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HOFFNUNGSVOLLE IMPULSE<br />
ZU LEBENS-, SINN- UND GLAUBENSFRAGEN<br />
JULI<br />
<strong>2023</strong><br />
MAGAZIN<br />
UMBAU <strong>ERF</strong> MEDIEN<br />
VOLL IM GANGE<br />
SEITE 23<br />
GOTT IST ...<br />
... SO FREI<br />
VON JÖRG NIEDERER<br />
SEITE 21<br />
FREIHEIT<br />
MIT ALLEN RISIKEN<br />
UND NEBENWIRKUNGEN
Musical-Tour <strong>2023</strong><br />
Die Adonia-Junior-Tour<br />
Sommer <strong>2023</strong> auf einen Blick<br />
Eintritt zu allen Konzerten frei – Kollekte. Keine Platzreservation möglich.<br />
23J3-3 | 3075 Rüfenacht BE | Sa | 29.07.23 | 14:30 | Kirchgemeindehaus, Sperlisacher 2<br />
23J5-3 | 3210 Kerzers FR | Sa | 12.08.23 | 14:30 | Seelandhalle, Fräschelsgasse 11<br />
23J2-3 | 3267 Seedorf BE | Sa | 22.07.23 | 14:30 | Mehrzweckhalle Seedorf, Wilerstr. 6<br />
23J3-3 | 3322 Urtenen-Schönbühl BE | Fr | 28.07.23 | 19:30 | Zentrumssaal, Zentrumsplatz 8<br />
23J5-3 | 3550 Langnau BE | Fr | 11.08.23 | 19:30 | Kupferschmiede, Güterstr. 20<br />
23J1-3 | 3633 Amsoldingen BE | Sa | 15.07.23 | 14:30 | Mehrzweckanlage, Steghalten 1<br />
23J2-3 | 3657 Schwanden (Sigriswil) BE | Fr | 21.07.23 | 19:30 | Mehrzweckanlage, Schwandenstr. 101<br />
23J1-3 | 3714 Frutigen BE | Fr | 14.07.23 | 19:30 | Pfimi Frutigen, Zeughausstr. 6<br />
23J3-5 | 3765 Oberwil im Simmental BE | Fr | 28.07.23 | 19:30 | Mehrzweckhalle, Wyden 267F<br />
23J3-5 | 3852 Ringgenberg BE | Sa | 29.07.23 | 14:30 | Burgseelihalle, Strandbadweg 14<br />
23J5-1 | 4106 Therwil BL | Fr | 11.08.23 | 19:30 | Mehrzweckhalle, Bahnhofstr. 36<br />
23J1-1 | 4312 Magden AG | Fr | 14.07.23 | 19:30 | Gemeindesaal, Schulstr. 23<br />
23J5-1 | 4460 Gelterkinden BL | Sa | 12.08.23 | 14:30 | Mehrzweckhalle, Turnhallenstr. 18<br />
23J4-1 | 4665 Oftringen AG | Fr | 04.08.23 | 19:30 | Evang. Ref.- Kirchgemeinde, Kirchstr. 11<br />
23J2-1 | 4704 Niederbipp BE | Fr | 21.07.23 | 19:30 | Räberhus, Hintergasse 5<br />
23J3-1 | 4813 Uerkheim AG | Fr | 28.07.23 | 19:30 | Turnhalle, Dorfstr. 48<br />
23J3-1 | 5033 Buchs AG | Sa | 29.07.23 | 14:30 | Gemeindesaal, Gysistr. 4<br />
23J2-1 | 5044 Schlossrued AG | Sa | 22.07.23 | 14:30 | Mehrzweckhalle, Turnhallenstrasse 435<br />
23J4-1 | 5734 Reinach AG | Sa | 05.08.23 | 14:30 | Lenzchile, Lenzstr. 1<br />
23J1-1 | 5742 Kölliken AG | Sa | 15.07.23 | 14:30 | Mehrzweckhalle, Berggasse 4<br />
23J1-5 | 7127 Sevgein GR | Fr | 14.07.23 | 19:30 | Turnhalle Sevgein, Via da Scola 12<br />
23J1-5 | 7270 Davos Platz GR | Sa | 15.07.23 | 14:30 | Aula SAMD Davos Platz, Guggerbachstr. 3<br />
23J5-2 | 8142 Uitikon ZH | Sa | 12.08.23 | 14:30 | Üdiker-Huus, Zürcherstr. 61<br />
23J3-2 | 8207 Schaffhausen SH | Fr | 28.07.23 | 19:30 | Life Hall, Schweizersbildstrasse 41<br />
23J1-6 | 8267 Berlingen TG | Fr | 14.07.23 | 19:30 | Unterseehalle, Bahnhofstr. 5<br />
23J2-2 | 8305 Dietlikon ZH | Sa | 22.07.23 | 14:30 | Fadachersaal, Fuchshalde 2<br />
23J1-2 | 8405 Winterthur ZH | Fr | 14.07.23 | 19:30 | Zentrum Arche, Heinrich-Bosshard-Str. 2<br />
23J2-2 | 8405 Winterthur ZH | Fr | 21.07.23 | 19:30 | Zentrum Arche, Heinrich-Bosshard-Str. 2<br />
23J3-2 | 8424 Embrach ZH | Sa | 29.07.23 | 14:30 | Gemeindehaussaal, Dorfstr. 9<br />
23J2-4 | 8545 Rickenbach ZH | Sa | 22.07.23 | 14:30 | Turnhalle, Breitestr. 5<br />
23J1-6 | 8583 Sulgen TG | Sa | 15.07.23 | 14:30 | Auholzsaal, Kapellenstr. 10<br />
23J5-2 | 8630 Rüti ZH | Fr | 11.08.23 | 19:30 | Löwensaal, Dorfstr. 22<br />
23J2-4 | 8880 Walenstadt SG | Fr | 21.07.23 | 19:30 | Mehrzweckhalle, Waffenplatzstr. 60<br />
23J3-4 | 9125 Brunnadern SG | Fr | 28.07.23 | 19:30 | Turnhalle, Haselackerstr. 4<br />
23J3-4 | 9323 Steinach SG | Sa | 29.07.23 | 14:30 | Gemeindesaal Steinach, Schulstrasse 14A<br />
23J1-4 | 9450 Altstätten SG | Fr | 14.07.23 | 19:30 | Saal Hotel Sonne, Kugelgasse 2<br />
23J1-4 | 9497 Triesenberg FL | Sa | 15.07.23 | 14:30 | Triesenberger Dorfsaal, Dorfzentrum, Schlossstr. 5<br />
23J1-2 | 9606 Ganterschwil SG | Sa | 15.07.23 | 14:30 | Mehrzweckhalle, Sonnenhofstr. 7<br />
adonia.ch/konzerte<br />
CD mit MP3-Download-<br />
Code erhältlich am<br />
CD-Tisch oder auf<br />
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EDITORIAL<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 07.<strong>2023</strong> ı 3<br />
Freiheit<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Vor Jahren reisten meine Frau und ich während mehreren Wochen quer durch Skandinavien.<br />
Die meiste Zeit verbrachten wir in Norwegen und erkundeten das Land vom<br />
Nordkap bis ganz in den Süden nach Lindesnes. Wir folgten auf dieser Reise keinem<br />
fixen Plan, sondern fuhren nur mit einigen groben Wegpunkten los. Am Morgen<br />
wussten wir noch nicht, wo wir am Abend ankommen würden und was wir dazwischen<br />
alles entdecken und erleben würden. Die Tage waren nicht vorbestimmt, sondern enthielten<br />
viel Freiheit und Freiraum.<br />
Freiheit ist mehr<br />
als die grosse «Ferienfreiheit»<br />
– und doch<br />
so vergleichbar damit.<br />
Irgendwie klar, dass ich beim Thema Freiheit daher auch an Norwegen denke. Doch<br />
Freiheit ist weit mehr als dieses «Losfahren ohne Ziel». Tatsächlich ist mir in meinem<br />
Leben sehr viel Freiheit geschenkt. Ich lebe als freier Mensch in einem Land, das<br />
viele Freiheiten kennt und bietet. Auf etlichen Listen und Indizes, welche die Freiheit<br />
einzelner Länder einordnen, rangiert die Schweiz in den höchsten Rängen – Pressefreiheit,<br />
wirtschaftliche Freiheit, persönliche Freiheiten etc. Es macht mich dankbar<br />
und nachdenklich zugleich, dass diese Freiheiten für mich und für viele Menschen in<br />
der Schweiz normal sind, für einen Grossteil der Weltbevölkerung aber offenbar nicht.<br />
Aber bin ich allein durch diese Umstände tatsächlich frei? Meine Freiheit – was macht<br />
sie aus? Ich spüre bei diesem Thema etwas Grösseres anklingen in mir, eine Sehnsucht,<br />
die sich nur schwer in Worte fassen lässt.<br />
Freiheit ist mehr als die grosse «Ferienfreiheit» – und doch so vergleichbar damit.<br />
Denn als Menschen haben wir die innere Freiheit geschenkt bekommen, uns weiterzuentwickeln,<br />
uns und unser Wesen täglich neu zu erkennen – und zu dem Menschen<br />
zu werden, als den unser Schöpfer uns erdacht hat. Wir sind frei, unseren Glauben und<br />
unsere Spiritualität zu gestalten und wachsen zu lassen – und darin Freiheit zu finden.<br />
Es steht uns frei, zu uns selber, unseren Wünschen, Werten und Prioritäten zu stehen –<br />
und uns so ganz für das Gute, Schöne und Wahre einzusetzen. All dies – ähnlich wie<br />
auf der Reise durch Norwegen – ohne immer genau zu wissen, wohin es führt oder was<br />
für Auswirkungen es hat. Ohne immer ein ganz genaues Ziel auf der Karte markiert zu<br />
haben. Aber angetrieben durch den grossen, motivierenden Wunsch, unser uns anvertrautes<br />
Leben hier zu leben und zu gestalten.<br />
Diese Ausgabe des <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> <strong>Magazin</strong>s dreht sich um viele dieser Aspekte von Freiheit.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Lesevergnügen und Inspiration!<br />
Herzliche Grüsse<br />
MATHIAS FONTANA<br />
Leiter Marketing | Fundraising<br />
mathias.fontana@erf.ch
4 ı<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN / SPENDEN<br />
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mit Geschichten von Menschen,<br />
die von der Liebe Gottes<br />
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wir auch in Zukunft über Gottes Liebe zu allen Menschen berichten<br />
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Gesellschaft und Glauben<br />
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mit Moderator Ruedi Josuran<br />
LOCATION fenster-zum-sonntag-talk.ch<br />
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24-Stunden-Sender<br />
mit positiver Musik<br />
LOCATION lifechannel.ch<br />
Radio <strong>ERF</strong> Plus<br />
Gutes für Menschen<br />
mit Zeit zum Zuhören<br />
LOCATION radio-erf-plus.ch<br />
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LOCATION musicloft.ch<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber / Kontakt<br />
<strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />
Witzbergstrasse 23, 8330 Pfäffikon ZH<br />
Tel. 044 953 35 35<br />
info@erf.ch, erf-medien.ch<br />
Hanspeter Hugentobler (Geschäftsführer)<br />
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Rezensionsexemplare Zuschriften und Rezensionsexemplare von Büchern, CDs und DVDs<br />
an die Redaktion: Für unaufgefordert eingesandte Rezensions exemplare besteht weder eine<br />
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Vorstand Markus Schaaf (Präsident), Elisabeth Augstburger, Brigitte Gerber,<br />
Hansjörg Leutwyler, Sabrina Müller, Samuel Röthlisberger, Matthias Ziehli<br />
Redaktion Mathias Fontana (Leitung), Marnie Hux-Ebermann, Alex Fröhlich,<br />
Susanna Balog, Marcel Eberle, Nathanael Kägi, Emerson Benjamin<br />
Layout, Grafik PS Werbung AG, 8184 Bachenbülach, psw.ch<br />
Druck Stämpfli AG, Bern, Auflage 24 000 Exemplare / erscheint 12 Mal jährlich<br />
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Bildnachweise<br />
Titelbild Oleksiy Boyko*<br />
S. 3 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />
S. 5 Oleksiy Boyko*, VectorMine*<br />
S. 6 – 9 Oleksiy Boyko*, zvg<br />
S. 12 – 13 VectorMine*, zvg<br />
S. 14 Pexels<br />
S. 16 zvg<br />
S. 17 Koval Nadiy*, Funandrejs*, Dedekk*<br />
S. 18 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />
S. 19 Pras Boonwong*, Samuray*, zvg<br />
S. 20 zvg<br />
S. 21 Naruemon Mondee*, zvg<br />
