09.06.2023 Aufrufe

ERF Medien Magazin Juli 2023

Hoffnung

Hoffnung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

HOFFNUNGSVOLLE IMPULSE<br />

ZU LEBENS-, SINN- UND GLAUBENSFRAGEN<br />

JULI<br />

<strong>2023</strong><br />

MAGAZIN<br />

UMBAU <strong>ERF</strong> MEDIEN<br />

VOLL IM GANGE<br />

SEITE 23<br />

GOTT IST ...<br />

... SO FREI<br />

VON JÖRG NIEDERER<br />

SEITE 21<br />

FREIHEIT<br />

MIT ALLEN RISIKEN<br />

UND NEBENWIRKUNGEN


Musical-Tour <strong>2023</strong><br />

Die Adonia-Junior-Tour<br />

Sommer <strong>2023</strong> auf einen Blick<br />

Eintritt zu allen Konzerten frei – Kollekte. Keine Platzreservation möglich.<br />

23J3-3 | 3075 Rüfenacht BE | Sa | 29.07.23 | 14:30 | Kirchgemeindehaus, Sperlisacher 2<br />

23J5-3 | 3210 Kerzers FR | Sa | 12.08.23 | 14:30 | Seelandhalle, Fräschelsgasse 11<br />

23J2-3 | 3267 Seedorf BE | Sa | 22.07.23 | 14:30 | Mehrzweckhalle Seedorf, Wilerstr. 6<br />

23J3-3 | 3322 Urtenen-Schönbühl BE | Fr | 28.07.23 | 19:30 | Zentrumssaal, Zentrumsplatz 8<br />

23J5-3 | 3550 Langnau BE | Fr | 11.08.23 | 19:30 | Kupferschmiede, Güterstr. 20<br />

23J1-3 | 3633 Amsoldingen BE | Sa | 15.07.23 | 14:30 | Mehrzweckanlage, Steghalten 1<br />

23J2-3 | 3657 Schwanden (Sigriswil) BE | Fr | 21.07.23 | 19:30 | Mehrzweckanlage, Schwandenstr. 101<br />

23J1-3 | 3714 Frutigen BE | Fr | 14.07.23 | 19:30 | Pfimi Frutigen, Zeughausstr. 6<br />

23J3-5 | 3765 Oberwil im Simmental BE | Fr | 28.07.23 | 19:30 | Mehrzweckhalle, Wyden 267F<br />

23J3-5 | 3852 Ringgenberg BE | Sa | 29.07.23 | 14:30 | Burgseelihalle, Strandbadweg 14<br />

23J5-1 | 4106 Therwil BL | Fr | 11.08.23 | 19:30 | Mehrzweckhalle, Bahnhofstr. 36<br />

23J1-1 | 4312 Magden AG | Fr | 14.07.23 | 19:30 | Gemeindesaal, Schulstr. 23<br />

23J5-1 | 4460 Gelterkinden BL | Sa | 12.08.23 | 14:30 | Mehrzweckhalle, Turnhallenstr. 18<br />

23J4-1 | 4665 Oftringen AG | Fr | 04.08.23 | 19:30 | Evang. Ref.- Kirchgemeinde, Kirchstr. 11<br />

23J2-1 | 4704 Niederbipp BE | Fr | 21.07.23 | 19:30 | Räberhus, Hintergasse 5<br />

23J3-1 | 4813 Uerkheim AG | Fr | 28.07.23 | 19:30 | Turnhalle, Dorfstr. 48<br />

23J3-1 | 5033 Buchs AG | Sa | 29.07.23 | 14:30 | Gemeindesaal, Gysistr. 4<br />

23J2-1 | 5044 Schlossrued AG | Sa | 22.07.23 | 14:30 | Mehrzweckhalle, Turnhallenstrasse 435<br />

23J4-1 | 5734 Reinach AG | Sa | 05.08.23 | 14:30 | Lenzchile, Lenzstr. 1<br />

23J1-1 | 5742 Kölliken AG | Sa | 15.07.23 | 14:30 | Mehrzweckhalle, Berggasse 4<br />

23J1-5 | 7127 Sevgein GR | Fr | 14.07.23 | 19:30 | Turnhalle Sevgein, Via da Scola 12<br />

23J1-5 | 7270 Davos Platz GR | Sa | 15.07.23 | 14:30 | Aula SAMD Davos Platz, Guggerbachstr. 3<br />

23J5-2 | 8142 Uitikon ZH | Sa | 12.08.23 | 14:30 | Üdiker-Huus, Zürcherstr. 61<br />

23J3-2 | 8207 Schaffhausen SH | Fr | 28.07.23 | 19:30 | Life Hall, Schweizersbildstrasse 41<br />

23J1-6 | 8267 Berlingen TG | Fr | 14.07.23 | 19:30 | Unterseehalle, Bahnhofstr. 5<br />

23J2-2 | 8305 Dietlikon ZH | Sa | 22.07.23 | 14:30 | Fadachersaal, Fuchshalde 2<br />

23J1-2 | 8405 Winterthur ZH | Fr | 14.07.23 | 19:30 | Zentrum Arche, Heinrich-Bosshard-Str. 2<br />

23J2-2 | 8405 Winterthur ZH | Fr | 21.07.23 | 19:30 | Zentrum Arche, Heinrich-Bosshard-Str. 2<br />

23J3-2 | 8424 Embrach ZH | Sa | 29.07.23 | 14:30 | Gemeindehaussaal, Dorfstr. 9<br />

23J2-4 | 8545 Rickenbach ZH | Sa | 22.07.23 | 14:30 | Turnhalle, Breitestr. 5<br />

23J1-6 | 8583 Sulgen TG | Sa | 15.07.23 | 14:30 | Auholzsaal, Kapellenstr. 10<br />

23J5-2 | 8630 Rüti ZH | Fr | 11.08.23 | 19:30 | Löwensaal, Dorfstr. 22<br />

23J2-4 | 8880 Walenstadt SG | Fr | 21.07.23 | 19:30 | Mehrzweckhalle, Waffenplatzstr. 60<br />

23J3-4 | 9125 Brunnadern SG | Fr | 28.07.23 | 19:30 | Turnhalle, Haselackerstr. 4<br />

23J3-4 | 9323 Steinach SG | Sa | 29.07.23 | 14:30 | Gemeindesaal Steinach, Schulstrasse 14A<br />

23J1-4 | 9450 Altstätten SG | Fr | 14.07.23 | 19:30 | Saal Hotel Sonne, Kugelgasse 2<br />

23J1-4 | 9497 Triesenberg FL | Sa | 15.07.23 | 14:30 | Triesenberger Dorfsaal, Dorfzentrum, Schlossstr. 5<br />

23J1-2 | 9606 Ganterschwil SG | Sa | 15.07.23 | 14:30 | Mehrzweckhalle, Sonnenhofstr. 7<br />

adonia.ch/konzerte<br />

CD mit MP3-Download-<br />

Code erhältlich am<br />

CD-Tisch oder auf<br />

adoniashop.ch


EDITORIAL<br />

<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 07.<strong>2023</strong> ı 3<br />

Freiheit<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Vor Jahren reisten meine Frau und ich während mehreren Wochen quer durch Skandinavien.<br />

Die meiste Zeit verbrachten wir in Norwegen und erkundeten das Land vom<br />

Nordkap bis ganz in den Süden nach Lindesnes. Wir folgten auf dieser Reise keinem<br />

fixen Plan, sondern fuhren nur mit einigen groben Wegpunkten los. Am Morgen<br />

wussten wir noch nicht, wo wir am Abend ankommen würden und was wir dazwischen<br />

alles entdecken und erleben würden. Die Tage waren nicht vorbestimmt, sondern enthielten<br />

viel Freiheit und Freiraum.<br />

Freiheit ist mehr<br />

als die grosse «Ferienfreiheit»<br />

– und doch<br />

so vergleichbar damit.<br />

Irgendwie klar, dass ich beim Thema Freiheit daher auch an Norwegen denke. Doch<br />

Freiheit ist weit mehr als dieses «Losfahren ohne Ziel». Tatsächlich ist mir in meinem<br />

Leben sehr viel Freiheit geschenkt. Ich lebe als freier Mensch in einem Land, das<br />

viele Freiheiten kennt und bietet. Auf etlichen Listen und Indizes, welche die Freiheit<br />

einzelner Länder einordnen, rangiert die Schweiz in den höchsten Rängen – Pressefreiheit,<br />

wirtschaftliche Freiheit, persönliche Freiheiten etc. Es macht mich dankbar<br />

und nachdenklich zugleich, dass diese Freiheiten für mich und für viele Menschen in<br />

der Schweiz normal sind, für einen Grossteil der Weltbevölkerung aber offenbar nicht.<br />

Aber bin ich allein durch diese Umstände tatsächlich frei? Meine Freiheit – was macht<br />

sie aus? Ich spüre bei diesem Thema etwas Grösseres anklingen in mir, eine Sehnsucht,<br />

die sich nur schwer in Worte fassen lässt.<br />

Freiheit ist mehr als die grosse «Ferienfreiheit» – und doch so vergleichbar damit.<br />

Denn als Menschen haben wir die innere Freiheit geschenkt bekommen, uns weiterzuentwickeln,<br />

uns und unser Wesen täglich neu zu erkennen – und zu dem Menschen<br />

zu werden, als den unser Schöpfer uns erdacht hat. Wir sind frei, unseren Glauben und<br />

unsere Spiritualität zu gestalten und wachsen zu lassen – und darin Freiheit zu finden.<br />

Es steht uns frei, zu uns selber, unseren Wünschen, Werten und Prioritäten zu stehen –<br />

und uns so ganz für das Gute, Schöne und Wahre einzusetzen. All dies – ähnlich wie<br />

auf der Reise durch Norwegen – ohne immer genau zu wissen, wohin es führt oder was<br />

für Auswirkungen es hat. Ohne immer ein ganz genaues Ziel auf der Karte markiert zu<br />

haben. Aber angetrieben durch den grossen, motivierenden Wunsch, unser uns anvertrautes<br />

