ERF Medien Magazin März 2024
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HOFFNUNGSVOLLE IMPULSE<br />
ZU LEBENS-, SINN- UND GLAUBENSFRAGEN<br />
MÄRZ<br />
<strong>2024</strong><br />
MAGAZIN<br />
MARKUS HÄNNI:<br />
ÜBERWINDUNG VON<br />
ZWEIFELN UND KRISEN<br />
SEITE 6<br />
SIBYLLE SCHLATTER:<br />
GOTT IST …<br />
STÄRKER ALS DER TOD<br />
SEITE 21<br />
ICH GLAUBE<br />
TROTZDEM<br />
Glauben trotz Krisen, Schwerem und Leid?
Musical-Tour <strong>2024</strong><br />
Adonia-Teens Chor & Band<br />
adonia.ch/musical<br />
Herzliche Einladung zum Musicalerlebnis für die ganze Familie<br />
Auf dem Weg nach Jerusalem kommt der Rabbi Jesus durch Jericho. Seine Popularität zieht die Massen an. Auch Bartimäus und der<br />
skrupellose Oberzöllner Zachäus wollen diesen Jesus sehen. Doch beide haben ein Handicap: Bartimäus ist blind und Zachäus zu klein,<br />
um über die Köpfe der Menge hinwegzusehen. Dann geschehen Dinge, die das Leben der beiden für immer verändern.<br />
Ein packendes Musical über Einsamkeit und Verbundenheit, Chancen und Grenzen des Wohlstands und die Sehnsucht nach Frieden.<br />
Der stimmungsvolle Chorgesang und die ausgefeilten Arrangements transportieren die tiefgründigen Texte wunderbar in unsere Zeit.<br />
Lassen auch Sie sich von dieser biblischen Geschichte in den Bann ziehen!<br />
Das Musical live an 82 Orten in der Deutschschweiz und der Romandie.<br />
Eintritt zu allen Konzerten frei – Kollekte.<br />
Keine Platzreservation möglich.<br />
2502 Biel / Bienne BE | Mi | 10.04.24<br />
2540 Grenchen SO | Fr | 12.04.24<br />
3011 Bern BE | Mi | 17.04.24<br />
3027 Bern BE | Fr | 12.04.24<br />
3076 Worb BE | Fr | 12.04.24<br />
3210 Kerzers FR | Do | 11.04.24<br />
3270 Aarberg BE | Sa | 13.04.24<br />
3422 Kirchberg BE | Mi | 17.04.24<br />
3510 Konolfingen BE | Sa | 20.04.24<br />
3600 Thun BE | Sa | 13.04.24<br />
3627 Heimberg BE | Fr | 19.04.24<br />
3700 Spiez BE | Do | 18.04.24<br />
3703 Aeschi b. Spiez BE | Fr | 19.04.24<br />
3715 Adelboden BE | Do | 11.04.24<br />
3753 Oey BE | Mi | 10.04.24<br />
3770 Zweisimmen BE | Sa | 20.04.24<br />
4126 Bettingen BS | Do | 04.04.24<br />
4132 Muttenz BS | Sa | 06.04.24<br />
4226 Breitenbach SO | Mi | 03.04.24<br />
4455 Zunzgen BL | Fr | 05.04.24<br />
4500 Solothurn SO | Do | 11.04.24<br />
4665 Oftringen AG | Fr | 12.04.24<br />
4900 Langenthal BE | Mi | 10.04.24<br />
4934 Madiswil BE | Sa | 13.04.24<br />
4954 Wyssachen BE | Do | 18.04.24<br />
5018 Erlinsbach AG | Do | 18.04.24<br />
5033 Buchs AG | Do | 11.04.24<br />
5070 Frick AG | Sa | 27.04.24<br />
5200 Brugg AG | Mi | 17.04.24<br />
5608 Stetten AG | Fr | 19.04.24<br />
5610 Wohlen AG | Fr | 26.04.24<br />
5615 Fahrwangen AG | Sa | 20.04.24<br />
5734 Reinach AG | Mi | 10.04.24<br />
5745 Safenwil AG | Sa | 13.04.24<br />
6060 Sarnen OW | Sa | 13.04.24<br />
6210 Sursee LU | Do | 11.04.24<br />
6472 Erstfeld UR | Fr | 12.04.24<br />
7204 Untervaz GR | Sa | 27.04.24<br />
7233 Jenaz GR | Mi | 24.04.24<br />
7270 Davos Platz GR | Do | 25.04.24<br />
8041 Zürich-Leimbach ZH | Mi | 01.05.24<br />
8142 Uitikon ZH | Do | 02.05.24<br />
8213 Neunkirch SH | Do | 25.04.24<br />
8304 Wallisellen ZH | Mi | 24.04.24<br />
8330 Pfäffikon ZH | Mi | 24.04.24<br />
8344 Bäretswil ZH | Sa | 27.04.24<br />
8353 Elgg ZH | Fr | 26.04.24<br />
8355 Aadorf TG | Do | 04.04.24<br />
8400 Winterthur ZH | Sa | 27.04.24<br />
8416 Flaach ZH | Mi | 24.04.24<br />
8488 Turbenthal ZH | Do | 25.04.24<br />
8552 Felben-Wellhausen TG | Do | 11.04.24<br />
8570 Weinfelden TG | Mi | 10.04.24<br />
8572 Berg TG | Sa | 06.04.24<br />
8590 Romanshorn TG | Fr | 12.04.24<br />
8610 Uster ZH | Fr | 26.04.24<br />
8872 Weesen SG | Sa | 20.04.24<br />
8953 Dietikon ZH | Fr | 03.05.24<br />
9000 St. Gallen SG | Fr | 19.04.24<br />
9053 Teufen AR | Mi | 10.04.24<br />
9100 Herisau AR | Do | 11.04.24<br />
9107 Urnäsch AR | Mi | 17.04.24<br />
9220 Bischofszell TG | Sa | 13.04.24<br />
9323 Steinach SG | Fr | 05.04.24<br />
9422 Staad SG | Sa | 13.04.24<br />
9450 Altstätten SG | Do | 18.04.24<br />
9491 Ruggell FL | Fr | 26.04.24<br />
9500 Wil SG | Mi | 03.04.24<br />
Weitere Konzerte – auch in der<br />
Romandie – auf adonia.ch/musical<br />
CD erhältlich am CD-Tisch<br />
oder auf adoniashop.ch
EDITORIAL<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 03.<strong>2024</strong> ı 3<br />
Trotzdem einen<br />
«Baum» pflanzen<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Die Lage scheint aussichtslos. Jegliche Wahrscheinlichkeit, sämtliche Erfahrungswerte,<br />
die nackten Zahlen – alles spricht dagegen, dass es noch klappen könnte.<br />
Da scheint jede Hoffnung zwecklos. Und trotzdem … irgendetwas hindert einen<br />
daran, ganz aufzugeben. «Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge,<br />
würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.» Dieses Zitat, das angeblich<br />
von Martin Luther stammt*, ist für mich ein Sinnbild für dieses «Trotzdem», selbst<br />
wenn es keine Hoffnung mehr zu geben scheint.<br />
Jedes dieser «Trotzdems»<br />
hat eine Wirkung,<br />
strahlt aus, erzeugt<br />
eine Resonanz<br />
in unserer Gesellschaft<br />
und in dieser Welt.<br />
Für dieses Trotzdem können wir uns immer wieder bewusst entscheiden – ein Kraftakt!<br />
Gleichzeitig wird es uns auch immer wieder geschenkt, gerade auch dann, wenn<br />
wir selber die letzte Hoffnung am Verlieren sind. In der Bibel lese ich immer wieder<br />
Trotzdem-Zusagen und Trotzdem-Geschichten, in denen Gott nahe ist, hilft, nicht<br />
im Stich lässt.<br />
Und ich bin sicher, jede und jeder von uns kennt solche Situationen aus dem eigenen<br />
Leben: trotz langer Krankheit oder Schmerzen weiter vorwärtsgehen und vorwärtsdenken.<br />
Trotz Sorgen, die einen herunterdrücken und für die es noch keine Lösung<br />
zu geben scheint, nicht die Hoffnung verlieren. Trotz so viel Leid und Ungerechtigkeit<br />
in der Welt nicht zynisch werden. Trotz grosser gesellschaftlicher Herausforderungen<br />
und den immer stärker werdenden Extrempositionen freundlich und<br />
differenziert bleiben. Trotz Hass, Krieg und Terror ein mitfühlendes und liebendes<br />
Herz behalten.<br />
Jedes dieser Trotzdems hat eine Wirkung, strahlt aus, erzeugt eine Resonanz in<br />
unserer Gesellschaft und in dieser Welt. Daraus wird unweigerlich etwas entstehen,<br />
das wachsen und wiederum Früchte tragen kann. Womit wir wieder bei Luthers<br />
Apfelbäumchen wären. Und ich frage mich: Welches ist aktuell gerade mein<br />
«Apfelbäumchen»? Wo und was pflanze ich heute und in der nächsten Zeit – trotz<br />
oder vielleicht gerade wegen der Weltuntergangsstimmung?<br />
In dieser Ausgabe des <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> <strong>Magazin</strong>s dreht sich alles ums «Trotzdem».<br />
Ich wünsche Ihnen beim Lesen viel Inspiration!<br />
Mit herzlichen Grüssen<br />
MATHIAS FONTANA<br />
Leiter Marketing | Fundraising<br />
mathias.fontana@erf.ch<br />
* Tatsächlich kann dieses Zitat nicht belegt werden und stammt wohl nicht von Martin Luther<br />
selbst (mehr dazu auf Wikipedia unter dem Stichwort «Luthers Apfelbäumchen»).
