Detmolder Kurier 197

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Detmolder Kurier Nr. 197 12. Dezember 2018 Seite 16 Sollen im Rahmen einer städtischen Genossenschaft saniert und an Mitglieder vermietet werden: 44 Reihenhäuser im Bereich Immelmannstraße. Archivfoto: Niederkrüger Ehemalige Briten-Reihenhäuser im Detmolder Nordosten werden bezahlbarer Wohnraum „Kleine Genossenschaft“ soll sozialen Zusammenhalt schaffen Mit einem sogenannten „Kleinen Genossenschaftsmodell“ will die Stadt Detmold im Bereich Immelmannstraße bezahlbaren Wohnraum schaffen. Zu diesem Plan haben die Fraktionen aller Parteien in der jüngsten Hauptund Finanzausschusssitzung ihre Zustimmung signalisiert; da aber im nichtöffentlichen Teil noch Punkte zum Ankauf zu beraten waren, wurde die Entscheidung auf die Ratssitzung am 19. Dezember vertagt. 44 Reihenhäuser der ehemaligen Britensiedlung will die Stadt von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben kaufen und die Grundstücke in eine kommunale Wohnungsgenossenschaft einbringen. Die Gebäude selbst werden von der Genossenschaft erworben, die Stadt, die Detmolder Gesellschaft für Stadtentwicklung und ein noch nicht benannter Partner aus der Immobilienwirtschaft gründen. Nach der Renovierung werden dann die Mieter der Gebäude Mitglieder der Genossenschaft. „Durch den räumlich begrenzten Zuschnitt kann ein echtes „Wir-Gefühl“ und eine langfristige Bindung an den Wohnraum begünstigt werden“, erklärt Bürgermeister Rainer Heller in der Beschlussvorlage. Zudem sei eine Renditenoptimierung ausgeschlossen, da nur die Mitglieder der Genossenschaft direkt von den Leistungen profitierten. Angestrebt werde eine Durchmischung der Bewohner mit verschiedenen sozialen und wirtschaftlichen Hintergründen, für die jeweils angepasster Wohnraum geschaffen werden soll. „Für 38 Reihenhäuser sind junge Familien mit einem Kind die Zielgruppe, zur Unterbringung von Geflüchteten sollen sechs Reihenhäuser dienen.“ Diese sollen aber nicht Mitglieder der Genossenschaft werden. Weitere Ziele könnten ein einheitliches energetisches Konzept oder die Vorhaltung eines Stadtteilautos sein. Außerdem plant die Stadt, den Spielplatz im Innenhof zu erneuern. khN Auslandseinsätze der Bundeswehr sind Thema einer Podiumsdiskussion Militärische Gewalt bleibt letztes Mittel Was hat der Afghanistan-Einsatz gebracht? Diese Frage haben Hauptmann Martin Waltemathe (Panzerbrigade 21), Clemens Ronnefeldt (Versöhnungsbund) und Dr. Ataullah Zulfacar (Ärzteverein für afghanische Flüchtlinge) jetzt in einem „Marktplatzgespräche extra“ im Gemeindehaus der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Detmold-Ost diskutiert. Moderiert wurde die Veranstaltung von Bildungsreferentin Monika Korbach und Landespfarrer Dieter Bökemeier. Das Thema steht im Rahmen einer breiteren Diskussion in der Lippischen Landeskirche. „Ein Friede ohne Gerechtigkeit funktioniert nicht“, betonte Dieter Bökemeier: „Was aber bedeutet es, Kirche des gerechten Friedens zu sein?“ Neben der auf der Frühjahrssynode erneuerten Stellungnahme gegen atomare Waffen beschäftige sich die Lippische Landeskirche daher auch grundlegend mit den Auslandseinsätzen der Bundeswehr – die größte Bundeswehrkaserne, von der aus auch Soldaten entsandt werden, befinde sich in Augustdorf. Hauptmann Martin Waltemathe, Presseoffizier der dort stationierten Panzerbrigade 21 „Lipperland“, berichtete über die Aufgaben der Soldaten, die seit 2003 in Afghanistan im Einsatz sind. Das Land sei für viele von ihnen „ein Stück weit ein Trauma“, erklärte er. Die Größe der Aufgabe sei von den Beteiligten unterschätzt worden: „Es wurde ein hoher Blutzoll gezahlt.