Leben hier zu leben und zu gestalten.<br />

Diese Ausgabe des <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> <strong>Magazin</strong>s dreht sich um viele dieser Aspekte von Freiheit.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Lesevergnügen und Inspiration!<br />

Herzliche Grüsse<br />

MATHIAS FONTANA<br />

Leiter Marketing | Fundraising<br />

mathias.fontana@erf.ch


4 ı<br />

<strong>ERF</strong> MEDIEN / SPENDEN<br />

Bitte spenden Sie jetzt<br />

Tagtäglich übersetzen wir<br />

die gute Nachricht in die heutige Zeit<br />

mit Geschichten von Menschen,<br />

die von der Liebe Gottes<br />

berührt worden sind.<br />

In diesem Jahr feiern <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> ihr 50-jähriges Jubiläum. Damit<br />

wir auch in Zukunft über Gottes Liebe zu allen Menschen berichten<br />

können, sind wir angewiesen auf Ihre finanzielle Hilfe.<br />

Jetzt spenden<br />

erf-medien.ch/spenden<br />

<strong>ERF</strong> MEDIEN – WIR BERICHTEN ÜBER GOTT UND DIE WELT<br />

<strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> Website<br />

Persönlichkeiten, Leben,<br />

Gesellschaft und Glauben<br />

LOCATION erf-medien.ch<br />

FENSTER ZUM SONNTAG-Talk<br />

14-täglicher TV-Talk<br />

mit Moderator Ruedi Josuran<br />

LOCATION fenster-zum-sonntag-talk.ch<br />

Radio Life Channel<br />

24-Stunden-Sender<br />

mit positiver Musik<br />

LOCATION lifechannel.ch<br />

Radio <strong>ERF</strong> Plus<br />

Gutes für Menschen<br />

mit Zeit zum Zuhören<br />

LOCATION radio-erf-plus.ch<br />

MUSIC Loft<br />

Entdecke neue<br />

Schweizer Musik<br />

LOCATION musicloft.ch<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber / Kontakt<br />

<strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />

Witzbergstrasse 23, 8330 Pfäffikon ZH<br />

Tel. 044 953 35 35<br />

info@erf.ch, erf-medien.ch<br />

Hanspeter Hugentobler (Geschäftsführer)<br />

Wir berichten über<br />

Gott und die Welt<br />

Rezensionsexemplare Zuschriften und Rezensionsexemplare von Büchern, CDs und DVDs<br />

an die Redaktion: Für unaufgefordert eingesandte Rezensions exemplare besteht weder eine<br />

Verpflichtung zur Rezension noch der Anspruch auf Rücksendung oder Korrespondenz.<br />

Wiedergabe von Artikeln und Bildern Die Wiedergabe ist – auch auszugsweise – nur mit<br />

ausdrücklicher Genehmigung gestattet.<br />

Vorstand Markus Schaaf (Präsident), Elisabeth Augstburger, Brigitte Gerber,<br />

Hansjörg Leutwyler, Sabrina Müller, Samuel Röthlisberger, Matthias Ziehli<br />

Redaktion Mathias Fontana (Leitung), Marnie Hux-Ebermann, Alex Fröhlich,<br />

Susanna Balog, Marcel Eberle, Nathanael Kägi, Emerson Benjamin<br />

Layout, Grafik PS Werbung AG, 8184 Bachenbülach, psw.ch<br />

Druck Stämpfli AG, Bern, Auflage 24 000 Exemplare / erscheint 12 Mal jährlich<br />

Abo-Spende Empfohlener Betrag von CHF 45.– pro Jahr – herzlichen Dank!<br />

Spenden Postkonto 84-183-1,<br />

Zürcher Kantonalbank Meilen IBAN CH28 0070 0112 7002 2334 8<br />

<strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> unterstützen Sie am besten, wenn Sie Ihre Spende mit dem Vermerk «<strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />

allgemein» tätigen. Dies gibt uns die Möglichkeit, flexibel auf Spendenschwankungen<br />

bei einzelnen Projekten zu reagieren. Gehen für einzelne Projekte mehr Spenden ein<br />

als benötigt, werden diese für ein ähn liches <strong>Medien</strong>projekt verwendet.<br />

Werbung Inserate und Beilagen gemäss Tarifen unter erf-medien.ch/werbung. Inserate und<br />

Beilagen werden inhaltlich von den Inserenten und nicht von der Redaktion verantwortet.<br />

Bildnachweise<br />

Titelbild Oleksiy Boyko*<br />

S. 3 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />

S. 5 Oleksiy Boyko*, VectorMine*<br />

S. 6 – 9 Oleksiy Boyko*, zvg<br />

S. 12 – 13 VectorMine*, zvg<br />

S. 14 Pexels<br />

S. 16 zvg<br />

S. 17 Koval Nadiy*, Funandrejs*, Dedekk*<br />

S. 18 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />

S. 19 Pras Boonwong*, Samuray*, zvg<br />

S. 20 zvg<br />

S. 21 Naruemon Mondee*, zvg<br />

S. 23 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />

S. 24 iStock, 123rf (2 ×), Pexels<br />

S. 25 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong>, Unsplash, Pexels, 123rf<br />

S. 27 zVg<br />

S. 28 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong>, Simea Schwab, Silvia Pauli<br />

S. 29 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> (2 ×), Berner Zeitung<br />

S. 30 Fizkes*<br />

S. 31 Victoria Shibut*, <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> * dreamstime.com


Inhalte<br />

Ausgabe <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong><br />

6<br />

FREIHEIT – MIT ALLEN RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN<br />

Obwohl wir heute hier in der Schweiz jede nur erdenkliche Freiheit geniessen,<br />

fühlen wir uns längst nicht immer frei. Was macht Freiheit aus? Ist sie mehr als<br />

diese diffuse Sehnsucht nach Weite und Terminfreiheit? Tamara Boppart macht<br />

sich der Freiheit auf die Spur – und zeigt auf, was Freiheit mit Verantwortung, der<br />

Marmeladenauswahl im Supermarkt oder dem christlichen Glauben zu tun hat.<br />

12<br />

31<br />

Kolumne von Michelle Boss<br />

«Die totale Freiheit ist eine<br />

Illusion. Und das finde ich gar<br />

nicht so schlimm.»<br />

INTERVIEW: «FREIHEIT<br />

IST DIE AUSNAHME»<br />

Um die Freiheit wurde in den letzten<br />

Jahrzehnten, Jahrhunderten<br />

und immer wieder gerungen. Auch<br />

heute ist der Einsatz für Freiheit<br />

noch notwendig, sagt Simon<br />

Brechbühl, Leiter der Menschenrechtsorganisation<br />

CSI-Schweiz im<br />

Interview.<br />

ÜBERSICHT<br />

3 Editorial<br />

6 Thema: Freiheit – mit allen Risiken<br />

und Nebenwirkungen<br />

12 Interview: «Freiheit ist die Ausnahme»<br />

16 Persönlich<br />

17 Alltagstipp<br />

18 MUSIC Loft<br />

19 <strong>Medien</strong>tipp<br />

20 Lesetipp<br />

21 Gott ist ...<br />

23 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> Inside<br />

24 Programm Radio Life Channel<br />

27 Porträt<br />

28 Programm FENSTER ZUM SONNTAG<br />

30 <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> Finanzen<br />

31 Kolumne


6 ı THEMA


THEMA <strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 07.<strong>2023</strong> ı 7<br />

VON DER SUCHE NACH DEM GUTEN UMGANG MIT UNSEREN FREIHEITEN<br />

Freiheit – mit allen Risiken<br />

und Nebenwirkungen<br />

VON TAMARA BOPPART<br />

Obwohl wir heute hier in der Schweiz jede nur erdenkliche Freiheit geniessen,<br />

fühlen wir uns längst nicht immer frei. Was macht Freiheit aus? Ist sie mehr als diese diffuse<br />

Sehnsucht nach Weite und Terminfreiheit? Unsere Autorin macht sich der Freiheit auf die Spur –<br />

und zeigt auf, was Freiheit mit Verantwortung, der Marmeladenauswahl im Supermarkt<br />