4 ı<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN / SPENDEN<br />
Gemeinsam berichten wir<br />
über die Liebe Gottes<br />
<strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> berichten über die alles verändernde Liebe Gottes, die uns immer wieder<br />
neue Hoffnung schenkt. Dank Ihrer Unterstützung und gemeinsam mit Ihnen verbreiten<br />
wir auch in diesem Jahr diese hoffnungsvollste Botschaft der Welt.<br />
Bitte spenden Sie jetzt, damit Glaube, Liebe und Hoffnung in<br />
die Herzen der Menschen zurückfinden können.<br />
Herzlichen Dank.<br />
Jetzt online spenden.<br />
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14-täglicher TV-Talk<br />
mit Moderator Ruedi Josuran<br />
LOCATION fenster-zum-sonntag-talk.ch<br />
Radio Life Channel<br />
24-Stunden-Sender<br />
mit positiver Musik<br />
LOCATION lifechannel.ch<br />
Radio <strong>ERF</strong> Plus<br />
Gutes für Menschen<br />
mit Zeit zum Zuhören<br />
LOCATION radio-erf-plus.ch<br />
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Schweizer Musik<br />
LOCATION musicloft.ch<br />
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Hanspeter Hugentobler (Geschäftsführer)<br />
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Redaktion Mathias Fontana (Leitung), Marnie Hux-Ebermann, Alex Fröhlich,<br />
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Bildnachweise<br />
Titelbild Piksel*<br />
S. 3 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />
S. 5 Piksel*, Arne9001*<br />
S. 6 – 9 Piksel*, Ruben Ung<br />
S. 12 – 13 Tanatag*, VectorMine*, <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />
S. 16 Heilsarmee Schweiz, zvg<br />
S. 17 Svehlik21*, Ahmad Safarudin*, Fenix84<br />
S. 18 MUSIC Loft<br />
S. 19 wacomka*, MUSIC Loft<br />
S. 20 zvg<br />
S. 21 Andrea Signer, Yuri Arcurs*<br />
S. 22 Unsplash, <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong>, Salome Stutz<br />
S. 23 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> (3×), Unsplash (2×)<br />
S. 24 – 25 Saintantonio*, Christian Mueringer*, Subbotina*, Unsplash, iStock, zvg<br />
S. 27 guidofluri.ch<br />
S. 28 Eva Samoylenko-Niederer, <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong>, 123rf<br />
S. 29 Unsplash, <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> (2×)<br />
S. 30 Aaron Amat*<br />
S. 31 Yevgen Rychko*, <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> * dreamstime.com
Inhalte<br />
Ausgabe <strong>März</strong> <strong>2024</strong><br />
ÜBERWINDUNG VON ZWEIFELN UND KRISEN –<br />
IM SPANNUNGSFELD ZWISCHEN TROTZ UND TROTZDEM<br />
Markus Hänni leidet an Cystischer Fibrose (CF), eine unheilbare Krankheit, die<br />
sein Leben bestimmt und ihm schon viel Leid, Zweifel und Ängste durchleben<br />
liess. Trotzdem möchte er im Leben den Fokus nicht auf seine Krisen legen,<br />
sondern auf den Glauben und die Möglichkeiten, die sich durch den Umgang mit<br />
Zweifeln eröffnen.<br />
31<br />
Kolumne von Ruedi Josuran<br />
«Ich will stehen lassen und nicht<br />
vergleichen. Und mich den Gefühlen<br />
und Gedanken stellen.»<br />
6 21<br />
GOTT IST …<br />
STÄRKER ALS DER TOD<br />
Sibylle Schlatter nimmt uns<br />
mit in zwei ineinander verwobene<br />
Geschichten über den<br />
Glauben. Jesus fordert dort<br />
einen vom Leid und Tod niedergeschlagenen<br />
Mann auf:<br />
«Glaube nur!» Wie einfach ist<br />
es, zu glauben, wenn Verzweiflung<br />
und Traurigkeit wachsen?<br />
Beide Geschichten wecken<br />
Hoffnung.<br />
ÜBERSICHT<br />
3 Editorial<br />
6 Thema: Überwindung von Zweifeln u. Krisen<br />
12 Trotzdem – menschlich oder himmlisch?<br />
16 Persönlich<br />
17 Alltagstipps<br />
18 MUSIC Loft: Andrea Schmider<br />
19 <strong>Medien</strong>tipp<br />
20 Lesetipp<br />
21 Gott ist ...<br />
22 Programm Radio Life Channel<br />
27 Porträt: Guido Fluri<br />
28 Programm FENSTER ZUM SONNTAG<br />
30 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> Finanzen<br />
31 Kolumne von Ruedi Josuran
ı 7<br />
IM SPANNUNGSFELD ZWISCHEN TROTZ UND TROTZDEM<br />
Überwindung von Zweifeln und Krisen<br />
VON MARKUS HÄNNI<br />
Markus Hänni leidet an Cystischer Fibrose (CF*), eine unheilbare Krankheit, die sein Leben bestimmt<br />
und ihm schon viel Leid, Zweifel und Ängste durchleben liess. Trotzdem möchte er im Leben den<br />
Fokus nicht auf seine Krisen legen, sondern auf den Glauben und die Möglichkeiten, die sich durch<br />
den Umgang mit Zweifeln eröffnen. Eine belebende Entdeckungsreise durch Glaubensstärke und<br />
Überwindung – geprägt durch die persönlichen Erfahrungen mit Leid.<br />
Die Herausforderungen des Lebens können uns oft an den<br />
Rand unserer Kräfte bringen. Als jemand, der mit der chronischen<br />
Krankheit CF lebt, habe ich Dunkelheit und Leid<br />
auf eine Weise erlebt, die viele nicht verstehen können.<br />
Mein Leid manifestiert sich in zahlreichen Entbehrungen<br />
von vermeintlich Selbstverständlichem, wie im Ringen<br />
nach Atem und im schmerzhaften Abschiednehmen von<br />
Freunden. Das Wort «Leid» verwende ich im Bewusstsein,<br />
dass es Menschen gibt, die es viel härter haben als<br />
ich, deren Leiden ich nicht einmal in meinen schlimmsten<br />
Albträumen annähernd nachvollziehen<br />
liche zu konzentrieren. Das Prinzip «weniger ist mehr»<br />
erwies sich als befreiend und lehrte mich, mich auf das<br />
Wesentliche zu fokussieren. Die Zeit, die ich alleine verbrachte,<br />
ermöglichte es mir, tiefgründig nachzudenken und<br />
zu reflektieren, Energie zu tanken und geistige Kreativität<br />
zu entfalten. Bis heute schaffe ich mir solche Momente der<br />
Ruhe und Besinnung und entfliehe dem täglichen Stress<br />
und den Ablenkungen des Konsums.<br />
Jeden Abend, wenn ich den Tag Revue passieren lasse,<br />
erfüllt mich ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit. Wenn ich<br />
den Tag hindurch aktiv sein konnte,<br />
könnte.<br />
Die CF führte dazu, dass ich viel Zeit<br />
OBWOHL MEINE KRANKHEIT<br />
MEINEN KÖRPER SCHWÄCHT,<br />
bedeutet das, dass meine Gesundheit<br />
ausreichte, um produktiv zu sein und<br />
HAT SIE MEINE ZWISCHENim<br />
Krankenhaus verbrachte. Diese<br />
am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.<br />
Aus meinen Erfahrungen<br />
MENSCHLICHEN BEZIEHUNGEN<br />
Erfahrung hat mir klargemacht, dass<br />
GESTÄRKT.<br />
es keine Selbstverständlichkeit ist, am<br />
heraus weiss ich, wie wertvoll und<br />
Leben teilzuhaben. Während meiner Zeit im Krankenhaus<br />
fühlte es sich oft an, als stünde ich auf dem Pannenstreifen<br />
des Lebens, während andere scheinbar mühelos an mir<br />
vorbeizogen, ihr Fahrtwind quälend spürbar. Doch mit der<br />
Zeit erkannte ich die verborgenen Vorteile dieses vermeintlichen<br />
Stillstands. Es wurde mir klar, wie wertvoll es<br />
unter anderem ist, ortsunabhängig sein zu können und die<br />
«Ruhe» des kahlen Patientenzimmers für meine eigenen<br />
Gedanken und Kreativität zu nutzen. An einem einfachen<br />
Esstischlein, ohne jeglichen Schnickschnack wie eine<br />
Tischlampe im Vintage-Stil oder einen Designerstuhl, fand<br />
ich den Raum, um zu schreiben und mich auf das Wesenteben<br />
nicht selbstverständlich dies ist. Dieses Bewusstsein<br />
unterstreicht die Bedeutung von Gesundheit, die oft als<br />
selbstverständlich angesehen und daher unterschätzt wird.<br />
Allerdings habe ich auch erkannt, dass wir uns oft zu stark<br />
durch unsere Gesundheit definieren lassen. Faktoren wie<br />
unser Wertesystem oder das Streben nach Perfektion beeinflussen<br />
uns dabei. Ironischerweise sind es jedoch gerade<br />
unsere Schwächen, die uns als Menschen ausmachen und<br />
uns Stärke verleihen.<br />
Obwohl meine Krankheit meinen Körper schwächt, hat<br />
sie meine zwischenmenschlichen Beziehungen gestärkt.<br />
Unter diesem Aspekt erscheint die gängige Annahme, dass
8 ı<br />
THEMA<br />
«Gesundheit das Wertvollste ist», in einem anderen Licht.<br />
Warum sind Menschen mit Behinderungen oder Krankheiten<br />
oft glücklicher? Liegt es daran, dass das Bewusstsein<br />
für die eigene Gesundheit oft fehlt? Dankbarkeit und das<br />
Überdenken von ethischen und moralischen Massstäben<br />
sind hier mitentscheidend. Vielleicht ist es wertvoller, eine<br />
Vision im Leben sowie Frieden und Freude zu haben, als<br />
gesund zu sein und ein Leben ohne Freude und Frieden zu<br />
führen.<br />
Ich möchte den Fokus nicht auf das Durchleben meiner<br />
Krisen legen, die oft von Krankheit, Ängsten und Perspektivenlosigkeit<br />
gezeichnet waren. Stattdessen möchte ich den<br />
Blick auf unseren «hilfsbedürftigen» Glauben richten und<br />
die Möglichkeiten erkunden, die sich durch unser Zweifeln<br />
eröffnen.<br />
Sich mutig den eigenen Zweifeln stellen<br />
Zweifel ist ein zentrales Thema, das in unserer leistungsorientierten<br />
und nach Selbstoptimierung strebenden<br />
Gesellschaft oft zu kurz kommt. Tatsächlich kann Zweifel<br />
sowohl lebensrettend als auch heilsam sein. Es wäre ein<br />
Fehler, ihn einfach zu verdrängen oder aufgrund falscher<br />
Hemmungen stillschweigend mittragen zu müssen. Jede<br />
und jeder von uns ist dazu aufgerufen, sich mit den eigenen<br />
Zweifeln auseinanderzusetzen und sie gegebenenfalls auch<br />
in die Schranken zu weisen, um ihnen nicht die Hauptrolle<br />
im Leben zu überlassen.<br />
Der Duden definiert Zweifel als Bedenken, ob jemandem,<br />
jemandes Äusserung zu glauben ist, ob ein bestimmtes<br />
Vorgehen richtig oder falsch ist. Man kann Zweifel in zwei<br />
Kategorien einteilen: konstruktiv, wenn es um die Wahrheitsfindung<br />
geht, und destruktiv, wenn er unberechtigterweise<br />
Selbstzweifel hervorruft.<br />
Ein Realitätscheck ist unerlässlich, um die Berechtigung<br />
eines Zweifels zu ermitteln. Dieser Abgleich ermöglicht<br />
es uns, zu entscheiden, ob wir auf unsere Bedenken hören<br />
sollten oder nicht. Es erfordert Mut, sich seinen Zweifeln<br />
zu stellen, und manchmal auch Demut, zuzugeben, dass<br />
man Zweifel hat. Doch es ist wichtig zu verstehen, dass<br />
Zweifel nicht zwangsläufig negativ sind. Oft können sie als<br />
Wegweiser dienen und uns dazu bringen, einen Schritt in<br />
die richtige<br />
Richtung zu<br />
machen. Tatsächlich<br />
ist Zweifel oft der<br />
*WAS IST CF?<br />
Cystische Fibrose (CF) ist eine chronisch<br />
verlaufende, fortschreitende Erkrankung.<br />
Sie kann nicht geheilt, aber mit einer<br />
breiten Palette von Therapiemöglichkeiten behandelt<br />
werden. Cystische Fibrose ist oft auf den<br />
ersten Blick nicht sichtbar. Trotzdem bestimmt sie<br />
das Leben der Betroffenen grundlegend – durch<br />
die Symptome an den verschiedenen betroffenen<br />
Organen und durch den täglichen, zeitlich<br />
intensiven Therapieaufwand.<br />
Quelle: Cystische Fibrose Schweiz (CFS)<br />
erste Schritt zur Wahrheit.<br />
In der Bibel werden wir ausdrücklich ermahnt und ermutigt,<br />
konstruktiv zu hinterfragen. Wir dürfen Fragen stellen<br />
und auch mal zweifeln. Ein Glaube, der keine Zweifel zulässt<br />
und in dem Fragen unerwünscht sind, kann nicht authentisch<br />
sein. Diese Authentizität bildet die Grundlage für<br />
eine glaubwürdige und stabile Beziehung zu Jesus. Zweifel<br />
und spirituelle Erfahrungen schliessen einander nicht aus.<br />
Glauben heisst, sich anzuvertrauen<br />
Jesus forderte einen Vater, der für seinen kranken Sohn um<br />
Heilung bat, dazu auf, nicht auf seinem Unglauben sitzen zu<br />
