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antenne Februar 2019

Jesus zeigte, wie wir den Willen Gottes erkennen können: mit Hilfe seines Stellvertreters, des Heiligen Geistes. Er werde nach seinem Weggang einen Helfer senden, versicherte Jesus. Dieser werde uns den Weg weisen, den wir gehen sollen, persönlich und als christliche Gemeinde.

Jesus zeigte, wie wir den Willen Gottes erkennen können: mit Hilfe seines Stellvertreters, des Heiligen Geistes. Er werde nach seinem Weggang einen Helfer senden, versicherte Jesus. Dieser werde uns den Weg weisen, den wir gehen sollen, persönlich und als christliche Gemeinde.

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SERIE |<br />

Sola Gratia – allein die Gnade<br />

Gnade gibt es gratis!<br />

VON PETER HENNING<br />

Gnade wünschen sich viele Menschen in<br />

einer immer gnadenloser werdenden<br />

Leistungsgesellschaft, wo Firmen und<br />

Konzerne auf Kosten Tausender von Angestellten<br />

«saniert» und fusioniert werden.<br />

Gnade wünschen sich viele Menschen im<br />

Netz der sozialen Medien, wenn sie dort<br />

beschimpft, diskriminiert, beleidigt, bedroht<br />

und gehasst werden. Gnade wünschen<br />

sich viele Menschen, wenn sie von<br />

Altlasten, Schulden und bösem Versagen<br />

geplagt werden.<br />

Seit Urzeiten hoffen die Menschen aller<br />

Völker und Kulturen auf die Gunst und<br />

Gnade der Götter, der Ahnengeister oder<br />

des Schicksals. Diese Sehnsucht greifen die<br />

Religionen auf mit ihren Kulten, Zeremonien<br />

und Ritualen an spirituellen Orten und<br />

heiligen Stätten. Esoterische Spekulationen,<br />

asketische Regeln und geheimnisvolle<br />

religiöse Wissenschaften verheissen bis<br />

heute Harmonie und Versöhnung. Aufwand,<br />

Kosten und Einsatz sind allerdings enorm,<br />

um Sühne und «Ablass» zu erlangen. Denn<br />

sie müssen dauernd wiederholt<br />

werden, weil sie keine Gewissheit<br />

geben. Diese gnadenlose<br />

Unsicherheit «Habe ich genug<br />

geopfert, gebüsst, bezahlt?»<br />

bleibt lebenslang.<br />

Eine religiöse Revolution<br />

Und plötzlich hörte der antike<br />

Mensch von einer göttlichen Begnadigungsaktion:<br />

Eine religiöse Revolution! Da warben<br />

Leute für einen Gott,<br />

• der keine Opfer mehr verlangt, sondern<br />

das Sühneopfer selbst gebracht hat.<br />

• der keine Wiedergutmachungen fordert,<br />

weil er selber alles wieder gut macht.<br />

• der nicht mehr straft, sondern die Strafe<br />

an des Menschen Stelle selbst auf sich<br />

nahm.<br />

• der die Schuld der Menschen mit dem Tod<br />

Jesus auf null abrechnet.<br />

• der mit uns keine Geschäfte macht, sondern<br />

uns gratis franko frei begnadigt.<br />

Eine Welle dankbarer Begeisterung erfasste<br />

trotz religionspolitischen Widerstands in<br />

wenigen Jahrzehnten alle Gesellschaftsschichten<br />

vom Orient bis nach Spanien. Denn<br />

diese Nachricht gab den Suchenden endlich<br />

Vielmehr haben begnadigte<br />

Menschen jetzt<br />

Kopf, Herz und Hände<br />

frei, mit ihren Mitmenschen<br />

gnädig anstatt<br />

gnadenlos umzugehen.<br />

die Gewissheit einer<br />

rechtsgültigen Begnadigung:<br />

«Es wurde für mich<br />

alles vollbracht. Ich bin<br />

gerechtfertigt und schuldenfrei,<br />

weil Jesus meine<br />

Schuld am Kreuz für mich<br />

weggetragen hat!»<br />

Tatsächlich: Diese Gewissheit begnadigt zu<br />

sein, ist so berechtigt wie eine Rettung aus<br />

Berg- oder Seenot: Gerettet ist gerettet!<br />

Oder wie es Jesus Christus formuliert: «Wer<br />

an mich glaubt, der hat das ewige Leben. Er<br />

wird nicht mehr umkommen und niemand<br />

wird ihn aus der Hand Gottes reissen!»<br />

(Johannes 3,36; 10,28f.) Der Retter kümmert<br />

sich also auch nach erfolgter Rettung darum,<br />

dass wir gerettet bleiben.<br />

Folglich sind ewig-gestrige religiöse Übungen<br />

überflüssig. Vielmehr haben begnadigte<br />

Menschen jetzt Kopf, Herz und Hände frei,<br />

mit ihren Mitmenschen gnädig anstatt<br />

gnadenlos umzugehen. So leben sie Gottes<br />

Gnade denen vor, die sich noch religiös<br />

abmühen. Denn dass Gottes Gnade gratis zu<br />

haben ist, darf nicht verschwiegen werden!<br />

SERIE<br />

Peter Henning, Pfarrer M.Th. und Dozent<br />

am TDS Aarau, beschäftigt sich intensiv<br />

mit der Reformation und den damit<br />

verbundenen fünf «Solas».<br />

RADIO-TIPP<br />

Gnade – das unverdiente<br />

Geschenk Gottes<br />

Gnade zu erleben und anzunehmen ist<br />

nicht immer leicht. Diese Erfahrung<br />

macht auch Karl Albietz öfters. Er ist ein<br />

Pionier in der christlichen Szene der<br />

Schweiz, hat in seinem Leben schon viel<br />

auf die Beine gestellt, aber auch Misserfolge<br />

einstecken müssen. Wie es ihm<br />

danach gelingt, sich selbst zu vergeben<br />

und sich wieder neu auf Gottes Gnade zu<br />

verlassen, und was Gottes Gnade für sein<br />

alltägliches Leben bedeutet, darüber<br />

redet Karl Albietz im «Life Channel Talk».<br />

14 | <strong>antenne</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>

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