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2018 DEZEMBER / FESTSCHRIFT ZUM JUBILÄUM 50 JAHRE LEBENSHILFE FREISING

Die Festschrift zum Jubiläum 50 Jahre Lebenshilfe Freising e.V. für Mitglieder, MitarbeiterInnen, Freunde und Förderer.

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zum ersten Mal zur Bundesvorsitzenden gewählt<br />

wurde. Als meine Stellvertreterin bist Du seither an<br />

meiner Seite.<br />

Ich schätze Deine Sichtweise sehr: Als Mutter einer<br />

mittlerweile erwachsenen Tochter mit Down-Syndrom<br />

weißt Du, was Menschen mit Behinderung brauchen.<br />

Und als ehrenamtlich Engagierte in der Lebenshilfe<br />

tust Du alles dafür, dass Menschen mit Behinderung<br />

auch bekommen, was sie brauchen!<br />

An Deiner Person, liebe Monika, wird deutlich, was<br />

die Lebenshilfe von Beginn an ausmacht: Das sind<br />

Mütter und Väter wie Du, die sich mit aller Kraft für<br />

ihre Kinder mit Behinderung einsetzen und dabei<br />

das Leben aller Menschen mit Behinderung verbessern<br />

und eine inklusive Gesellschaft gestalten wollen.<br />

Dafür, liebe Monika, danke ich Dir von ganzem<br />

Herzen! Du stehst stellvertretend für alle Lebenshilfe-Eltern<br />

in Freising, Bayern und ganz Deutschland.<br />

Übrigens sind von derzeit dreizehn Mitgliedern des<br />

Bundesvorstandes acht Mutter oder Vater von Menschen<br />

mit Behinderung!<br />

TOM MUTTERS‘ TRAUM<br />

Schon Tom Mutters, der vor 60 Jahren gemeinsam mit<br />

Eltern die Bundesvereinigung Lebenshilfe im hessischen<br />

Marburg gründete und zehn Jahre später auch<br />

Eltern in Freising zu diesem Schritt ermutigte, hatte<br />

den Traum von einer inklusiven Gesellschaft.<br />

Inklusion bedeutet: Jeder Mensch mit Behinderung<br />

soll voll und ganz am Leben teilhaben können. Von<br />

Anfang an! Tom Mutters kannte damals noch nicht den<br />

modernen Begriff „Inklusion“. Für ihn gehörten Menschen<br />

mit geistiger Behinderung eben einfach dazu –<br />

ohne Wenn und Aber.<br />

Die Eltern standen da noch unter dem Schock der<br />

Nazi-Diktatur. Nach dem furchtbaren 2. Weltkrieg, in<br />

dem etwa 300.000 kranke und behinderte Menschen<br />

als lebensunwert verfolgt und ermordet worden waren,<br />

war es Tom Mutters, der die Familien aus der Isolation<br />

holte und sie dazu brachte, ihre geistig behinderten<br />

Kinder nicht mehr zu verstecken.<br />

Ein erstes großes Ziel der Lebenshilfe war erreicht,<br />

als in den 1960er- und 1970-Jahren die Schulpflicht<br />

schrittweise für geistig behinderte und schwer<br />

mehrfach behinderte Kinder eingeführt wurde. Bis<br />

dahin galten sie als bildungsunfähig. Auch als 1989<br />

die Mauer fiel, wurde in Tom Mutters wieder der alte<br />

Pioniergeist wach. Es dauerte kein Jahr, da gab es<br />

schon rund 120 neue örtliche Lebenshilfen im Osten<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Frau Ulla Schmidt ist eine bekannte Politikerin.<br />

In Berlin leitet sie die Lebenshilfe für ganz<br />

Deutschland. Frau Schmidt hat bei der Jubiläums-Feier<br />

der Lebenshilfe Freising eine Rede<br />

gehalten. Sie sagte: Herzlichen Glückwunsch!<br />

Ihr habt in Freising super gearbeitet! Ihr habt<br />

das gemacht, was für die Lebenshilfe ganz<br />

wichtig ist: Menschen mit Behinderung sollen<br />

überall ganz normal dazu gehören. Das nennt<br />

man heute Inklusion. Zum Beispiel hat die Lebenshilfe<br />

Freising eine Inklusions-Schule. Und<br />

es gibt Arbeits-Plätze im Viva Vita oder SerVita<br />

für Menschen mit Behinderung. Inklusion gib<br />

es auch im Vorstand der Lebenshilfe Freising: Es<br />

gibt einen Rat der Selbst-Vertreter. Frau Manuela<br />

Mühlhammer ist da dabei. In der Politik muss<br />

man immer dafür kämpfen, dass Menschen mit<br />

Behinderung nicht übersehen werden. Es gibt<br />

noch viel zu tun in Politik und Gesellschaft. Das<br />

können wir nur zusammen schaffen, in Freising<br />

und in ganz Deutschland!<br />

Deutschlands: von Annaberg-Buchholz bis Zeulenroda.<br />

Ist das nicht großartig, zu welchen Leistungen<br />

die Lebenshilfe fähig ist!<br />

Tom Mutters‘ Vision von der Inklusion ist heute<br />

in aller Munde. Sie steht im Mittelpunkt der UN-<br />

Behindertenrechtskonvention und des Grundsatzprogramms<br />

der Lebenshilfe, das nach jahrelangen<br />

Diskussionen im ganzen Land auf der Mitgliederversammlung<br />

im Jahr 2011 mit überwältigender Mehrheit<br />

verabschiedet wurde.<br />

INKLUSION IN <strong>FREISING</strong><br />

Auch in Freising macht sich die Lebenshilfe für eine<br />

inklusive Gesellschaft stark: In ihren integrativen Kitas<br />

spielen und lernen Kinder mit und ohne Behinderung<br />

gemeinsam. Ihre Förderschule wurde sogar mit dem<br />

Prädikat „Inklusion“ ausgezeichnet.<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 9

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