bleiben und ihm zu vertrauen. Der Vater schrie: «Ich glaube;<br />
hilf meinem Unglauben!» (Markus 9,24) Jesus nimmt<br />
unseren Unglauben und Zweifel ernst, so wie er auch den<br />
zweifelnden Thomas ernst nahm. (Johannes 20,24-29)<br />
Wie Thomas dürfen auch wir unsere Zweifel zu Jesus bringen<br />
und durch ihn die nötige Unterstützung finden. Der<br />
erwähnte Vater erkannte diese Wahrheit, als er sagte: «Ich<br />
glaube; hilf meinem Unglauben!» Er erkannte, dass sein<br />
Glaube allein nicht ausreichte und er die Hilfe Jesu benötigte.<br />
Glauben bedeutet, sich anzuvertrauen. Ich bin fest davon<br />
überzeugt, dass das grösste Lob, das wir Jesus geben können,<br />
ist, zu sagen: «Ich vertraue mich dir an.»<br />
In Zeiten der Krankheit habe ich erkannt, dass mein<br />
Leben auch anders sein darf, als ich es mir manchmal<br />
wünschte, und dass auch mein Bild von Gott anders sein<br />
darf, als mein Glaube es mir erlauben will. Oft sind es<br />
gerade die schweren Zeiten, die Ängste, Zweifel, Kämpfe<br />
und Fragen, die uns den Weg zu Jesus ebnen. Für mich ist es<br />
hilfreich, mich dabei nicht nur auf meinen eigenen Glauben<br />
zu verlassen – sondern auf die unerschütterliche Treue<br />
Jesu. Wenn ich mich nur auf meinen «kleinen» Glauben<br />
konzentriere, laufe ich Gefahr, mich im Kreis zu drehen.<br />
Daher richte ich meinen Blick auf Jesus, der vielleicht nicht<br />
alle meine Wünsche erfüllt, aber alle seine Verheissungen
THEMA <strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 03.<strong>2024</strong> ı 9<br />
hält. Je tiefer ich in sein Wort, die Bibel, eintauche und Zeit<br />
in seiner Gegenwart verbringe, desto klarer wird mir seine<br />
unermessliche Grösse bewusst. Es geht nicht darum, wie<br />
gross mein Glaube ist, sondern darum, an die Allmacht und<br />
Grösse Gottes zu glauben. Wenn mein Fokus nicht auf der<br />
Grösse meines Glaubens, sondern auf Gottes Allmacht liegt,<br />
dann finden auch Wunder ihren Raum. Er hat die Kraft,<br />
Wasser in Wein zu verwandeln. Auch wenn ich nicht verstehe,<br />
wie er das tut, zweifle ich nicht an seiner Fähigkeit<br />
dazu.<br />
gen des Lebens, in denen Ohnmachtsmomente eine Rolle<br />
spielen, ermöglicht das Heranwachsen eines reifen und<br />
gesunden Glaubens. Erst durch das Wechselspiel zwischen<br />
Ohnmacht und Vollmacht wird der Nährboden für einen<br />
tragfähigen Glauben gelegt.<br />
Gemeinschaft kann uns dabei unterstützen, Zeiten der<br />
Ohnmacht zu überwinden, zu wachsen und ein tieferes<br />
Verständnis füreinander zu entwickeln. Der Philosoph Karl<br />
Jaspers (1883–1969), der möglicherweise auch an CF litt,<br />
bemerkte: «Gesunde können Kranke oft nicht vollständig<br />
verstehen. Sie neigen dazu, kranke Menschen in ihrem<br />
Das Gute im Leid entdecken<br />
Lebensstil, ihrem Verhalten und ihren<br />
ICH BIN FEST DAVON ÜBER-<br />
Die Geschichte lehrt uns, dass aus Leid<br />
Leistungen zu beurteilen, als wären sie<br />
ZEUGT, DASS DAS GRÖSSTE LOB,<br />
viel Gutes entstehen kann. Gerade<br />
ebenfalls gesund. Sie erkennen möglicherweise<br />
DAS WIR JESUS GEBEN<br />
deshalb möchte ich trotz, oder vielleicht<br />
gerade wegen, meinen herausfordernden<br />
Umständen das Beste aus<br />
KÖNNEN, IST, ZU SAGEN:<br />
«ICH VERTRAUE MICH DIR AN.»<br />
nicht die wahren Leistun-<br />
gen im Kampf gegen die Krankheit und<br />
schätzen diese nicht angemessen, weil<br />
meiner Situation machen. Dazu frage ich mich: «Was ist<br />
meine Mission? Welche Ziele verfolge ich?»<br />
In den schwierigsten Momenten meines Lebens war ich<br />
mir selbst am nächsten, durch innere Kämpfe, die meine<br />
Seele und meinen Geist gestärkt, meine Wahrnehmung geschärft<br />
und meine Entscheidungsfindung verfeinert haben.<br />
In diesen Augenblicken schien Gottes Licht besonders hell.<br />
Da war eine Nähe und Geborgenheit, die mich umgab – eine<br />
Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Leid mag beängstigend<br />
sein, aber es kann auch eine Gelegenheit für<br />
Begegnungen sein. Dietrich Bonhoeffer sagte einmal: «Ich<br />
glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft<br />
geben will, wie wir benötigen. Er gibt sie jedoch nicht<br />
im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern<br />
allein auf ihn verlassen.» In seiner Gnade finde ich alles,<br />
was ich brauche. Gott hat uns nicht versprochen, dass unser<br />
Leben stets reibungslos verläuft, aber er hat zugesichert,<br />
gerade in schwierigen Zeiten an unserer Seite zu sein. Wenn<br />
er Leiden zulässt, geschieht dies mit einem bestimmten<br />
Zweck. Vielleicht hätte ich die Menschen nie so berühren<br />
oder ihnen von meinem Glauben erzählen können. Wenn<br />
wir glauben, dass Segen bedeutet, ohne Schwierigkeiten zu<br />
sein, werden wir letztendlich ins Straucheln geraten. Die<br />
Suche nach Gemeinschaft mit Jesus in den Herausforderun-<br />
sie ihnen unbekannt sind.»<br />
Dort, wo wir von der Sorge um uns selbst befreit sind, öffnet<br />
sich Raum für die anderen. Wenn wir nicht ständig den<br />
Sinn unserer Existenz konstruieren und absichern müssen,<br />
können wir sie ohne Angst gestalten und bereichern.<br />
Vielleicht nicht in dem Ausmass, wie wir es uns wünschen<br />
würden, aber entsprechend unseren individuellen Ressourcen<br />
und Umständen. Eines jedoch können wir alle weitergeben<br />
– Liebe.<br />
Wenn es uns gelingt, unsere Identität stärker mit Jesus<br />
und weniger mit den äusseren Umständen zu verknüpfen,<br />
wird unser Glaube gefestigt und unsere Lebensausrichtung<br />
von innerer Beständigkeit und Klarheit geprägt sein.<br />
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Seminar «Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden»<br />
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12 ı<br />
THEMA<br />
T<br />
VON ALEX FRÖHLICH<br />
Oft handeln wir gegen alle Logik. Wir wissen etwas und tun das Gegenteil. Um diese Spannung sprachlich<br />
auszudrücken, haben wir im Deutschen ein Wort: «trotzdem». Berufsbedingt stolpere ich beim<br />
Lesen, Schreiben und Korrigieren oft über dieses Trotzdem – und bin begeistert davon. Denn der<br />
Begriff wirft mehr Fragen auf als er Antworten gibt. Ein Plädoyer für ein äusserst nützliches Wort.<br />
Eines meiner Lieblingswörter der deutschen Sprache ist<br />
«trotzdem». Und dies bei einer Auswahl von 148 000<br />
Wörtern, die aktuell im Duden verzeichnet sind. Warum?<br />
Der Duden beschreibt die Bedeutung des Wortes mit<br />
«ohne Rücksicht darauf zu nehmen». Dabei gibt das Wörterbuch<br />
ein Beispiel für die Verwendung: «Sie wusste, dass<br />
es verboten war, aber sie tat es trotzdem.» Nehmen wir<br />
an, ein Schild besagt «Bitte den Rasen<br />
nicht betreten», und besagte Dame<br />
betritt ihn trotzdem – ohne Rücksicht<br />
auf dieses Verbot. Wow! Warum tut<br />
sie dies? Als Aussenstehende wissen<br />
wir es nicht. Was wir aber wissen: Das<br />
Trotzdem macht den Satz spannend.<br />
Rätselhaft. Ich finde: Mit «trotzdem» kann man problemlos<br />
die grössten Widersprüche unter einen Hut bringen.<br />
Zumindest sprachlich. Und deshalb plädiere ich dafür, dass<br />
«trotzdem» mal zum Wort des Jahres, nein, zum Wort der<br />
deutschen Sprache gewählt werden müsste.<br />
Den erwachsenen Schülerinnen und Schülern, die bei<br />
mir Deutsch lernten, erklärte ich die Funktion des Adverbs<br />
– und seines Pendants, der konzessiven Subjunktion<br />
«obwohl» – jeweils mit folgendem Beispiel: «Es regnet.<br />
Trotzdem geht er draussen spazieren.» Die Deutschlernenden<br />
sollten sich fragen: Hä? Warum? Im ersten Satz<br />
wird eine Erwartung aufgebaut: Es regnet und draussen<br />
wird man tropfnass. Und mit unserem Trotzdem widerspricht<br />
der zweite Satz dem ersten: Moment, der Mann<br />
geht trotzdem spazieren. Ist das nicht unlogisch? Genau.<br />
Und dann wird uns klar: Mit «trotzdem» kann man<br />
wunderbar Erwartungen brechen, Widersprüche aufzeigen,<br />
RÄTSELHAFTES WORT<br />
Trotzdem – menschlich<br />
oder himmlisch?<br />
MIT «TROTZDEM» KANN MAN<br />
PROBLEMLOS DIE GRÖSSTEN<br />
WIDERSPRÜCHE UNTER<br />
EINEN HUT BRINGEN.<br />
ZUMINDEST SPRACHLICH.<br />
der ersten Aussage etwas positiv oder negativ entgegenstellen.<br />
«Trotzdem» – so könnte man sagen – drückt<br />
sprachlich aus, wie wir Menschen manchmal ticken: überraschend<br />
und widersprüchlich. Ja, wir handeln so oft – mit<br />
oder ohne Absicht, scheinbar oder tatsächlich – paradox.<br />
Und trotzdem mögen wir Menschen Widersprüche eigentlich<br />
nicht, suchen Harmonie und Klarheit. Doch wenn<br />
wir ehrlich sind, dann entdecken wir<br />
Widersprüchliches in uns. Wir essen<br />
lustvoll Schokolade, aber meiden sie<br />
zugleich; wir wissen etwas, handeln<br />
aber anders; fühlen dies, sagen jedoch<br />
das. Selbst Paulus kennt das Dilemma<br />
und schreibt in der Bibel über sich und<br />
uns: «Denn ich tue nicht, was ich will; sondern was ich<br />
hasse, das tue ich.» (Römer 7,15)<br />
Den Gründen auf der Spur<br />
Vermutlich sind die tieferen Hintergründe fürs Trotzdem<br />
trotzdem nicht widersprüchlich. Übers «Warum-tunwir-das-Eigentlich»<br />
gibt uns das Adverb nicht direkt<br />
Auskunft. Klar, das Wort selbst zeigt ein mögliches Motiv:<br />
«Trotz»-dem. Ich erinnere meinen 5-Jährigen daran,<br />
nach dem WC die Hände zu waschen. Trotzdem macht er<br />
es nicht. Aber nicht nur Kinder, auch ich kenne das bei<br />
mir nur allzu gut: stolz, stur, wütend, rebellisch. Doch die<br />
Gründe fürs Trotzdem sind vielfältiger. Manchmal rational,<br />
manchmal irrational. Manchmal aus Liebe, manchmal aus<br />
Eigennutz, manchmal aus Not. Aber sicherlich menschlich.<br />
Über die Chefin lästern und sie aus Angst trotzdem lieb<br />
grüssen. Als Autobesitzer aus Überzeugung trotzdem täg-
THEMA <strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 03.<strong>2024</strong> ı 13<br />
ROTZDEM<br />
lich Velo fahren. Krank sein und trotzdem pflichtbewusst<br />
arbeiten gehen. Einen Friedensvertrag unterschreiben<br />
und trotzdem machthungrig ein Land überfallen. Pünktlich<br />
sein und aus Vergesslichkeit trotzdem zu spät kommen.<br />
Den Freund lieben und ihn trotzdem verlassen – aus<br />
Selbstschutz. Und natürlich gibt es auch zahlreiche, fast<br />
unmenschliche Beispiele, die Mut, Weisheit oder einen<br />
starken Willen voraussetzen. Aus Widerstandswillen sich<br />
trotzdem mutig gegen das NS-Regime stellen. Zivilcourage<br />
wie die von Sophie Scholl oder Graf von Stauffenberg beeindrucken<br />
mich.<br />
Andersartig unlogisch<br />
Ich muss meine Augen auch bei gewissen Beispielen reiben,<br />
die irgendwie andersartig motiviert, nicht menschlich<br />
erklärbar sind. Beispiele von Leuten, denen ich begegne<br />
und die mich aus den Socken hauen. Einmal besuchte uns<br />
in der Kirche Ursula Link* aus Deutschland. Sie vergab dem<br />
Mörder ihrer Tochter! Wie bitte? Ein Mann missbraucht<br />
und ermordet brutal ihre 16-jährige Tochter. Die Mutter<br />
trägt einen tiefen Schmerz in Seele und Körper. Schlafstörungen.<br />
Suizidgedanken. – Und trotzdem vergibt sie ihm.<br />
Versöhnt sich mit ihm. Besucht ihn im Gefängnis. Steckt<br />
da Trotz, Angst, Stress, Vernunft, ein starker Wille oder<br />
was dahinter? Allein die Zeit, die Wunden heilt, ist es auf<br />
jeden Fall nicht, wie sie selbst sagt. Was dann?<br />