“ Waltemathe betonte zugleich das große Bestreben in der westlichen Welt, gegen den internationalen Terrorismus vorzugehen. Militärische Gewalt sei dabei aber die ‚Ultima Ratio‘: „Die Politik muss sich immer fragen, ob sie alles Menschenmögliche versucht hat, um den Konflikt anders zu lösen.“ Einblicke aus der afghanischen Innenperspektive bot Dr. Ataullah Zulfacar. Der langjährige Oberarzt am Klinikum Lippe reist seit 1985 regelmäßig nach Afghanistan, um den Aufbau der medizinischen Infrastruktur zu unterstützen. Der Ärzteverein für afghanische Flüchtlinge hat so beispielsweise ein psychiatrisches Zentrum für Folteropfer errichtet. Zulfacar beklagte, dass die Region nicht zur Ruhe komme, vor allem auch aufgrund des geopolitischen Interesses der Großmächte. Außerdem müsse zwischen dem ISAF-Einsatz mit UNO-Mandat und der NATO-Operation Enduring Freedom unterschieden werden. Bei letzerer seien die ausländischen Truppen als Besatzer wahrgenommen worden, was die Taliban gestärkt habe. Eine Perspektive für Afghanistan sehe er in der Anerkennung der historischen Neutralität seines Landes. Dass es keine Alternativen zum Dialog gebe, betonte Clemens Ronnefeldt vom Versöhnungsbund. Er kritisierte den Afghanistaneinsatz als von vornherein falsch und forderte den vollständigen Abzug aller internationalen Truppen sowie Verhandlungen mit den Taliban. So sei eine Gebietsteilung ebenso denkbar wie die Aufnahme der Taliban in die Regierung. „Das Militär jedoch kann keine Probleme lösen, es ist Teil des Problems.“ Anschließend hatten die Anwesenden im gut gefüllten Gemeindehaus die Möglichkeit zur Rückfrage. „Es war eine intensive Diskussion, in der viele Kritikpunkte am Afghanistaneinsatz angesprochen wurden“, stellte Bökemeier abschließend fest. Im Gespräch: Clemens Ronnefeldt, Hauptmann Martin Waltemathe und Dr. Ataullah Zulfacar (von links) diskutieren bei „Marktplatzgespräche extra“ über den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr.
Detmolder Kurier Nr. 197 12. Dezember 2018 Seite 17 10 Detmolder Kindergärten können Live-Konzert für die eigene Kita buchen Live-Musik für die ganz kleinen Detmolder Kita der Margarete-Wehling-Stiftung zieht vorübergehend in Sir John Mogg School Wasserschaden muss behoben werden Seit Anfang Dezember befindet sich die Kindertageseinrichtung Familienzentrum Heidenoldendorf der Margarete-Wehling-Stiftung vorübergehend mit zwei Kita-Gruppen für etwa sechs Monate in die ehemalige Sir John Mogg School. Hintergrund ist ein Wasserschaden in den Räumen der Kita. Die neun Geflüchteten, die zurzeit in der Mogg School wohnen, werden für diesen Zeitraum in einer anderen städtischen Unterkunft untergebracht. Für Rückfragen der Eltern steht die Margarete-Wehling-Stiftung zur Verfügung. ÜBER 55 JAHRE Die Projektreihe „Detmold ist Musik für jeden“ der Bürgerstiftung Detmold geht auch 2019 mit tollen Projekten weiter. Die Ziele dieser Projektreihe sind die langfristige Förderung musikalischer Bildung mit Musikerlebnissen für Kinder, Jugendliche und alle Detmolder. Außerdem sollen erste aktive Berührungspunkte für junge Menschen zur Musik geschaffen werden. Durch die gezielte Förderung von Musikerlebnissen wird die Gemeinschaft geeint. Der Kontakt mit Instrumenten stärkt die Botschaft „Musik und gemeinsam Musizieren macht Spaß“. Außerdem