschritt der<br />
Reaktionsfolge die Geschwindigkeit. Dies bezeichnet man als Schrittmacherreaktion. Bei der<br />
Glycolyse wird diese von der PFK 1 katalysiert.<br />
Wie bereits erwähnt, läßt sich die Glycolyse energetisch in zwei Schritte einteilen. Die ersten<br />
5 Schritte verbrauchen pro Molekül Glucose 2 ATP. An welcher Stelle wird nun aber Energie<br />
konserviert?<br />
Bei der Oxidation von Glyceral-3-Phosphat zu 1,3-Bisphosphoglycerat entsteht eine<br />
energiereiche Säureanhydridbindung am C1. Diese Reaktion ist biochemisch wirklich<br />
interessant. Die Aldehydgruppe von Glyceral-3-Phosphat wird nämlich nicht einfach zu einer<br />
freien Carboxylgruppe oxidiert. Vielmehr wird die Energie genutzt, um ein Anhydrid aus<br />
Carbonsäure und Phosphorsäure zu erzeugen. Dadurch wird die Energie der Oxidation<br />
kurzfristig konserviert. Außerdem kann das Coenzym NAD + reduziert werden, was in der<br />
Atmungskette noch einige Moleküle ATP liefert.<br />
Bei der nun folgenden Spaltung der Anhydridbindung wir die Energie wieder frei und zur<br />
Bildung von ATP aus ADP genutzt. Hierzu überträgt die 3-Phosphoglycerat-Kinase das<br />
angeheftete Phosphat auf ADP – es entstehen ATP und 3-Phosphoglycerat. Erst an dieser<br />
Stelle führt die Glycolyse zum ersten mal zu einem Energiegewinn. Pro Molekül Glucose sind<br />
das 2 ATP. Damit hat die Zelle nun schon mal ihre investierte Energie wieder reingeholt.<br />
Da die bei dieser Reaktionskette freiwerdende Energie nicht als Wärme verpufft, sondern für<br />
die ATP-Erzeugung genutzt wird, nennt man den Vorgang Substratketten-Phosphorylierung.<br />
Diese ist von der oxidativen Phosphorylierung der Atmungskette zu unterscheiden,<br />
bei der aus ADP und anorganischem Phosphat ATP hergestellt wird.<br />
Eine zweite Substratketten-Phosphorylierung findet bei der Reaktion von Phosphoenolpyruvat<br />
zu Pyruvat statt. Hier werden nicht nur 2 ATP gebildet, sondern zusätzlich noch über 30<br />
kJ/mol Energie frei. Damit haben wir aus der Glycolyse 2 Moleküle ATP netto gewonnen.<br />
Das in der Glycolyse entstandene Pyruvat hat nun zwei Möglichkeiten, weiter abgebaut zu<br />
werden:<br />
1. aerober Abbau zu CO2 und H2O im Mitochondrium<br />
2. anaerober Abbau zu Laktat im Cytoplasma<br />
Die Wahl des Weges hängt nun davon ab, ob eine Zelle Mitochondrien besitzt (Erys haben<br />
keine) und wenn ja, wieviel Sauerstoff zur Verfügung steht.<br />
Ein Grundprinzip des Stoffwechsels jeder Zelle ist, daß jeder verbrauchte Stoff immer<br />
nachgefüllt werden muß. Führt also die Glycolyse z.B. dazu, daß NAD + verbraucht wird,<br />
dann muß dieses an anderer Stelle wieder nachgeliefert werden. In unseren Zellen gibt es<br />
neben der Glycolyse noch zahlreiche andere Reaktionen, die NAD + verbrauchen, aber nur<br />
zwei, die nennenswerte Mengen erzeugen:<br />
1. Reduktion von Sauerstoff zu Wasser, die mit der Oxidation von NADH/ H + zu NAD + in<br />
den Mitochondrien im Rahmen der Atmungskette verbunden ist (aerob)<br />
Adrian Knispel - 2 - 21. März 2003