Der «Trotzdem-Star» für mich als Christ ist – und das<br />
kommt jetzt wenig unerwartet – Jesus. Die Bibel zeigt mir<br />
den ultimativen «Trotzdem-Master». Gegen jegliche Logik,<br />
gegen jede Erwartung hält der Sohn Gottes die andere<br />
Wange auch noch hin, schenkt entwürdigten Frauen Würde,<br />
weist hochstudierte Experten in die Schranken, segnet<br />
seine Feinde, feiert mit Verachteten Feste – und opfert sich<br />
schlussendlich für uns Menschen am Kreuz.<br />
Ja, für uns Menschen, die wir Jesus zwar kennen – und ihm<br />
trotzdem nicht voll vertrauen.<br />
Da kommen mir die Zeilen aus dem Lied «Wo ich auch<br />
stehe» von Albert Frey in den Sinn: «Und ich danke dir,<br />
dass du mich kennst und trotzdem liebst. Und dass du<br />
mich beim Namen nennst und mir vergibst.» Das macht<br />
mich dankbar. Der Schöpfer der Universen kennt mich<br />
kleinen Menschen, mich oft widersprüchlichen, trotzigen,<br />
eigensinnigen Menschen – und trotzdem liebt er mich, ist<br />
er mir nahe. Wow! Warum tut er dies?<br />
Wahrscheinlich nennt man den Grund für dieses hingebende<br />
Trotzdem von Jesus am Kreuz, für diese überraschende<br />
«Trotzdem-Liebe» des Schöpfers: «Gnade».<br />
Unverdient. Unlogisch. Und wer sie erfährt, dessen Leben<br />
wird auf den Kopf gestellt. Menschen in der Bibel, die Jesus<br />
begegnet sind, erlebten das. Vermutlich ist sie genau dieses<br />
himmlische Motiv, das hinter solchen Menschen und<br />
ihren Geschichten steckt, die mich so faszinieren. Davon<br />
erzählt auch Ursula Link, die nach dem Tod ihrer Tochter<br />
Jesus kennenlernt, seine Hilfe annimmt, ein neues Leben<br />
mit ihm beginnt. – Und zu fast schon unglaubwürdigen<br />
«Trotzdem»-Taten befähigt wird. Echt. Erlebbar. Und<br />
trotzdem rätselhaft.<br />
USER ZUR PERSON<br />
Alex Fröhlich ist Lektor und Kundenberater<br />
bei <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong>, verheiratet<br />
mit seiner Traumfrau und Vater<br />
zweier Söhne. Er hat Germanistik,<br />
Geschichte und LfM studiert und hegt<br />
eine Leidenschaft für Sprache, Bildung,<br />
Filme, Bücher und Kabarett.<br />
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trostlose Leere war, wimmelt es nun an vielen Stellen von<br />
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1. / 2. – 12. JUNI <strong>2024</strong><br />
WEITERE<br />
INFORMATIONEN
16 ı PERSÖNLICH<br />
Daniel<br />
Imboden<br />
Daniel Imboden (57) ist verheiratet<br />
mit Heidi Imboden, begeisterter<br />
Vater von vier erwachsenen Kindern<br />
und Grossvater und seit bald 25<br />
Jahren Heilsarmeeoffizier. Er kennt<br />
die kirchliche Arbeit der Heilsarmee<br />
ebenso gut wie die soziale Arbeit und<br />
findet es genial, wie diese zwei Bereiche<br />
sich kombinieren lassen. Seit<br />
Mai 2022 ist er CEO der Heilsarmee<br />
Schweiz und seit <strong>März</strong> 2023 engagiert<br />
er sich mit Freude im Trägerverein<br />
von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong>.<br />
Er liebt seine Familie und ist Hobby-<br />
Pianist. Daneben fasziniert ihn die Fotografie.<br />
Seit er ein kleiner Junge war,<br />
ist Gott sein Begleiter und Freund,<br />
der ihm den Rücken stärkt und ihn in<br />
stetigen Schritten in seine Berufung<br />
geführt hat.<br />
«Trotzdems» sieht er in seinem Alltag:<br />
Er hat einen anspruchsvollen Job<br />
als CEO der Heilsarmee – trotzdem<br />
soll Zeit für Musik bleiben. Auch wenn<br />
er weiss, dass er Süssigkeiten mit<br />
Vorsicht geniessen sollte, mag er nach<br />
dem Mittagessen trotzdem ein kleines<br />
Stück Schokolade. Und er bleibt<br />
trotz der angespannten Weltlage optimistisch,<br />
dass Gott seine Pläne (z.B.<br />
mit Israel) zum Ziel bringt.<br />
TV-RETRO Am TV schaue ich am liebsten:<br />
Die Nachrichten und ab und zu einen Actionfilm.<br />
Mobile-A Drei Smartphone-Apps, auf die ich nicht verzichten möchte:<br />
SBB Mobile, Spotify und die ahead-App (Intranet der Heilsarmee).<br />
Mouse-po Diese Website ist absolut besuchenswert:<br />
auf linkedin.com bleibe ich vernetzt, erhalte spannende Infos und<br />
treffe interessante Leute.
ALLTAGSTIPPS<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 03.<strong>2024</strong> ı 17<br />
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Über 1500 Freiwillige kontrollieren<br />
die Schweizer<br />
Wanderwege und halten<br />
die Signalisationen instand.<br />
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So gesund ist das Wandern<br />
Um unseren Körper ganzheitlich fit zu halten, ist das Wandern die beste Sportart.<br />
Es trainiert die gesamte Haltemuskulatur und das Herz und die Durchblutung der<br />
Muskeln wird verbessert und mit Nährstoffen versorgt. Die Bewegung begünstigt<br />
den Stoffwechsel. Zudem stärkt es die Psyche durch Produktion von Serotonin.<br />
Dieses wiederum hilft, Stimmung, Schlaf, Appetit und soziales Verhalten zu regulieren.<br />
Einige Wandertipps:<br />
• Für die Trittsicherheit sollte zuerst das Gleichgewicht trainiert werden. Stehen<br />
Sie beim Telefonieren, Abwaschen, Zähneputzen nur auf einem Bein, nach einer<br />
Weile Bein wechseln.<br />
• Beginnen Sie mit einem gemässigten Tempo. Langsam, aber stetig die Kondition<br />
aufbauen. Der Puls sollte nicht höher als 110 bis 120 Schläge pro Minute sein.<br />
• Genügend Flüssigkeit in Form von Wasser, ungesüsstem Tee oder isotonischen<br />
Getränken zu sich nehmen.<br />
• Auf Wanderungen sind Aprikosen, Datteln und Feigen mit ihrem hohen Fruchtund<br />
Traubenzucker gesunde Energiespender.<br />
• Den Wetterbericht schon einige Tage davor studieren, um Wetterumschwung,<br />
Hitzewellen oder erhöhte Gewittergefahr zu erkennen. Mögliche Routenverkürzungen<br />
aussuchen.<br />
• Passende Bekleidung im Zwiebelprinzip auswählen. Lieber mehrere dünne<br />
Schichten übereinander als nur zwei dicke Schichten.<br />
vitapowershop.ch<br />
EIERSCHALEN<br />
AUS EIWEISS<br />
ENTFERNEN<br />
Schwimmt ein Eierschalenstück<br />
in einem aufgeschlagenen<br />
Ei, wird das Herausfischen<br />
mit Löffel oder<br />
Finger ziemlich kniffelig.<br />
Denn durch die schleimige<br />
Konsistenz des Eiweisses<br />
rutscht das Stück immer<br />
wieder zurück. Heben Sie<br />
es mit einem weiteren<br />
Schalenstück heraus oder<br />
feuchten Sie Ihre Finger mit<br />
Wasser an und schnappen<br />
Sie sich das Teil. Wasser<br />
versiegelt den Finger.<br />
brigitte.de<br />
VERLIEREN UND WIED<strong>ERF</strong>INDEN<br />
Oftmals führen Hektik und Stress im Alltag zu Unachtsamkeit.<br />
Dann geschieht es schnell, dass wir etwas unbewusst<br />
aus der Hand legen und den Verlust zunächst nicht<br />
bemerken. Auch Vergesslichkeit kann ihren Teil dazu beitragen. Häufig sind es alltägliche<br />
Gegenstände, wie Schlüssel, Handy oder Portemonnaie, die wir sofort brauchen.<br />
Wichtig in dieser Situation ist, Ruhe zu bewahren und strategisch vorzugehen.<br />
Einige Suchstrategien:<br />
• Wann und wo haben Sie den verschwundenen Gegenstand zuletzt gesehen?<br />
Wenn unsicher, erstellen Sie eine Liste der Orte, an denen das Ding noch da war.<br />
Verfolgen Sie die Abläufe bis zum Verlust zurück. Gut möglich, dass er auch nur<br />
verdeckt oder runtergefallen ist.<br />
• Ist das Gesuchte nicht an seinem üblichen Ort, weiten Sie die Suche aus, in dem<br />
Sie immer grössere Kreise ziehen.<br />
• Bitten Sie Familienmitglieder, Freunde oder Arbeitskolleginnen um Hilfe. Aussenstehende<br />
suchen eher an jenen Orten, an denen Sie den Gegenstand niemals<br />
vermuten würden. Manchmal ist ein Gegenstand gar nicht verloren, sondern er<br />
wurde stillschweigend «ausgeliehen».<br />
• Geben Sie allen wichtigen Gegenständen einen festen Platz. Nach Gebrauch versorgen<br />
Sie diese sogleich wieder. Der ideale Aufbewahrungsort ist in der Regel da,<br />
wo Sie das Ding als Erstes gesucht haben. zeitblueten.com
18 ı MUSIC LOFT<br />
WIE ANDREA<br />
SCHMIDER ES AUS<br />
IHRER SCHREIBBLOCKADE<br />
HERAUS ZUR NÄCHSTEN EP<br />
GESCHAFFT HAT UND WIE SIE MIT<br />
UN<strong>ERF</strong>ÜLLTEN WÜNSCHEN UMGEHT,<br />
DAS ERZÄHLT SIE IN DIESER SEHR<br />
PERSÖNLICHEN PODCASTFOLGE.<br />
musicloft.ch<br />
ANDREA SCHMIDER<br />
Von unerfüllten Wünschen<br />
und Schreibblockaden<br />
VON ANDI MEIER<br />
Schon früh nutzte die Thuner Singer-Songwriterin Andrea Schmider ihr Stimmorgan und unterhielt damit<br />
als Kind die ganze Nachbarschaft. Sie erlernte in der Schulzeit das Geigenspiel und widmete sich anschliessend<br />
ganz dem Gesang. 2012 erschien ihre Debüt-EP «Beauty from Ashes», 2016 das Album<br />
«Promise of Spring» und nun am 3. November 2023 ihr neustes Werk: die EP «Movin' On». Zu hören gibt<br />
es tiefgründige Lyrics verpackt in Acoustic Pop mit jazzigen Einflüssen und einer Prise Irish Folk.<br />
In der MUSIC Loft stellen wir unseren Gästen in der Rubrik<br />
Persönlich immer wieder ein paar herausfordernde Fragen:<br />
mal philosophisch, mal spirituell – Fragen über Gott und<br />
die Welt.<br />
Hast du dir die Frage schon gestellt, ob es einen Gott gibt?<br />
Ich bin in einer christlichen Gemeinschaft aufgewachsen.<br />
Gott habe ich als Kind nie in Frage gestellt. Später gab es<br />
Situationen, in denen ich mir diese Frage schon gestellt<br />
habe. Besonders in einer Situation – und da versuchte ich<br />
dann auch den ganzen christlichen Glauben hinter mir zu<br />
lassen. Einige Sachen sehe ich heute auch nicht mehr so,<br />
aber ich habe gemerkt, wie ich diese Beziehung zu Gott<br />
nicht aufgeben konnte. Sie erhaltet und hält mich.<br />
Wenn Gott die Menschen erschaffen hat, macht ihn das zu<br />
einem Egoisten?<br />
Das könnte man auf den ersten Blick so denken. Es kommt<br />
auf das persönliche Gottesbild an.<br />
Aus meiner Sicht zeigt das christliche Verständnis Gott als<br />
Gemeinschaft. Das ist zwar ein Mysterium mit der Dreieinigkeit.<br />
Die kann – glaube ich – niemand so wirklich erklären,<br />
aber wenn Gott in sich schon Gemeinschaft ist und<br />
der Mensch als Ebenbild von Gott geschaffen wurde, dann<br />
ist die Erschaffung des Menschen alles andere als egoistisch.<br />
Es ist ein Ausfluss aus dieser Gemeinschaft, aus dem<br />
Bedürfnis, diese Gemeinschaft zu erweitern. Eine Schöpfung<br />
und ein Mensch miteinzubeziehen, ist alles andere als<br />
egoistisch.<br />
Ist es ein Ziel des Lebens, immer glücklich zu sein?<br />
Wenn glücklich sein für ein «Sich-glücklich-Fühlen» und<br />
«Alles-ist-Super» steht, dann ist das einfach unrealistisch.<br />
Diesem Ziel nachzujagen, finde ich sehr trügerisch,<br />
weil man sich fast nur noch um sich selbst dreht. Wenn ich<br />
Glücklichsein mehr definiere als Frieden oder eine gewisse<br />
Zufriedenheit, dann würde ich sagen: Ja, das ist ein Ziel.<br />
Das möchte ich haben.<br />
Nächste Ausgabe<br />
im <strong>März</strong> <strong>2024</strong><br />
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«Wir träumen davon, dass Schweizer Musik noch mehr Menschen inspiriert.»<br />
Die MUSIC Loft ist ein Projekt von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> Schweiz und fördert Schweizer Popmusik,<br />
in welcher sich die Künstlerin, der Künstler oder das Kunstwerk mit christlich-spirituellen<br />
Inhalten auseinandersetzt. Im Podcast und über die sozialen <strong>Medien</strong> teilt sie neue Schweizer<br />
Musik, Inspiration und spricht mit Künstlerinnen und Künstlern über Gott und die Welt.