oder dem christlichen Glauben zu tun hat.<br />

Nehmen wir mal an, ich wäre eine Suchmaschine. Da ich<br />

eine Person bin, wäre das eine sehr subjektive Angelegenheit,<br />

das versteht sich von selbst. Würde man den Begriff<br />

«Freiheit» eingeben und auf Bildersuche klicken, würde<br />

ich zahlreiche Fotos von Menschen mit emporgestreckten<br />

Armen auf Felsvorsprüngen ausspucken. Würde man in<br />

mir nach «Freiheit» und «Lebensentwürfen» suchen,<br />

würde man das einfache Leben in einer Hütte im Bergtal<br />

kombiniert mit einem romantisierten Autorinnendasein<br />

finden. Feststeht, dass das Suchmir,<br />

ordentlich am Begriff der Freiheit gearbeitet. Digitalisierung,<br />

Klimawandel, Pandemie: Freiheit ist längst<br />

keine Privatsache mehr. Die Freiheit, die Arme! Sie muss<br />

im Moment für alles Mögliche und Unmögliche herhalten.<br />

Sie wird von allen Seiten inhaltlich aufgeladen. Von<br />

rechts, von links, von oben, von unten. Beispiele gefällig?<br />

Die SP ist die «Partei der Freiheit». Die mit den Glocken<br />

und den klaren Vorstellungen nennen sich «Freiheitstrychler».<br />

Die Grundidee des Liberalismus fordert indessen<br />

vom Staat, dass er uns ein<br />

ergebnis viel mit Selbstbestimmung,<br />

MEINE FREIHEIT ENDET<br />

Leben in Freiheit ermöglicht, sich<br />

ALSO DA, WO ICH ANFANGE,<br />

Luft und Weite zu tun hätte – und<br />

sonst aber aus allem raushält. Dem<br />

ANDEREN ZU SCHADEN.<br />

sehr wenig mit drängenden Aufgaben,<br />

Enge und Hamsterrädern. So<br />

Wendell Holmes Jr. wird folgendes<br />

US-amerikanischen Richter Oliver<br />

NUR, WO IST DAS?<br />

viel zu meinem intuitiven Begriff von Freiheit.<br />

Die Frage nach der Bedeutung und überhaupt dem<br />

Gesamtkonzept von Freiheit plagt die Menschheit schon<br />

lange. Seit der Antike bemühen sich die klugen Köpfe der<br />

Philosophie und auch der Religion um Durchblick. Viele<br />

fragten bereits danach, ob und wie wir – in welcher Form<br />

auch immer – frei sind oder es werden können.<br />

Zitat zur Frage der Grenzen individueller Freiheit zugeschrieben:<br />

«Das Recht, meine Faust zu schwingen, endet,<br />

wo die Nase des anderen Mannes beginnt.» Ich gehe<br />

davon aus, dass heute auch Frauennasen betroffen wären.<br />

Meine Freiheit endet also da, wo ich anfange, anderen zu<br />

schaden. Nur, wo ist das? Mit sechzehn dachte ich noch,<br />

Freiheit sei, tun, was man will. (Unbeschwertheit – das<br />

Privileg der Jugend in den Neunzigern.) Mit dem Philosophen<br />

Grenzen der individuellen Freiheit<br />

Der erste Artikel der Menschenrechte der UNO besagt,<br />

dass alle Menschen frei und gleich an Würde und Rechten<br />

geboren sind. Gesellschaftspolitisch wird, so scheint<br />

Hegel wird es komplexer: «Freiheit ist die Einsicht<br />

in die Notwendigkeit.»<br />

Als ich 1999 konfirmiert wurde, wählten wir das Schlagwort<br />

«Freiheit» als Motto unseres Gottesdienstes. Wir


8 ı<br />

THEMA<br />

sprühten das Wort wie die Wilden als Graffiti auf ein altes<br />

Leintuch und hängten es in den Kirchenraum. Adoleszenter,<br />

übermütiger Ausdruck von neun jungen Menschen an<br />

der Schwelle zur Mündigkeit in Glaubensdingen. Ab nun<br />

hatten wir die Wahl, ob Sonntag in Zukunft Kirche oder<br />

Fussballturnier bedeuten soll.<br />

und beklagt die Probleme junger Familien mit der Vereinbarkeit.<br />

Die zweite in der Runde hadert mit der Unentschlossenheit<br />

ihrer Tochter. Die macht Matura im Sommer<br />

und hat noch keinen Plan, was sie machen wird. In zwei<br />

Monaten ist aber Sommer. Das scheint für die eine Generation<br />

absolut kein Problem zu sein, die andere Generation<br />

macht es hingegen sehr nervös. Ich denke mir nach dem<br />

Acht Milliarden Leben – nur eins davon ist meins<br />

Die Philosophin Beate Rössler sagte in einem Interview,<br />

dass wir nur Romane lesen und uns Filme anschauen, weil<br />

wir freie Westler wissen wollen, wie unser Leben auch noch<br />

hätte verlaufen können in unserer autonomen Multioptionswelt.<br />

«Steile These», dachte ich und stellte mein<br />

eigenes Verhalten und Empfinden diesbezüglich schön<br />

säuberlich selbstreflektiert auf den Prüfstand. Ernüchternde<br />

Bilanz: Die Geschichten der anderen faszinieren mich<br />

nicht nur, aber auch gerade, weil sie nicht meine sind –<br />

aber theoretisch meine hätten<br />

Abend im Garten: So viel Freiheit wie heute war wohl noch<br />

nie. Kinder oder Karriere? Oder beides oder keins davon.<br />

Fleisch oder vegan? Atheistin oder gläubig? Eigentlich<br />

haben wir doch alle Möglichkeiten. Eigentlich müssten<br />

wir doch ganz zufrieden sein – wieso sind wir es nicht?<br />

Warum fühlen wir uns trotzdem manchmal unfrei?<br />

Mit der Frage nach der chronischen Unzufriedenheit<br />

in den freien, wohlhabenden Industrienationen bin ich<br />

nicht allein. Ganze Studien gibt es zum Thema. Verkürzt<br />

kann man wohl sagen, dass, obwohl Freiheit und Wohlstand<br />

in den letzten 35 Jahren<br />

sein können. In einem anderen<br />

Leben. So schaute ich vor einer<br />

WIR LESEN NUR ROMANE UND SCHAUEN<br />

UNS FILME AN, WEIL WIR FREIE WESTLER<br />

ungebrochen gestiegen sind,<br />

die Lebenszufriedenheit eher<br />

WISSEN WOLLEN, WIE UNSER LEBEN<br />

Weile mit viel Genuss die Dokumentation<br />

über zwei Jungs, die<br />

nicht unzufrieden sind, obwohl,<br />

nachlässt. Was, wenn wir also<br />

AUCH NOCH HÄTTE VERLAUFEN KÖNNEN<br />

IN UNSERER AUTONOMEN<br />

mit dem Fahrrad von Deutschland<br />

bis nach China fuhren. Ge-<br />

viele Möglichkeiten haben? Es<br />

sondern gerade weil wir so<br />

MULTIOPTIONSWELT.<br />

trieben von ihrem unbändigen Freiheitsdrang und der Lust<br />

am Abenteuer. Ich hingegen sitze am Ende eines Tages auf<br />

dem Sofa. 50-Prozent-Job, Haus, Kinder, viel Ehrenamtliches<br />

– mein Leben und gleichzeitig die Gründe, warum<br />

ich im Moment nicht durch Usbekistan radle mit nichts<br />

als einem Zelt, zwei T-Shirts und einem Gaskocher. «Die<br />

Freiheit der Erwachsenen heisst Verantwortung», meinte<br />

der deutsche Theologe und Politiker Joachim Gauck. In<br />

diesem Punkt stimme ich ihm heute, müde auf dem Sofa<br />

sitzend, zu. Neunzig Minuten mit den beiden Velo-Jungs<br />

Richtung Osten zu ziehen, die Pannen, Krisen und Schönheiten<br />

auf dem Bildschirm mitzuerleben, war Ausbrechen<br />

genug. Frau Beate Rössler hatte wohl doch recht.<br />

ist wohl die Freiheit selbst, die uns ab und zu aufs Gemüt<br />

schlägt. Ein einfaches, aber aufschlussreiches Experiment<br />

der Psychologie gibt mir eine erste Ahnung davon. Im Versuch<br />

der Forscherin Sheena Iyengar von der Columbia University<br />

in New York stellte man in einem Delikatessenladen<br />

einen Probiertisch hin. Kundinnen und Kunden sollten<br />

verschiedene Marmeladensorten kosten. Variante 1<br />

des Versuchs: Es standen sechs Sorten zur Auswahl. Variante<br />

2: Auf dem Tisch wurden 24 Sorten präsentiert. Das<br />

grosse Angebot lockte zwar viele an den Tisch, diese waren<br />

aber eher verunsichert, zögerten und diskutierten viel.<br />

Die meisten zogen weiter, nur 3 Prozent kauften ein Glas<br />

Marmelade. Ganz anders das Verhalten der Leute mit der<br />

kleinen Auswahl. Von ihnen verliessen ganze 30 Prozent<br />

Risiken und Nebenwirkungen – Ich war ein freier Mensch,<br />

bis ich vor dem Joghurtregal stand<br />

Beim Grillieren mit Freunden wird ausgetauscht unter<br />

Bald- und Bereitsvierzigjährigen. Eine Freundin beschreibt<br />

die aktuelle Dauerbelastung mit Kindern und Job<br />

das Geschäft mit einem Marmeladenglas in ihrer Einkaufstüte.<br />

Optionserweiterung führte zu Verunsicherung und zu<br />

der Unfähigkeit, sich zu entscheiden. Weniger Auswahl zu<br />

mehr Zufriedenheit. Das Ergebnis ist scheinbar paradox.<br />

Mit steigendem Angebot wird auch die Menge dessen, was


THEMA <strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 07.<strong>2023</strong> ı 9<br />

