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2018-04_pfarrbrief

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„Mehr als Worte sagt ein Lied“<br />

Gedanken zur Bedeutung der Kirchenmusik<br />

Musik und Gesang im Gottesdienst<br />

werden oft als selbstverständlich hingenommen.<br />

Die Bedeutung der Kirchenmusik<br />

wird oft erst wahrgenommen,<br />

wenn sie ausfällt, sei es, dass die<br />

Orgel schweigt, der Kirchenchor sich<br />

auflöst oder bei neuen Liedern plötzlich<br />

gar niemand mehr singt.<br />

Aber was wäre Weihnachten ohne<br />

„Stille Nacht“, Ostern ohne „Der Heiland<br />

ist erstanden“ und das Halleluja.<br />

Musik und Gesang sind wesentliche<br />

Ausdrucksmöglichkeiten unseres<br />

Glaubens und gleichzeitig Medien, die<br />

uns in der Verkündigung über das Wort<br />

hinaus eine Ahnung jener Welt vermitteln<br />

können, die hinter der unmittelbar<br />

erfahrbaren Welt liegt.<br />

Musik als Ausdruck von<br />

Gemeinschaft und Zusam-<br />

mengehörigkeit<br />

Gemeinsames Singen und Musizieren<br />

verbindet Menschen unterschiedlicher<br />

Herkunft, Sprache und Rasse. Im gemeinsam<br />

gesungenen Lied erleben wir<br />

Die Domkrippe<br />

ist geöffnet:<br />

Samstag, 1. Dezember <strong>2018</strong><br />

bis Sonntag,13. Jänner <strong>2018</strong><br />

und an den Sonntagen<br />

im Jänner <strong>2018</strong><br />

9.30 Uhr - 12.00 Uhr<br />

und 16.00 - 18.00 Uhr<br />

Zum Zeichen, dass wir<br />

auf Weihnachten warten,<br />

ist im Advent die Krippe noch leer.<br />

Am Heiligen Abend werden<br />

die Hirten und die Heilige Familie<br />

mit dem „neugeborenen“ Kind<br />

hineingestellt,<br />

am 5. Jänner wird die<br />

Heilige Familie ausgetauscht und<br />

anstelle der Hirten werden die<br />

„Heiligen Drei Könige“ mit Gefolge<br />

aufgestellt.<br />

Dom<strong>pfarrbrief</strong> 4/<strong>2018</strong><br />

uns als zusammengehörig. Musik ist<br />

auf Hören und Mitmachen angelegt,<br />

Einübung in soziales Verhalten. Wo<br />

Menschen miteinander singen, erleben<br />

sie sich als Teil einer zusammengehörigen<br />

Gruppe. Dies gilt im geselligen<br />

Kreis ebenso wie am Sportplatz und in<br />

der Kirche.<br />

Musik als Ausdruck von<br />

Festlichkeit und Ganzheit<br />

Wenn wir ein Fest feiern, z.B. einen<br />

Geburtstag, dann meinen wir im Letzten<br />

nichts anderes, als dass es gut ist,<br />

dass wir sind, und dass wir so sind,<br />

wie wir sind. Ein Fest feiern heißt, die<br />

Zustimmung zum Dasein zum Ausdruck<br />

bringen („Und Gott sah, dass es<br />

gut war“, heißt es in der Schöpfungsgeschichte<br />

immer wieder). Bei allen<br />

Völkern und in allen Kulturen hat die<br />

Musik beim Feiern von Festen eine<br />

entscheidende Bedeutung. Mehr als<br />

jedes noch so schöne und gut gemeinte<br />

Wort kann die Musik unsere Freude<br />

und Begeisterung für das Leben ausdrücken.<br />

Musik als Ausdruck von<br />

Hoffnung und Heil<br />

Wer ohne Hoffnung ist, wer resigniert<br />

hat, der wird still und verstummt. Die<br />

Musik ist Ausdruck unserer Hoffnung<br />

und Zuversicht. In der Trauerarbeit,<br />

bei Begräbnissen und Gedenkgottesdiensten<br />

erleben wir immer wieder die<br />

tröstliche Kraft der Musik, die uns auffängt<br />

und uns eine Ahnung vom Himmel<br />

vermitteln kann. Diese heilsame<br />

Wirkung der Musik wird heute verstärkt<br />

auch in der Medizin als „Musiktherapie“<br />

eingesetzt. „Mozart, das<br />

bedeutet, dass die Welt einen Sinn hat,<br />

und er ist uns erspürbar im Gleichnis<br />

der Musik.“ (Hermann Hesse)<br />

„Wer singt, betet doppelt“, sagt ein<br />

altes Sprichwort. Machen Sie doch<br />

davon reichlich Gebrauch!<br />

Josef Habringer (Domkapellmeister)<br />

Pfarrcaritas aktuell<br />

In dieser Spalte stellt die Pfarrcaritas<br />

regelmäßig Aktivitäten, Personen<br />

und Gruppierungen vor und<br />

gibt so Einblick in ihre Arbeit und<br />

die ihrer Partner.<br />

Abschiebung passiert<br />

(nicht immer) woanders!<br />

Seit über drei Jahren werden in der<br />

Dompfarre AsylwerberInnen und<br />

Flüchtlinge in Sprachcafés, bei Behördengängen<br />

oder bei Fragen zu<br />

Wohnung und Arbeit unterstützt.<br />

Tina C. ist eine über 60 Jahre alte<br />

Frau aus Georgien. Schwer nierenkrank,<br />

ohne die Möglichkeit einer<br />

für sie notwendigen Behandlung,<br />

kam sie mit ihrem Sohn in Erwartung<br />

einer Transplantation nach<br />

Linz. Sie wurde im Krankenhaus direkt<br />

nach der Dialyse verhaftet und<br />

– ohne persönliche Dinge aus ihrer<br />

Wohnung holen zu dürfen - nach<br />

Wien in Schubhaft gebracht. Bereits<br />

am nächsten Tag wurde sie nach<br />

Georgien abgeschoben.<br />

Diese rechtlich gedeckte aber unmenschliche<br />

Vorgangsweise macht<br />

traurig und wütend zugleich.<br />

Bischof Manfred Scheuer hat vor<br />

kurzem in der Kirchenzeitung die<br />

derzeit kompromisslose Abschiebepraxis<br />

kritisiert: Humanitäres Bleiberecht<br />

darf kein totes Recht sein.<br />

Es kann auf Basis der Menschenrechtskonvention<br />

der Humanität<br />

Vorrang eingeräumt werden.<br />

abschieben<br />

Foto: Stefan Lasinger<br />

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