MEDIENTIPP<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 03.<strong>2024</strong> ı 19<br />
sehenswert – hörenswert<br />
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das wir hier vorstellen sollten?<br />
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«DIE PASSION» – DIE UNGLAUBLICHSTE GESCHICHTE ALLER ZEITEN<br />
«Die Passion» – ein unglaubliches Live-TV-Event, das mit modernen Popsongs<br />
und Staraufgebot die Leidensgeschichte Jesu Christi in die Moderne übersetzt.<br />
An Ostern 2022 wurde das Spektakel zum ersten Mal live auf RTL gezeigt – und<br />
das zur Primetime. Damaliger Geschäftsführer Henning Tewes sagte nach der<br />
Premiere: «Mit ‹Die Passion› haben wir uns etwas getraut. Das gab es so noch<br />
nicht im deutschen Fernsehen und das Publikum hat unseren Mut belohnt.»<br />
Und wie sich der Mut gelohnt hatte! Am Mittwoch vor Ostern 2022 sassen ganze<br />
3,14 Millionen Menschen gebannt vor dem Fernsehen und verfolgten das Spektakel.<br />
Nachdem das Event für ein Jahr pausiert hat, hat RTL nun seine Pläne für<br />
Ostern <strong>2024</strong> bekannt gemacht: «Die Passion» wird wieder live aufgeführt. Unter<br />
der Moderation von Schauspieler Hannes Jaenicke wird das TV-Event live aus<br />
Kassel gesendet. Die weitere Besetzung ist noch unbekannt, RTL kündigt allerdings<br />
eine «Überraschung» an. Es lohnt sich also definitiv einzuschalten, wenn<br />
Jesus zur Primetime zum Thema gemacht wird – am 27. <strong>März</strong> ist es so weit!<br />
Link zu «Die Passion»<br />
rtl.de/sendungen/show/diepassion<br />
SWISS RELEASE RADAR II<br />
Link zur Playlist<br />
spotify.com<br />
Schweizer Musik – reich an Vielfalt, mit viel künstlerischem Talent und Originalität.<br />
Doch leider bleibt sie oft im Schatten internationaler Musikgrössen. Die<br />
Schweiz hat so viele Bands und Musiker, die nicht die Anerkennung erhalten,<br />
die sie verdienen. Deswegen braucht es mehr Plattformen, die ihre Musik einem<br />
breiten Publikum vorstellen.<br />
Eine dieser Plattformen ist die Playlist «SWISS RELEASE RADAR II» erstellt von<br />
der MUSIC Loft. In dieser Playlist wird wöchentlich die neuste Schweizer Musik<br />
vorgestellt. Eine bunte Palette an Künstlerinnen und Künstlern wird in der Playlist<br />
präsentiert. Hergestellt wird die Playlist von der MUSIC Loft – eines der Produkte<br />
von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> Schweiz. Das Team hat es sich zum Ziel gemacht, die Schweizer<br />
Musikszene zu fördern. Und dies tut es zum einen mit den MUSIC Loft Live-Auftritten,<br />
dem Podcast, aber auch mit dieser Playlist. Mit ganzer Kraft versucht die<br />
MUSIC Loft die Sichtbarkeit der heimischen Musikszene zu erhöhen und den Musikern<br />
die verdiente Plattform zu schaffen. Durchs Hineinhören lernt man also nicht<br />
nur neue Musik kennen, sondern fördert gleichzeitig die Schweizer Musikszene.
20 ı LESETIPP<br />
Lesetipp<br />
SERAINA HINTERMANN-FAMOS, VERA SCHINDLER-WUNDERLICH<br />
Vogel ohne Flügel<br />
Vom Ringen mit Gott. Und vom Freisein trotz Multipler Sklerose<br />
Seraina Hintermann-Famos ist seit über zwanzig Jahren von Multipler Sklerose in der<br />
schwerstmöglichen Form betroffen. In «Vogel ohne Flügel» erzählt die Psychologin und<br />
Pfarrfrau ihre Geschichte und macht ihre vielschichtigen Erfahrungen für Ihre Leserinnen<br />
und Leser nachvollziehbar: Dass sie trotz zahlreicher Einschränkungen, Beschwerden<br />
und vielen Ängsten weiterhin Ja zum Leben sagen kann, ist sowohl berührend als<br />
auch inspirierend. Mit Hilfe der befreundeten Lyrikerin Vera Schindler-Wunderlich hat<br />
Seraina Hintermann-Famos ihre Glaubens- und Liebesgeschichte aufgeschrieben.<br />
Herausgekommen ist ein Buch, das eine einladende Kombination ist aus Erzählung,<br />
Glaubenserfahrung, Informationen und Weisheit. Mit im Buch: Einblick in die Lebenswelt<br />
des pflegenden Ehemanns, psychotherapeutische Fachartikel der Autorin, ein Bildteil<br />
und zwei Gedichte der Co-Autorin («Schweizer Literaturpreis»-Trägerin)!<br />
book-ope<br />
TOP-<br />
TIPP<br />
Fontis Verlag · ISBN 978-3-03848-268-0 · 152 Seiten · ~ CHF 27.90<br />
STEPHAN LANGE (HG.)<br />
WARUM ICH TROTZDEM GLAUBE<br />
Vom Zweifeln, Vertrauen und<br />
Kraftfinden in schweren Zeiten<br />
Alle von uns kennen wahrscheinlich nicht<br />
nur einen Menschen, der sich mit hartem<br />
Leid konfrontiert sieht. Und manchmal<br />
sind es sogar wir selbst. Davon bleibt auch<br />
der eigene Glaube nicht unberührt.<br />
Dieses Buch vereint die realen Geschichten<br />
von Leuten, denen der Boden unter<br />
den Füssen weggerissen wurde: zum<br />
Beispiel von Jürgen Spiess, der Frau und<br />
Kind bei einem Autounfall verlor, oder von<br />
Helena Neufeld, Mutter von fünf Kindern,<br />
deren Ehemann an nicht heilbaren Darmkrebs<br />
erkrankt ist. Alle diese Menschen<br />
erleb(t)en schwerstes Leid – und hielten<br />
trotzdem (oder gerade deshalb) an ihrem<br />
Glauben an Jesus fest.<br />
Neukirchener Verlag<br />
ISBN 978-3-7615-6824-8<br />
165 Seiten · ~ CHF 22.50<br />
SAMUEL KOCH<br />
STEHAUFMENSCH!<br />
Was macht uns stark?<br />
Kein Resilienz-Ratgeber<br />
«Stehaufmensch» – der Begriff passt auf<br />
kaum einen anderen so sehr wie auf<br />
Samuel Koch. Wer nach einem Schicksalsschlag<br />
wie dem Unfall bei «Wetten,<br />
dass..?» nicht den Lebensmut verliert,<br />
muss wohl das Geheimnis der Resilienz<br />
kennen – der inneren Widerstandsfähigkeit,<br />
die gerade in aller Munde ist. Vor dem<br />
Hintergrund seiner eigenen Erfahrungen<br />
und unzähligen Gesprächen mit Todkranken<br />
oder Topmanagern wirft Koch spannende<br />
Fragen auf: Was gibt Menschen<br />
wirklich die Kraft, immer wieder aufzustehen?<br />
Kann man Resilienz lernen und<br />
wenn ja, braucht es dazu vielleicht andere<br />
Ansätze als bisher gedacht? Das inspirierende<br />
Buch bereits in der 5. Gesamtauflage!<br />
adeo Verlag<br />
ISBN 978-3-86334-211-1<br />
208 Seiten · ~ CHF 27.90<br />
RETO KALTBRUNNER<br />
MIT GANZER KRAFT SCHWACH<br />
Gottes Stärke und unser Glaube,<br />
wenn Heilung ausbleibt<br />
Was bin ich noch wert, wenn ich krank<br />
bin? Wer bin ich, wenn ich keine Leistung<br />
mehr bringen kann? Diese Fragen stellen<br />
sich viele, die mit chronischer Krankheit<br />
zu kämpfen haben. Reto Kaltbrunner<br />
berichtet in diesem Buch von eigenen<br />
Erfahrungen und seinen Erkenntnissen.<br />
Er zeigt, dass Krankheit weder eine Strafe<br />
von Gott ist noch den Anfang völligen<br />
Zerbruchs bedeuten muss. Wir dürfen<br />
einen neuen Weg mit Gott finden, auf dem<br />
er in unserer Schwäche stark ist. Lassen<br />
Sie sich von Gott innerlich stärken, damit<br />
Sie seine Treue und Liebe immer wieder<br />
neu erleben – vor allem in den schwierigsten<br />
Phasen Ihres Lebens!<br />
SCM Hänssler<br />
ISBN 978-3-7751-6226-5<br />
224 Seiten · ~ CHF 25.50
SERIE <strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 03.<strong>2024</strong> ı 21<br />
Gott ist … stärker als der Tod<br />
VON SIBYLLE SCHLATTER<br />
Darum glaube ich trotzdem weiter<br />
Kürzlich bin ich in der Bibel wieder einmal der Frau begegnet,<br />
die zwölf Jahre lang an Blutungen litt. Und damit<br />
gleichzeitig dem Synagogenvorsteher Jairus, der Jesus<br />
um Hilfe angefleht hat, weil seine Tochter im Sterben<br />
lag. (Markus 5,21-43) Markus verwebt ihre Geschichten<br />
miteinander. Da ist auf der einen Seite eine Frau, die sich<br />
mutig unter die Menge um Jesus mischt und vertrauensvoll<br />
sein Gewand berührt. Beides wäre ihr nicht erlaubt gewesen,<br />
da sie aufgrund ihrer Krankheit als unrein galt und in<br />
der Folge jegliche sozialen Kontakte und erst recht Berührungen<br />
zu vermeiden hatte. Dennoch: Sie wird sogleich<br />
geheilt. Jesus stellt sie ganzheitlich wieder her und spricht<br />
ihr zu: «Tochter, dein Glaube hat dich gerettet.» In der<br />
Zwischenzeit erreicht Jairus die Nachricht vom Tod seiner<br />
Tochter, doch Jesus fordert ihn auf: «Fürchte dich nicht,<br />
glaube nur!» Und tatsächlich erweckt Jesus das junge Mädchen<br />
zum Leben.<br />
Als mein Mann und ich uns vor etlicher Zeit – unsere<br />
erste Tochter war gerade ein Jahr alt geworden – ein<br />
weiteres Kind wünschten und ich Monat für Monat nicht<br />
schwanger wurde, versuchte ich mir zunächst auch zuzusprechen:<br />
Glaube nur! Doch allmählich wuchsen meine<br />
Verzweiflung und die Traurigkeit. Mal gelang es mir mehr,<br />
mal weniger, an meiner Überzeugung und am Vertrauen<br />
festzuhalten, dass Gott ein menschenfreundlicher Gott<br />
ist, der nicht mein Unglück sucht, sondern mich liebend<br />
ansieht.<br />
Mit der Zeit schliesslich verwandelte sich der anfängliche<br />
Zuspruch in Fragen: Glaube ich nicht «richtig»? Glaube<br />
ich nicht genug?<br />
SERIE «GOTT IST ...»<br />
Wie oder wer ist Gott eigentlich? Diese Frage beschäftigt<br />
die Menschen schon lange. In der Bibel werden unterschiedliche<br />
Bilder gebraucht, um Gott zu beschreiben. In einer<br />
Serie teilen Theologinnen und Theologen aus verschiedenen<br />
Denominationen ihre Vorstellungen, wie Gott ist.<br />
Die zitierten Verse aus dem Markusevangelium haben ihre<br />
Spuren hinterlassen. Nicht nur bei mir. Ich erahne, dass sie<br />
bis heute in ihrer Wirkung viel Leid anrichten, wenn sie zu<br />
Aussagen führen wie: «Du musst nur mehr (oder richtig)<br />
glauben, dann wirst du gesund, dann wird deine zerbrochene<br />
Beziehung wieder ganz, dann findest du eine Arbeitsstelle<br />
etc.» Als wäre der Glaube eine Zauberformel oder ein<br />
Rezept mit «Geling-Garantie».<br />
So einfach ist die Gleichung nicht! (Dass ich heute Mutter<br />
bin von vier Kindern, ist für mich denn auch einfach ein<br />
Geschenk.) Wir dürfen nicht vergessen: Gottes Reich ist<br />
angebrochen, aber noch nicht vollendet. Im Leben der Frau<br />
mit den Blutungen und im Leben der Tochter des Jairus hat<br />
Jesus dieses Reich durch sein heilsames Eingreifen «schon<br />
jetzt» aufleuchten lassen. In unserer Lebensrealität erfahren<br />
wir demgegenüber oft, dass Gottes Reich «noch<br />
nicht» sichtbar ist. Was dann? Ich habe den Eindruck, dass<br />
das, wovon Markus berichtet, gerade für solche Situationen<br />
einen hoffnungsvollen (und keinen billigen!) Trost beinhaltet.<br />
So lese ich die Geschichten von der Auferweckung<br />
des jungen Mädchens und der Heilung dieser geplagten<br />
und isolierten Frau nicht nur als individuelle Heilungsgeschichten.<br />
Ich sehe sie darüber hinaus als «Hinweisschilder».<br />
Als solche führen sie mir vor Augen, dass Jesus stärker<br />
ist als jede Krankheit, stärker als alles Leid, stärker als<br />
der Tod gar. Diese Hoffnung hilft mir, trotz dem manchmal<br />
schwierig zu ertragenden «Noch-nicht» vertrauensvoll<br />
weiterzuglauben.<br />
USER ZUR PERSON<br />
Sibylle Schlatter (45) beschäftigt sich<br />
als Laienpredigerin gerne mit theologischen<br />
Fragen und biblischen Zusammenhängen.<br />
Die Ethnologin arbeitet<br />
Teilzeit beim Parlamentsdienst des<br />
Grossen Rats Aargau. Sie ist verheiratet<br />
und Mutter von vier Kindern.