MIT STEIGENDEM ANGEBOT WIRD<br />

AUCH DIE MENGE DESSEN, WAS WIR<br />

SYSTEMATISCH VERPASSEN, GRÖSSER.<br />

UND DAS MÖGEN WIR HALT NICHT.<br />

wir systematisch verpassen, grösser. Und das mögen wir<br />

halt nicht.<br />

Eine weitere Folge der Freiheit ist der weitaus belastendere<br />

Aspekt der Schuld. Je freier wir sind, desto grösser<br />

werden die Erwartungen an das eigene Ich. Und desto<br />

grösser natürlich auch das Risiko, diese Erwartungen in<br />

den Sand zu setzen. Egal ob in Beziehungen, in Sachen<br />

Arbeit oder im Leben überhaupt. Der Autor und Wissenschaftsjournalist<br />

Bas Kast sagte dazu: «Wer in einer<br />

Diktatur scheitert, ist vielleicht eine tragische Figur, unter<br />

Umständen auch ein Held. Wer in einem freien Land verliert,<br />

einem Land, in dem einem – tatsächlich oder vermeintlich<br />

– alle Türen offenstehen, der hat nicht einfach<br />

nur verloren. Er hat, so die selten ausgesprochene und<br />

dennoch unmissverständliche Botschaft an die Adresse des<br />

Verlierers, versagt.»<br />

Eine alternative Sicht auf die Dinge<br />

«Unsere Seele ist wie ein Vogel dem Netz des Jägers entkommen;<br />

das Netz ist zerrissen und wir sind frei.» Diese<br />

poetischen Worte sind im Psalm 124 zu finden. Auch das<br />

Buch der Bücher, das seit Jahrtausenden die Weltgeschichte<br />

prägt, behandelt das Thema Freiheit. Nicht nur<br />

metaphorisch – aber auch. Das Buch Exodus beschreibt die<br />

Herausführung der Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten.<br />

Dieser Auszug in die Freiheit ist das Urdatum, die Gründungserzählung<br />

des jüdischen Volkes. Diese Geschichte<br />

spiegelt den politischen Kampf dieses Volkes, eingezwängt<br />

zwischen Grossmächten. Vor allem aber: Gott zeigt sich<br />

darin als ein Gott der Befreiung. Er definiert sich gewissermassen<br />

durch befreiendes Handeln. Viel später dann<br />

scheint Gottes befreiende Liebe in den Geschichten rund<br />

um Jesus durch. Sie wird spürbar in heilenden und lebensverändernden<br />

Begegnungen von leidenden Menschen<br />

mit dem Gottessohn. So wird beispielsweise von Maria<br />

Magdalena berichtet. Die von Krankheit und Seelenqualen<br />

gebrochene Frau wird durch Jesus heil und frei von den<br />

Geistern, die sie trieben. Dieses Aufatmen, die Last, die<br />

von ihr abfiel, ist kaum vorstellbar. Paulus betonte später<br />

einen anderen Aspekt mit dem Satz: «Zur Freiheit hat uns<br />

Christus befreit.» Für den Apostel haben todbringende<br />

Strukturen ihre Kraft verloren durch das Jesusereignis.<br />

Menschen, die dieser Sache Glauben schenken, seien frei,<br />

einander auf Augenhöhe zu begegnen, befreit zu Vergebung,<br />

Teilhabe und Liebe. Die gute Nachricht, von der uns<br />

das alte Buch erzählt und die die Kirchengeschichte bis<br />

ins <strong>2023</strong> getragen hat, ist eine entlastende, befreiende. Sie<br />

ist kein antiquierter Gegenstand. Es ist eine existenzielle<br />

Hoffnungsbotschaft im Heute für alle, die wirklich unfrei<br />

sind. Und ein Angebot, aufzuatmen, von der eigenen inneren<br />

Bürde entlastet zu werden. Freiheit und Zufriedenheit<br />

zu finden.<br />

Ja, Freiheit ist auch, nicht unbedingt zu wissen, was<br />

man mit dieser Freiheit machen soll. Durch den Blick in<br />

die Welt, in mein Leben und den in die Bibel habe ich eine<br />

ungefähre Ahnung davon, wohin ich mit meiner Freiheit<br />

hinwill. Meine äussere Freiheit erlaubt mir, aufs Fahrrad zu<br />

sitzen und bis nach China zu radeln. Oder auch einfach nur<br />

für ein Wochenende völlig ohne Plan loszuziehen. Meine<br />

innere Freiheit ist der Zustand, in dem ich meine eigenen<br />

mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, meinen Glauben,<br />

meine Träume, meine Talente und die differenzierte<br />

Wahrnehmungsmöglichkeit nutzen kann. Mutige Entscheidungen<br />

treffen. Mich selbstbestimmt ausdrücken. Erfinderisch<br />

mitgestalten. Aber auch: mich begrenzen, wenn<br />

ich schade. Mitfühlend Verantwortung tragen. Befreit zur<br />

Freiheit.<br />

USER ZUR PERSON<br />

Tamara Boppart schreibt und referiert<br />

freischaffend und im Auftrag von Central<br />

Arts – einer Bewegung von Kreativen<br />

in Popkultur und Kirchen – auf<br />

diversen Plattformen. Als Autorin und<br />

Projektleiterin lanciert und leitet sie<br />

zudem verschiedene Kunstprojekte und<br />

Initiativen, z. B. das Videoprojekt «Unto<br />

Us». Sie ist verheiratet, Mutter von vier<br />

Töchtern und lebt mit einer zweiten<br />

Familie gemeinschaftlich unter einem<br />

Dach im Zürcher Unterland.<br />

unto-us.com


Gewinne einen Einblick in<br />

die Arbeit von Feuerwehr,<br />

Sanität und Polizei.<br />

FREIHEIT GENIESSEN<br />

Bluelightcamp <strong>2023</strong><br />

Sperrzone? Nicht bei uns.<br />

Jahrgang 2010-2006<br />

Kanton Zürich für Jugendliche mit<br />

16. – 20. Oktober <strong>2023</strong><br />

www.bluelightcamp.ch<br />

JETZT RESERVIEREN: +41 (0)81 410 10 20<br />

Bus & RHB<br />

GRATIS<br />

Diverse Aktivitäten &<br />

Bergbahnen<br />

VERGÜNSTIGT<br />

www.seebüel.ch Hotel *** Café Restaurant See<br />

Übernachten in mongolischen Jurten<br />

Die Ferne ganz Nah erleben!<br />

Erholung für<br />

Körper, Seele<br />

und Geist.<br />

NEU: E-Bike und Kaiaks<br />

zum mieten!<br />

Ein Erlebniss für die ganze Familie<br />

• Wunderbar, natürliche Atmospähre,<br />

• von Kamelen und Schafen umgeben<br />

• Frühstück in unserem Bistro<br />

• Platz für Total 30 Personen<br />

• Saison von April - Oktober<br />

• Buchen Sie ihre Jurte direkt online!<br />

Spycher-Handwerk<br />

Huttwil<br />

Kameltrekking<br />

www.kamele.ch<br />

062 962 11 52<br />

«Mis Ländli» – wie ein zweites Zuhause.<br />

Im Ländli 16 • 6315 Oberägeri<br />

Telefon 041 754 91 11 • www.hotel-laendli.ch


12 ı THEMA<br />

WARUM EIN GENAUERER BLICK AUF DIE FREIHEIT SO WICHTIG IST<br />

«Freiheit, wie wir sie kennen,<br />

ist die Ausnahme»<br />

MATHIAS FONTANA IM INTERVIEW MIT SIMON BRECHBÜHL<br />

Trotz der «Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte» der Vereinten Nationen, welche<br />

die Freiheit für jeden Menschen sicherstellen soll, ist diese bei weitem nicht einfach<br />

gegeben. In den letzten Jahrzehnten, Jahrhunderten und Jahrtausenden wurde immer<br />

wieder um die Freiheit gerungen. Auch heute ist der Einsatz für Freiheit noch notwendig,<br />

sagt Simon Brechbühl, Leiter der Menschenrechtsorganisation CSI-Schweiz im Interview.<br />

Wie steht es um die Freiheit heute im Jahr <strong>2023</strong>?<br />

Wenn wir uns über Freiheit unterhalten, müssen wir uns<br />

zuerst bewusstmachen, was unsere Freiheit ausmacht.<br />

Es ist nämlich unsere persönliche Freiheit, wie sie auch<br />

in der Schweizer Bundesverfassung festgeschrieben ist.<br />

Diese Freiheit beinhaltet das Recht auf körperliche und<br />

geistige Unversehrtheit. Dabei zentral ist die Gedanken-,<br />

Gewissens- und Religionsfreiheit gemäss Artikel 18 der<br />

Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Sie zu haben,<br />

ist ein Privileg, denn weltweit betrachtet ist diese Errungenschaft<br />

in der Realität die Ausnahme. Drei Viertel aller<br />

Menschen leben in einem Land, wo die Religions- und<br />

Weltanschauungsfreiheit eingeschränkt ist.<br />

Sind die Menschen heute freier als vor 20, 50, 100 oder<br />

1000 Jahren?<br />

Eine Antwort ist vielschichtig. Ein grosser Teil der Weltbevölkerung<br />

geniesst heute Freiheiten, die vor 100 Jahren<br />

undenkbar waren. Dazu gehört etwa die Reisefreiheit, der<br />

unmittelbare Zugang zu Information oder – wie schon<br />

erwähnt – die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit.<br />

Aber eben, es gibt viele Menschen, die von dieser<br />

Entwicklung nicht profitieren. Wir müssen uns fragen:<br />

Was macht wirklich frei? Die individuelle Freiheit in Ehren,<br />

aber dort, wo diese dominiert – also vornehmlich im<br />

Westen – führt sie uns inzwischen in eine post-christliche<br />

Welt mit allen Folgen für das Zusammenleben. Freiheit<br />

aus biblisch-christlicher Perspektive ist mehr als unsere<br />

säkulare, individualisierte und oftmals egozentrierte Frei-<br />

heit. Nur die Wahrheit macht uns frei, sagt Jesus Christus<br />

(vgl. Johannes 8,32). Diese Botschaft ist hoffnungsvoll,<br />

gerade auch für diejenigen, denen die persönliche Freiheit<br />

verwehrt wird.<br />

Warum ist das Thema Freiheit auch heute noch wichtig,<br />

wenn doch ein grosser Teil der Menschen mehr Freiheiten<br />

geniesst als noch vor wenigen Jahrzehnten?<br />

Weil diese Freiheit in den letzten Jahren und Jahrzehnten<br />

errungen und erkämpft wurde und alles andere als selbstverständlich<br />

ist. Verschiedene Freiheitsindizes zeigen gut<br />

auf, wie dringlich und relevant dieses Thema ist – z. B.<br />

die «Rangliste der Pressefreiheit», 2 der Bericht «Freiheit<br />

in der Welt» 3 oder der «World Slavery Index». 4 Diese<br />

Freiheit wird ständig bedroht und muss darum geschützt<br />

werden. Als Menschen mit viel persönlichen Freiheiten ist<br />

es daher in unserer Verantwortung, uns für Menschen, die<br />

unterdrückt werden oder in Gefangenschaft leben, einzusetzen<br />

und für ihre Freiheit einzustehen.<br />

Wer ist nicht frei? Welche Menschen sind hauptsächlich<br />

betroffen und wie äussert sich diese «Unfreiheit»?<br />

Menschen, die aufgrund von Kriegen und Katastrophen<br />

ihre Existenz verloren haben und auf der Flucht sind. Ihre<br />

persönliche Freiheit ist in vielerlei Hinsicht eingeschränkt.<br />

Oder Menschen, die unter totalitären Regimes leben, die<br />

ihre Bewegungs-, Glaubens- und Meinungsäusserungsfreiheit<br />

einschränken. Das Gegenteil von Freiheit ist<br />

Gefangenschaft. Ich denke da an die 120 000 Karabach-


THEMA <strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 07.<strong>2023</strong> ı 13<br />

