Kurier_01-04
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 e.V.
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 e.V.
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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Sie überliefern Namen der über Generationen<br />
hier bestatteten Bürger und veranschaulichen<br />
Kontinuität über Jahrhunderte. Drei<br />
steinerne Grabdenkmäler des um 1510 in<br />
Landsberg tätigen sog. „Meister mit dem<br />
Winkeleisen und Pfeil“ sind in den Portalvorhallen<br />
eingelassen; in den ausdrucksstarken<br />
Bildwerken mischen sich spätgotische<br />
Traditionen und Formen der Frührenaissance.<br />
Auf unseren weiteren Weg durch die ehemalige<br />
Garnisonstadt kommen wir nun zur Klosterkirche<br />
„Zum Hl. Kreuz“. Das einstige<br />
Jesuitenkolleg kann auf eine vierhundertjährige<br />
Geschichte zurückblicken.<br />
Die Anfänge des unmittelbar an der Hangkante<br />
des Leitenberges in repräsentativer<br />
Lage über der Stadt errichteten Kollegs gehen<br />
in das Jahr 1576 zurück, als die Gesellschaft<br />
Jesu – gefördert vom herzoglichen<br />
Pfleger Schwickart Graf von Helfenstein<br />
und unterstützt vom bayerischen Landesherrn<br />
und Augsburger Patriziern – sich in<br />
Landsberg niederließ und hier ein Noviziat<br />
einrichtete. Eine Ausbildungsstätte also, in<br />
der jeder Ordensanwärter der Oberdeutschen<br />
Jesuitenprovinz eine zweijährige Ausbildungs-<br />
und Probezeit zu absolvieren hatte.<br />
Neben der Universität in Ingolstadt war<br />
das Landsberger Noviziat zeitweilig die<br />
zahlenmäßig größte Ordensniederlassung<br />
der Jesuiten in Bayern. Die ab 1580 gebaute<br />
Klosterkirche zählte zu den ersten jesuitischen<br />
Kirchenbauten auf bayerischen Boden.<br />
1752/54 wurde das alte Kirchengebäude<br />
vom Jesuiten-Laienbruder Ignaz<br />
Merani durch einen Neubau ersetzt. Der<br />
Kirchenraum – eine von einer Stichkappentonne<br />
überwölbte Wandpfeilerkirche mit<br />
eingezogenem tiefem Chor – wirkt für das<br />
mittlere 18. JH. in seiner baulichen Gestalt<br />
antiquiert, nahm sich der Baumeister doch<br />
die bereits 1617 errichtete Studienkirche<br />
der Jesuitenniederlassung in Dillingen a.d.<br />
Donau<br />
zum Vorbild.<br />
Die<br />
schlichte,<br />
w e i t -<br />
räumige<br />
Raumhülle<br />
gab jedoch<br />
den erforderlichen<br />
Rahmen<br />
für eine<br />
künstler<br />
i s c h<br />
hochrangige,<br />
farbenprächtige<br />
Ausstattung,<br />
an der sich neben Jesuiten-Künstlern<br />
und –Kunsthandwerkern der Augsburger<br />
Freskant Christoph Thomas Scheffler beteiligte<br />
(Signatur unter einem Selbstbildnis als<br />
Schwerkranker im Deckengemälde über<br />
dem Schiff).<br />
Für Sie fotografiert und zusammengetragen<br />
von:<br />
WOLFGANG LÜBKER<br />
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