S. 23 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />
S. 24 iStock, 123rf (2 ×), Pexels<br />
S. 25 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong>, Unsplash, Pexels, 123rf<br />
S. 27 zVg<br />
S. 28 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong>, Simea Schwab, Silvia Pauli<br />
S. 29 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> (2 ×), Berner Zeitung<br />
S. 30 Fizkes*<br />
S. 31 Victoria Shibut*, <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> * dreamstime.com
Inhalte<br />
Ausgabe <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong><br />
6<br />
FREIHEIT – MIT ALLEN RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN<br />
Obwohl wir heute hier in der Schweiz jede nur erdenkliche Freiheit geniessen,<br />
fühlen wir uns längst nicht immer frei. Was macht Freiheit aus? Ist sie mehr als<br />
diese diffuse Sehnsucht nach Weite und Terminfreiheit? Tamara Boppart macht<br />
sich der Freiheit auf die Spur – und zeigt auf, was Freiheit mit Verantwortung, der<br />
Marmeladenauswahl im Supermarkt oder dem christlichen Glauben zu tun hat.<br />
12<br />
31<br />
Kolumne von Michelle Boss<br />
«Die totale Freiheit ist eine<br />
Illusion. Und das finde ich gar<br />
nicht so schlimm.»<br />
INTERVIEW: «FREIHEIT<br />
IST DIE AUSNAHME»<br />
Um die Freiheit wurde in den letzten<br />
Jahrzehnten, Jahrhunderten<br />
und immer wieder gerungen. Auch<br />
heute ist der Einsatz für Freiheit<br />
noch notwendig, sagt Simon<br />
Brechbühl, Leiter der Menschenrechtsorganisation<br />
CSI-Schweiz im<br />
Interview.<br />
ÜBERSICHT<br />
3 Editorial<br />
6 Thema: Freiheit – mit allen Risiken<br />
und Nebenwirkungen<br />
12 Interview: «Freiheit ist die Ausnahme»<br />
16 Persönlich<br />
17 Alltagstipp<br />
18 MUSIC Loft<br />
19 <strong>Medien</strong>tipp<br />
20 Lesetipp<br />
21 Gott ist ...<br />
23 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> Inside<br />
24 Programm Radio Life Channel<br />
27 Porträt<br />
28 Programm FENSTER ZUM SONNTAG<br />
30 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> Finanzen<br />
31 Kolumne
6 ı THEMA
THEMA <strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 07.<strong>2023</strong> ı 7<br />
VON DER SUCHE NACH DEM GUTEN UMGANG MIT UNSEREN FREIHEITEN<br />
Freiheit – mit allen Risiken<br />
und Nebenwirkungen<br />
VON TAMARA BOPPART<br />
Obwohl wir heute hier in der Schweiz jede nur erdenkliche Freiheit geniessen,<br />
fühlen wir uns längst nicht immer frei. Was macht Freiheit aus? Ist sie mehr als diese diffuse<br />
Sehnsucht nach Weite und Terminfreiheit? Unsere Autorin macht sich der Freiheit auf die Spur –<br />
und zeigt auf, was Freiheit mit Verantwortung, der Marmeladenauswahl im Supermarkt<br />
oder dem christlichen Glauben zu tun hat.<br />
Nehmen wir mal an, ich wäre eine Suchmaschine. Da ich<br />
eine Person bin, wäre das eine sehr subjektive Angelegenheit,<br />
das versteht sich von selbst. Würde man den Begriff<br />
«Freiheit» eingeben und auf Bildersuche klicken, würde<br />
ich zahlreiche Fotos von Menschen mit emporgestreckten<br />
Armen auf Felsvorsprüngen ausspucken. Würde man in<br />
mir nach «Freiheit» und «Lebensentwürfen» suchen,<br />
würde man das einfache Leben in einer Hütte im Bergtal<br />
kombiniert mit einem romantisierten Autorinnendasein<br />
finden. Feststeht, dass das Suchmir,<br />
ordentlich am Begriff der Freiheit gearbeitet. Digitalisierung,<br />
Klimawandel, Pandemie: Freiheit ist längst<br />
keine Privatsache mehr. Die Freiheit, die Arme! Sie muss<br />
im Moment für alles Mögliche und Unmögliche herhalten.<br />
Sie wird von allen Seiten inhaltlich aufgeladen. Von<br />
rechts, von links, von oben, von unten. Beispiele gefällig?<br />
Die SP ist die «Partei der Freiheit». Die mit den Glocken<br />
und den klaren Vorstellungen nennen sich «Freiheitstrychler».<br />
Die Grundidee des Liberalismus fordert indessen<br />
vom Staat, dass er uns ein<br />
ergebnis viel mit Selbstbestimmung,<br />
MEINE FREIHEIT ENDET<br />
Leben in Freiheit ermöglicht, sich<br />
ALSO DA, WO ICH ANFANGE,<br />
Luft und Weite zu tun hätte – und<br />
sonst aber aus allem raushält. Dem<br />
ANDEREN ZU SCHADEN.<br />
sehr wenig mit drängenden Aufgaben,<br />
Enge und Hamsterrädern. So<br />
Wendell Holmes Jr. wird folgendes<br />
US-amerikanischen Richter Oliver<br />
NUR, WO IST DAS?<br />
viel zu meinem intuitiven Begriff von Freiheit.<br />
Die Frage nach der Bedeutung und überhaupt dem<br />
Gesamtkonzept von Freiheit plagt die Menschheit schon<br />
lange. Seit der Antike bemühen sich die klugen Köpfe der<br />
Philosophie und auch der Religion um Durchblick. Viele<br />
fragten bereits danach, ob und wie wir – in welcher Form<br />
auch immer – frei sind oder es werden können.<br />
Zitat zur Frage der Grenzen individueller Freiheit zugeschrieben:<br />
«Das Recht, meine Faust zu schwingen, endet,<br />
wo die Nase des anderen Mannes beginnt.» Ich gehe<br />
davon aus, dass heute auch Frauennasen betroffen wären.<br />
Meine Freiheit endet also da, wo ich anfange, anderen zu<br />
schaden. Nur, wo ist das? Mit sechzehn dachte ich noch,<br />
Freiheit sei, tun, was man will. (Unbeschwertheit – das<br />
Privileg der Jugend in den Neunzigern.) Mit dem Philosophen<br />
Grenzen der individuellen Freiheit<br />
Der erste Artikel der Menschenrechte der UNO besagt,<br />
dass alle Menschen frei und gleich an Würde und Rechten<br />
geboren sind. Gesellschaftspolitisch wird, so scheint<br />
Hegel wird es komplexer: «Freiheit ist die Einsicht<br />
in die Notwendigkeit.»<br />
Als ich 1999 konfirmiert wurde, wählten wir das Schlagwort<br />
«Freiheit» als Motto unseres Gottesdienstes. Wir
8 ı<br />
THEMA<br />
sprühten das Wort wie die Wilden als Graffiti auf ein altes<br />
Leintuch und hängten es in den Kirchenraum. Adoleszenter,<br />
übermütiger Ausdruck von neun jungen Menschen an<br />
der Schwelle zur Mündigkeit in Glaubensdingen. Ab nun<br />
hatten wir die Wahl, ob Sonntag in Zukunft Kirche oder<br />
Fussballturnier bedeuten soll.<br />
und beklagt die Probleme junger Familien mit der Vereinbarkeit.<br />
Die zweite in der Runde hadert mit der Unentschlossenheit<br />
ihrer Tochter. Die macht Matura im Sommer<br />
und hat noch keinen Plan, was sie machen wird. In zwei<br />
Monaten ist aber Sommer. Das scheint für die eine Generation<br />
absolut kein Problem zu sein, die andere Generation<br />
macht es hingegen sehr nervös. Ich denke mir nach dem<br />
Acht Milliarden Leben – nur eins davon ist meins<br />
Die Philosophin Beate Rössler sagte in einem Interview,<br />
dass wir nur Romane lesen und uns Filme anschauen, weil<br />
wir freie Westler wissen wollen, wie unser Leben auch noch<br />
hätte verlaufen können in unserer autonomen Multioptionswelt.<br />
«Steile These», dachte ich und stellte mein<br />
eigenes Verhalten und Empfinden diesbezüglich schön<br />
säuberlich selbstreflektiert auf den Prüfstand. Ernüchternde<br />
Bilanz: Die Geschichten der anderen faszinieren mich<br />
nicht nur, aber auch gerade, weil sie nicht meine sind –<br />
aber theoretisch meine hätten<br />
Abend im Garten: So viel Freiheit wie heute war wohl noch<br />
nie. Kinder oder Karriere? Oder beides oder keins davon.<br />
Fleisch oder vegan? Atheistin oder gläubig? Eigentlich<br />
haben wir doch alle Möglichkeiten. Eigentlich müssten<br />
wir doch ganz zufrieden sein – wieso sind wir es nicht?<br />
Warum fühlen wir uns trotzdem manchmal unfrei?<br />
Mit der Frage nach der chronischen Unzufriedenheit<br />
in den freien, wohlhabenden Industrienationen bin ich<br />
nicht allein. Ganze Studien gibt es zum Thema. Verkürzt<br />
kann man wohl sagen, dass, obwohl Freiheit und Wohlstand<br />
in den letzten 35 Jahren<br />
sein können. In einem anderen<br />
Leben. So schaute ich vor einer<br />
WIR LESEN NUR ROMANE UND SCHAUEN<br />
UNS FILME AN, WEIL WIR FREIE WESTLER<br />
ungebrochen gestiegen sind,<br />
die Lebenszufriedenheit eher<br />
WISSEN WOLLEN, WIE UNSER LEBEN<br />
Weile mit viel Genuss die Dokumentation<br />
über zwei Jungs, die<br />
nicht unzufrieden sind, obwohl,<br />
nachlässt. Was, wenn wir also<br />
AUCH NOCH HÄTTE VERLAUFEN KÖNNEN<br />
IN UNSERER AUTONOMEN<br />
mit dem Fahrrad von Deutschland<br />
bis nach China fuhren. Ge-<br />
viele Möglichkeiten haben? Es<br />
sondern gerade weil wir so<br />
MULTIOPTIONSWELT.<br />
trieben von ihrem unbändigen Freiheitsdrang und der Lust<br />
am Abenteuer. Ich hingegen sitze am Ende eines Tages auf<br />
dem Sofa. 50-Prozent-Job, Haus, Kinder, viel Ehrenamtliches<br />
– mein Leben und gleichzeitig die Gründe, warum<br />
ich im Moment nicht durch Usbekistan radle mit nichts<br />
als einem Zelt, zwei T-Shirts und einem Gaskocher. «Die<br />
Freiheit der Erwachsenen heisst Verantwortung», meinte<br />
der deutsche Theologe und Politiker Joachim Gauck. In<br />
diesem Punkt stimme ich ihm heute, müde auf dem Sofa<br />
sitzend, zu. Neunzig Minuten mit den beiden Velo-Jungs<br />
Richtung Osten zu ziehen, die Pannen, Krisen und Schönheiten<br />
auf dem Bildschirm mitzuerleben, war Ausbrechen<br />
genug. Frau Beate Rössler hatte wohl doch recht.<br />
ist wohl die Freiheit selbst, die uns ab und zu aufs Gemüt<br />
schlägt. Ein einfaches, aber aufschlussreiches Experiment<br />
der Psychologie gibt mir eine erste Ahnung davon. Im Versuch<br />
der Forscherin Sheena Iyengar von der Columbia University<br />
in New York stellte man in einem Delikatessenladen<br />
einen Probiertisch hin. Kundinnen und Kunden sollten<br />
verschiedene Marmeladensorten kosten. Variante 1<br />
des Versuchs: Es standen sechs Sorten zur Auswahl. Variante<br />