Armenier, die seit Mitte Dezember 2022 in ihrer Heimat<br />

Berg-Karabach eingesperrt sind und weder ein- noch<br />

ausreisen können. Es ist ihnen nicht mehr möglich, ihre<br />

Liebsten in Armenien zu besuchen, weil Aserbaidschan<br />

die einzige Zufahrtsstrasse nach Berg-Karabach blockiert.<br />

Ich denke auch an Frauen in Indien oder Bangladesch, die<br />

dem Menschenhandel zum Opfer fallen und zwangsprostituiert<br />

werden, oder an Mädchen in Pakistan, die entführt,<br />

zwangsverheiratet und zwangsislamisiert werden. Ich denke<br />

an Arbeitssklaven in pakistanischen Ziegeleifabriken,<br />

die mitsamt ihren Kindern Tag für Tag von Hand Ziegel<br />

herstellen und keine Perspektive haben, oder an Südsudanesen,<br />

die vor vielen Jahren von arabischen Milizen in den<br />

Sudan entführt wurden und bis heute von Grossgrundbesitzern<br />

als Sklaven gehalten werden.<br />

sich auf politischer Ebene engagieren, z. B. durch Protestbriefe<br />

an Regierungen, die Sensibilisierung und Mobilisierung<br />

von Politikern, die Organisation und den Besuch von<br />

Podiumsdiskussionen. Vielleicht haben Sie die Möglichkeit,<br />

auf die <strong>Medien</strong> Einfluss zu nehmen, indem Sie dem<br />

Anliegen zu einer Plattform verhelfen und die Betroffenen<br />

eine Stimme erhalten. Vielleicht können Sie dazu verhelfen,<br />

dass Glaubensverfolgte – und damit verbunden das<br />

Gebet für Christen weltweit – eine höhere Priorität in Ihrer<br />

Kirchgemeinde erhalten.<br />

Als CSI setzen wir uns mit unserer Arbeit für Religionsfreiheit<br />

und Menschenwürde ein – zum Beispiel mit einer<br />

breit angelegten Gebetsinitiative, Informationsveranstaltungen<br />

und Vorträgen oder der jährlichen CSI-Mahnwache<br />

am 13. Dezember.<br />

Was ist zu tun? Wie kann sich jeder persönlich für Freiheit<br />

einsetzen?<br />

Indem Sie zum Beispiel Initiativen und Projekte unterstützen<br />

und bekannt machen, die sich für Freiheit einsetzen.<br />

Sei es in finanzieller Hinsicht oder durch das Unterschreiben<br />

von Ermutigungskarten für Betroffene. Oder indem Sie<br />

1 religionsfreiheit.bmz.de/religionsfreiheit-de/der-bericht<br />

2 reporter-ohne-grenzen.de/rangliste<br />

3 freedomhouse.org/report/freedom-world<br />

4 walkfree.org/projects/the-global-slavery-index<br />

USER ZUR PERSON<br />

Simon Brechbühl ist Geschäftsführer<br />

der christlichen Menschenrechtsorganisation<br />

Stiftung CSI-Schweiz<br />

(Christian Solidarity International)<br />

in Binz bei Maur ZH.<br />

Weitere Informationen zu Aktionen<br />

und Projekten: csi-schweiz.ch


14 ı<br />

PUBLIREPORTAGE<br />

w<br />

w w w<br />

w<br />

w<br />

w<br />

w<br />

w<br />

w<br />

w w<br />

w<br />

w<br />

w<br />

w<br />

w<br />

w<br />

VEREIN SABATINA SCHWEIZ<br />

Der einsame Weg in die Freiheit<br />

Wenn junge Menschen wählen müssen zwischen Selbstbestimmung und Kontrolle,<br />

zwischen Freiheit und Familie.<br />

w<br />

Symbolfoto: Das Bild zeigt nicht die im Text erwähnte Person.<br />

Seit 2016 hilft der Verein Sabatina jungen Menschen in der<br />

Schweiz, die wegen der Kultur ihrer Herkunftsfamilie Gewalt<br />

erleben. Mit dem Ziel, die Ehre der Familie zu bewahren,<br />

üben Eltern häufig grossen Druck auf ihre Kinder aus, vor<br />

allem auf die Mädchen. Die Methoden reichen von übermässiger<br />

Kontrolle über üble Beschimpfung bis hin zu schwerer<br />

körperlicher Gewalt und Morddrohungen. Wie es so oft auch<br />

bei anderen Formen von häuslicher Gewalt geschieht, dringt<br />

davon nur sehr wenig an die Öffentlichkeit.<br />

Tiana will frei sein<br />

Am meisten fehlt Tiana (19, Name geändert) ihre kleine<br />

Schwester. Der Preis, den sie für ihre Freiheit zahlen musste,<br />

ist hoch. Ihre Familie stammt aus dem Maghreb. Tianas Eltern<br />

hatten ihr schon während der Schulzeit viele Vorschriften<br />

gemacht. Doch als sie die Lehre begann, wurde sie zu<br />

Hause richtiggehend eingesperrt. Als sie um mehr Freiheiten<br />

kämpfen wollte, sagten die Eltern, sie müsse die Lehre abbrechen<br />

und möglichst bald heiraten.<br />

Die Opferhilfe bot Tiana eine Notunterkunft an. Tiana<br />

lehnte ab. Sie wollte der Familie nochmal eine Chance geben,<br />

obwohl sie zu Hause mehrmals geprügelt wurde; der Vater<br />

hatte sogar zum Gürtel gegriffen. Auch im Sommer trug Tiana<br />

langärmelige Kleider, um die Blutergüsse zu verstecken.<br />

Irgendwann hielt sie es nicht mehr aus und floh. Seither<br />

wohnt sie bei Freunden. Weil ihr Vater sie dann bei der<br />

Möchten Sie mehr wissen oder<br />

die Arbeit des Vereins Sabatina unterstützen?<br />

Hier finden Sie alle Informationen<br />

sabatina-schweiz.ch<br />

Arbeit abpasste und mit dem Tod bedrohte, fühlte sie sich<br />

dort nicht mehr sicher. Wie durch ein Wunder gelang es ihr,<br />

innerhalb weniger Tage einen neuen Ausbildungsbetrieb zu<br />

finden – in einer anderen Stadt.<br />

Kompletter Bruch mit der Familie<br />

Eine Rückkehr zur Familie ist nicht mehr möglich. Verhandlungen<br />

oder Kompromisse sind in der Ehrkultur quasi<br />

unmöglich. Tiana musste alle Brücken abbrechen. Darüber<br />

ist sie sehr traurig. Nach wie vor liebt sie ihre Eltern und<br />

vermisst vor allem ihre kleine Schwester. Aber in den Augen<br />

der Eltern hat sie die Familienehre zerstört. Sie haben sogar<br />

einen Anwalt gegen ihre Tochter engagiert, um gegen aussen<br />

zu signalisieren, was ihnen die Ehre der Familie wert ist.<br />

Wie schön, dass Tiana in all diesen Turbulenzen Jesus<br />

Christus kennengelernt hat und nun in einer lebendigen<br />

Gemeinde eine neue «Familie» gefunden hat.<br />

Warum Ausbrechen schwierig ist<br />

Sich gegen Gewalt zu wehren, fällt vielen Opfern schwer.<br />

Einerseits redet ihnen ihr direktes Umfeld ein, dass sie selbst<br />

Schuld tragen an der Situation. Andererseits müssen sie<br />

gegen ihre nächsten Familienangehörigen vorgehen. Das<br />

ist emotional sehr schwierig. «Ich soll ihn anzeigen, weil er<br />

mich geschlagen hat? Aber er ist doch mein Vater …» Wie<br />

das Beispiel von Tiana zeigt, hat ein Ausbrechen aus den<br />

Traditionen drastische Folgen.<br />

Der Verein Sabatina begleitet junge Frauen auf ihrem Weg<br />

in die Freiheit. Ausführliche Gespräche, Vernetzung mit den<br />

richtigen Stellen, praktische Hilfe und auch Notunterkünfte<br />

gehören zu den Hilfsangeboten. Mit einer Spende können<br />

Sie diese wertvolle Arbeit unterstützen und Betroffenen zur<br />

Freiheit verhelfen.


6. – 9. <strong>Juli</strong> | Wetzikon<br />

kirchentag<strong>2023</strong>.ch<br />

SCAN ME<br />

Sternmarsch | Gottesdienste | Podien | Konzerte<br />

Referate | Gebetszeiten | Kunstweg | Marktplatz<br />

Join the movement<br />

Groups<br />

STARTE JETZT<br />

shine.ch/groups<br />

Organisation: Verein Aktion Kirchen ZüriOberland<br />

EIN BERUF MIT ZUKUNFT<br />

Ruth Bärtschi<br />

IHRE BERUFUNG AUSLEBEN UND MENSCHEN BERATEN<br />

DIPL. INDIVIDUALPSYCHOLOGISCHER BERATER / INDIVIDUALPSYCHOLOGISCHE BERATERIN<br />

Dreijährige berufsbegleitende Ausbildung in psychosozialer Beratung!<br />

Start jeweils im Sommer.<br />

Lernen Sie es bei uns – kompetent und überzeugend.<br />

Bei eidg. Diplom HFP 50% Bundesfinanzierung<br />

Akademie für Individualpsychologie GmbH<br />

Rohrstrasse 44<br />

8152 Glattbrugg<br />

Tel. 044 865 05 20<br />

www.akademie-ip.ch


16 ı PERSÖNLICH<br />

Viviane<br />

Krucker-Baud<br />

Viviane Krucker-Baud, 34 Jahre alt und verheiratet, ist von Beruf reformierte Pfarrerin, predigt sehr gerne, weil<br />

sie dabei viel lernt und immer zuerst zu sich selbst predigt. Seit Oktober 2022 ist sie als erste Frau hauptberuflich<br />