22 ı<br />
RADIO LIFE CHANNEL<br />
ZUM THEMA<br />
link.erf-medien.ch/kx9Hxd<br />
Die Reisegruppe hat sich auf einen<br />
schönen Ausflug mit einem historischen<br />
Zug durch die Gegend von Ardèche<br />
gefreut. Aber statt Sonnenschein satt präsentiert<br />
sich das Wetter anders: Es schüttet Bindfäden<br />
vom Himmel. Trotzdem fährt die Gruppe los.<br />
Und es regnet weiter. Sogar im Zug selbst hat es<br />
undichte Stellen, es tropft. Jemand meint dann:<br />
«Wenn wir uns irgendwann mal wiedersehen,<br />
werden wir über dieses Abenteuer lachen.» Da<br />
stellt sich doch die Frage: Wenn wir später mal<br />
darüber lachen, weshalb dann nicht jetzt schon?<br />
BEITRAG US EM LÄBE |<br />
LACHEND DURCH DEN REGEN<br />
Viele von uns denken gerne an ihre<br />
eigene Kindheit zurück. So war dies aber<br />
nicht bei Isabelle Forster. Sie hat fast<br />
keine Erinnerungen an ihre Jahre als Mädchen.<br />
Viele Stunden verbrachte sie im Zimmer und<br />
dachte über das Leben nach. Es beschäftigten sie<br />
Fragen wie: «Warum bin ich auf dieser Welt?»<br />
Die Sinnsuche trieb sie um. Sie suchte Halt im<br />
Perfektionismus, war viele Jahre in der Esoterik<br />
zuhause und doch begleitete sie dieses ständige<br />
Gefühl, tot zu sein.<br />
link.erf-medien.ch/7DUkaX<br />
PODCAST VIS À VIS |<br />
ISABELLE FORSTER – AN DER SINNSUCHE VERZWEIFELT<br />
link.erf-medien.ch/0r77IE<br />
Salome Stutz lebt heute als fünffache<br />
Mami mitten im fröhlichen Treiben<br />
ihrer Kinder. Ein intensives, aber erfüllendes<br />
Leben. Ein Leben, das vor 20 Jahren für<br />
Salome noch undenkbar war. Als 6-monatiges<br />
Baby wird sie von Schweizer Eltern adoptiert und<br />
erlebt vorerst eine glückliche Kindheit. Bis sie<br />
durch einen Umzug in den Teeangerjahren eine<br />
Retraumatisierung durchmacht. Von da an nimmt<br />
die Abwärtsspirale ihren Lauf. Innerhalb von<br />
wenigen Monaten fühlt sich das sonst so glückliche<br />
Mädchen wie tot.<br />
PODCAST VIS À VIS |<br />
SALOME STUTZ – «EINBRÜCHE WAREN BEI MIR AN DER TAGESORDNUNG»
<strong>ERF</strong> MEDIEN<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 03.<strong>2024</strong> ı 23<br />
HIGHLIGHTS<br />
link.erf-medien.ch/XeV1hb<br />
VIDEO |<br />
SPEKTAKULÄRER JOB-WECHSEL:<br />
«ICH MUSSTE RAUS»<br />
Von der Kirche ins Lastwagen-Cockpit.<br />
Philippe Breitenmoser ist eine Frohnatur.<br />
Doch Ende 2022 erlebt er, dass Dunkelheit und<br />
Leere immer stärker an seiner Lebensfreude zehren.<br />
Folglich zieht er die Reissleine und sagt sich: «Ich muss<br />
raus.» Nach zwölf Jahren verlässt er seinen vertrauten<br />
und guten Arbeitsplatz in einer grossen Freikirche und<br />
wechselt zurück in den Beruf als Lastwagen-Chauffeur.<br />
link.erf-medien.ch/PTTPqR<br />
PODCAST PSYCHOHYGIENE |<br />
TRAUMA ERLEBT –<br />
WIE GEHE ICH DAMIT UM?<br />
Ein traumatisches Ereignis kann jeden von<br />
uns treffen, aber nicht alle reagieren gleich<br />
darauf. In dieser Episode geht es um die Vielschichtigkeit<br />
von Traumata und den entscheidenden<br />
Umgang damit. Die Psychotherapeutin Julia Wegmann<br />
erklärt uns die Dynamik von traumatischen Ereignissen,<br />
die Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl und<br />
das Zusammenspiel im Hirn.<br />
link.erf-medien.ch/fBNIzg<br />
PODCAST TIMELINE |<br />
DIE PIONIERPHASE<br />
VON <strong>ERF</strong> MEDIEN<br />
Aufbrüche, Wartezeiten,<br />
Rückschläge, aber auch<br />
Erfolge und Herausforderungen<br />
sind die Phasen einer Geschichte.<br />
Nicht anders war das in der<br />
Geschichte von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> Schweiz.<br />
Enthusiastisch und weitsichtig legten<br />
eine Handvoll Männer die Grundlagen<br />
für die christliche <strong>Medien</strong>arbeit. Was<br />
gab den Anlass, diese Arbeit zu lancieren?<br />
Hansjörg Keller im Gespräch<br />
mit Martin Fischer, dem zweiten<br />
Geschäftsführer von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong>.<br />
link.erf-medien.ch/sNniGr<br />
PODCAST GLAUBENSSACHE |<br />
GEBET – KOMMUNIKATION<br />
ZWISCHEN MENSCH UND GOTT<br />
Die Augen schliessen,<br />
die Hände falten, den<br />
Kopf neigen und ein paar<br />
Worte formulieren: Das ist wohl die<br />
gängigste Vorstellung des Gebets.<br />
Gebet ist aber häufig vielfältiger: Es<br />
ist die Kommunikation zwischen<br />
Mensch und Gott. Aber was ist<br />
die genaue Definition von Gebet?<br />
Ist es mehr ein Monolog oder ein<br />
Dialog – oder beides? Und wie soll<br />
man denn eigentlich genau beten?<br />
link.erf-medien.ch/5s3n0D<br />
INSTAGRAM REEL |<br />
WIE GLAUBE UND WISSENSCHAFT<br />
ZUSAMMENPASSEN<br />
Wissenschaft und Glaube<br />
- auf den ersten Blick ein<br />
Widerspruch. Doch ist<br />
dem wirklich so? Astrophysiker<br />
Heino Falke glaubt, dass auch die<br />
Naturgesetze Worte Gottes sind. Und<br />
dass aus diesen Worten das Universum<br />
entstand. Im Reel erklärt er,<br />
inwiefern Glaube und Wissenschaft<br />
darüber hinaus zusammenpassen.
24 ı REISEN<br />
NATUR, SEEN UND MOORLANDSCHAFTEN<br />
Irland – meine grosse Liebe<br />
WAS KOMMT IHNEN IN DEN SINN, WENN SIE AN IRLAND DENKEN?<br />
Ruhe und Auszeit? Grüne Insel? Irische Musik? Liebenswerte Menschen? Viele Schafe, kleine Steinmauern?<br />
Meer und wilde Klippen, Seen und Täler, Berge und Moorlandschaften? Hand aufs Herz – vielleicht<br />
ein Pub und ein kühles Guinness? Irland ist ein Land der Dichter und Denker. Der Musik, Mythen, Geschichten<br />
und Legenden. Ein Land der Sehnsucht und Tiefe. Der Schönheit und Wildheit. Wer schon<br />
dort war, den zieht es immer wieder dorthin, wer noch nie dort war – wohl dem, denn ihm blüht eine<br />
wunderschöne «erste Liebe»!<br />
Erleben Sie mit uns Irland mit seinen tosenden Wellen,<br />
hoch aufragenden Klippen, seiner traumhaften Natur,<br />
Seen und Moorlandschaften! Wandern Sie mit uns auf<br />
alten Pfaden, ergründen Sie mit uns Burgen und Ruinen<br />
in üppig grünen Landschaften. Gemeinsam erleben wir<br />
eine unvergessliche Woche im wunderschönen 4-Sterne<br />
Harvey's Point Hotel am See mit spannenden Ausflügen<br />
in der Region, ans Meer und nach Nordirland. Freuen<br />
Sie sich auf Konzerte und Pubbesuche mit traditioneller<br />
irischer Musik – in Donegal und in Dublin!<br />
KOMMEN SIE MIT –<br />
WIR FREUEN UNS<br />
SEHR AUF SIE!<br />
Mehr Informationen zur<br />
<strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong>-Irlandreise vom<br />
26. Mai bis zum 3. Juni <strong>2024</strong><br />
Ihre Reiseleitung<br />
Marnie und Marc Ebermann<br />
Die <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> <strong>Magazin</strong>-Redaktorin und Fundraisingund<br />
Marketingfrau übernimmt gemeinsam mit ihrem Mann,<br />
dem Bassisten, Arrangeur, Produzenten und Anbetungsleiter<br />
Marc Ebermann, die Leitung dieser Reise. Die beiden sind<br />
grosse Reise- und besonders auch Irland-Fans.