2: Auf dem Tisch wurden 24 Sorten präsentiert. Das<br />
grosse Angebot lockte zwar viele an den Tisch, diese waren<br />
aber eher verunsichert, zögerten und diskutierten viel.<br />
Die meisten zogen weiter, nur 3 Prozent kauften ein Glas<br />
Marmelade. Ganz anders das Verhalten der Leute mit der<br />
kleinen Auswahl. Von ihnen verliessen ganze 30 Prozent<br />
Risiken und Nebenwirkungen – Ich war ein freier Mensch,<br />
bis ich vor dem Joghurtregal stand<br />
Beim Grillieren mit Freunden wird ausgetauscht unter<br />
Bald- und Bereitsvierzigjährigen. Eine Freundin beschreibt<br />
die aktuelle Dauerbelastung mit Kindern und Job<br />
das Geschäft mit einem Marmeladenglas in ihrer Einkaufstüte.<br />
Optionserweiterung führte zu Verunsicherung und zu<br />
der Unfähigkeit, sich zu entscheiden. Weniger Auswahl zu<br />
mehr Zufriedenheit. Das Ergebnis ist scheinbar paradox.<br />
Mit steigendem Angebot wird auch die Menge dessen, was
THEMA <strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 07.<strong>2023</strong> ı 9<br />
MIT STEIGENDEM ANGEBOT WIRD<br />
AUCH DIE MENGE DESSEN, WAS WIR<br />
SYSTEMATISCH VERPASSEN, GRÖSSER.<br />
UND DAS MÖGEN WIR HALT NICHT.<br />
wir systematisch verpassen, grösser. Und das mögen wir<br />
halt nicht.<br />
Eine weitere Folge der Freiheit ist der weitaus belastendere<br />
Aspekt der Schuld. Je freier wir sind, desto grösser<br />
werden die Erwartungen an das eigene Ich. Und desto<br />
grösser natürlich auch das Risiko, diese Erwartungen in<br />
den Sand zu setzen. Egal ob in Beziehungen, in Sachen<br />
Arbeit oder im Leben überhaupt. Der Autor und Wissenschaftsjournalist<br />
Bas Kast sagte dazu: «Wer in einer<br />
Diktatur scheitert, ist vielleicht eine tragische Figur, unter<br />
Umständen auch ein Held. Wer in einem freien Land verliert,<br />
einem Land, in dem einem – tatsächlich oder vermeintlich<br />
– alle Türen offenstehen, der hat nicht einfach<br />
nur verloren. Er hat, so die selten ausgesprochene und<br />
dennoch unmissverständliche Botschaft an die Adresse des<br />
Verlierers, versagt.»<br />
Eine alternative Sicht auf die Dinge<br />
«Unsere Seele ist wie ein Vogel dem Netz des Jägers entkommen;<br />
das Netz ist zerrissen und wir sind frei.» Diese<br />
poetischen Worte sind im Psalm 124 zu finden. Auch das<br />
Buch der Bücher, das seit Jahrtausenden die Weltgeschichte<br />
prägt, behandelt das Thema Freiheit. Nicht nur<br />
metaphorisch – aber auch. Das Buch Exodus beschreibt die<br />
Herausführung der Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten.<br />
Dieser Auszug in die Freiheit ist das Urdatum, die Gründungserzählung<br />
des jüdischen Volkes. Diese Geschichte<br />
spiegelt den politischen Kampf dieses Volkes, eingezwängt<br />
zwischen Grossmächten. Vor allem aber: Gott zeigt sich<br />
darin als ein Gott der Befreiung. Er definiert sich gewissermassen<br />
durch befreiendes Handeln. Viel später dann<br />
scheint Gottes befreiende Liebe in den Geschichten rund<br />
um Jesus durch. Sie wird spürbar in heilenden und lebensverändernden<br />
Begegnungen von leidenden Menschen<br />
mit dem Gottessohn. So wird beispielsweise von Maria<br />
Magdalena berichtet. Die von Krankheit und Seelenqualen<br />
gebrochene Frau wird durch Jesus heil und frei von den<br />
Geistern, die sie trieben. Dieses Aufatmen, die Last, die<br />
von ihr abfiel, ist kaum vorstellbar. Paulus betonte später<br />
einen anderen Aspekt mit dem Satz: «Zur Freiheit hat uns<br />
Christus befreit.» Für den Apostel haben todbringende<br />
Strukturen ihre Kraft verloren durch das Jesusereignis.<br />
Menschen, die dieser Sache Glauben schenken, seien frei,<br />
einander auf Augenhöhe zu begegnen, befreit zu Vergebung,<br />
Teilhabe und Liebe. Die gute Nachricht, von der uns<br />
das alte Buch erzählt und die die Kirchengeschichte bis<br />
ins <strong>2023</strong> getragen hat, ist eine entlastende, befreiende. Sie<br />
ist kein antiquierter Gegenstand. Es ist eine existenzielle<br />
Hoffnungsbotschaft im Heute für alle, die wirklich unfrei<br />
sind. Und ein Angebot, aufzuatmen, von der eigenen inneren<br />
Bürde entlastet zu werden. Freiheit und Zufriedenheit<br />
zu finden.<br />
Ja, Freiheit ist auch, nicht unbedingt zu wissen, was<br />
man mit dieser Freiheit machen soll. Durch den Blick in<br />
die Welt, in mein Leben und den in die Bibel habe ich eine<br />
ungefähre Ahnung davon, wohin ich mit meiner Freiheit<br />
hinwill. Meine äussere Freiheit erlaubt mir, aufs Fahrrad zu<br />
sitzen und bis nach China zu radeln. Oder auch einfach nur<br />
für ein Wochenende völlig ohne Plan loszuziehen. Meine<br />
innere Freiheit ist der Zustand, in dem ich meine eigenen<br />
mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, meinen Glauben,<br />
meine Träume, meine Talente und die differenzierte<br />
Wahrnehmungsmöglichkeit nutzen kann. Mutige Entscheidungen<br />
treffen. Mich selbstbestimmt ausdrücken. Erfinderisch<br />
mitgestalten. Aber auch: mich begrenzen, wenn<br />
ich schade. Mitfühlend Verantwortung tragen. Befreit zur<br />
Freiheit.<br />
USER ZUR PERSON<br />
Tamara Boppart schreibt und referiert<br />
freischaffend und im Auftrag von Central<br />
Arts – einer Bewegung von Kreativen<br />
in Popkultur und Kirchen – auf<br />
diversen Plattformen. Als Autorin und<br />
Projektleiterin lanciert und leitet sie<br />
zudem verschiedene Kunstprojekte und<br />
Initiativen, z. B. das Videoprojekt «Unto<br />
Us». Sie ist verheiratet, Mutter von vier<br />
Töchtern und lebt mit einer zweiten<br />
Familie gemeinschaftlich unter einem<br />
Dach im Zürcher Unterland.<br />
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12 ı THEMA<br />
WARUM EIN GENAUERER BLICK AUF DIE FREIHEIT SO WICHTIG IST<br />
«Freiheit, wie wir sie kennen,<br />
ist die Ausnahme»<br />
MATHIAS FONTANA IM INTERVIEW MIT SIMON BRECHBÜHL<br />
Trotz der «Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte» der Vereinten Nationen, welche<br />
die Freiheit für jeden Menschen sicherstellen soll, ist diese bei weitem nicht einfach<br />
gegeben. In den letzten Jahrzehnten, Jahrhunderten und Jahrtausenden wurde immer<br />
wieder um die Freiheit gerungen. Auch heute ist der Einsatz für Freiheit noch notwendig,<br />
sagt Simon Brechbühl, Leiter der Menschenrechtsorganisation CSI-Schweiz im Interview.<br />
Wie steht es um die Freiheit heute im Jahr <strong>2023</strong>?<br />
Wenn wir uns über Freiheit unterhalten, müssen wir uns<br />
zuerst bewusstmachen, was unsere Freiheit ausmacht.<br />
Es ist nämlich unsere persönliche Freiheit, wie sie auch<br />
in der Schweizer Bundesverfassung festgeschrieben ist.<br />
Diese Freiheit beinhaltet das Recht auf körperliche und<br />
geistige Unversehrtheit. Dabei zentral ist die Gedanken-,<br />
Gewissens- und Religionsfreiheit gemäss Artikel 18 der<br />
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Sie zu haben,<br />
ist ein Privileg, denn weltweit betrachtet ist diese Errungenschaft<br />
in der Realität die Ausnahme. Drei Viertel aller<br />
Menschen leben in einem Land, wo die Religions- und<br />
Weltanschauungsfreiheit eingeschränkt ist.<br />
Sind die Menschen heute freier als vor 20, 50, 100 oder<br />
1000 Jahren?<br />
Eine Antwort ist vielschichtig. Ein grosser Teil der Weltbevölkerung<br />
geniesst heute Freiheiten, die vor 100 Jahren<br />
undenkbar waren. Dazu gehört etwa die Reisefreiheit, der<br />
unmittelbare Zugang zu Information oder – wie schon<br />
erwähnt – die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit.<br />
Aber eben, es gibt viele Menschen, die von dieser<br />
Entwicklung nicht profitieren. Wir müssen uns fragen:<br />
Was macht wirklich frei? Die individuelle Freiheit in Ehren,<br />
aber dort, wo diese dominiert – also vornehmlich im<br />
Westen – führt sie uns inzwischen in eine post-christliche<br />
Welt mit allen Folgen für das Zusammenleben. Freiheit<br />
aus biblisch-christlicher Perspektive ist mehr als unsere<br />
säkulare, individualisierte und oftmals egozentrierte Frei-<br />
heit. Nur die Wahrheit macht uns frei, sagt Jesus Christus<br />
(vgl. Johannes 8,32). Diese Botschaft ist hoffnungsvoll,<br />
gerade auch für diejenigen, denen die persönliche Freiheit<br />
verwehrt wird.<br />
Warum ist das Thema Freiheit auch heute noch wichtig,<br />
wenn doch ein grosser Teil der Menschen mehr Freiheiten<br />
geniesst als noch vor wenigen Jahrzehnten?<br />
Weil diese Freiheit in den letzten Jahren und Jahrzehnten<br />
errungen und erkämpft wurde und alles andere als selbstverständlich<br />
ist. Verschiedene Freiheitsindizes zeigen gut<br />
auf, wie dringlich und relevant dieses Thema ist – z. B.<br />
die «Rangliste der Pressefreiheit», 2 der Bericht «Freiheit<br />
in der Welt» 3 oder der «World Slavery Index». 4 Diese<br />
Freiheit wird ständig bedroht und muss darum geschützt<br />
werden. Als Menschen mit viel persönlichen Freiheiten ist<br />
es daher in unserer Verantwortung, uns für Menschen, die<br />
unterdrückt werden oder in Gefangenschaft leben, einzusetzen<br />
und für ihre Freiheit einzustehen.<br />
Wer ist nicht frei? Welche Menschen sind hauptsächlich<br />
betroffen und wie äussert sich diese «Unfreiheit»?<br />
Menschen, die aufgrund von Kriegen und Katastrophen<br />
ihre Existenz verloren haben und auf der Flucht sind. Ihre<br />
persönliche Freiheit ist in vielerlei Hinsicht eingeschränkt.<br />
Oder Menschen, die unter totalitären Regimes leben, die<br />
ihre Bewegungs-, Glaubens- und Meinungsäusserungsfreiheit<br />
einschränken. Das Gegenteil von Freiheit ist<br />