Co-Generalsekretärin bei der Schweizerischen Evangelischen Allianz, die sich unter anderem für die Einheit<br />

der Christen einsetzt. Sie ist Dozentin an der HF TDS Aarau für Ekklesiologie und Liturgik und engagiert<br />

sich in der Synode, dem kirchenpolitischen Gremium der reformierten Kantonalkirche Zürich. In ihrer Freizeit<br />

ist sie gerne mit dem Gravel-Bike oder auf einer Wanderung unterwegs. Natürlich darf das Geniessen der<br />

Lounge auf dem Balkon mit ihrem Ehemann und das «Käffele» mit Freundinnen nicht zu kurz kommen. Freiheit<br />

bedeutet für Viviane Krucker-Baud, in Beziehung mit Gott zu leben, welche ihr durch Jesus Christus geschenkt<br />

ist. Freiheit bedeutet für sie auch, sich am Wort Gottes zu orientieren und danach zu leben.<br />

TV-RETRO Am TV schaue ich am liebsten …<br />

Dokus über ein Land oder ein Projekt und Komödien.<br />

Mobile-A Drei Smartphone-Apps, auf die ich nicht verzichten möchte:<br />

WhatsApp, weil man schnell kommunizieren und tolle Fotos<br />

schicken oder bekommen kann. SBB, weil ich viel unterwegs bin<br />

und so immer weiss, welchen Zug ich wann nehmen kann.<br />

TWINT, weil ich das Handy immer griffbereit habe und so<br />

unkompliziert zahlen kann.<br />

Mouse-po Diese Website ist absolut besuchenswert:<br />

Natürlich each.ch – dort findet man verschiedene aktuelle Berichte<br />

über die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Links zu<br />

unseren Arbeitsgemeinschaften und hilfreiche Dokumente, wie<br />

zum Beispiel verschiedene Stellungsnahmen der SEA.<br />

Was mich glücklich macht …<br />

Zeit mit meinem Ehemann zu verbringen und Schokolade.<br />

Meine letzten Ferien verbrachte ich …<br />

… in Frankreich, England, Irland, Schottland, Niederlande und<br />

Deutschland. Wir waren auf unserer 2,5-monatigen Hochzeitsreise.<br />

Darüber habe ich das letzte Mal laut gelacht:<br />

Als ich jemandem erzählte, dass ich einmal einen Kaffee in einem<br />

Becher auf das Auto abstellte, um etwas einzuräumen, dann<br />

losgefahren bin und, erst als ich bei der Ampel meine Heckscheibe<br />

voller Kaffee sah, realisierte, dass ich meinen Kaffee auf dem Dach<br />

des Autos vergessen hatte.<br />

Für mich ist ein Held:<br />

Jemand, der seine Sache mit Hingabe macht, ohne dass die Person<br />

Lob dafür erwartet.<br />

User-sec Ich habe immer verheimlicht, dass …<br />

… ich mit Socken schlafe.


ALLTAGSTIPPS<br />

Interessantes<br />

für den Alltag<br />

<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 07.<strong>2023</strong> ı 17<br />

ZAHL DES MONATS<br />

64 Bakterien pro Quadrat-<br />

zentimeter tummeln sich<br />

im Küchenabfallkübel.<br />

de.statista.com<br />

LAUWARM GEGEN DIE HITZE<br />

An heissen Sommertagen klingt ein kaltes Getränk mit klirrenden<br />

Eiswürfeln zwar verlockend, doch es bietet nicht die er<br />

sehnte Abkühlung. Denn je grösser die Differenz zwischen Körpertemperatur<br />

und Temperatur des Getränkes ist, desto mehr<br />

muss der Organismus leisten. Dadurch kann sich der Körper<br />

noch zusätzlich erhitzen. Gut sind nur leicht gekühlte oder lauwarme<br />

Getränke wie Wasser oder Kräuter- und Früchtetees. Sie<br />

löschen auch den Durst und belasten nicht noch zusätzlich den<br />

Kreislauf. Eine tolle Erfrischung ist Wasser mit etwas Zitronensaft<br />

und einer Ingwerscheibe. Vielschwitzer sollten noch mehr<br />

trinken. Schwarztee und Kaffee gelten als Genussmittel<br />

und sind als Durstlöscher ungeeignet. In der<br />

Flüssigkeitsbilanz können sie aber mitgezählt<br />

werden.<br />

beobachter.ch<br />

ABWECHSLUNG BEIM GRILLIEREN<br />

Wenn das Wetter über längere Zeit sommerlich ist, verlegen<br />

viele die Küche nach draussen. Doch jeden Tag ein Fleischstück<br />

vom Grill ist irgendwann des Guten zu viel und Grillkoller<br />

macht sich breit. Alternativ schmecken auch Gemüse, Grillkäse<br />

und Tofu vom Grill prima. Wenn Sie diese auf Holzspiesse<br />

stecken, legen Sie das Holz vorab eine Stunde ins Wasser, so<br />

verkohlen sie nicht.<br />

Auch farbenfrohe Desserts vom Grill sind lecker. Alles aus der<br />

bunten Früchte- und Beerenwelt kann gegrillt werden. Beeren<br />

und kleine Früchte werden nicht halbiert, sondern als Ganzes<br />

aufgespiesst. Dank dem hohen Wasseranteil verbrennen die<br />

Früchte nicht so schnell. Um sicher zu gehen, legen Sie die<br />

Spiesschen auf ein Stück Alufolie, die Sie sporadisch mit wenig<br />

Öl beträufeln. Wenden Sie die Spiesschen immer wieder, damit<br />

garantiert nichts kleben bleibt.<br />

Bringen Sie einen Längsschnitt in die Schale der Banane<br />

an. Dann leicht aufklappen. Nach Wunsch geben Sie Honig<br />

oder Schokolade in den Schlitz. Die Banane wird für etwa zehn<br />

Minuten direkt auf den Grillrost gelegt, bis das Fruchtfleisch<br />

zu blubbern beginnt und die Schale sich bräunt. Ist der Grill zu<br />

heiss, legen Sie die Banane eher auf den kühleren Randbereich.<br />

Wie wär’s mit einer Kugel Vanilleglace dazu?<br />

bettybossi.ch<br />

KEIMSCHLEUDERN IN DER KÜCHE<br />

BESEITIGEN<br />

Aufgrund des Coronavirus wurden im öffentlichen<br />

Raum neue Hygieneregeln eingeführt. Doch wie<br />

steht’s damit im eigenen Haushalt? Nach wie vor ist<br />

das gründliche Händewaschen nach dem Nachhausekommen<br />

wichtig, weil es die Mikroorganismen<br />

vermindert.<br />

Denn diese Bakterien, Viren und Pilze tummeln<br />

sich besonders gerne in der Küche. Hier treffen sie<br />

optimale Feuchtigkeitsbedingungen, Lebensmittel<br />

und gute Temperaturen an. Schwämme, Spül- und<br />

Küchentücher wie auch Abwaschbürsten sind<br />

Herbergen, die beim Putzen verteilt werden. Nach<br />

jedem Gebrauch heiss auswaschen, gut auswringen<br />

und luftig aufhängen.<br />

Nach Möglichkeit etwa alle drei Tage die<br />

Textilien wechseln und bei 60 Grad in der<br />

Waschmaschine waschen. Bürsten und<br />

Schwämme in den Geschirrspüler geben.<br />

Das Spülbecken nach getaner Arbeit heiss<br />

durchspülen und abschliessend trocken wischen.<br />

Es braucht keine scharfen Reinigungsmittel; Essig<br />

mit Wasser verdünnt reicht aus. Mit Essigwasser ist<br />

auch der Kühlschrank zu putzen, vor allem in der<br />

Ablaufrinne sammeln sich Reste an. Bakterien und<br />

Schimmelpilze vermehren sich auch bei niedrigen<br />

Temperaturen. Ideal sind vier Durchgänge pro Jahr.<br />

Lagern Sie wenn möglich Lebensmittel nicht offen<br />

im Kühlschrank. Wenn etwas ausläuft, sofort mit<br />

Essigwasser reinigen.<br />

Keime lieben die Rillen in Schneidebrettern aus<br />

Holz oder Plastik. Nach Gebrauch mit heissem Wasser<br />

und fettlöslichem Mittel abwaschen. Holzbretter<br />

können auch in der Mikrowelle entkeimt werden.<br />

Verwenden Sie für Fleisch ein eigenes Brett.<br />

Abfallkübel voller feuchter Essensreste sind ein<br />

Schlaraffenland für Keime. Die warmen Temperaturen<br />

im Sommer sorgen dafür, dass Bakterien<br />

schneller wachsen und damit Ungeziefer<br />

anlocken. Ist kein Kompost für<br />

Fruchtabfälle vorhanden, packen Sie<br />

diese zuerst in einen Beutel ein und<br />

dann in den Abfallsack. Gleiches<br />

auch bei Resten von Fleisch und<br />

Fisch. Bei sommerlicher Wärme<br />

häufiger Abfälle entsorgen.<br />

brigitte.de


18 ı<br />

DAS ERSTE MUSIC LOFT ACOUSTIC FESTIVAL<br />

UNPLUGGED<br />

IN WINTERTHUR<br />

Nach den wilden Sounds der Schweizer Festivals im Sommer folgen im Herbst die etwas leiseren Klänge<br />

am ersten MUSIC Loft Acoustic Festival. Am 9. September treten Schweizer Pop-Artists in Winterthur auf<br />

– und zwar unplugged. Entstanden ist die Idee für das Festival dank Pausengeschwätz zweier Freunde.<br />