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 03.<strong>2024</strong> ı 25<br />
IRLAND – MEIN SEHNSUCHTS-LAND<br />
Wann und wie entbrannte dein Herz für Irland?<br />
2005 habe ich auf einer Irland-Reise Musiker kennengelernt und sie haben mich sofort<br />
eingeladen, am gleichen Abend mit ihnen im Pub zu spielen. Die Leute sind sehr offen<br />
und gastfreundlich. Das Lesen der tragischen irischen Geschichte hat mein Herz nochmals<br />
entflammt für Land und Leute. Ihre Geschichte haben die Iren in ihrer melancholischen,<br />
aber immer hoffnungsvollen Musik und Poesie verarbeitet.<br />
Warum ist Irland so schön?<br />
Irland ist wild und ungezähmt. Das Land hat wenig Bäume, viele Seen und dadurch eine<br />
grosse Weite. Nicht jeder Zentimeter ist verplant und verbaut. Hier kommt man zur<br />
Ruhe und zum Träumen.<br />
Was ist das Geheimnis Irlands?<br />
Die Leute in Irland sind spontan, offen und herzlich. Sie haben nicht viel, aber was sie<br />
haben, sind schöne Grundwerte wie Freundschaft, Respekt, Familiensinn und einen<br />
unfassbaren Humor. Zudem sind sie grossartige Geschichtenerzähler.<br />
Was macht die irische traditionelle Musik mit unseren Herzen?<br />
Irlands Musik ist geerdet und einfach. Sie rührt das Herz an und weckt etwas, das tief<br />
in uns angelegt ist. Die Texte sind lebensnah und mit schönen Worten geschrieben. Die<br />
Iren sprechen mit ihren rund 500 Volksliedern durch das ganze Land eine gemeinsame<br />
Sprache. Alle können sie singen und die Musiker können sie spielen. Dadurch besteht<br />
eine grosse Verbundenheit im Land.<br />
Roger O'Dubler<br />
Der Theologe, Musiker und «temporäre Irländer» bereist seit<br />
über 20 Jahren die grüne Insel und kennt die verborgenen<br />
Schätze der Kultur, Landschaft und der Theologie. Roger wird<br />
mit uns in die landschaftliche und geistliche Schönheit Irlands<br />
eintauchen und uns mit seinem Wissen den «irischen Horizont»<br />
erweitern.<br />
Roger O'Dubler<br />
mit Pigeons on the Gate –<br />
jetzt reinhören
26 ı RADIO – PROGRAMM UND EMPFANG<br />
RADIO LIFE CHANNEL<br />
RADIO <strong>ERF</strong> PLUS<br />
24/7 BEGLEITUNG MIT MUSIK UND BEITRÄGEN<br />
ÜBER GOTT UND DIE WELT<br />
Radio Life Channel beschäftigt sich mit den grossen<br />
Fragen des Lebens und beleuchtet gesellschaftsrelevante<br />
Themen. Das Programm begleitet sympathisch<br />
durch den Tag mit viel Musik, Information, Tiefgang<br />
und Unterhaltung.<br />
PROGRAMM<br />
bis 06 «Music Nonstop» und Podcasts<br />
06 – 13 Durch den Vormittag mit Lebenstipps,<br />
«im Fokus», «us em Läbe», «us de Bible»,<br />
News und viel Musik<br />
10 – 11 «11 Minuten Bibel» / «us de Bible» (So)<br />
13 - 16 «Music Nonstop»<br />
16 - 20 Mit viel Musik, aktuellen Beiträgen<br />
und Infos in den Vorabend<br />
20 – 21 Neuste Folge aus dem Podcast-Universum<br />
von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />
21 – 24 «Music Nonstop»<br />
Detaillierte Informationen auf<br />
lifechannel.ch/programm<br />
<strong>ERF</strong> PLUS – DAS CHRISTLICHE 24-STUNDEN-<br />
RADIOPROGRAMM MIT TIEFGANG.<br />
Radio <strong>ERF</strong> Plus bietet herausfordernde und inspirierende<br />
Impulse zum Leben mit Gott. <strong>ERF</strong> Plus<br />
wird durch <strong>ERF</strong> Deutschland produziert und<br />
hierzulande von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> Schweiz verbreitet.<br />
PROGRAMM<br />
05.45 Bibel heute<br />
06 Aufgeweckt<br />
10 Musik und mehr (Mo - Fr)<br />
10 <strong>ERF</strong> Gottesdienst (So)<br />
11 Durch die Bibel (Mo - Sa)<br />
15 Lesezeichen<br />
19 Bibel heute<br />
19.30 Lesezeichen (So - Fr)<br />
20 <strong>ERF</strong> Plus – WortGut (Di - Sa)<br />
21 Durch die Bibel (Mo - Fr)<br />
21.30 Lesezeichen (So - Fr)<br />
22 <strong>ERF</strong> Gottesdienst (So)<br />
Detaillierte Informationen auf<br />
radio-erf-plus.ch/programm<br />
PODCASTS<br />
12 Podcast-Serien mit Tiefgang.<br />
Alle Formate entdecken auf<br />
erf-medien.ch/podcast<br />
MOBILE-A RADIO<br />
PROGRAMM<br />
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Kostenlos das monatliche<br />
Programm von <strong>ERF</strong> Plus als<br />
PDF-Dokument herunterladen<br />
oder zweimonatlich gedruckt per Post<br />
bzw. als E-Mail abonnieren:<br />
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EMPFANG<br />
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- DAB+ fast in der ganzen Deutschschweiz<br />
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- Apps Radioplayer, Spotify, TuneIn etc.<br />
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- Kabel Frequenz abhängig vom Wohnort<br />
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- App <strong>ERF</strong> Plus App für iOS und Android<br />
PROGRAMMÄNDERUNGEN VORBEHALTEN<br />
Das aktuelle Programm finden Sie unter lifechannel.ch/programm bzw. radio-erf-plus.ch/programm
PORTRÄT<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 03.<strong>2024</strong> ı 27<br />
GUIDO FLURI – MULTIMILLIONÄR, UNTERNEHMER UND PHILANTHROP<br />
«In erster Linie geht es mir um Nächstenliebe»<br />
VON CHRISTINE KALT<br />
Erkennen, anpacken, aufarbeiten und Hilfe leisten – diese<br />
Handlungskette kennt der Multimillionär Guido Fluri nur<br />
zu gut. In seiner prägenden Kindheit und Jugend hat er<br />
Schicksalsschläge erlebt, die schwer zu verarbeiten sind.<br />
Doch er hat sich davon nicht aufhalten lassen. Während er<br />
seine Vergangenheit Stück für Stück aufarbeitet, gibt<br />
er auch anderen Menschen die Möglichkeit, dies zu tun.<br />
Guido Fluri nutzt seine persönliche Geschichte, als Anstoss,<br />
etwas zu erreichen und mit seinem Geld etwas beizutragen.<br />
Am 10. Juli 1966 wird Guido Fluri in Olten als Sohn einer<br />
alleinerziehenden Mutter geboren. Seinen Vater hat er<br />
nie kennengelernt. In den frühkindlichen Jahren erkrankt<br />
seine Mutter an Schizophrenie, was zu mehreren<br />
Fremdplatzierungen führt. Nach einiger Zeit – wo er unter<br />
anderem auch im Kinderheim Mümliswil platziert worden<br />
war – nimmt ihn seine Grossmutter auf. Daraufhin lebt er<br />
bei ihr in Matzendorf, wo er die obligatorische Schulzeit<br />
durchläuft.<br />
TROTZ EINER SCHWIERIGEN VERGANGENHEIT HAT MULTIMILLIONÄR<br />
GUIDO FLURI DEN GLAUBEN AN DIE CHRISTLICHEN WERTE UND DIE<br />
NÄCHSTENLIEBE NICHT VERLOREN.<br />
Vom Tankwart zum Multimillionär<br />
Nach einer gescheiterten Erstlehre als Spengler beginnt<br />
er die Ausbildung zum Tankwart. Mit Ersparnissen aus<br />
seiner Lehre und einem Bankkredit kauft er sein erstes<br />
Stück Land. Darauf baut er ein Haus mit mehreren Wohnungen<br />
und verkauft es wieder. Das ist der Startschuss für<br />
seine Karriere als Unternehmer. In den 90er Jahren baut<br />
er ein umfassendes Immobilienportfolio auf. Er gründet<br />
die GF Group Holding AG, deren Gewinne teilweise der<br />
Guido Fluri Stiftung zufliessen. Denn Fluri sagt: «Ich habe<br />
den unbändigen Anspruch an mich, etwas zu erreichen,<br />
unternehmerisch, aber auch gesellschaftlich. Wenn ich<br />
Ungerechtigkeiten, Missstände oder Leid von Menschen<br />
erkenne, komme ich ins Handeln.» Für Fluri ist klar: «Mit<br />
Geld kommt auch Verantwortung – ich will und kann etwas<br />
beitragen für die Schicksale anderer.»<br />
FILM TV-TIPP<br />
FENSTER ZUM SONNTAG-TALK<br />
Multimillionär kämpft<br />
gegen Kindesmissbrauch<br />
Sa, 09. Februar <strong>2024</strong> 16.40 Uhr<br />
So, 10. Februar <strong>2024</strong> 07.25 Uhr<br />
So, 10. Februar <strong>2024</strong> 17.45 Uhr<br />
Nächstenliebe<br />
Und dies tut er auch. Guido Fluri hat im Laufe seiner Karriere<br />
nun schon unzählige Projekte zur Aufarbeitung von<br />
diversen Themen, die ihm am Herzen liegen, ins Leben<br />
gerufen. Die Projekte haben stets Bezug zu seinem eigenen<br />
Leben. So verfolgt die Guido Fluri Stiftung drei Ziele:<br />
Mitwirken gegen Hirntumore, Verhinderung von Gewalt<br />
an Kindern und Leben mit Schizophrenie. Fluri war selbst<br />
ein Heimkind, seine Mutter erkrankte an Schizophrenie<br />
und Guido Fluri erhielt im Jahr 2007 die Diagnose eines<br />
Hirntumors. Zudem lancierte Fluri die Wiedergutmachungsinitiative,<br />
welche Solidaritätszahlungen für Opfer<br />
fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und eine historische<br />
Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels Schweizer Geschichte<br />
bewirkte. So steht Guido Fluri nicht nur für sich selbst,<br />
sondern auch für andere – die es nicht selbst tun können –<br />
ein. Diese Haltung fundiert auch in seinem Glauben. «Ich<br />
versuche, nach den universellen christlichen Werten zu<br />
leben. In erster Linie geht es mir um den Wert der Nächstenliebe.<br />
Diese versuche ich zu leben und zu vermitteln.»<br />
Guido Fluri kennt also seinen Auftrag und er möchte<br />
weitergeben: «Die Botschaft Jesu interpretiere ich darin,<br />
hinzuschauen und innerhalb seiner eigenen Möglichkeiten<br />
Verantwortung zu übernehmen.»
28 ı<br />
FENSTER ZUM SONNTAG<br />
SA, 2. MÄRZ | 16.40 UHR<br />
SO, 3. MÄRZ | 09.15 UHR *<br />
SO, 3. MÄRZ | 17.45 UHR<br />
SA, 9. MÄRZ | 16.40 UHR<br />
SO, 10. MÄRZ | 07.25 UHR *<br />
SO, 10. MÄRZ | 17.45 UHR<br />
MAGAZIN MIT JEANETTE MACCHI |<br />
WENN GOTT NICHT EINGREIFT<br />
Gläubige Menschen hoffen, dass ihr Glaube an Gott einen<br />
positiven Einfluss auf ihr Leben hat. Schicksalsschläge<br />
oder Krisen können diesen Glauben erschüttern, wenn<br />
Gott scheinbar nicht eingreift.<br />
TALK MIT RUEDI JOSURAN |<br />
MULTIMILLIONÄR KÄMPFT<br />
GEGEN KINDESMISSBRAUCH<br />
Selfmade-Millionär Guido Fluri, der selbst in zerrütteten<br />
Verhältnissen aufwuchs, setzt sich heute aktiv gegen<br />
Kindesmissbrauch ein.<br />
Pfarrer Markus Giger steht seit mehr als 30 Jahren jungen<br />
Menschen in der Seelsorge bei. Doch neben viel Erfreulichem<br />
erlebte Giger auch zahlreiche Lebensgeschichten<br />
ohne Happy End. Auch Eva Samoylenko-Niederer aus<br />
Wädenswil kennt dramatische Erfahrungen. Sie leitet seit<br />
2006 ein Kinderheim in der Stadt Slowjansk. Im Ukraine-<br />
Krieg ist das Heim nun zerstört worden – und das schon<br />
zum zweiten Mal nach 2014.<br />
1966 kommt er als uneheliches Kind zur Welt und wird<br />
mehrmals fremdplatziert. Aus seinem ehemaligen Kinderheim<br />
– wo Fluri damals auch mit Gewalt konfrontiert<br />
wurde – hat er eine Gedenkstätte für Heim- und Verdingkinder<br />
gemacht. Nun stiess er bis nach Brüssel vor und<br />
reichte dort eine Petition ein. Guido Fluri verlangt von der<br />
EU, Tech-Konzerne europaweit zu verpflichten, gegen<br />
Kinderpornografie im Internet konsequent vorzugehen.<br />
MAGAZIN MIT JEANETTE MACCHI |<br />
BIN ICH ES WERT?<br />
Sich selbst wertzuschätzen und zu achten, fällt nicht<br />
jedem leicht. Viele Menschen leiden unter dem ständigen<br />
Gefühl, nicht zu genügen. Das beeinträchtigt ihre Lebensqualität<br />
und Resilienz.<br />
SA, 30. MÄRZ | 16.40 UHR<br />
SA, 30. MÄRZ | 18.30 UHR<br />
SO, 31. MÄRZ | 08.25 UHR *<br />
SO, 31. MÄRZ | 17.45 UHR<br />
Die bange Frage «Bin ich es wert?» treibt viele Menschen<br />
um. Dass wir in einer Leistungsgesellschaft leben, in der<br />
laufend verglichen wird, ist dabei wenig hilfreich. Die<br />
sozialen Netzwerke fördern das ständige Vergleichen<br />
zusätzlich. Ein stabiles Selbstwertgefühl zu entwickeln,<br />
ist jedoch wichtig, um nicht unterzugehen.<br />
PROGRAMMÄNDERUNGEN VORBEHALTEN.<br />
Wir danken für Ihr Verständnis. Informationen zu allen Sendungen finden Sie unter fensterzumsonntag-talk.ch.
