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BREMER SPORT Magazin | Dezember 18 - Januar 19

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Sport & Gesundheit: MIX<br />

LSB-Pilotprojekt<br />

LSB-Pilotprojekt befasst sich mit der Position<br />

eines Ehrenamtskoordinators für Sportvereine<br />

Das Pilotprojekt „Eko –<br />

mit mehr „Wir“ in die<br />

Zukunft“ neigt sich dem Ende<br />

zu. Das Projekt beschäftigt sich<br />

mit der Position des Ehren -<br />

amtskoordinators (Eko) zur<br />

Gewinnung und Bindung von<br />

jungen engagierten Trainern in<br />

Sportvereinen. Gefördert wur -<br />

de das Projekt durch den Inno -<br />

vationsfonds des DOSB. Zum<br />

Abschluss haben Daniel Fang -<br />

mann und Svenja Pfeifer vom<br />

Landessportbund Bremen mit<br />

dem teilnehmenden Verein<br />

Bre men <strong>18</strong>60 ein Gespräch<br />

geführt.<br />

><br />

LSB Bremen: Herzlich willkommen<br />

zum Feedbackgespräch.<br />

Kön nt ihr euch kurz vorstellen?<br />

Kerstin Heitmann (KH): „Ich<br />

arbeite in der Geschäftsstelle<br />

bei Bremen <strong>18</strong>60 und bin selber<br />

nicht als Trainerin aktiv. Ich versuche<br />

aus der Geschäftsstelle<br />

heraus unterstützend für unsere<br />

Trainer da zu sein.<br />

Sebastian Theiß (ST): Ich arbeite<br />

in einer Abteilung (Fechten)<br />

als Trainer und arbeite ebenfalls<br />

in der Geschäftsstelle.<br />

LSB Bremen: Wir wollen das<br />

Projekt reflektieren, eure Mei -<br />

nung einholen und überlassen<br />

euch direkt das Wort.<br />

KH: Sebastian, wie waren deine<br />

Eindrücke des Projekts? Wie<br />

würdest du das Ganze beurteilen?<br />

hat dir die Praxisphase gefallen?<br />

ST: Das kann ich so noch nicht<br />

sagen, da das Ergebnis erst später<br />

zu sehen ist.<br />

KH: Ich finde, dass der ur -<br />

sprüngliche Plan, ein allgemeingültiges<br />

Konzept zu entwickeln,<br />

nur schwer umzusetzen<br />

ist. Man erkennt es an der<br />

Fragebogenaktion, in der alle<br />

Abteilungsleiter zu abteilungsbezogenen<br />

Aspekten befragt<br />

wurden. Es war ersichtlich, dass<br />

die Anforderungen und Pro -<br />

bleme sehr unterschiedlich<br />

sind.<br />

ST: Vielleicht hatten wir unterschiedliche<br />

Abteilungen. Ich<br />

finde, dass unabhängig von der<br />

Größe alle Abteilungen ähnliche<br />

Vorgehensweisen und Pro -<br />

bleme hatten.<br />

KH: Dann liegt das an den<br />

Abteilungen. Ich habe extreme<br />

Unterschiede festgestellt. Eini -<br />

ge Abteilungen empfinden<br />

über haupt keine Probleme. Sie<br />

regeln das wunderbar intern,<br />

ohne dass sie unsere Un ter -<br />

stützung brauchten. Andere<br />

haben lautstark um Hilfe gerufen.<br />

Da gab es vielleicht aufgrund<br />

der Ausstattung oder<br />

der Mitgliedsstruktur unterschiedliche<br />

Probleme.<br />

LSB Bremen: Betrifft das eher<br />

größere oder kleinere Abtei -<br />

lungen?<br />

ST: Ganz viel läuft über den persönlichen<br />

Kontakt und so<br />

gestaltet sich dann auch die<br />

Kommunikation. Große Pro ble -<br />

me konnte ich nicht heraushören.<br />

Es war eher die Aussage<br />

„mehr wäre gut, aber wir kommen<br />

klar“. Man bekommt seine<br />

Leute irgendwie zusammen,<br />

auch wenn es immer die gleichen<br />

sind.<br />

KH: Es läuft. Aber wenn die<br />

bestehenden Kräfte in den<br />