Vor vier Jahren diskutieren zwei Studenten in den Pausen<br />

an der ZHAW über die Schweizer Musik. Und über ihr persönliches<br />

Herzensanliegen dafür. Aus dem Gespräch wächst<br />

eine Idee: die MUSIC Loft. Die beiden Musikbegeisterten<br />

Andi Meier, heute Leiter der MUSIC Loft, und Simon Müller,<br />

Co-Leiter und Head of Music von Radio Life Channel, träumen<br />

davon, dass Schweizer Musik noch mehr Menschen<br />

inspiriert. Sie wollen einen Beitrag zur Musikförderung in<br />

der Schweiz leisten. Denn für sie gibt’s viele gute Musikerinnen<br />

und Musikern, aber eine irgendwie gering wirkende<br />

Resonanz im Heimatland.<br />

2021 startet die MUSIC Loft. Dort treten Schweizer Musikerinnen<br />

und Musiker auf, sprechen über ihre Songs, Erfahrungen<br />

aus dem Musikbusiness und über Gott und die Welt.<br />

Ausserdem gibt’s den jährlichen MUSIC Loft-Förderpreis,<br />

einen Release Radar auf Spotify – oder eben das MUSIC<br />

Loft Acoustic Festival, das dieses Jahr erstmals anläuft! Das<br />

Besondere: Das MUSIC Loft Acoustic Festival kommt unplugged<br />

und mit 100 Prozent Schweizer Popmusik daher.<br />

Die Location im Neuwiesenhof Kultur & Event in Winterthur<br />

trägt mit der grossen Bühne und dem obligaten Theatervorhang<br />

ihren weiteren Teil zu einer gemütlichen und einmaligen<br />

nahen Atmosphäre bei. Infos zu den Artists und Tickets<br />

fürs Festival gibt’s unter music-loft.ch/festival<br />

9. September <strong>2023</strong> | Winterthur<br />

TICKETS<br />

ON SALE<br />

NOW<br />

music-loft.ch/festival


MEDIENTIPP<br />

<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 07.<strong>2023</strong> ı 19<br />

sehenswert – hörenswert<br />

IHR MEDIENTIPP IM<br />

<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN<br />

Haben Sie etwas entdeckt,<br />

das wir hier vorstellen sollten?<br />

Schreiben Sie uns<br />

an info@erf.ch<br />

EINE FREIHEITSKÄMPFERIN,<br />

DIE BEREIT WAR, ALLES ZU GEBEN<br />

Harriet Tubman ist die bekannteste afroamerikanische Fluchthelferin, die von<br />

etwa 1849 bis zum Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs geflüchteten Sklaven<br />

hilft, aus den Südstaaten in die Nordstaaten der USA oder nach Kanada zu<br />

fliehen. Geboren als Araminta Ross gelingt Harriet Tubman die Flucht aus der<br />

Sklaverei. Doch der Gedanke an all die Menschen, die sie zurücklassen musste,<br />

lässt sie nicht ruhen. Also wagt die junge Frau eine Befreiungsmission, die in<br />

die Geschichte eingehen wird: Mit Verbündeten riskiert Tubman Gefangennahme<br />

und Tod, um mit der Hilfsorganisation «Underground Railroad» Hunderte<br />

von Menschen in Sicherheit zu bringen und ihnen die Freiheit zu<br />

schenken. Basierend auf dem bewegenden und inspirierenden<br />

Leben einer der grössten Heldinnen Amerikas<br />

erzählt «Harriet – Der Weg in die Freiheit» die<br />

aussergewöhnliche Geschichte von Harriet Tubman, der<br />

Freiheitskämpferin, die allen Hindernissen zum Trotz<br />

den Verlauf ihres Lebens und das Schicksal der Nation<br />

änderte.<br />

Der preisgekrönte Film ist im Jahr 2020 in den deutschen<br />

Kinos erschienen. Anschauen kann man diese Biografie<br />

nun auf DVD, Blu-Ray oder verschiedenen Streamingdiensten.<br />

Der Film ist freigegeben ab zwölf Jahren.<br />

Trailer<br />

Jetzt auf YouTube ansehen<br />

Website<br />

bibleproject.visiomedia.org<br />

YouTube-Kanal<br />

BibleProject – Deutsch<br />

BIBLEPROJECT – DAMIT MAN DAS<br />

WORT LEICHTER VERSTEHT<br />

Die Bibel erzählt packend und beeindruckend von Gottes Rettungsplan<br />

für die ganze Welt. Gleichzeitig ist die Bibel lang und<br />

kann manchmal schwer zu verstehen sein. Das BibleProject hat<br />

es sich zur Aufgabe gemacht, die biblischen Erzählungen und<br />

Themen in kurzen, kreativen Videos anschaulich zu vermitteln.<br />

Diese Videos helfen, den Aufbau eines biblischen Buches oder ein<br />

biblisches Thema besser zu verstehen und anderen weiterzugeben.<br />

Das Team von BibleProject möchte, dass die Videos helfen,<br />

die Bibel auf eine Weise zu erleben, die zugänglich, fesselnd und<br />

transformativ ist. Anstatt dabei den Standpunkt einer bestimmten<br />

Tradition oder Konfession einzunehmen, erstellen sie Materialien,<br />

die die Bibel für alle Menschen zugänglich machen und<br />

den Blick auf ihre einheitliche Botschaft lenken. Das BibleProject<br />

hat neben verschiedensprachigen YouTube-Kanälen auch einen<br />

deutschen. Wie auch die anderen Kanäle wird BibleProject –<br />

Deutsch von Spendengeldern finanziert.


20 ı LESETIPP<br />

Lesetipp<br />

SIMONE HEINTZE; JULIA FIEDLER (HG.)<br />

Ein Himmel voller Freiheit<br />

Wahre Geschichten von Vergebung und innerer Heilung<br />

book-ope<br />

TOP-<br />

TIPP<br />

Jeder erlebt es irgendwann und weiss, wie es sich anfühlt, verletzt worden zu sein. Und so<br />

muss sich auch jeder eines Tages mit dem Thema Vergebung auseinandersetzen, zumal wir von<br />

Gott dazu aufgefordert werden: «Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren<br />

Schuldigern.» Vergebung heisst nicht einfach vergessen und «Schwamm drüber». Vergebung<br />

bedeutet intensive Auseinandersetzung, oft ein hartes Ringen mit sich selbst. Doch dort, wo<br />

Vergebung gelingt, wird auch Heilung möglich. Eine Heilung, die frei macht und die dem Herzen<br />

wieder Luft zum Atmen schenkt.<br />

Dieses Buch enthält eine Mischung aus persönlichen Erfahrungsberichten und Porträts biblischer<br />

Persönlichkeiten, denen das Vergeben nicht immer in den Schoss gefallen ist. Doch sie<br />

zeigen, welcher Segen und welches Heilungspotenzial im Vergeben steckt.<br />

Gerth <strong>Medien</strong> · ISBN 978-3-95734-300-0 · 192 Seiten · ~ CHF 21.60<br />

NELLI BANGERT, ANNE HERBST<br />

FREI.GELIEBT LEBEN<br />

Nah an Gottes Herz die Weite<br />

des Lebens entdecken<br />

Wie können wir es schaffen, in der von<br />

Gott verheissenen Freiheit zu leben,<br />

wenn das Leben uns mit all seinen<br />

Anforderungen belastet? Nelli Bangert<br />

kennt diese Diskrepanz gut. Sie zeigt, wie<br />

es mit Gottes Hilfe gelingen kann, das<br />

eigene Leben und den eigenen Glauben<br />

von unnötigem Ballast zu befreien. Dieses<br />

interaktive, kreative und von Anne<br />

Herbst wunderbar gestaltete Buch lädt<br />

dazu ein, sich seine Lebensbereiche<br />

genauer anzusehen und der Frage nachzuspüren,<br />

was es bedeutet, hier frei(er)<br />

zu werden. Ein Buch, das den Duft der<br />

Freiheit verbreitet und liebevoll in einen<br />

neuen Lebensstil der Unbeschwertheit<br />

begleitet.<br />

Gerth <strong>Medien</strong><br />

ISBN 978-3-95734-841-8<br />

240 Seiten · ~ CHF 24.90<br />

EVA-MARIA ADMIRAL<br />

ES IST NIE ZU SPÄT,<br />

BEFREIT ZU LEBEN<br />

Mit wertvollen Übungen<br />

Die Schatten ihrer Vergangenheit haben<br />

lange Zeit die Zukunft von Eva-Maria<br />

Admiral bestimmt. Doch durch Gottes<br />

Hilfe lernte die erfolgreiche Schauspielerin<br />

und Autorin, wie sie ihrer Geschichte<br />

eine ganz andere Wendung geben konnte.<br />

Wie ihr das gelungen ist, möchte sie<br />

in der Neuauflage ihres Buches mit anderen<br />

teilen: In 18 praktischen Übungen<br />

verbindet sie wertvolle Wahrheiten und<br />

hilfreiche Tipps mit ihren eigenen Erfahrungen.<br />

Das klare Ziel: loslassen<br />

üben, heilwerden und endlich befreit<br />

leben!<br />

Brunnen Verlag<br />

ISBN 978-3-7655-2136-2<br />

154 Seiten · ~ CHF 22.50<br />

ANNETTE GRÖBLY,<br />

ANDREA SYZ<br />

KREATIVE KINDER<br />

Mit 55 Ideen zum freien Gestalten<br />

Kreativität ist der Schlüssel zur Entwicklung<br />

persönlicher, sozialer und beruflicher<br />

Kompetenzen. Die Fähigkeit,<br />

kreativ zu denken, hilft uns, die Herausforderungen<br />

des Alltags zu meistern. Das<br />

Buch zeigt Eltern, Grosseltern und anderen<br />

Bezugspersonen, wie sie die Kreativität<br />

von Kindern in der Freizeit auf spielerische<br />

Weise fördern können. Jedes Kind<br />

hat von Natur aus Freude am Entdecken,<br />

Ausprobieren und Tüfteln. «Kreative<br />

Kinder» stellt die sechs Grundpfeiler der<br />

Förderung der freien Kreativität vor und<br />

weckt mit zahlreichen praktischen Beispielen<br />

bei Gross und Klein die Lust am<br />

Experimentieren und schöpferischen Tun.<br />

AT Verlag<br />

ISBN 978-3-0-3902183-3<br />

160 Seiten · ~ CHF 29.90


SERIE <strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 07.<strong>2023</strong> ı 21<br />