ist dadurch Kontakt zur Musik für jedes Kind möglich, unabhängig von finanziellen Möglichkeiten des Einzelnen. Kitas und Kindergärten können sich in der Regel für den Alltag keinen Auftritt professioneller Kindermusiker leisten. Auch die Organisation stellt eine Herausforderung dar. Daher sind zehn Konzerte vororganisiert, finanzielle Unterstützung gibt es von der „Wittekinds Kultur e.V., Bürgerstiftung Detmold“. Die Kitas tragen lediglich einen Eigenanteil von 100 Euro. „Live-Konzerte in Detmolder Kitas“: (v.l.) Sebastian Dold von der Band KrAWllo, Manfred Kaulen von der Manfred Kaulen Stiftung, Kay Sandmann- Puzberg, Vorstand Bürgerstiftung Detmold, und vorne Per- Luca, der darauf hofft, dass auch in seiner Kita ein Konzert stattfinden wird. Bei Interesse kann die jeweilige Kita eine E-Mail an info@buergerstiftung-detmold.de senden. Die Band KrAWAllo hat 2018 schon eine Konzertreihe mit 11 Kitas in Herford durchgeführt und bekam tolle Rückmeldungen. Die Kinder empfanden die Konzerte als großartiges Erlebnis. Mehr Informationen unter www. buergerstiftung-detmold.de. Wir wünschen unseren Kunden ein frohes Weihnachtsfest sowie Glück und Gesundheit im Jahr 2019. Plakate, Flyer, Handzettel liefert Ihnen der Kurier-Verlag! Kurier-Verlag GmbH & Co. KGKurier-Verlag GmbH 32805 Horn-Bad Meinberg Kampstraße 10 Tel. 05234-2028-10 Fax 05234-2028-29 www.kurier-verlag.de info@kurier-verlag.de Alle Preisträger auf einen Blick: Stolz präsentieren die lippischen Kinder ihre Siegerurkunden. Lippischer Heimatbund vergibt seinen Umweltschutzpreis Zukunft liegt in den Händen von uns allen Engagierter Einsatz für den Umweltschutz in Lippe wird vom Lippischen Heimatbund belohnt. Alle drei Jahre (im Wechsel mit dem Tierschutz- und Jugendpreis) vergibt der LHB seinen Frohe Weihnachten sowie Gesundheit und Glück für das Jahr 2019 wünscht Ihr Wir bringen Ihre Heizungs- und Sanitäranlagen in Schuss! Rödlinghauser Str. 4 - 32760 Detmold - Tel. 0 52 31 / 94 47 74 Umweltschutzpreis in Höhe von insgesamt1500 Euro. In diesem Jahr wurden sieben lippische Grundschulen in der gastgebenden Weerth-Schule ausgezeichnet. „Wer glaubt, dass Umweltschutz nur etwas für Erwachsene ist, liegt daneben. Auch Kinder und Jugendliche können aktiv werden – die Zukunft liegt in den Händen von uns allen.“ Was Heimatbund-Geschäftsführerin Yvonne Huebner und Brigitte Scheuer (Leiterin der Fachstelle Umweltschutz und Landschaftspflege im LHB) in ihrer kurzen Begrüßung betonten, konnten im Bildungshaus Weerthschule nur alle Lehrerinnen und Lehrer der ausgezeichneten Schulen bestätigen. Vor der Preisverleihung stellten die Kinder in kurzen, phantasievollen Beiträgen ihre Arbeit in Sachen Umweltschutz in den Grundschulen vor. Allen anzumerken, wieviel Spaß und Freude sie bei ihren Arbeiten gehabt haben. Ausgezeichnet wurden mit dem dritten Preis die Oetternbachschule Jerxen-Orbke (Schulgarten und Bienenweide), Grundschulverbund Schötmar-Holzhausen (Nistkästen). Den zweiten Preis holten die Freie Waldorfschule Detmold (Blühflächen und Bienenstock), Grundschule in der Senne Augustdorf (Pflege Augustdorfer Dünenfeld). Erste Preisträger wurden das Bildungshaus Weerthschule (Streuobstwiese), die Grundschule Heidenoldendorf (Schulgarten) und die Grundschule Knetterheide (Grünes Klassenzimmer). 27.12.18 - 5.1.19 STANDORTE IN DETMOLD - HEIDENOLDENDORF - BAD SALZUFLEN - LEMGO info@steffensfahrschule.de - www.steffensfahrschule.de
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