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2 Versetzungen in kristallinen Halbleitern

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<strong>Versetzungen</strong> <strong>in</strong> kristall<strong>in</strong>en <strong>Halbleitern</strong> 13<br />

E<strong>in</strong>e perspektivische Darstellung des Deformationsbereiches um e<strong>in</strong> solches punktförmiges<br />

Deformationszentrum ist <strong>in</strong> Abb. 2.8 wiedergegeben. Jeder der 12 Arme des Deformationsgebietes<br />

stellt e<strong>in</strong> „Gleitprisma“ dar, <strong>in</strong>nerhalb dessen die Materialverschiebung stattf<strong>in</strong>det.<br />

( 111)<br />

(11 1)<br />

( 111)<br />

(111)<br />

[ 110><br />

A(g)-<strong>Versetzungen</strong><br />

B(g)-<strong>Versetzungen</strong><br />

Abb. 2.9 -Gleitprismenmodell mit polarer Versetzungskonfiguration <strong>in</strong> der Z<strong>in</strong>kblendestruktur. Der<br />

schraffierte Bereich stellt das Gebiet dar, <strong>in</strong> dem Kristallmaterial verschoben wird. Begrenzt wird es<br />

durch vier {111}-Ebenen. Die Verteilung der polaren 60°-<strong>Versetzungen</strong> ist angedeutet.<br />

E<strong>in</strong> Schnitt durch e<strong>in</strong>es der 12 Gleitprismen ist <strong>in</strong> Abb. 2.9 dargestellt. Die Abbildung<br />

veranschaulicht die „generalisierte“ Gleitprismenstruktur, für welche die folgende Schreibweise<br />

angewendet wird:<br />

A - Typ Gleitebenen Gleitrichtung B-Typ Gleitebenen<br />

{ 1 1 1};{ 111} < 110 > { 111};{ 1 11}<br />

dies bedeutet, dass der -Gleitrichtung die vier {111}-Gleitebenen zugeordnet s<strong>in</strong>d, zu<br />

denen sie als Zonenachse gehört. Im Schnitt des Gleitprismas ist die Verteilung der polaren<br />

60°-<strong>Versetzungen</strong> als Teile der Halbschleifen <strong>in</strong> den Gleitebenen angedeutet. Ihre Anordnung<br />

ist durch das Modell e<strong>in</strong>deutig vorgegeben.<br />

Das hier beschriebene Gleitprismenmodell ist Grundlage der folgenden Betrachtungen zur<br />

Versetzungskonfiguration nach Mikrodeformation auf den niedrig<strong>in</strong>dizierten Kristalloberflächen<br />

±(111), (110) und (001). Es kann direkt angewendet werden, <strong>in</strong>dem man die zu<br />

betrachtende Oberfläche <strong>in</strong> die dreidimensionale Anordnung der Gleitprismen e<strong>in</strong>fügt. Sie<br />

schneidet das Deformationszentrum, so dass der Mittelpunkt <strong>in</strong> Abb. 2.8 den Indentere<strong>in</strong>druck<br />

repräsentiert. Die unterhalb der Kristalloberfläche liegenden Teile bilden die<br />

plastisch deformierten Kristallbereiche. Sie umfassen die Gleitprismenanordnung sowohl der<br />

Tangential- als auch der Tetraedergleitung.<br />

2.3.2 Versetzungsanordnung nach Mikrodeformation der polaren ±(111)-<br />

Oberflächen<br />

In Abb. 2.10 ist <strong>in</strong> das 3D-Modell aus Abb. 2.8 die (111)-Oberfläche e<strong>in</strong>beschrieben und<br />

die obere Hälfte der Gleitprismenanordnung entfernt worden. Klar erkennbar s<strong>in</strong>d die sechs<br />

-Ausbreitungsrichtungen <strong>in</strong> der Oberfläche sowie die drei Volumengleitrichtungen.<br />

In Abb. 2.11 ist die Versetzungsanordnung für e<strong>in</strong>e der tangentialen -Ausbreitungsrichtungen<br />

skizziert. Aus ihr geht unmittelbar die Versetzungsverteilung im oberflächennahen<br />

Bereich hervor. Man erkennt durch die Oberfläche stoßende polare 60°-Versetzungssegmente<br />

(→ Durchstoßversetzungen), hier ist der obere Schraubenanteil der Halbschleife<br />

bereits ausgewandert (→ Viertelschleife).<br />

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