Gefangenschaft. Ich denke da an die 120 000 Karabach-
THEMA <strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 07.<strong>2023</strong> ı 13<br />
Armenier, die seit Mitte Dezember 2022 in ihrer Heimat<br />
Berg-Karabach eingesperrt sind und weder ein- noch<br />
ausreisen können. Es ist ihnen nicht mehr möglich, ihre<br />
Liebsten in Armenien zu besuchen, weil Aserbaidschan<br />
die einzige Zufahrtsstrasse nach Berg-Karabach blockiert.<br />
Ich denke auch an Frauen in Indien oder Bangladesch, die<br />
dem Menschenhandel zum Opfer fallen und zwangsprostituiert<br />
werden, oder an Mädchen in Pakistan, die entführt,<br />
zwangsverheiratet und zwangsislamisiert werden. Ich denke<br />
an Arbeitssklaven in pakistanischen Ziegeleifabriken,<br />
die mitsamt ihren Kindern Tag für Tag von Hand Ziegel<br />
herstellen und keine Perspektive haben, oder an Südsudanesen,<br />
die vor vielen Jahren von arabischen Milizen in den<br />
Sudan entführt wurden und bis heute von Grossgrundbesitzern<br />
als Sklaven gehalten werden.<br />
sich auf politischer Ebene engagieren, z. B. durch Protestbriefe<br />
an Regierungen, die Sensibilisierung und Mobilisierung<br />
von Politikern, die Organisation und den Besuch von<br />
Podiumsdiskussionen. Vielleicht haben Sie die Möglichkeit,<br />
auf die <strong>Medien</strong> Einfluss zu nehmen, indem Sie dem<br />
Anliegen zu einer Plattform verhelfen und die Betroffenen<br />
eine Stimme erhalten. Vielleicht können Sie dazu verhelfen,<br />
dass Glaubensverfolgte – und damit verbunden das<br />
Gebet für Christen weltweit – eine höhere Priorität in Ihrer<br />
Kirchgemeinde erhalten.<br />
Als CSI setzen wir uns mit unserer Arbeit für Religionsfreiheit<br />
und Menschenwürde ein – zum Beispiel mit einer<br />
breit angelegten Gebetsinitiative, Informationsveranstaltungen<br />
und Vorträgen oder der jährlichen CSI-Mahnwache<br />
am 13. Dezember.<br />
Was ist zu tun? Wie kann sich jeder persönlich für Freiheit<br />
einsetzen?<br />
Indem Sie zum Beispiel Initiativen und Projekte unterstützen<br />
und bekannt machen, die sich für Freiheit einsetzen.<br />
Sei es in finanzieller Hinsicht oder durch das Unterschreiben<br />
von Ermutigungskarten für Betroffene. Oder indem Sie<br />
1 religionsfreiheit.bmz.de/religionsfreiheit-de/der-bericht<br />
2 reporter-ohne-grenzen.de/rangliste<br />
3 freedomhouse.org/report/freedom-world<br />
4 walkfree.org/projects/the-global-slavery-index<br />
USER ZUR PERSON<br />
Simon Brechbühl ist Geschäftsführer<br />
der christlichen Menschenrechtsorganisation<br />
Stiftung CSI-Schweiz<br />
(Christian Solidarity International)<br />
in Binz bei Maur ZH.<br />
Weitere Informationen zu Aktionen<br />
und Projekten: csi-schweiz.ch
14 ı<br />
PUBLIREPORTAGE<br />
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VEREIN SABATINA SCHWEIZ<br />
Der einsame Weg in die Freiheit<br />
Wenn junge Menschen wählen müssen zwischen Selbstbestimmung und Kontrolle,<br />
zwischen Freiheit und Familie.<br />
w<br />
Symbolfoto: Das Bild zeigt nicht die im Text erwähnte Person.<br />
Seit 2016 hilft der Verein Sabatina jungen Menschen in der<br />
Schweiz, die wegen der Kultur ihrer Herkunftsfamilie Gewalt<br />
erleben. Mit dem Ziel, die Ehre der Familie zu bewahren,<br />
üben Eltern häufig grossen Druck auf ihre Kinder aus, vor<br />
allem auf die Mädchen. Die Methoden reichen von übermässiger<br />
Kontrolle über üble Beschimpfung bis hin zu schwerer<br />
körperlicher Gewalt und Morddrohungen. Wie es so oft auch<br />
bei anderen Formen von häuslicher Gewalt geschieht, dringt<br />
davon nur sehr wenig an die Öffentlichkeit.<br />
Tiana will frei sein<br />
Am meisten fehlt Tiana (19, Name geändert) ihre kleine<br />
Schwester. Der Preis, den sie für ihre Freiheit zahlen musste,<br />
ist hoch. Ihre Familie stammt aus dem Maghreb. Tianas Eltern<br />
hatten ihr schon während der Schulzeit viele Vorschriften<br />
gemacht. Doch als sie die Lehre begann, wurde sie zu<br />
Hause richtiggehend eingesperrt. Als sie um mehr Freiheiten<br />
kämpfen wollte, sagten die Eltern, sie müsse die Lehre abbrechen<br />
und möglichst bald heiraten.<br />
Die Opferhilfe bot Tiana eine Notunterkunft an. Tiana<br />
lehnte ab. Sie wollte der Familie nochmal eine Chance geben,<br />
obwohl sie zu Hause mehrmals geprügelt wurde; der Vater<br />
hatte sogar zum Gürtel gegriffen. Auch im Sommer trug Tiana<br />
langärmelige Kleider, um die Blutergüsse zu verstecken.<br />
Irgendwann hielt sie es nicht mehr aus und floh. Seither<br />
wohnt sie bei Freunden. Weil ihr Vater sie dann bei der<br />
Möchten Sie mehr wissen oder<br />
die Arbeit des Vereins Sabatina unterstützen?<br />
Hier finden Sie alle Informationen<br />
sabatina-schweiz.ch<br />
Arbeit abpasste und mit dem Tod bedrohte, fühlte sie sich<br />
dort nicht mehr sicher. Wie durch ein Wunder gelang es ihr,<br />
innerhalb weniger Tage einen neuen Ausbildungsbetrieb zu<br />
finden – in einer anderen Stadt.<br />
Kompletter Bruch mit der Familie<br />
Eine Rückkehr zur Familie ist nicht mehr möglich. Verhandlungen<br />
oder Kompromisse sind in der Ehrkultur quasi<br />
unmöglich. Tiana musste alle Brücken abbrechen. Darüber<br />
ist sie sehr traurig. Nach wie vor liebt sie ihre Eltern und<br />
vermisst vor allem ihre kleine Schwester. Aber in den Augen<br />
der Eltern hat sie die Familienehre zerstört. Sie haben sogar<br />
einen Anwalt gegen ihre Tochter engagiert, um gegen aussen<br />
zu signalisieren, was ihnen die Ehre der Familie wert ist.<br />
Wie schön, dass Tiana in all diesen Turbulenzen Jesus<br />
Christus kennengelernt hat und nun in einer lebendigen<br />
Gemeinde eine neue «Familie» gefunden hat.<br />
Warum Ausbrechen schwierig ist<br />
Sich gegen Gewalt zu wehren, fällt vielen Opfern schwer.<br />
Einerseits redet ihnen ihr direktes Umfeld ein, dass sie selbst<br />
Schuld tragen an der Situation. Andererseits müssen sie<br />
gegen ihre nächsten Familienangehörigen vorgehen. Das<br />
ist emotional sehr schwierig. «Ich soll ihn anzeigen, weil er<br />
mich geschlagen hat? Aber er ist doch mein Vater …» Wie<br />
das Beispiel von Tiana zeigt, hat ein Ausbrechen aus den<br />
Traditionen drastische Folgen.<br />
Der Verein Sabatina begleitet junge Frauen auf ihrem Weg<br />
in die Freiheit. Ausführliche Gespräche, Vernetzung mit den<br />
richtigen Stellen, praktische Hilfe und auch Notunterkünfte<br />
gehören zu den Hilfsangeboten. Mit einer Spende können<br />
Sie diese wertvolle Arbeit unterstützen und Betroffenen zur<br />
Freiheit verhelfen.
6. – 9. <strong>Juli</strong> | Wetzikon<br />
kirchentag<strong>2023</strong>.ch<br />
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Sternmarsch | Gottesdienste | Podien | Konzerte<br />
Referate | Gebetszeiten | Kunstweg | Marktplatz<br />
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Organisation: Verein Aktion Kirchen ZüriOberland<br />
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16 ı PERSÖNLICH<br />
Viviane<br />
Krucker-Baud<br />
Viviane Krucker-Baud, 34 Jahre alt und verheiratet, ist von Beruf reformierte Pfarrerin, predigt sehr gerne, weil<br />
sie dabei viel lernt und immer zuerst zu sich selbst predigt. Seit Oktober 2022 ist sie als erste Frau hauptberuflich<br />
Co-Generalsekretärin bei der Schweizerischen Evangelischen Allianz, die sich unter anderem für die Einheit<br />
der Christen einsetzt. Sie ist Dozentin an der HF TDS Aarau für Ekklesiologie und Liturgik und engagiert<br />
sich in der Synode, dem kirchenpolitischen Gremium der reformierten Kantonalkirche Zürich. In ihrer Freizeit<br />
ist sie gerne mit dem Gravel-Bike oder auf einer Wanderung unterwegs. Natürlich darf das Geniessen der<br />
Lounge auf dem Balkon mit ihrem Ehemann und das «Käffele» mit Freundinnen nicht zu kurz kommen. Freiheit<br />
bedeutet für Viviane Krucker-Baud, in Beziehung mit Gott zu leben, welche ihr durch Jesus Christus geschenkt<br />
ist. Freiheit bedeutet für sie auch, sich am Wort Gottes zu orientieren und danach zu leben.<br />
TV-RETRO Am TV schaue ich am liebsten …<br />
Dokus über ein Land oder ein Projekt und Komödien.<br />
Mobile-A Drei Smartphone-Apps, auf die ich nicht verzichten möchte:<br />
WhatsApp, weil man schnell kommunizieren und tolle Fotos<br />
schicken oder bekommen kann. SBB, weil ich viel unterwegs bin<br />
und so immer weiss, welchen Zug ich wann nehmen kann.<br />
TWINT, weil ich das Handy immer griffbereit habe und so<br />
unkompliziert zahlen kann.<br />
Mouse-po Diese Website ist absolut besuchenswert:<br />
Natürlich each.ch – dort findet man verschiedene aktuelle Berichte<br />
über die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Links zu<br />
unseren Arbeitsgemeinschaften und hilfreiche Dokumente, wie<br />
zum Beispiel verschiedene Stellungsnahmen der SEA.<br />
Was mich glücklich macht …<br />
Zeit mit meinem Ehemann zu verbringen und Schokolade.<br />
Meine letzten Ferien verbrachte ich …<br />
… in Frankreich, England, Irland, Schottland, Niederlande und<br />
Deutschland. Wir waren auf unserer 2,5-monatigen Hochzeitsreise.<br />
Darüber habe ich das letzte Mal laut gelacht:<br />
Als ich jemandem erzählte, dass ich einmal einen Kaffee in einem<br />
Becher auf das Auto abstellte, um etwas einzuräumen, dann<br />
losgefahren bin und, erst als ich bei der Ampel meine Heckscheibe<br />
voller Kaffee sah, realisierte, dass ich meinen Kaffee auf dem Dach<br />
des Autos vergessen hatte.<br />
Für mich ist ein Held:<br />
Jemand, der seine Sache mit Hingabe macht, ohne dass die Person<br />
Lob dafür erwartet.<br />
User-sec Ich habe immer verheimlicht, dass …<br />
… ich mit Socken schlafe.
