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2 Versetzungen in kristallinen Halbleitern

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<strong>Versetzungen</strong> <strong>in</strong> kristall<strong>in</strong>en <strong>Halbleitern</strong> 12<br />

(111)). Das hier vorgestellte Modell beschreibt auf der Grundlage der Def<strong>in</strong>ition von<br />

-Gleitprismen <strong>in</strong> der Z<strong>in</strong>kblendestruktur die Versetzungsanordnung nach Mikro<strong>in</strong>dentierung<br />

von willkürlichen E<strong>in</strong>kristalloberflächen. Es kann für beliebig orientierte Proben<br />

angewendet werden. Beispiele für Defektkonfigurationen nach Indentierung niedrig<strong>in</strong>dizierter<br />

Oberflächen mit „moderaten“ Lasten werden detailliert dargestellt. Experimentelle Beobachtungen<br />

zur Verifikation des Modells werden <strong>in</strong> Kapitel 5 behandelt. Ebenso werden <strong>in</strong> diesem<br />

Kapitel Sonderfälle wie die Indentierung mit „hohen“ Lasten diskutiert.<br />

Grundlage des Gleitprismenmodells ist die Versetzungsbewegung im Gleitsystem<br />

{111}, d.h. die Existenz von {111}-Gleitebenen und -Gleitrichtungen. Das<br />

Gleitprismenmodell folgt der Vorstellung, dass aufgrund der kompressiven Verspannung e<strong>in</strong>e<br />

Relaxation des Kristalls durch plastischen Fluss von Material vom Deformationszentrum weg<br />

nach außen erfolgt. Dabei wird aufgrund der Dom<strong>in</strong>anz des {111}-Gleitsystems<br />

vorzugsweise Material <strong>in</strong> durch die {111}-Gleitebenen abgegrenzten Bereichen <strong>in</strong> die<br />

-Richtungen bewegt. Dies wird durch die Nukleation und Ausbreitung von<br />

Gleitversetzungen <strong>in</strong>nerhalb des jeweiligen Gleitprimas realisiert.<br />

E<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Vorstellung kann man erhalten, wenn man sich e<strong>in</strong> kugelförmiges<br />

Deformationszentrum ger<strong>in</strong>ger Ausdehnung im Kristall<strong>in</strong>nern vorstellt. Realisieren ließe sich<br />

solch e<strong>in</strong>e Situation durch E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>schlusses mit höherem thermischen<br />

Ausdehnungskoeffizienten <strong>in</strong> das Innere des zu deformierenden Materials. Durch Temperaturerhöhung<br />

würde es zur plastischen Deformation kommen. Folge der Deformation ist das<br />

Abgleiten von Kristallmaterial <strong>in</strong> jede der zwölf, vom Deformationszentrum ausgehenden<br />

-Richtungen. Auf jeder der 48 begrenzenden {111}-Gleitebenen würden Versetzungsschleifen<br />

gebildet.<br />

( 111)<br />

(111)<br />

<br />

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