FENSTER ZUM SONNTAG<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 03.<strong>2024</strong> ı 29<br />
DIE<br />
SENDUNGEN<br />
SA, 16. MÄRZ | 16.40 UHR<br />
SA, 16. MÄRZ | 17.30 UHR<br />
SO, 17. MÄRZ | 08.10 UHR *<br />
SO, 17. MÄRZ | 17.45 UHR<br />
MAGAZIN MIT JEANETTE MACCHI |<br />
DEM SCHICKSAL GETROTZT<br />
SA, 23. MÄRZ | 16.40 UHR<br />
SA, 23. MÄRZ | 18.30 UHR<br />
SO, 24. MÄRZ | 09.30 UHR *<br />
SO, 24. MÄRZ | 17.45 UHR<br />
TALK MIT RUEDI JOSURAN |<br />
DIE SPITALSEELSORGERIN<br />
SIND KURZ NACH<br />
DER AUSSTRAHLUNG<br />
ONLINE ABRUFBAR<br />
fensterzumsonntagtalk.ch<br />
Ein Schicksalsschlag prägt und verändert Menschen.<br />
Danach stark zu bleiben, kann eine grosse Herausforderung<br />
sein. Und so manche zerbrechen oder<br />
verzweifeln daran, während andere wachsen.<br />
Während die Ärzte vor allem für das körperliche Wohlbefinden<br />
der Patientinnen und Patienten sorgen, hat Spitalseelsorgerin<br />
Mirjam Leuzinger Zeit, sich um die innere<br />
Welt der Menschen im Spital zu kümmern.<br />
Es überfällt einen wie ein Tsunami, auf einmal ist alles<br />
anders. Jemand Geliebtes stirbt oder ein anderes einschneidendes<br />
Ereignis geschieht. Im ersten Schock ist<br />
vieles schwierig oder gar nicht zu verstehen, manches<br />
scheint aussichtlos, das Vertrauen ins Leben kann verloren<br />
gehen. Doch wie findet man nach einem Schicksalsschlag<br />
wieder zurück zu einem lohnenswerten Leben?<br />
Ob Krankheit, Notfall, Sterbebegleitung: Mirjam<br />
Leuzinger kümmert sich um alle Patientinnen und Patienten:<br />
«Ich bin da, gebe meinem Gegenüber Raum, versuche<br />
zu trösten. Ich bete oder singe – auch auf der Intensivstation».<br />
Als Thomas Meister mit einem Gehirntumor im<br />
Spital liegt, begleitet Mirjam Leuzinger nicht nur ihn,<br />
sondern auch seine Frau Marion. Auch nach dem Tod ihres<br />
Mannes kann Marion Meister weiterhin auf die Unterstützung<br />
der Spitalseelsorgerin zählen.<br />
ZUM THEMA<br />
TALK MIT RUEDI JOSURAN |<br />
VOM VATER VERPRÜGELT –<br />
VON DER MUTTER VERACHTET<br />
Geprägt von einer gewaltsamen Kindheit, findet Thomas<br />
Baur als 14-Jähriger Anschluss bei Neonazis; später bei<br />
Rockern. Bei einem Rockerbandenkrieg verliert er<br />
beinahe sein Leben und wird selbst fast zum Mörder.<br />
DIESE SENDUNG IST<br />
ONLINE ABRUFBAR.<br />
link.fzs-talk.ch/Ny75ny<br />
Im Alter von zehn Jahren sieht Thomas keinen Ausweg<br />
mehr. Er versucht, sich das Leben zu nehmen. Das misslingt.<br />
Auf der Suche nach Identität werden die Neonazis<br />
sein Familienersatz. Später steigt er in die Motorradszene<br />
ein und kommt bei einem Rockerbandenkrieg beinahe ums<br />
Leben. Doch dann hat Thomas eine Begegnung, bei der<br />
sein ganzer innerer Schmerz abfällt – und die Suche nach<br />
echter Liebe beginnt.<br />
Die TV-Reihe FENSTER ZUM SONNTAG wird gemeinsam von Alphavision (<strong>Magazin</strong>) und <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> (Talk) produziert.<br />
*Aufgrund aktueller Sendungen können sich Anfangszeiten auf SRF zwei kurzfristig verschieben. Allfällige Änderungen finden Sie in der Tagespresse, im Teletext oder im Internet.
30 ı<br />
FINANZEN<br />
<strong>2024</strong> – <strong>ERF</strong> MEDIEN: KONZENTRATION AUF KERNAUFGABEN<br />
Ein neues Rechnungsjahr fängt ganz bei null an<br />
VON SIMON LEEMANN<br />
Das letzte Jahr war bei <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> geprägt von verschiedenen Neuerungen, die umgesetzt wurden,<br />
um die <strong>Medien</strong>zukunft des Spendenwerkes nachhaltig zu sichern. Das grösste Projekt war sicher<br />
der gelungene Umbau der Räumlichkeiten, aber auch diverse Softwareprojekte und technische Anpassungen<br />
wurden erfolgreich umgesetzt.<br />
Nun werden sich <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> im Jahr <strong>2024</strong> auf ihre Kernaufgaben<br />
konzentrieren: Sendungen und Beiträge für<br />
Radio, Podcast, TV, Social Media, Websites und das <strong>ERF</strong><br />
<strong>Medien</strong> <strong>Magazin</strong> produzieren. In diesen Beiträgen geht es<br />
immer darum zu zeigen, dass es einen Gott gibt, der seine<br />
Menschen liebt und einen Plan mit ihnen hat. Die Vision<br />
im Leitbild von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> sagt genau dies: Wir berichten<br />
über Gott und die Welt.<br />
Nach dem schwierigen Finanzjahr 2023 mit überraschend<br />
gutem Spenden-Endergebnis beginnt das Jahr <strong>2024</strong> aus<br />
buchhalterischer Sicht wieder bei null. Auch in diesem Jahr<br />
sind Rechnungen für Miete, Strom, Verbreitungsgebühren<br />
unserer Radioprogramme, Porto vom <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> <strong>Magazin</strong>,<br />
Saläre, Sozialleistungen der Mitarbeitenden und vieles<br />
mehr zu bezahlen. Auch für <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> sind leider viele<br />
dieser Aufwandpositionen durch die Teuerung angestiegen.<br />
Die Verantwortlichen von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> sind daran, Einsparungen<br />
im Aufwandbudget vorzunehmen. Das sind schwierige<br />
und komplexe Entscheidungen von grosser Wichtigkeit,<br />
die viel Weisheit und Weitsicht erfordern.<br />
Herzlichen Dank Ihnen, liebe Leserinnen und Lesern<br />
dieses <strong>Magazin</strong>s, die Sie <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> im Jahr <strong>2024</strong> erneut<br />
mit Spenden unterstützen. Ohne Sie gäbe es die christliche<br />
<strong>Medien</strong>arbeit von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> schlichtweg nicht.<br />
5<br />
SPENDENINFORMATION<br />
<strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> berichten über die Liebe Gottes zu allen Menschen.<br />
Wir geben hoffnungsvolle Impulse für Lebens-, Sinn- und Glaubensfragen.<br />
Das ist nur möglich dank der ideellen und finanziellen<br />
Unterstützung vieler Menschen. Jede Spende<br />
zählt. Ihre Spende zählt! Herzlichen Dank.<br />
LOCATION erf-medien.ch/spenden<br />
SPENDENZIEL <strong>2024</strong><br />
5,63 MILLIONEN CHF<br />
Fehlende Spenden<br />
bis Ende Jahr<br />
CHF 5 122 582.–<br />
Eingegangene Spenden<br />
bis Ende Januar<br />
CHF 502 418.–<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1
KOLUMNE<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN<br />
ı ı 31<br />
03.<strong>2024</strong><br />
Es gibt Gäste im Leben, die man<br />
nicht eingeladen hat. Und doch<br />
tauchen sie auf, ohne Voranmeldung.<br />
Zum Beispiel die inneren Kritiker.<br />
Die Stimmen, die uns Druck<br />
machen, Selbstzweifel nähren und<br />
innere Dialoge negativ gestalten.<br />
Innere Dialoge, auch als Selbstgespräche<br />
oder Selbstmonologe<br />
bekannt, können erheblichen Einfluss<br />
auf unsere Stimmung, unser<br />
Verhalten und unsere allgemeine<br />
Lebensqualität haben. Ich habe in<br />
anspruchsvollen Lebensphasen<br />
einiges schriftlich verarbeitet. Zum<br />
Beispiel einige solcher Gästelisten<br />
ungebetener Besucher:<br />
«Ich mache immer alles falsch.»<br />
«Warum kann ich nicht so sein wie die<br />
anderen?»<br />
«Das wird sowieso nicht funktionieren.»<br />
Uneingeladene Gäste<br />
«Warum kann ich nicht so erfolgreich sein wie sie?»<br />
«Ich bin nicht so klug/schön/erfolgreich wie andere.»<br />
«Alle anderen haben es leichter als ich.»<br />
«Ich bin nicht gut genug.»<br />
«Warum passiert immer alles mir?»<br />
«Ich kann nichts tun; ich bin machtlos.»<br />
Diese «Gäste» kommen und gehen in meinem<br />
Leben. Manchmal gelingt es mir, sie von Weitem zu<br />
erkennen oder schon an der Tür abzuweisen. Oder einen<br />
anderen Umgang mit ihnen zu finden.<br />
Dabei half mir immer wieder Viktor Frankl. Der<br />
österreichische Neurologe, Psychiater und Holocaust-<br />
Überlebende, der durch sein Werk «… trotzdem Ja zum<br />
Leben sagen» bekannt wurde. Während des Zweiten<br />
Weltkriegs wurde Frankl aufgrund seiner jüdischen<br />
Herkunft in mehrere Konzentrationslager, darunter<br />
Auschwitz, Theresienstadt und Dachau, deportiert.<br />
Diese traumatischen Erfahrungen prägten sein Denken<br />
über die menschliche Natur und den Sinn des Lebens.<br />
Er brachte seine Erfahrungen auf den Punkt: «Wer ein<br />
Kolumne von Ruedi Josuran<br />
Ich will stehen lassen<br />
und nicht vergleichen.<br />
Und mich den Gefühlen<br />
und Gedanken stellen.<br />
Warum zu leben hat, erträgt fast<br />
jedes Wie.»<br />
Frankl sprach auch von der<br />
«Trotzmacht des Geistes». Sinn<br />
kann selbst inmitten von Leid<br />
und Schwierigkeiten gefunden<br />
werden.<br />
Auch der Psalm 73 ist für mich<br />
immer wieder hilfreich. Da geht's<br />
ebenfalls um einen Kampf im<br />
Inneren. Schonungslos, offen,<br />
ehrlich. Psalmen bilden immer<br />
wieder auch meine Wirklichkeit<br />
ab. Der Autor ringt um eine lebendige<br />
Beziehungsebene zu Gott;<br />
erlebt aber im Alltag eine enorme<br />
Spannung bis an den Rand der Verzweiflung.<br />
Ich kenne diese Fallen. Der<br />
Psalmbeter vergleicht. Er nimmt Anstoss am Glück<br />
anderer, die sich keine grossen Gedanken machen über<br />
das Leben und über Gott. Und damit sogar Erfolg haben.<br />
Heute würden sie auf Instagram die bearbeiteten<br />
Selfies posten und sich selbst feiern. Perfektion als Religions-Ersatz.<br />
Oder doch nur Fassade? Und nur die eine<br />
Seite der Medaille? Auf dem Laufsteg des Lebens treffe<br />
ich immer wieder auch solche, die sich zu Gott bekennen.<br />
Denen scheinbar alles gelingt. Jedes Gebet erhört<br />
wird, Ehepartner und Kinder wie aus einer Netflix-Serie<br />
aussehen.<br />
Ich will stehen lassen und nicht vergleichen. Und<br />
mich den Gefühlen und Gedanken stellen. Wie bei Viktor<br />
Frankl, der von «Trotzmacht» spricht, gibt es beim<br />
Psalmbeter einen Wendepunkt. Vers 23: «Dennoch<br />
bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner<br />
rechten Hand.»<br />
Dieses Dennoch macht den Unterschied. Es stellt sich<br />
dem Opfer-Rollen-Denken entgegen. Der Fokus ist<br />
wieder auf Gott gerichtet. Nicht auf Menschen. Der Neid<br />
und das Vergleichsdenken sind nicht mehr im Vordergrund.<br />
Es geht weiter.<br />
RUEDI JOSURAN<br />
Moderator FENSTER ZUM SONNTAG-Talk<br />
ruedi.josuran@erf.ch
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