ALLTAGSTIPPS<br />
Interessantes<br />
für den Alltag<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 07.<strong>2023</strong> ı 17<br />
ZAHL DES MONATS<br />
64 Bakterien pro Quadrat-<br />
zentimeter tummeln sich<br />
im Küchenabfallkübel.<br />
de.statista.com<br />
LAUWARM GEGEN DIE HITZE<br />
An heissen Sommertagen klingt ein kaltes Getränk mit klirrenden<br />
Eiswürfeln zwar verlockend, doch es bietet nicht die er<br />
sehnte Abkühlung. Denn je grösser die Differenz zwischen Körpertemperatur<br />
und Temperatur des Getränkes ist, desto mehr<br />
muss der Organismus leisten. Dadurch kann sich der Körper<br />
noch zusätzlich erhitzen. Gut sind nur leicht gekühlte oder lauwarme<br />
Getränke wie Wasser oder Kräuter- und Früchtetees. Sie<br />
löschen auch den Durst und belasten nicht noch zusätzlich den<br />
Kreislauf. Eine tolle Erfrischung ist Wasser mit etwas Zitronensaft<br />
und einer Ingwerscheibe. Vielschwitzer sollten noch mehr<br />
trinken. Schwarztee und Kaffee gelten als Genussmittel<br />
und sind als Durstlöscher ungeeignet. In der<br />
Flüssigkeitsbilanz können sie aber mitgezählt<br />
werden.<br />
beobachter.ch<br />
ABWECHSLUNG BEIM GRILLIEREN<br />
Wenn das Wetter über längere Zeit sommerlich ist, verlegen<br />
viele die Küche nach draussen. Doch jeden Tag ein Fleischstück<br />
vom Grill ist irgendwann des Guten zu viel und Grillkoller<br />
macht sich breit. Alternativ schmecken auch Gemüse, Grillkäse<br />
und Tofu vom Grill prima. Wenn Sie diese auf Holzspiesse<br />
stecken, legen Sie das Holz vorab eine Stunde ins Wasser, so<br />
verkohlen sie nicht.<br />
Auch farbenfrohe Desserts vom Grill sind lecker. Alles aus der<br />
bunten Früchte- und Beerenwelt kann gegrillt werden. Beeren<br />
und kleine Früchte werden nicht halbiert, sondern als Ganzes<br />
aufgespiesst. Dank dem hohen Wasseranteil verbrennen die<br />
Früchte nicht so schnell. Um sicher zu gehen, legen Sie die<br />
Spiesschen auf ein Stück Alufolie, die Sie sporadisch mit wenig<br />
Öl beträufeln. Wenden Sie die Spiesschen immer wieder, damit<br />
garantiert nichts kleben bleibt.<br />
Bringen Sie einen Längsschnitt in die Schale der Banane<br />
an. Dann leicht aufklappen. Nach Wunsch geben Sie Honig<br />
oder Schokolade in den Schlitz. Die Banane wird für etwa zehn<br />
Minuten direkt auf den Grillrost gelegt, bis das Fruchtfleisch<br />
zu blubbern beginnt und die Schale sich bräunt. Ist der Grill zu<br />
heiss, legen Sie die Banane eher auf den kühleren Randbereich.<br />
Wie wär’s mit einer Kugel Vanilleglace dazu?<br />
bettybossi.ch<br />
KEIMSCHLEUDERN IN DER KÜCHE<br />
BESEITIGEN<br />
Aufgrund des Coronavirus wurden im öffentlichen<br />
Raum neue Hygieneregeln eingeführt. Doch wie<br />
steht’s damit im eigenen Haushalt? Nach wie vor ist<br />
das gründliche Händewaschen nach dem Nachhausekommen<br />
wichtig, weil es die Mikroorganismen<br />
vermindert.<br />
Denn diese Bakterien, Viren und Pilze tummeln<br />
sich besonders gerne in der Küche. Hier treffen sie<br />
optimale Feuchtigkeitsbedingungen, Lebensmittel<br />
und gute Temperaturen an. Schwämme, Spül- und<br />
Küchentücher wie auch Abwaschbürsten sind<br />
Herbergen, die beim Putzen verteilt werden. Nach<br />
jedem Gebrauch heiss auswaschen, gut auswringen<br />
und luftig aufhängen.<br />
Nach Möglichkeit etwa alle drei Tage die<br />
Textilien wechseln und bei 60 Grad in der<br />
Waschmaschine waschen. Bürsten und<br />
Schwämme in den Geschirrspüler geben.<br />
Das Spülbecken nach getaner Arbeit heiss<br />
durchspülen und abschliessend trocken wischen.<br />
Es braucht keine scharfen Reinigungsmittel; Essig<br />
mit Wasser verdünnt reicht aus. Mit Essigwasser ist<br />
auch der Kühlschrank zu putzen, vor allem in der<br />
Ablaufrinne sammeln sich Reste an. Bakterien und<br />
Schimmelpilze vermehren sich auch bei niedrigen<br />
Temperaturen. Ideal sind vier Durchgänge pro Jahr.<br />
Lagern Sie wenn möglich Lebensmittel nicht offen<br />
im Kühlschrank. Wenn etwas ausläuft, sofort mit<br />
Essigwasser reinigen.<br />
Keime lieben die Rillen in Schneidebrettern aus<br />
Holz oder Plastik. Nach Gebrauch mit heissem Wasser<br />
und fettlöslichem Mittel abwaschen. Holzbretter<br />
können auch in der Mikrowelle entkeimt werden.<br />
Verwenden Sie für Fleisch ein eigenes Brett.<br />
Abfallkübel voller feuchter Essensreste sind ein<br />
Schlaraffenland für Keime. Die warmen Temperaturen<br />
im Sommer sorgen dafür, dass Bakterien<br />
schneller wachsen und damit Ungeziefer<br />
anlocken. Ist kein Kompost für<br />
Fruchtabfälle vorhanden, packen Sie<br />
diese zuerst in einen Beutel ein und<br />
dann in den Abfallsack. Gleiches<br />
auch bei Resten von Fleisch und<br />
Fisch. Bei sommerlicher Wärme<br />
häufiger Abfälle entsorgen.<br />
brigitte.de
18 ı<br />
DAS ERSTE MUSIC LOFT ACOUSTIC FESTIVAL<br />
UNPLUGGED<br />
IN WINTERTHUR<br />
Nach den wilden Sounds der Schweizer Festivals im Sommer folgen im Herbst die etwas leiseren Klänge<br />
am ersten MUSIC Loft Acoustic Festival. Am 9. September treten Schweizer Pop-Artists in Winterthur auf<br />
– und zwar unplugged. Entstanden ist die Idee für das Festival dank Pausengeschwätz zweier Freunde.<br />
Vor vier Jahren diskutieren zwei Studenten in den Pausen<br />
an der ZHAW über die Schweizer Musik. Und über ihr persönliches<br />
Herzensanliegen dafür. Aus dem Gespräch wächst<br />
eine Idee: die MUSIC Loft. Die beiden Musikbegeisterten<br />
Andi Meier, heute Leiter der MUSIC Loft, und Simon Müller,<br />
Co-Leiter und Head of Music von Radio Life Channel, träumen<br />
davon, dass Schweizer Musik noch mehr Menschen<br />
inspiriert. Sie wollen einen Beitrag zur Musikförderung in<br />
der Schweiz leisten. Denn für sie gibt’s viele gute Musikerinnen<br />
und Musikern, aber eine irgendwie gering wirkende<br />
Resonanz im Heimatland.<br />
2021 startet die MUSIC Loft. Dort treten Schweizer Musikerinnen<br />
und Musiker auf, sprechen über ihre Songs, Erfahrungen<br />
aus dem Musikbusiness und über Gott und die Welt.<br />
Ausserdem gibt’s den jährlichen MUSIC Loft-Förderpreis,<br />
einen Release Radar auf Spotify – oder eben das MUSIC<br />
Loft Acoustic Festival, das dieses Jahr erstmals anläuft! Das<br />
Besondere: Das MUSIC Loft Acoustic Festival kommt unplugged<br />
und mit 100 Prozent Schweizer Popmusik daher.<br />
Die Location im Neuwiesenhof Kultur & Event in Winterthur<br />
trägt mit der grossen Bühne und dem obligaten Theatervorhang<br />
ihren weiteren Teil zu einer gemütlichen und einmaligen<br />
nahen Atmosphäre bei. Infos zu den Artists und Tickets<br />
fürs Festival gibt’s unter music-loft.ch/festival<br />
9. September <strong>2023</strong> | Winterthur<br />
TICKETS<br />
ON SALE<br />
NOW<br />
music-loft.ch/festival
MEDIENTIPP<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 07.<strong>2023</strong> ı 19<br />
sehenswert – hörenswert<br />
IHR MEDIENTIPP IM<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN<br />
Haben Sie etwas entdeckt,<br />
das wir hier vorstellen sollten?<br />
Schreiben Sie uns<br />
an info@erf.ch<br />
EINE FREIHEITSKÄMPFERIN,<br />
DIE BEREIT WAR, ALLES ZU GEBEN<br />
Harriet Tubman ist die bekannteste afroamerikanische Fluchthelferin, die von<br />
etwa 1849 bis zum Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs geflüchteten Sklaven<br />
hilft, aus den Südstaaten in die Nordstaaten der USA oder nach Kanada zu<br />
fliehen. Geboren als Araminta Ross gelingt Harriet Tubman die Flucht aus der<br />
Sklaverei. Doch der Gedanke an all die Menschen, die sie zurücklassen musste,<br />
lässt sie nicht ruhen. Also wagt die junge Frau eine Befreiungsmission, die in<br />
die Geschichte eingehen wird: Mit Verbündeten riskiert Tubman Gefangennahme<br />
und Tod, um mit der Hilfsorganisation «Underground Railroad» Hunderte<br />
von Menschen in Sicherheit zu bringen und ihnen die Freiheit zu<br />
schenken. Basierend auf dem bewegenden und inspirierenden<br />
Leben einer der grössten Heldinnen Amerikas<br />
erzählt «Harriet – Der Weg in die Freiheit» die<br />
aussergewöhnliche Geschichte von Harriet Tubman, der<br />
Freiheitskämpferin, die allen Hindernissen zum Trotz<br />
den Verlauf ihres Lebens und das Schicksal der Nation<br />
änderte.<br />
Der preisgekrönte Film ist im Jahr 2020 in den deutschen<br />
Kinos erschienen. Anschauen kann man diese Biografie<br />
nun auf DVD, Blu-Ray oder verschiedenen Streamingdiensten.<br />
Der Film ist freigegeben ab zwölf Jahren.<br />
Trailer<br />
Jetzt auf YouTube ansehen<br />
Website<br />
bibleproject.visiomedia.org<br />
YouTube-Kanal<br />
BibleProject – Deutsch<br />
BIBLEPROJECT – DAMIT MAN DAS<br />
WORT LEICHTER VERSTEHT<br />
Die Bibel erzählt packend und beeindruckend von Gottes Rettungsplan<br />
für die ganze Welt. Gleichzeitig ist die Bibel lang und<br />
kann manchmal schwer zu verstehen sein. Das BibleProject hat<br />
es sich zur Aufgabe gemacht, die biblischen Erzählungen und<br />
Themen in kurzen, kreativen Videos anschaulich zu vermitteln.<br />
Diese Videos helfen, den Aufbau eines biblischen Buches oder ein<br />
biblisches Thema besser zu verstehen und anderen weiterzugeben.<br />
Das Team von BibleProject möchte, dass die Videos helfen,<br />
die Bibel auf eine Weise zu erleben, die zugänglich, fesselnd und<br />
transformativ ist. Anstatt dabei den Standpunkt einer bestimmten<br />
Tradition oder Konfession einzunehmen, erstellen sie Materialien,<br />
die die Bibel für alle Menschen zugänglich machen und<br />
den Blick auf ihre einheitliche Botschaft lenken. Das BibleProject<br />
hat neben verschiedensprachigen YouTube-Kanälen auch einen<br />
deutschen. Wie auch die anderen Kanäle wird BibleProject –<br />
Deutsch von Spendengeldern finanziert.
20 ı LESETIPP<br />
Lesetipp<br />
SIMONE HEINTZE; JULIA FIEDLER (HG.)<br />
Ein Himmel voller Freiheit<br />
Wahre Geschichten von Vergebung und innerer Heilung<br />
book-ope<br />
TOP-<br />
TIPP<br />
Jeder erlebt es irgendwann und weiss, wie es sich anfühlt, verletzt worden zu sein. Und so<br />
muss sich auch jeder eines Tages mit dem Thema Vergebung auseinandersetzen, zumal wir von<br />
Gott dazu aufgefordert werden: «Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren<br />
Schuldigern.» Vergebung heisst nicht einfach vergessen und «Schwamm drüber». Vergebung<br />
bedeutet intensive Auseinandersetzung, oft ein hartes Ringen mit sich selbst. Doch dort, wo<br />
Vergebung gelingt, wird auch Heilung möglich. Eine Heilung, die frei macht und die dem Herzen<br />
wieder Luft zum Atmen schenkt.<br />
Dieses Buch enthält eine Mischung aus persönlichen Erfahrungsberichten und Porträts biblischer<br />
Persönlichkeiten, denen das Vergeben nicht immer in den Schoss gefallen ist. Doch sie<br />
zeigen, welcher Segen und welches Heilungspotenzial im Vergeben steckt.<br />
Gerth <strong>Medien</strong> · ISBN 978-3-95734-300-0 · 192 Seiten · ~ CHF 21.60<br />
NELLI BANGERT, ANNE HERBST<br />
FREI.GELIEBT LEBEN<br />
Nah an Gottes Herz die Weite<br />
des Lebens entdecken<br />
Wie können wir es schaffen, in der von<br />
Gott verheissenen Freiheit zu leben,<br />
wenn das Leben uns mit all seinen<br />
Anforderungen belastet? Nelli Bangert<br />
kennt diese Diskrepanz gut. Sie zeigt, wie<br />
es mit Gottes Hilfe gelingen kann, das<br />
eigene Leben und den eigenen Glauben<br />
von unnötigem Ballast zu befreien. Dieses<br />
interaktive, kreative und von Anne<br />
Herbst wunderbar gestaltete Buch lädt<br />
dazu ein, sich seine Lebensbereiche<br />
genauer anzusehen und der Frage nachzuspüren,<br />
was es bedeutet, hier frei(er)<br />
zu werden. Ein Buch, das den Duft der<br />
Freiheit verbreitet und liebevoll in einen<br />
neuen Lebensstil der Unbeschwertheit<br />
begleitet.<br />
Gerth <strong>Medien</strong><br />
ISBN 978-3-95734-841-8<br />
240 Seiten · ~ CHF 24.90<br />
