2018-04_pfarrbrief
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Sohn galt dann als Nachkomme<br />
des verstorbenen Bruders. Der<br />
Hintergrund für diese Regel war<br />
die Hoffnung, dass ein Israelit in<br />
seinen Nachkommen den Messias<br />
erleben werde. Tamar ist – so gesehen<br />
– eine Frau, die die Hoffnung<br />
auf den Messias bezeugt und<br />
zu einer List greift, um diese Hoffnung<br />
durchzusetzen (vgl. Gen 38).<br />
• Rahab spielt eine Rolle in der Erzählung<br />
von der Einwanderung Israels<br />
in Kanaan (vgl. Jos 2). Sie<br />
verbirgt die Kundschafter Israels,<br />
lässt sie an einem Seil nachts über<br />
die Stadtmauer hinab und wird bei<br />
der Einnahme Jerichos mitsamt<br />
ihren Angehörigen gerettet.<br />
• Das Buch Rut erzählt von der<br />
Moabiterin Rut, die ihrer Schwiegermutter<br />
Noomi die Treue hält,<br />
mit ihr ins Land Israel geht und<br />
dort von Boas zur Frau genommen<br />
wird. Sie gilt als die Urgroßmutter<br />
des Königs David.<br />
• Die Geschichte der Frau des Urija<br />
ist eine Geschichte des Machtmissbrauchs<br />
durch David. Er<br />
bricht in die Ehe des Urija ein und<br />
verordnet<br />
dann für Urija<br />
den „Heldentod“<br />
(vgl.<br />
2 Sam 11)<br />
Die Geschichte<br />
Israels<br />
und das<br />
Leben einzelner<br />
Mächtiger<br />
in Israel<br />
ist auch geprägt<br />
von<br />
menschlicher<br />
Schuld. „Er<br />
wird sein<br />
Volk von seinen<br />
Sünden<br />
erlösen“ wird<br />
später als Begründung<br />
für die Namensgebung<br />
Jesu angeführt (Mt 1,21).<br />
„ruth in boaz’s Field“ rut auf dem Feld des boas (Gemälde<br />
von Julius Schnorr von Carolsfeld)<br />
• Allen vier Frauen ist gemeinsam,<br />
dass sie als Nichtjüdinnen gelten.<br />
Matthäus hat möglicherweise an<br />
die Verheißung Abrahams gedacht:<br />
„Durch dich sollen alle Sippen<br />
der Erde Segen erlangen.“<br />
(Gen 12,3) Der Messias, der<br />
„Sohn Davids“ und „Sohn Abrahams“<br />
ist, bringt allen Menschen<br />
das Heil. Gestützt wird eine solche<br />
Interpretation vom Schluss des<br />
Evangeliums. „Geht und macht<br />
alle Völker zu meinen Jüngern“,<br />
lautet der Auftrag des Auferstandenen<br />
(Mt 28,19).<br />
Diese fürs Erste sehr fremd anmutende<br />
Ahnentafel ist „Evangelium unseres<br />
Herrn Jesus Christus“.<br />
Pfarrer Maximilian Strasser<br />
Foto: Wikipedia: Julius Schnorr von Carolsfeld: Ruth in Boaz's Field<br />
6<br />
Ökumenischer Gottesdienst am 16. Oktober <strong>2018</strong><br />
Foto: Adelheid Hartmann<br />
Gemeinsam mit dem evangelischen<br />
Pfarrer Mag. Wolfgang Ernst und<br />
unserem Diakon Peter Schwarzenbacher,<br />
MSc, fand zum vierten Mal<br />
der ökumenische Gottesdienst mit<br />
den SeniorInnen der evangelischen<br />
Gemeinde Linz - Innere Stadt (Martin<br />
Luther-Kirche) und unseren SeniorInnen<br />
statt.<br />
Pfarrer Dr. Maximilian Strasser erklärte<br />
uns den neuen Altarraum im<br />
Mariendom in sehr interessanter<br />
Weise.<br />
Bei kulinarischen Köstlichkeiten im<br />
Dompfarrhof, im Gespräch und gemütlichen<br />
Beisammensein ging ein<br />
schöner Nachmittag zu Ende.<br />
Adelheid Hartmann<br />
Dom<strong>pfarrbrief</strong> 4/<strong>2018</strong>