akzent Januar '19 BO
akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN
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SEECLASSICS<br />
CARLE – DIE MONATLICHE OLDTIMER-KOLUMNE<br />
CHRISTBAUM<br />
Weihnachten. Auch als Autofan kann man sich ja schon ein wenig auf die Bescherung<br />
freuen. Dieser Heilige Abend hatte das Zeug dazu, einen Mann zum<br />
Schwärmen zu bringen.<br />
PORSCHE<br />
ERLEBEN<br />
CH – Romanshorn | lb. Die autobau erlebniswelt zeigt die Entwicklung<br />
von Porsche an fahrbaren und Miniaturmodellen.<br />
Der Schweizer Rennfahrer Fredy Lienhard hat berufsbedingt eine Vorliebe<br />
für sportliche, schnelle Autos. Er besitzt eine beachtliche Sammlung<br />
an Porsches der letzten 70 Jahre, sowohl straßentaugliche als<br />
auch solche, die für Autorennen konzipiert sind. In der Sonderausstellung<br />
„Porsche Pur“ werden 20 Exemplare präsentiert und beinahe<br />
zu jedem kann Fredy Lienhard eine persönliche Geschichte erzählen.<br />
Da es aber noch weit mehr Modelle gibt, sind außerdem noch 700<br />
Porsche-Modellautos zu sehen.<br />
bis 17.02.<br />
autobau erlebniswelt<br />
Egnacherweg 7, CH-8590 Romanshorn<br />
+41 (0)71 466 00 66<br />
www.autobau.ch<br />
Es war ein wenig wie ein Traum. Der rote Metallic-Lack glänzt schon von Weitem.<br />
Die breiten Schlappen in sattem Schwarz kleben fast schon am Boden; eine perfekte<br />
Verbindung von Karosserie und Asphalt. Das typische Logo auf der Motorhaube<br />
lässt erahnen, wie so manche Strecke unter die Räder genommen werden kann.<br />
Die schönste Ansicht der Karosserie ist meines Erachtens von schräg hinten, über<br />
den ausladenden Kotflügel der die Hinterachse unter sich begräbt, entlang dem<br />
schönen Falz, beginnend an der hinteren Türe, leicht abfallend bis er den vorderen<br />
Radlauf erreicht. Im Stillstand scheint es so, als ob der kleine Flitzer gerade zum<br />
Sprung ansetzen wollte.<br />
Trotz dieser sportlichen Form verfügt er über vier Sitzplätze. O.k., die beiden<br />
Mitfahrer im Fond müssen ihre Beine etwas anziehen und es ist von Vorteil, wenn<br />
sie nicht über Gardemaße verfügen.<br />
Der Blick durchs Seitenfenster erlaubt freie Sicht aufs Armaturenbrett. Rundinstrumente<br />
mit klarer Ansage, guter Einsicht, ordentlich und logisch angeordnet. In<br />
der Mittelkonsole streckt sich der Handbremshebel griffbereit dem Fahrer entgegen<br />
– wer will aber mit so einem Wagen schon Bremsen?<br />
Die Schaltkulisse lässt erahnen, dass die Wege zwischen den einzelnen Gängen<br />
extrem kurz sein werden. Der Weg des Hebels ist durch die verchromte Platte<br />
vorgegeben; gut so. Die beiden Türen lassen sich leicht öffnen; die Spaltmaße am<br />
Kofferraum vorne und der Motorhaube hinten stimmen perfekt überein.<br />
Es muss einen Heidenspaß machen, den roten Italiener über die Straße zu lenken.<br />
Kurve für Kurve, gerne in Richtung Süden. Der Dachständer mit dem grünen<br />
Nadelgehölz passt irgendwie zu dem beliebten Wägelchen.<br />
Schade, dass es sich nicht um mein Auto handelt. Schön, dass ich eine Weihnachtskugel<br />
in Form eines roten Italieners habe auf dessen Dach ein kleiner grüner<br />
Tannenbaum transportiert wird. Und diese „Kugel“ hing mit einigen anderen<br />
automobilen Motiven, na wo wohl? An unserem Christbaum.<br />
Kolumnist Christoph Karle (51), ist über zwei Jahrzehnte oldtimerbegeistert<br />
und selbst Besitzer von Klassikern. Lange Jahre war<br />
er Vorsitzender des MSC-Sernatingen und Hauptverantwortlicher<br />
des „Haldenhof Bergrennens“. Für den Bundestag Berlin sitzt er im<br />
„Parlamentskreis Automobiles Kulturgut“. Zudem ist er als Kurator<br />
Automobile für die Fahrzeug-Ausstellungen im MAC – Museum Art<br />
& Cars in Singen verantwortlich.<br />
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