EVA-MARIA ADMIRAL<br />
ES IST NIE ZU SPÄT,<br />
BEFREIT ZU LEBEN<br />
Mit wertvollen Übungen<br />
Die Schatten ihrer Vergangenheit haben<br />
lange Zeit die Zukunft von Eva-Maria<br />
Admiral bestimmt. Doch durch Gottes<br />
Hilfe lernte die erfolgreiche Schauspielerin<br />
und Autorin, wie sie ihrer Geschichte<br />
eine ganz andere Wendung geben konnte.<br />
Wie ihr das gelungen ist, möchte sie<br />
in der Neuauflage ihres Buches mit anderen<br />
teilen: In 18 praktischen Übungen<br />
verbindet sie wertvolle Wahrheiten und<br />
hilfreiche Tipps mit ihren eigenen Erfahrungen.<br />
Das klare Ziel: loslassen<br />
üben, heilwerden und endlich befreit<br />
leben!<br />
Brunnen Verlag<br />
ISBN 978-3-7655-2136-2<br />
154 Seiten · ~ CHF 22.50<br />
ANNETTE GRÖBLY,<br />
ANDREA SYZ<br />
KREATIVE KINDER<br />
Mit 55 Ideen zum freien Gestalten<br />
Kreativität ist der Schlüssel zur Entwicklung<br />
persönlicher, sozialer und beruflicher<br />
Kompetenzen. Die Fähigkeit,<br />
kreativ zu denken, hilft uns, die Herausforderungen<br />
des Alltags zu meistern. Das<br />
Buch zeigt Eltern, Grosseltern und anderen<br />
Bezugspersonen, wie sie die Kreativität<br />
von Kindern in der Freizeit auf spielerische<br />
Weise fördern können. Jedes Kind<br />
hat von Natur aus Freude am Entdecken,<br />
Ausprobieren und Tüfteln. «Kreative<br />
Kinder» stellt die sechs Grundpfeiler der<br />
Förderung der freien Kreativität vor und<br />
weckt mit zahlreichen praktischen Beispielen<br />
bei Gross und Klein die Lust am<br />
Experimentieren und schöpferischen Tun.<br />
AT Verlag<br />
ISBN 978-3-0-3902183-3<br />
160 Seiten · ~ CHF 29.90
SERIE <strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 07.<strong>2023</strong> ı 21<br />
Gott ist … so frei<br />
VON JÖRG NIEDERER<br />
Seit ich in St. Gallen Pfarrer bin, kenne ich Wiborada. Nebst Gallus und Otmar<br />
mausert sich die erste offiziell heiliggesprochene Frau der Welt zu einer bedeutenden<br />
Identifikationsfigur. Dabei war ihr Leben aus heutiger Sicht paradox. So liess sie sich als<br />
Inklusin zehn Jahre lang in eine Zelle einschliessen. Es war eine selbstgewählte Isolation,<br />
die erst mit ihrer Ermordung durch ungarische Soldaten wieder endete.<br />
Wiborada bedeutet «Weiberrat». In der Zeit ihrer freiwilligen<br />
Gefangenschaft wurde sie zu einer wichtigen Ratgeberin<br />
für alle Bevölkerungsschichten. In einer Vision sah sie den<br />
Ungarneinfall voraus und warnte Abt und Mönche frühzeitig.<br />
So konnten diese die Klosterschätze in Sicherheit bringen,<br />
darunter auch wertvolle Handschriften, welche heute<br />
in der Stiftsbibliothek St. Gallen zu finden sind.<br />
Da war also diese eingesperrte Frau, die in grosser innerer<br />
Freiheit weder Leben, Einsamkeit noch Tod scheute. Heute<br />
ist sie Symbolgestalt für die Befreiung der Frauen in Kirche<br />
und Gesellschaft. Das klingt wie ein seltsamer Witz. Doch<br />
gerade in dieser Widersprüchlichkeit eifern in diesen Tagen<br />
Menschen Wiborada nach und lassen sich bei der Kirche<br />
St. Mangen für eine Woche einschliessen.<br />
Ich bin eine recht liberale Person. Ich nehme mir als Pfarrer<br />
und Mensch viele Freiheiten heraus. Und doch habe ich<br />
gelegentlich den Eindruck, als sässe ich fest, als könne ich<br />
mich nicht weiterbewegen. An Tagen, an denen ich nichts<br />
tun muss, kann es geschehen, dass ich mich zu nichts aufraffen<br />
kann. Ich hätte die Möglichkeit, zu tun oder zu lassen,<br />
was ich will.<br />
Aber das Lassen fühlt sich wie ein Nichtstun-Müssen<br />
an und will mir selbst in aller<br />
Passivität einfach nicht gelingen.<br />
Brauche ich weniger Freiheit? Müsste<br />
mein Leben vorherbestimmter ablaufen?<br />
Klare Anweisungen, klare Tagesabläufe,<br />
klare Ansagen. Bei Glaubensfragen sagt<br />
mir der Pfarrer, was gut und richtig ist, bei<br />
WEITERLESEN<br />
MEHR VOM AUTOR<br />
emkstgallen.blogspot.com<br />
der Arbeit der Chef, im Sport der Trainer und<br />
zuhause die bessere Hälfte.<br />
Doch dann kommt Gott ins Spiel, spricht uns Menschen<br />
an und sagt: «Ich bin dann mal so frei», und wenn wir ihn<br />
nicht aufhalten, nimmt er uns und führt uns in eine Freiheit,<br />
die uns überrascht, wie diese «Zellen-Freiheit» der Wiborada.<br />
Dann sind wir in allen Zwängen unserer Zeit mit einem<br />
Mal freier, als wir es in aller Freiheit wären. Dann müssen<br />
wir nicht mehr frommen Erwartungen entsprechen, selbst<br />
wenn wir es tun sollten.<br />
Gottes Wege sind unergründlich. Aber es sind immer gute<br />
Wege. Wege in eine raumgreifende Freiheit. Und sei der<br />
Raum auch noch so zellenartig klein.<br />
SERIE «GOTT IST ...»<br />
Wie oder wer ist Gott eigentlich? Diese Frage beschäftigt<br />
die Menschen schon lange. In der Bibel werden unterschiedliche<br />
Bilder gebraucht, um Gott zu beschreiben. In einer<br />
Serie teilen Theologinnen und Theologen aus verschiedenen<br />
Denominationen ihre Vorstellungen, wie Gott ist.<br />
xxxxxxx<br />
USER ZUR PERSON<br />
Jörg Niederer, 64 Jahre alt, ist methodistischer<br />
Pfarrer in St. Gallen-Teufen<br />
und Weinfelden. Zudem ist er Autor von<br />
«Zu Fuss von Frauenfeld nach London».
Vermögen nachhaltig investieren.<br />
Die Vorteile von einer Anlage in hochreines Silbergranulat:<br />
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<strong>ERF</strong> MEDIEN INSIDE ı 23<br />
DRITTE BAUETAPPE GESTARTET,<br />
NEUE ARBEITSPLÄTZE<br />
BEREITS IM EINSATZ<br />
An der Zukunft von <strong>ERF</strong><br />
<strong>Medien</strong> wird gearbeitet<br />
Seit Ende Januar gleichen die Büroräumlichkeiten<br />
von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> einer Baustelle. Doch sind nun<br />
bereits die ersten Räume im Roh- und Innenausbau<br />
fertiggestellt. Auch das Herzstück des Umbaus,<br />
die interne Verbindungstreppe, ist im Rohbau<br />
fertig und begehbar. Nach mehreren Zügeletappen<br />
arbeiten die verschiedenen Teams von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />
im neuen Setting in der neuen Bürolandschaft. Auch<br />
wenn noch einiges provisorisch und unfertig eingerichtet<br />
ist: Man spürt schon eine Atmosphäre, die<br />
inspiriert und eine Zusammenarbeit über Abteilungen<br />
hinaus unterstützt. In der dritten und letzten<br />
Bauetappe wird nun in den kommenden Wochen<br />
die Cafeteria und ein neuer Konferenzraum für bis<br />
zu 50 Personen fertiggestellt.<br />
BITTE UNTERSTÜTZEN SIE UNS<br />
MIT IHRER UMBAUSPENDE<br />
NOCH FEHLEN RUND CHF 400 000<br />
FÜR DIE FINANZIERUNG DES UMBAUS.<br />
DANK IHRER UNTERSTÜTZUNG KÖNNEN<br />
WIR AUCH ZUKÜNFTIG EFFEKTIV UND<br />
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WELT VERBREITEN.<br />
HERZLICHEN DANK!<br />
erf-medien.ch/umbau
24 ı<br />
RADIO LIFE CHANNEL<br />
SCHWERPUNKTTHEMA<br />
FREIHEIT<br />
ALLE BEITRÄGE SIND ONLINE ABRUFBAR.<br />
erf-medien.ch/freiheit<br />
Der Wunsch nach Freiheit eint Menschen auf der<br />
ganzen Welt. Nicht umsonst sind verschiedene<br />
Freiheitsrechte ein gewichtiger Bestandteil der<br />
Erklärung der Menschenrechte. Doch selbst wenn<br />
wir in der Schweiz ein grosses Ausmass an physischer<br />
Freiheit geniessen – es gibt auch vieles, was<br />
unsere Freiheit einschränkt. Wie können Ängste,<br />
Süchte, Krankheit, finanzielle Nöte und weitere<br />
Dinge unsere Freiheit rauben? Und wie erhalten wir<br />
uns dennoch unsere innere Freiheit? Diesen Fragen<br />
gehen wir nach.<br />
18. <strong>Juli</strong> | 20.00 Uhr<br />
TALK |<br />
WAS PASSIERT<br />
BEIM STERBEN?<br />
Was geschieht, wenn ein Mensch stirbt - in diesen letzten Stunden hier auf<br />
der Erde? Wie können Angehörige für die sterbende Person da sein? Monika<br />
Renz hat als Sterbebegleiterin in den letzten fünfundzwanzig Jahren über<br />
tausend Menschen begleitet. Über ihre Erfahrungen und Begegnungen am<br />
Sterbebett berichtet sie im Talk.<br />
US EM LÄBE |<br />
link.erf-medien.ch/sEt5Gl<br />
KONTROLLE ABGEBEN<br />
Evelyne begibt sich regelmässig in Situationen, in denen sie keinerlei Kontrolle<br />
mehr hat. Sie macht das sogar freiwillig. Dass das Abenteuer Gleitschirmfliegen<br />
sich lohnt, weiss sie, weil sie jemanden hat, dem sie zu<br />
100 Prozent vertrauen kann. Und durch das Vertrauen ist auch die Angst<br />
nicht mehr ganz so gross.<br />
link.erf-medien.ch/PunvJe<br />
IM FOKUS |<br />
ZENSUR: WO DIE EIGENE MEINUNG<br />
KEINEN PLATZ MEHR HAT<br />
Am 12. März ist der internationale Tag<br />
gegen Zensur im Internet. Wir nehmen<br />
den Tag zum Anlass, um über unsere<br />
eigenen Freiheiten nachzudenken. In<br />
der Schweiz ist die Internetzensur kaum<br />
vorhanden. China, Russland, Iran oder<br />
auch Nordkorea hingegen gehören zu<br />
den «Feinden des Internets», zumindest<br />
wenn es nach der Organisation<br />
«Reporter ohne Grenzen» geht. Wir<br />
zeigen, weshalb es diese staatlichen<br />
Zensuren gibt und mit<br />
welchen Mitteln man sie<br />
(noch) umgehen kann.
RADIO LIFE CHANNEL<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 07.<strong>2023</strong> ı 25<br />
link.erf-medien.ch/sbcYR4<br />
TALK |<br />
HAT GOTT EINEN PLAN?<br />
Theologe und Podcaster Manuel Schmid ist der Überzeugung, dass Gott den<br />
Menschen, die an ihn glauben, kein glückliches Leben verspricht. Für Schmid<br />
ist das nur folgerichtig für einen Gott, der die Menschen nicht kontrolliert<br />
und manipuliert, sondern sich auf das Abenteuer einlässt, ihnen volle Handlungs-<br />
und Entscheidungsfreiheit zu gewähren. Entsprechend glaubt der<br />
Theologe auch nicht an einen göttlichen Plan für jedes Leben. Im Talk erzählt<br />
Manuel Schmid, wieso er dennoch davon überzeugt ist, dass Gott unsere<br />
Geschichte zu einem guten Ende bringen wird.<br />
LEBENSTIPP |<br />
WAS TUN, WENN DAS<br />
link.erf-medien.ch/f659RP<br />
KOPFKINO ANGST MACHT<br />
link.erf-medien.ch/gLlXvJ<br />
SONNTAGSPREDIGT |<br />
DIE GROSSE FREIHEIT<br />
Einfach raus aus dem Hamsterrad – ist<br />
das möglich? «Ich bin gekommen, um<br />
euch frei zu machen», versprach Jesus.<br />
Und er tat es laut Bibel: Paulus befreite<br />
mit Gottes Hilfe eine Frau von einem<br />
bösen Geist – und landete dafür selber<br />
in der Unfreiheit, im Gefängnis. Und<br />
erneut geschah ein Wunder und er<br />
wurde befreit. Thöm Graf, Pastor der<br />
Kirche Bild, ruft in seiner<br />
Predigt auf, dranzubleiben.<br />
Denn auch Gott bleibt dran.<br />
«Was wäre, wenn?» Die Frage macht uns oft das Leben schwer.<br />
Beispielsweise wenn man sich schon im Voraus überlegt, was alles schief<br />
gehen könnte. Besonders vor einem Gespräch überlegt man sich gerne, wie<br />
das Gegenüber reagieren könnte – häufig sehr negativ. Wie kann man sich<br />
vor solchen Gedanken schützen? Die psychosoziale Beraterin Bea Grimm<br />
weiss Rat: «Man sollte gut auf sich schauen und prüfen, was bei einem selbst<br />
abgeht. Wichtig ist es, zu prüfen, ob Angst dahintersteckt, etwas nicht sagen<br />
zu wollen, oder ob es einfach gerade nicht an der Reihe ist.»<br />
link.erf-medien.ch/qtgoP4<br />
QR-CODES<br />
Die Sendungen und Beiträge auf dieser Doppelseite<br />
können Sie ganz einfach via QR-Code aufrufen:<br />
Fokussieren Sie die Kamera Ihres Handys auf den Code,<br />
danach lässt sich die Website auf einen Klick öffnen.<br />
Alternativ sind Direktlinks zum Eintippen angegeben.<br />
US EM LÄBE |<br />
ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE<br />
Auf der Schaukel ihrer Kinder schwingend<br />
erinnert sich Tamara Boppart<br />
daran, wie sie gerne leben möchte: im<br />
Rhythmus mit allem Erdenklichen,<br />
was es gibt zwischen Himmel und<br />
Erde. Hoffnungsvoll, aber die Realität<br />
nicht verleugnend. Mit Schönem und<br />
Mühsamem. Ambitioniert und<br />
genügsam. Mit Glauben<br />
und Zweifel.
