Fotos: Brügner Bilingual VBS Donaucity, Leonard-Bernstein-Strasse 2 20 WWW.LIDOWIEN.COM
Schule I LIDO in Gefühl von Licht, Luft und Weite durchflutet das E Gebäude in der Donau-City. Wer hier lernt, tut dies in einem architektonischen Juwel unter Wiens Schulbauten, errichtet von dem Wiener Architekten Hans Hollein, der unter anderem auch mit dem Haas-Haus in den 90ern für Gesprächsstoff sorgte. Mit einer Galerieklasse auf zwei Ebenen, einer großen Bibliothek mit Leseterrasse, einer Mehrzweckhalle mit Bühne, Lichtanlage und Holzsitzstufen, einem großen Garten, einer teilbaren Turnhalle mit Zuschauertribüne und einem ausgeklügelten Farbkonzept, das sich durch die ganze Schule zieht, vermittelt das Gebäude den großzügigen Eindruck, als würde es einen ganzen Campus beherbergen. Tatsächlich werden hier nur zwei Klassen pro Jahrgang unterrichtet – eine davon bilingual. Dieser Schwerpunkt bedeutet für die Kinder, dass sie von zwei Klassenlehrern unterrichtet werden, einem österreichischen Volksschullehrer und einem geprüften Native Spea ker Teacher. Für mehrere Stunden pro Woche lernen sie getrennt: Die Englischgruppe wird vom Native Speaker alphabetisiert, die Deutschgruppe vom österreichischen Volksschullehrer und ein paar Stunden in der Woche arbeiten die Lehrer mit der jeweils anderen Gruppe in der Zweitsprache. Neben der Bilingualität ergibt sich dadurch noch ein weiterer, sehr großer Vorteil für die Volksschulkinder: der Unterricht in kleinen Gruppen mit maximal 13 Kindern. Fächer wie Turnen, Sachunterricht und Mathematik werden gemeinsam von beiden Lehrern unterrichtet. „Jede bilinguale Klasse besteht jeweils zur Hälfte aus Kindern mit der Erstsprache Deutsch und zur anderen Hälfte aus Kindern mit der Erstsprache Englisch“, sagt Direktorin Verena Freyler-Korninger. Voraussetzung für die Aufnahme in eine bilinguale Klasse sind Vorkenntnisse in der unterrichteten Zweitsprache. Wer einzelne Tiernamen kennt oder auf Englisch bis zehn zählen kann, erfüllt die Anforderungen nicht. „Das Kind muss sich für die Sprache interessieren, sich ausdrücken können und gut verstehen“, sagt Freyler-Korninger, die bei den Orientierungsgesprächen beim Einschreibetermin oft mit ambi tionierten Wünschen der Eltern konfrontiert ist, die nicht mit den sprachlichen Fähigkeiten des Kindes übereinstimmen. „Volksschule soll Freude machen, das ist der Grundstock für die ganze spätere Lernkarriere. Wenn das Kind aber schon beim Eintritt Schwierigkeiten hat, dem Unterricht zu folgen, weil es die erforderlichen Grundkenntnisse in der Sprache nicht mitbringt, wird viel kaputtgemacht.“ Neben der Bilingualität setzt die Schule außerdem Schwerpunkte auf Experimentieren und Lesen. So gibt es etwa im Foyer eine Bücherpyramide zum Austausch von Büchern, englische und deutsche Pflücktexte und seit letztem Jahr auch eine Forscherwerkstatt. Das pädagogische Konzept ist eine Mischform aus neuen Lernformen wie Tages- und Wochenplänen und Frontalunterricht, bei dem der Lernstoff gemeinsam erarbeitet wird. Die VBS Donaucity wird als Halbtagsvolksschule geführt, direkt an das Schulgebäude ist ein Hort angebaut. Nach dem Unterricht bietet die Schule kostenlose Kurse wie Computer, Experimentieren oder Fußball an und auch die Musikschule Wien gibt hier Einzelmusikunterricht. Verena Freyler-Korninger Direktorin Steckbrief Schulform: Bilinguale Halbtagsvolksschule 8 Klassen Schwerpunkte: Bilingualität, Lesen, Experimentieren Schulzeiten: Unterricht von 8 bis 12 bzw. 13 Uhr Zusatz: Goldenes Sportgütesiegel, Forscherwerkstatt 21 WWW.LIDOWIEN.COM