Kurier_01-04
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 e.V.
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 e.V.
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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
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aus meiner Sicht<br />
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Was haben Angehörige des FKG 1 nach ihrer Zeit beim FKG 1 gemacht? Diese Frage<br />
wollen wir Ihnen nach und nach beantworten; vorausgesetzt, wir können auch in Zukunft<br />
mit Ihrer Mitarbeit rechnen.<br />
In dieser Ausgabe ein Abriss der Tätigkeiten von OTL a.D. Busse.<br />
Busse war von Oktober 1966 bis Oktober 1978 im FKG 1. Seine letzte Verwendung im<br />
Flugkörpergeschwader 1 war die des Chef Stab und StabsStff/II./FKG1.<br />
Nach der Paraphierung des INF-Vertrages<br />
(vgl. Vereinskuriere <strong>01</strong>/2003 und 02/2003<br />
„Es geschah vor 15 Jahren…“von Hptm<br />
a. D. Peter Wodniok) wurde von höchsten<br />
Stellen wiederholt beteuert, dass die Zukunft<br />
der beiden deutschen FK-Geschwader nicht<br />
gefährdet sei. Abenteuerliche Ankündigungen<br />
und Spekulationen machten die Runde:<br />
„Die Verbände bekommen die Pershing-1B<br />
(einstufige PII) mit „intelligentem“ konventionellem<br />
Gefechtskopf. Die bisherigen Ziele<br />
bleiben.“ „Die Verbände bekommen die<br />
LANCE-improved“ usw.. Anfang 1988 wurde<br />
ich als stv Kdr I/FKG 2 zur Offizierschule<br />
der Luftwaffe (OSLw) in Fürstenfeldbruck<br />
auf den „Lehrgang für künftige Kommandeure“<br />
kommandiert. In dieser Zeit besuchte der<br />
damalige Generalinspekteur der Bundeswehr,<br />
Admiral Wellershoff, die OSLw und machte<br />
bei der Gelegenheit eine Stippvisite beim<br />
Kommandeurslehrgang 1/88. Wir Lehrgangsteilnehmer<br />
(LT) hatten die Gelegenheit, Fragen<br />
zu stellen. Natürlich fragte ich nach der<br />
Zukunft der beiden deutschen P1a-Verbände<br />
nach der Ratifizierung des INF-Vertrages.<br />
Admiral Wellershoff antwortete sinngemäß:<br />
„Unsere Sprachregelung ist eindeutig. Sie<br />
bekommen die neue LANCE – vorbehaltlich<br />
der dafür natürlich notwendigen politischen<br />
Entscheidung.“ Je länger ich über diese Formulierungen<br />
nachgrübelte, desto sinnvoller<br />
erschien es mir, eine dienstliche Zukunft<br />
außerhalb von Pershing einzukalkulieren und<br />
schon mal zu planen. Die Planungen führten<br />
zu konkreten Maßnahmen: Meine Frau telefonierte<br />
und ich schrieb unmittelbar nach<br />
Abschluss des Lehrganges ein Versetzungsgesuch.<br />
Anschließend bekam meine Frau ihren<br />
alten Dienstposten von 1979 im<br />
Landsberger Schuldienst zurück, und ich<br />
wurde zum <strong>01</strong>. 07. 1988 zur OSLw versetzt,<br />
was zwar räumlich, nicht aber dienstlich meinem<br />
Gesuch entsprach.<br />
Ich wurde „Lehrstabsoffizier – Taktik“ im<br />
Fachgebiet „Luftwaffenlehre“. Mein Lehrfach<br />
„Luftkriegsführung“ (LUK) umfasste je<br />
nach Lehrgangsart ca. 10 bis 40 Doppelstunden<br />
und beinhaltet – auch heute noch – die<br />
Themenbereiche Abrüstung, Rüstungskontrolle,<br />
Rüstungsbeschränkungen; Entstehung,<br />
Entwicklung und Organisation von UNO,<br />
NATO, WEU und Bundeswehr; Bündnisverträge;<br />
Auftrag der Bundeswehr; Auftrag<br />
und Aufgaben der<br />
Luftwaffe, ihre Kräfte, Mittel, Einsatzgrundsätze<br />
und –verfahren. Die Lehrgangsteilnehmer<br />
waren je nach Lehrgangsart<br />
Offizieranwärter, Offiziere der Offz-Ausb Teil<br />
III, Sanitätsoffiziere und gelegentlich Journalisten<br />
mit „vorläufigem Dienstgrad“:<br />
Als ich mich bei meinem neuen Kommandeur<br />
meldete, ahnte ich nicht, dass die OSLw sieben<br />
Jahre lang meine dienstliche Heimat bleiben<br />
und mir meine neue Verwendung ähn-<br />
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