26 ı RADIO – PROGRAMM UND EMPFANG<br />
RADIO LIFE CHANNEL<br />
RADIO <strong>ERF</strong> PLUS<br />
POSITIVE MUSIK. TIEFGRÜNDIGE TALKS.<br />
NEWS AUS KIRCHE UND GESELLSCHAFT.<br />
Radio Life Channel ist das erste christliche Radio der<br />
Schweiz und sendet rund um die Uhr. Das Programm<br />
bietet sympathische Begleitung durch den Tag und<br />
fundierte Antworten auf Glaubens- und Lebensfragen.<br />
<strong>ERF</strong> PLUS – DAS CHRISTLICHE 24-STUNDEN-<br />
RADIOPROGRAMM MIT TIEFGANG.<br />
Radio <strong>ERF</strong> Plus bietet herausfordernde und inspirierende<br />
Impulse zum Leben mit Gott. <strong>ERF</strong> Plus<br />
wird durch <strong>ERF</strong> Deutschland produziert und<br />
hierzulande von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> Schweiz verbreitet.<br />
PROGRAMM<br />
bis 05 Life Channel «Music Nonstop»<br />
06 – 11 Life Channel «Der Morgen» (Mo – Fr)<br />
10 – 11 Life Channel «Sonntagspredigt» (So)<br />
12 Life Channel «Info am Mittag» (Mo – Fr)<br />
13 - 16 Life Channel «Music Nonstop»<br />
16 - 17 Life Channel «Vorabend» (Mo – Fr)<br />
17 / 18 Life Channel «Info am Abend» (Mo – Fr)<br />
20 – 21 Life Channel «Talk» (Mo – Sa)<br />
20 – 21 Life Channel «Sonntagspredigt» (So)<br />
ab 21 Life Channel «Music Nonstop»<br />
24 Life Channel «Sonntagspredigt» (So)<br />
Detaillierte Informationen auf<br />
lifechannel.ch/programm<br />
PROGRAMM<br />
05.45 Bibel heute<br />
06 Aufgeweckt<br />
10 Musik und mehr (Mo - Fr)<br />
10 <strong>ERF</strong> Gottesdienst (So)<br />
11 Durch die Bibel (Mo - Sa)<br />
15 Lesezeichen<br />
19 Bibel heute<br />
19.30 Lesezeichen (So - Fr)<br />
20 <strong>ERF</strong> Plus – WortGut (Di - Sa)<br />
21 Durch die Bibel (Mo - Fr)<br />
21.30 Lesezeichen (So - Fr)<br />
22 <strong>ERF</strong> Gottesdienst (So)<br />
Detaillierte Informationen auf<br />
radio-erf-plus.ch/programm<br />
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Immer auf dem Laufenden<br />
mit dem wöchentlichen<br />
Themen-Newsletter oder dem<br />
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- Kabel Frequenz abhängig vom Wohnort<br />
- Internet lifechannel.ch<br />
- Apps Radioplayer, Spotify, TuneIn etc.<br />
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- Kabel Frequenz abhängig vom Wohnort<br />
- Internet radio-erf-plus.ch<br />
- App <strong>ERF</strong> Plus App für iOS und Android<br />
PROGRAMMÄNDERUNGEN VORBEHALTEN<br />
Das aktuelle Programm finden Sie unter lifechannel.ch/programm bzw. radio-erf-plus.ch/programm
PORTRÄT<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 07.<strong>2023</strong> ı 27<br />
DORIS LINDSAY LEBT MIT IHRER FAMILIE IN SÜDAFRIKA<br />
Auf Mission in Kapstadt<br />
VON JAN LOBSIGER<br />
Auswanderer-Geschichten sind populär. Bei der Familie<br />
Lindsay aber geht es um mehr als das Abenteuer in der<br />
Ferne: «Gott rief uns nach Kapstadt. Es war und bleibt eine<br />
Berufung, die wir fest gespürt haben», sagt Doris Lindsay.<br />
Gott führte Lindsays nach «Ocean View», einem Stadtteil<br />
der südafrikanischen Millionen-Metropole. Hier setzen sie<br />
sich für die junge Generation der Stadt ein.<br />
Doris Lindsay wollte schon als junge Frau in die Mission.<br />
Am liebsten hätte sie auf ihre Ausbildung zur Floristin<br />
verzichtet und sich gleich nach der Schule ins Ausland aufgemacht.<br />
Früh erlebte sie: «Gott will mein Leben und hat<br />
einen Plan: Er ruft mich vollzeitlich und kompromisslos<br />
in die Mission.» Nach der Berufslehre arbeitete sie unter<br />
anderem in einer Blumengalerie, als Flight-Attendant und<br />
in einem Reisebüro. Derweil baute sich ihre Leidenschaft<br />
für die Jesus-Nachfolge, Theologie und Jüngerschaft weiter<br />
aus. Doris Lindsay lernte in dieser Zeit auch ihren Mann<br />
Stefano kennen, der ihre Lebensansichten und die Freude<br />
daran teilt. 1996 heirateten sie.<br />
Wann sendet uns Gott nach Kapstadt?<br />
Als junges Ehepaar waren Lindsays mehrmals in Südafrika<br />
und spürten, dass sie von Gott irgendwann in dieses spannende<br />
Land gerufen werden. Doch die Frage war nur: Wann?<br />
Eine Antwort blieb aus und das Paar damit vorerst in der<br />
Schweiz, wo die Beiden in die Kirchenarbeit einstiegen, theologische<br />
Weiterbildungen besuchten und zusammen eine<br />
Jüngerschaftsschule leiteten. Bei einem Auslandseinsatz mit<br />
den Schülerinnen und Schülern ging die Reise erneut nach<br />
Südafrika. Beim Besuch einer christlichen Arbeit vor Ort wurde<br />
der Eindruck und das Herz für das Land erneut gestärkt.<br />
In Kapstadt<br />
2012 und mit mittlerweile drei Kindern reisten Lindsays<br />
nach Kapstadt aus. Im Blick und Fokus: die sogenannten<br />
FILM<br />
TV-TIPP<br />
FENSTER ZUM SONNTAG-TALK<br />
In Kapstadt – zwischen Gewalt und Hoffnung<br />
Sa, 1. <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong><br />
Sa, 1. <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong><br />
So, 2. <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong><br />
So, 2. <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong><br />
16.40 Uhr<br />
18.30 Uhr<br />
12.20 Uhr<br />
17.25 Uhr<br />
(Änderungen vorbehalten)<br />
BEI EINEM BESUCH IN DER SCHWEIZ: DORIS LINDSAY ALS TALK-GAST<br />
BEI FENSTER ZUM SONNTAG.<br />
«Townships». Diese Stadtviertel sind eng mit den Begriffen<br />
«Ausgrenzung» und «Rassentrennungspolitik», der<br />
sogenannten Apartheid, verbunden. Sie stehen symbolisch<br />
für Armut, Unterdrückung und Perspektivenlosigkeit.<br />
Lindsays dienten den Menschen vor Ort, erlebten Verluste,<br />
Tragödien und schwierige Momente. Sie arbeiteten im<br />
Gefängnis, in Schulen und auf der Polizeistation, erlebten<br />
dabei die schlimmen und tragischen Lebensumstände der<br />
jüngeren Generation der «Townships»: Gangs, Drogen,<br />
Gewalt und überforderte junge Mamas und Papas schlagen<br />
sich dort durch den Alltag. Die jungen Frauen und Männer<br />
Kapstadts wuchsen Lindsays ans Herz.<br />
Das Herzensprojekt: «HopeTown»<br />
Seit 2016 setzen Lindsays mit ihrem eigenen Projekt<br />
«HopeTown» ein Zeichen in der Stadt: «HopeTown» will<br />
sich, gemäss eigens formulierter Motivation und DNA, in<br />
die zerbrochene Generation junger Menschen in Südafrika<br />
investieren und sie mit der Liebe Jesu lieben. Im «Haus<br />
der Hoffnung» gibt es Gemeinschaft und Perspektive.<br />
Im Jugendhaus und in den Angeboten von «HopeTown»<br />
treffen sich weit über 100 Kinder. Die Aktivitäten reichen<br />
von Tanzen, Schulnachhilfe bis hin zu Unihockey. Überall<br />
begegnen die Kinder Leitern, die zu Vorbildern werden. In<br />
Praktika können sich junge Einheimische in verschiedenen<br />
Arbeitsbereichen Fähigkeiten zulegen, die ihnen für ihre<br />
Zukunft helfen können. Mittendrin und in der Verantwortung<br />
ist die Familie Lindsay auf einer Mission: Unweit des<br />
Kaps der Guten Hoffnung sind sie im Einsatz für die junge<br />
Generation Kapstadts.
28 ı<br />
FENSTER ZUM SONNTAG<br />
SA, 1. JULI | 16.40 UHR<br />
SA, 1. JULI | 18.30 UHR<br />
SO, 2. JULI | 12.20 UHR *<br />
SO, 2. JULI | 17.25 UHR<br />
SA, 8. JULI | 16.55 UHR<br />
SA, 8. JULI | 18.50 UHR<br />
SO, 9. JULI | 12.35 UHR *<br />
TALK MIT RUEDI JOSURAN |<br />
IN KAPSTADT – ZWISCHEN GEWALT UND HOFFNUNG<br />
Doris und Stefano Lindsay leben mit ihren drei Kindern in<br />
Kapstadt, Südafrika. Umgeben von Bandenkämpfen und<br />
Schiessereien versuchen sie in einem sogenannten<br />
«Township» Hoffnung zu verbreiten.<br />
MAGAZIN MIT ALINE BAUMANN |<br />
ZWEITE CHANCE – NEUER LEBENSMUT<br />
Simea Schwab lebt als freischaffende Theologin ihr Leben<br />
selbstbestimmt, obwohl sie körperlich stark beeinträchtigt<br />
ist. Für viele ist sie ein Vorbild in Sachen Lebensfreude.<br />
Doch dann stürzt sie selbst in eine schwere Krise.<br />
Doris Lindsay will schon als junge Frau in die Mission. Als<br />
die Schweizerin als Flight-Attendant Kapstadt besucht,<br />
prägt sie diese Stadt nachhaltig. 2012 zieht Familie Lindsay,<br />
einem Ruf Gottes folgend, in die südafrikanische<br />
Hafenstadt und gründet das Projekt «HopeTown»: Das<br />
Jugendzentrum, umgeben von Gewalt, Drogen und Perspektivenlosigkeit,<br />
soll für die junge Generation Kapstadts<br />
ein Ort der Hoffnung sein.<br />
«Simea Schwab ist eine Zeugin der Gleichwertigkeit»,<br />
heisst es im Klappentext ihres neuen Buchs «Fussnotizen:<br />
begrenzt – grenzenlos». Simea schreibt mit den Füssen,<br />
denn sie wurde ohne Arme und mit zu kurzen Beinen<br />
geboren. Ihre positive Lebenseinstellung lässt sie sich deswegen<br />
jedoch nicht nehmen - bis zum Jahr 2018: Da erleidet<br />
sie eine schwere Depression sowie eine Hirnblutung.<br />
Vor ihr liegt ein Weg zu neuem Lebens- und Glaubensmut.<br />
TALK MIT RUEDI JOSURAN |<br />
EINE ORDENSSCHWESTER TANZT AUS DER REIHE<br />
Als Ordensschwester Silvia Pauli die Schweigekultur ihrer<br />
Familie durchbricht und sich der Nazi-Vergangenheit<br />
ihres Grossvaters stellt, bricht vieles in ihr auf.<br />
SA, 29. JULI | 16.55 UHR<br />
SA, 29. JULI | 18.35 UHR<br />
SO, 30. JULI | 07.55 UHR *<br />
SO, 30. JULI | 17.45 UHR<br />
Schwester Silvia beginnt, offen über die Vergangenheit<br />
ihrer Vorfahren zu reden und verarbeitet ihre inneren<br />
Prozesse durch Ausdruckstanz. Missbrauchserlebnisse aus<br />
ihrer Kindheit kommen hoch und sie stellt fest, dass die<br />
familiäre Schweigekultur den Nährboden dafür bildete.<br />
Die Konfrontation mit der eigenen Familiengeschichte<br />
führt zu einer einschneidenden Veränderung: Die «tanzende<br />
Diakonisse» tritt nach über 30 Jahren aus dem<br />
Schwesternorden aus.<br />
PROGRAMMÄNDERUNGEN VORBEHALTEN.<br />
Wir danken für Ihr Verständnis. Informationen zu allen Sendungen finden Sie unter fensterzumsonntag-talk.ch.