Abteilungen wegbrechen, gibt<br />

es Probleme das Ganze kurz -<br />

fristig zu kompensieren.<br />

LSB Bremen: Der Projektzeit -<br />

raum ist sehr kurz und die<br />

ersten Ergebnisse werden erst<br />

in zwei Monaten zu sehen sein.<br />

Das Ganze war ein Kick-Off zur<br />

Thematik. Ihr seid ein relativ<br />

großer Verein. Glaubt ihr, dass<br />

das Projekt auch in kleineren<br />

Verein umzusetzen ist? Oder<br />

braucht es mehr „Manpower“?<br />

Ist es vielleicht sogar einfacher,<br />

einen Ehrenamtskoordinator in<br />

kleineren Vereinen zu installieren?<br />

ST: Natürlich ist es für kleinere<br />

Vereine schwieriger, jemanden<br />

zu finden. Ein Ehrenamts ko -<br />

ordinator bei einem kleinen<br />

Verein wäre aber vermutlich<br />

effektiver, da die Wege kürzer<br />

sind.<br />

KH: Siehst du einen Ehren -<br />

amtskoordinator eher im<br />

Haupt- oder Ehrenamt?<br />

ST: Bei einem kleineren Verein<br />

(bis 100 Mitglieder) gehe ich<br />

davon aus, dass es dort wenig<br />

bis keine Hauptamtlichen gibt.<br />

Ein kleiner Verein mit schmalen<br />

Budget kann sich vermutlich<br />

keinen hauptamtlichen Koordi -<br />

nator leisten. Jemand, der in<br />

einer leitenden, koordinierenden<br />

Funktion ist, käme da eher<br />

in Frage. Ob er dann formell<br />

Ehrenamtskoordinator heißt<br />

oder nicht, spielt eine unterordnete<br />

Rolle.<br />

LSB Bremen: Würdet ihr die<br />

Ausbildung zum Ehrenamtsko -<br />

ordinator empfehlen?<br />

KH: Auf jeden Fall. Ich finde es<br />

wichtig, auf die Problematik<br />

aufmerksam zu machen und<br />

die Leute zu sensibilisieren. Bei<br />

uns im Verein läuft das ganz<br />

gut. Aber man kann auch viel<br />

falsch machen und ehrenamtliche<br />

Helfer so verprellen. Für<br />

mich als „Externe“ war es wichtig,<br />

auf diesen Aspekt hingewiesen<br />

zu werden.<br />

LSB Bremen: Herzlichen Dank<br />

für eure Mitarbeit.<br />

Mehr Infos zum Projekt „Eko“<br />

gibt es bei Daniel Fangmann<br />

oder Svenja Pfeifer per<br />

Mail:<br />

d.fangmann@lsb-bremen.de<br />

s.pfeifer@lsb-bremen.de<br />

ST: Insgesamt fand ich das<br />

Projekt interessant und habe<br />

dazugelernt. Zur Praxisphase<br />

kann ich noch nicht viel sagen,<br />

da sie noch nicht abgeschlossen<br />

ist. Die Theorie war in<br />

jedem Fall sehr informativ.<br />

KH: Hast Du Verbesserungs -<br />

vorschläge für die Theorie pha -<br />

se?<br />

ST: Im Wesentlichen fand ich es<br />

gut. Für umfangreiche Themen<br />

wäre etwas mehr Zeit besser<br />

gewesen.<br />

KH: Da gebe ich dir recht! Wie<br />

KH: Das ist teilweise von der<br />

Altersstruktur abhängig. Eine<br />

Abteilung, die ich befragt habe,<br />

ist groß, umfasst ein weites<br />

Altersspektrum und hat keine<br />

Probleme. Eine andere Ab tei -<br />

lung, die sich eher aus Kindern<br />

und Jugendlichen zusammensetzt,<br />

erfordert dagegen viel<br />

Mitarbeit der Eltern und ist<br />

schwer zu organisieren.<br />

LSB Bremen: Ihr seid ein großer<br />

Verein mit anderen Strukturen<br />

als ein kleiner Verein. Ihr habt<br />

innerhalb der Abteilungen An -<br />

sprechpartner. Wie war das bei<br />

dir Sebastian?<br />

Sebastina Theiß und Kerstin Heitmann von Bremen <strong>18</strong>60 im Interview<br />

Foto: Landessportbund Bremen e.V.<br />

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