FENSTER ZUM SONNTAG<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 07.<strong>2023</strong> ı 29<br />
DIE<br />
SENDUNGEN<br />
SA, 15. JULI | 16.55 UHR<br />
SA, 15. JULI | 18.30 UHR<br />
SO, 16. JULI | 11.35 UHR *<br />
SA, 22. JULI | 16.55 UHR<br />
SA, 22. JULI | 18.35 UHR<br />
SO, 23. JULI | 17.05 UHR<br />
SIND KURZ NACH<br />
DER AUSSTRAHLUNG<br />
ONLINE ABRUFBAR<br />
fensterzumsonntagtalk.ch<br />
TALK MIT RUEDI JOSURAN |<br />
DER UNGLAUBLICHE FUSSBALLPIONIER<br />
Ein Thurgauer Hobbykicker prägt unverhofft den Fussball<br />
in Kambodscha. Zuerst trainiert Sam Schweingruber<br />
Strassenkinder und später wird er Nationalcoach. Abseits<br />
des Feldes überlebt er einen Mordversuch nur knapp.<br />
MAGAZIN MIT ALINE BAUMANN |<br />
ZWEITE CHANCE – BEI DER ARBEIT AUFGEBLÜHT<br />
Bernhard Baumann und Christoph Bühlmann gründen<br />
2001 eine Gartenbaufirma. Von Anfang an bieten sie<br />
Menschen eine zweite Chance im Arbeitsmarkt. 2022<br />
werden sie mit dem Thuner Sozial-Stern ausgezeichnet.<br />
Der Hobbykicker Sam Schweingruber bleibt mit 25 Jahren<br />
in Kambodscha hängen. Er gründet eine Fussballschule,<br />
eine Juniorenliga für Strassenkinder und wird FIFA-<br />
Funktionär und erfolgreichster Clubtrainer der Hauptstadt.<br />
In der Saison nach dem ersten Meistertitel entdeckt<br />
Schweingruber, dass mehrere Spieler in Spielmanipulationen<br />
verwickelt sind. Der Club entlässt die korrupten Mitarbeiter.<br />
Als es ihm dennoch gelingt, den Meistertitel zu<br />
verteidigen, wird er Opfer eines Mordversuches.<br />
In der Firma arbeiten auch Menschen als Vorarbeiter, die<br />
selbst durch das interne Wiedereinstiegsprogramm gegangen<br />
sind. Ihre Erfahrungen können anderen in schwierigen<br />
Situationen helfen. 2018 erlebt Bernhard Baumann<br />
selbst eine herausfordernde Zeit. Kurz vor einem Burnout<br />
lässt er sich coachen und tritt aus der operativen Leitung<br />
aus. Heute steht er wieder aktiv in der Geschäftsleitung. Er<br />
hat seine zweite Chance gepackt und ist wieder aufgeblüht.<br />
ZUM THEMA<br />
TALK MIT RUEDI JOSURAN |<br />
JUNG, WILD UND FREI<br />
Nach einer Nacht ohne Erinnerung will Salomen Pfammatter<br />
aus Scham die Türen dieser Partynacht schliessen. Sie flieht<br />
vor sich selbst und reist um die halbe Welt, um ihren Platz im<br />
Leben zu finden.<br />
DIESE SENDUNG IST<br />
ONLINE ABRUFBAR.<br />
link.fzs-talk.ch/k4sxDQ<br />
Nach einer Nacht ohne Erinnerung hat Salomen<br />
Pfammatter mit Schlafstörungen zu kämpfen.<br />
Sie erkennt sich kaum mehr wieder und kann seither<br />
nicht mehr allein sein. So macht sie sich auf eine<br />
Reise in ferne Länder und sucht nach dem Lebenssinn.<br />
Ständige Rückfälle machen ihr das Leben schwer –<br />
bis sie schliesslich einen Neuanfang wagt.<br />
Die TV-Reihe FENSTER ZUM SONNTAG wird gemeinsam von Alphavision (<strong>Magazin</strong>) und <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> (Talk) produziert.<br />
*Aufgrund aktueller Sendungen können sich Anfangszeiten auf SRF zwei kurzfristig verschieben. Allfällige Änderungen finden Sie in der Tagespresse, im Teletext oder im Internet.
30 ı<br />
FINANZEN<br />
AUFBRUCHSSTIMMUNG<br />
Viel Erwartung an das zweite Spendenhalbjahr<br />
VON SIMON LEEMANN<br />
Für mich als Finanzverantwortlicher von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> hat sich das erste halbe Jahr kürzer angefühlt,<br />
als es eigentlich war. Als rationaler Mensch weiss ich, dass es keine schnellen und langsamen<br />
halbe Jahre gibt. Und trotzdem – die Projekte, die <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> in ihrem 50. Jubiläumsjahr umsetzen,<br />
um bereit zu sein für viele weitere Jahre, liessen mich die Monate kürzer fühlen, als sie sind.<br />
Der Umbau unserer Räumlichkeiten und Neueinführungen von der Buchhaltungssoftware<br />
brachten mit sich, dass die Arbeitstage teilweise nur so vorbeiflogen.<br />
In den Räumlichkeiten von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> ist eine Aufbruchstimmung<br />
zu spüren. Man merkt wortwörtlich, dass an<br />
der Zukunft von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> gebaut wird. Als Finanzverantwortlicher<br />
bin ich froh um diese Aufbruchsstimmung.<br />
Sie unterstreicht, dass sich <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> nach 50 <strong>Medien</strong>jahren<br />
nicht anfangen, sich auf den Lorbeeren auszuruhen,<br />
sondern aktiv daran arbeiten, sich weiterzuentwickeln.<br />
Tausende Spenderinnen und Spender haben im ersten<br />
Halbjahr bereits für unseren Umbau und für den Finanzbedarf<br />
unserer tagtäglichen <strong>Medien</strong>arbeit im Radio, TV und<br />
Internet gespendet. Ganz herzlichen Dank – dieses Geld<br />
hilft <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong>, ihre Vision weiter umzusetzen.<br />
Nun steht auch spendenmässig das zweite Halbjahr an. Wie<br />
in vergangenen Jahren muss von <strong>Juli</strong> bis Dezember bedeutend<br />
mehr Geld gespendet werden, um die Jahreskosten<br />
zu decken, als dies von Januar bis Juni geschehen ist. <strong>ERF</strong><br />
<strong>Medien</strong> vertrauen ihrem Freundeskreis, dass dies auch in<br />
diesem Jahr so der Fall sein wird. Schön wäre, wenn im<br />
Sommer nichts von Sommerflaute zu spüren wäre, sondern<br />
dass Sonder-Sommerspenden helfen, dass das zweite<br />
Spendenhalbjahr ein super Start hinlegt. Herzlichen Dank,<br />
jede Spende hilft, unsere Vision weiterzutragen!<br />
5<br />
SPENDENINFORMATION<br />
<strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> berichten über die Liebe Gottes zu allen Menschen.<br />
Wir geben hoffnungsvolle Impulse für Lebens-, Sinn- und Glaubensfragen.<br />
Das ist nur möglich dank der ideellen und finanziellen<br />
Unterstützung vieler Menschen. Jede Spende<br />
zählt. Ihre Spende zählt! Herzlichen Dank.<br />
LOCATION erf-medien.ch/spenden<br />
SPENDENZIEL <strong>2023</strong><br />
5,42 MILLIONEN CHF<br />
Fehlende Spenden<br />
bis Ende Jahr<br />
CHF 3 966 040.–<br />
Eingegangene Spenden<br />
bis Ende Mai<br />
CHF 1 458 960.–<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1
KOLUMNE<br />
<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN<br />
ı 07.<strong>2023</strong><br />
ı 31<br />
Gibt es die totale Freiheit?<br />
Kennen Sie diese Disney-Prinzessinnen-Puppen,<br />
die auf Knopfdruck<br />
einen Disney-Song schmettern?<br />
Auf Wegen, zu denen ich mich<br />
nicht weiter äussern werde, kam<br />
eine meiner Töchter an eine solche<br />
Figur: Elsa, eine der beiden Hauptpersonen<br />
aus dem Disney-Kassenschlager<br />
«Die Eiskönigin».<br />
Seither dröhnt es bei uns zu allen<br />
möglichen und unmöglichen Zeiten<br />
durchs Haus: «Ich bin freiiii, endlich<br />
freiii, und ich fühl mich wie<br />
neugebohoren …»<br />
Das Ganze entbehrt nicht einer<br />
gewissen Ironie. Stellen Sie sich<br />
uns Eltern vor, wie wir am Sonntagmorgen<br />
vom Ausschlafen träumen<br />
und um 6 Uhr früh geweckt<br />
werden von den Worten: «Ich bin<br />
frei, endlich frei …» Elsa hört<br />
sich in solchen Momenten fast<br />
schon höhnisch an.<br />
Nein, so richtig frei fühle ich mich als Mutter selten.<br />
Jedenfalls nicht, wenn «frei» als das Gegenteil von<br />
«fremdbestimmt» verstanden wird. Das Gefühl des<br />
Fremdbestimmtseins ist für viele Elternteile, die ich<br />
kenne, eine der grossen Herausforderungen des Lebens<br />
mit Kindern.<br />
Freiheit ist uns Menschen ein grosses Bedürfnis. So<br />
wird bereits in Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der<br />
Menschenrechte festgehalten: «Alle Menschen sind<br />
frei und gleich an Würde und Rechten geboren.» Das<br />
Recht auf Freiheit wird in verschiedenen Dimensionen<br />
proklamiert, sei es in Form von Gedanken-, Gewissens-<br />
und Religionsfreiheit, Ehefreiheit oder der aktuell<br />
gern und oft beschworenen Meinungsfreiheit.<br />
Manchmal frage ich mich allerdings: Gibt es so etwas<br />
wie eine totale Freiheit überhaupt? Im Sinne von<br />
«Nichtgefangensein» durchaus. Da sind wir als im<br />
21. Jahrhundert lebenden Schweizer Bürger privilegiert.<br />
Aber im Sinne einer grenzenlosen Unabhängigkeit,<br />
Kolumne von Michelle Boss<br />
Die totale Freiheit<br />
ist eine Illusion. Und das<br />
finde ich gar nicht<br />
so schlimm. Denn Freiheit<br />
macht letztlich<br />
auch einsam.<br />
Selbstbestimmung und Freiheit von<br />
jeglichen Zwängen und Verpflichtungen?<br />
Ich bezweifle es.<br />
Wenn ich finanziell unabhängig<br />
sein möchte, bin ich auf irgendeine<br />
Form der Erwerbstätigkeit<br />
angewiesen, was meine Freiheit<br />
ganz erheblich einschränkt. Sogar<br />
wenn ich mich als Selbstversorgerin<br />
so unabhängig wie nur möglich<br />
mache, zwingt mir die Natur einen<br />
Arbeitsrhythmus auf, dem zu folgen<br />
zur Überlebensnotwendigkeit<br />
werden kann.<br />
Die totale Freiheit ist eine<br />
Illusion. Und das finde ich gar<br />
nicht so schlimm. Denn Freiheit<br />
macht letztlich auch einsam.<br />
Sobald ich mich in verbindliche<br />
Beziehungen begebe, Teil<br />
einer sozialen Gemeinschaft<br />
bin, unterliege ich verschiedenen<br />
Zwängen. «Die Freiheit des Einzelnen endet dort,<br />
wo die Freiheit des Anderen beginnt», so lautet ein<br />
bekanntes Zitat des Philosophen Immanuel Kant. Und<br />
gerade in engen zwischenmenschlichen Beziehungen<br />
muss das Grenzland zwischen diesen beiden Freiheiten<br />
immer wieder neu ausgehandelt werden. Das ist<br />
manchmal anstrengend, aber gerade diese «Grenzkämpfe»<br />
schaffen auch Berührungsflächen und letztlich<br />
Nähe.<br />
Was ich mir aber wünsche, ist eine Art innere Freiheit.<br />
Ich wünsche mir die Freiheit, alte Glaubenssätze<br />
überdenken zu können. Ich möchte so frei wie nur<br />
möglich werden von Vorurteilen. Ich wünsche mir,<br />
dass mein Glaube sich frei von erlernten Denkmustern<br />
entfalten kann und ich immer wieder neue Aspekte<br />
von Gott entdecken kann, ohne dass mein eigenes<br />
begrenztes Denken ihn in ein Raster presst. Diese Art<br />
Freiheit lässt sich wohl nur mit viel Geduld erlangen.<br />
Aber ich will mich ja auch frei machen von Druck …<br />
MICHELLE BOSS<br />
Co-Leiterin Radio Life Channel / Publizistische Leiterin <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />
michelle.boss@lifechannel.ch
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