Gott ist … so frei<br />

VON JÖRG NIEDERER<br />

Seit ich in St. Gallen Pfarrer bin, kenne ich Wiborada. Nebst Gallus und Otmar<br />

mausert sich die erste offiziell heiliggesprochene Frau der Welt zu einer bedeutenden<br />

Identifikationsfigur. Dabei war ihr Leben aus heutiger Sicht paradox. So liess sie sich als<br />

Inklusin zehn Jahre lang in eine Zelle einschliessen. Es war eine selbstgewählte Isolation,<br />

die erst mit ihrer Ermordung durch ungarische Soldaten wieder endete.<br />

Wiborada bedeutet «Weiberrat». In der Zeit ihrer freiwilligen<br />

Gefangenschaft wurde sie zu einer wichtigen Ratgeberin<br />

für alle Bevölkerungsschichten. In einer Vision sah sie den<br />

Ungarneinfall voraus und warnte Abt und Mönche frühzeitig.<br />

So konnten diese die Klosterschätze in Sicherheit bringen,<br />

darunter auch wertvolle Handschriften, welche heute<br />

in der Stiftsbibliothek St. Gallen zu finden sind.<br />

Da war also diese eingesperrte Frau, die in grosser innerer<br />

Freiheit weder Leben, Einsamkeit noch Tod scheute. Heute<br />

ist sie Symbolgestalt für die Befreiung der Frauen in Kirche<br />

und Gesellschaft. Das klingt wie ein seltsamer Witz. Doch<br />

gerade in dieser Widersprüchlichkeit eifern in diesen Tagen<br />

Menschen Wiborada nach und lassen sich bei der Kirche<br />

St. Mangen für eine Woche einschliessen.<br />

Ich bin eine recht liberale Person. Ich nehme mir als Pfarrer<br />

und Mensch viele Freiheiten heraus. Und doch habe ich<br />

gelegentlich den Eindruck, als sässe ich fest, als könne ich<br />

mich nicht weiterbewegen. An Tagen, an denen ich nichts<br />

tun muss, kann es geschehen, dass ich mich zu nichts aufraffen<br />

kann. Ich hätte die Möglichkeit, zu tun oder zu lassen,<br />

was ich will.<br />

Aber das Lassen fühlt sich wie ein Nichtstun-Müssen<br />

an und will mir selbst in aller<br />

Passivität einfach nicht gelingen.<br />

Brauche ich weniger Freiheit? Müsste<br />

mein Leben vorherbestimmter ablaufen?<br />

Klare Anweisungen, klare Tagesabläufe,<br />

klare Ansagen. Bei Glaubensfragen sagt<br />

mir der Pfarrer, was gut und richtig ist, bei<br />

WEITERLESEN<br />

MEHR VOM AUTOR<br />

emkstgallen.blogspot.com<br />

der Arbeit der Chef, im Sport der Trainer und<br />

zuhause die bessere Hälfte.<br />

Doch dann kommt Gott ins Spiel, spricht uns Menschen<br />

an und sagt: «Ich bin dann mal so frei», und wenn wir ihn<br />

nicht aufhalten, nimmt er uns und führt uns in eine Freiheit,<br />

die uns überrascht, wie diese «Zellen-Freiheit» der Wiborada.<br />

Dann sind wir in allen Zwängen unserer Zeit mit einem<br />

Mal freier, als wir es in aller Freiheit wären. Dann müssen<br />

wir nicht mehr frommen Erwartungen entsprechen, selbst<br />

wenn wir es tun sollten.<br />

Gottes Wege sind unergründlich. Aber es sind immer gute<br />

Wege. Wege in eine raumgreifende Freiheit. Und sei der<br />

Raum auch noch so zellenartig klein.<br />

SERIE «GOTT IST ...»<br />

Wie oder wer ist Gott eigentlich? Diese Frage beschäftigt<br />

die Menschen schon lange. In der Bibel werden unterschiedliche<br />

Bilder gebraucht, um Gott zu beschreiben. In einer<br />

Serie teilen Theologinnen und Theologen aus verschiedenen<br />

Denominationen ihre Vorstellungen, wie Gott ist.<br />

xxxxxxx<br />

USER ZUR PERSON<br />

Jörg Niederer, 64 Jahre alt, ist methodistischer<br />

Pfarrer in St. Gallen-Teufen<br />

und Weinfelden. Zudem ist er Autor von<br />

«Zu Fuss von Frauenfeld nach London».


Vermögen nachhaltig investieren.<br />

Die Vorteile von einer Anlage in hochreines Silbergranulat:<br />

Versicherte<br />

Verwahrung im<br />

Schweizer<br />

Zollfreilager<br />

Sehr attraktiver<br />

Preis, da die<br />

Mehrwertsteuer<br />

entfällt<br />

Hohe Liquidität<br />

durch tägliche<br />

Ein- und<br />

Auszahlungen<br />

Tauschfunktion<br />

mit anderen<br />

S-Deposito<br />

Besitzern<br />

Gekauftes<br />

Silbergranulat zu<br />

100% physisch<br />

vorhanden<br />

silber-deposito.ch<br />

062 892 48 48<br />

contact@bb-wertmetall.ch


<strong>ERF</strong> MEDIEN INSIDE ı 23<br />

DRITTE BAUETAPPE GESTARTET,<br />

NEUE ARBEITSPLÄTZE<br />

BEREITS IM EINSATZ<br />

An der Zukunft von <strong>ERF</strong><br />

<strong>Medien</strong> wird gearbeitet<br />

Seit Ende Januar gleichen die Büroräumlichkeiten<br />

von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> einer Baustelle. Doch sind nun<br />

bereits die ersten Räume im Roh- und Innenausbau<br />

fertiggestellt. Auch das Herzstück des Umbaus,<br />

die interne Verbindungstreppe, ist im Rohbau<br />

fertig und begehbar. Nach mehreren Zügeletappen<br />

arbeiten die verschiedenen Teams von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />

im neuen Setting in der neuen Bürolandschaft. Auch<br />

wenn noch einiges provisorisch und unfertig eingerichtet<br />

ist: Man spürt schon eine Atmosphäre, die<br />

inspiriert und eine Zusammenarbeit über Abteilungen<br />

hinaus unterstützt. In der dritten und letzten<br />

Bauetappe wird nun in den kommenden Wochen<br />

die Cafeteria und ein neuer Konferenzraum für bis<br />

zu 50 Personen fertiggestellt.<br />

BITTE UNTERSTÜTZEN SIE UNS<br />

MIT IHRER UMBAUSPENDE<br />

NOCH FEHLEN RUND CHF 400 000<br />

FÜR DIE FINANZIERUNG DES UMBAUS.<br />

DANK IHRER UNTERSTÜTZUNG KÖNNEN<br />

WIR AUCH ZUKÜNFTIG EFFEKTIV UND<br />

EFFIZIENT DIE BESTE BOTSCHAFT DER<br />

WELT VERBREITEN.<br />

HERZLICHEN DANK!<br />

erf-medien.ch/umbau


24 ı<br />

RADIO LIFE CHANNEL<br />

SCHWERPUNKTTHEMA<br />

FREIHEIT<br />

ALLE BEITRÄGE SIND ONLINE ABRUFBAR.<br />

erf-medien.ch/freiheit<br />

Der Wunsch nach Freiheit eint Menschen auf der<br />

ganzen Welt. Nicht umsonst sind verschiedene<br />

Freiheitsrechte ein gewichtiger Bestandteil der<br />

Erklärung der Menschenrechte. Doch selbst wenn<br />

wir in der Schweiz ein grosses Ausmass an physischer<br />

Freiheit geniessen – es gibt auch vieles, was<br />

unsere Freiheit einschränkt. Wie können Ängste,<br />

Süchte, Krankheit, finanzielle Nöte und weitere<br />

Dinge unsere Freiheit rauben? Und wie erhalten wir<br />

uns dennoch unsere innere Freiheit? Diesen Fragen<br />

gehen wir nach.<br />

18. <strong>Juli</strong> | 20.00 Uhr<br />

TALK |<br />

WAS PASSIERT<br />

BEIM STERBEN?<br />

Was geschieht, wenn ein Mensch stirbt - in diesen letzten Stunden hier auf<br />

der Erde? Wie können Angehörige für die sterbende Person da sein? Monika<br />

Renz hat als Sterbebegleiterin in den letzten fünfundzwanzig Jahren über<br />

tausend Menschen begleitet. Über ihre Erfahrungen und Begegnungen am<br />

Sterbebett berichtet sie im Talk.<br />

US EM LÄBE |<br />

link.erf-medien.ch/sEt5Gl<br />

KONTROLLE ABGEBEN<br />

Evelyne begibt sich regelmässig in Situationen, in denen sie keinerlei Kontrolle<br />

mehr hat. Sie macht das sogar freiwillig. Dass das Abenteuer Gleitschirmfliegen<br />

sich lohnt, weiss sie, weil sie jemanden hat, dem sie zu<br />

100 Prozent vertrauen kann. Und durch das Vertrauen ist auch die Angst<br />

nicht mehr ganz so gross.<br />

link.erf-medien.ch/PunvJe<br />

IM FOKUS |<br />

ZENSUR: WO DIE EIGENE MEINUNG<br />

KEINEN PLATZ MEHR HAT<br />

Am 12. März ist der internationale Tag<br />

gegen Zensur im Internet. Wir nehmen<br />

den Tag zum Anlass, um über unsere<br />

eigenen Freiheiten nachzudenken. In<br />

der Schweiz ist die Internetzensur kaum<br />

vorhanden. China, Russland, Iran oder<br />

auch Nordkorea hingegen gehören zu<br />

den «Feinden des Internets», zumindest<br />

wenn es nach der Organisation<br />

«Reporter ohne Grenzen» geht. Wir<br />

zeigen, weshalb es diese staatlichen<br />

Zensuren gibt und mit<br />

welchen Mitteln man sie<br />

(noch) umgehen kann.


RADIO LIFE CHANNEL<br />

<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 07.<strong>2023</strong> ı 25<br />

link.erf-medien.ch/sbcYR4<br />

TALK |<br />

HAT GOTT EINEN PLAN?<br />

Theologe und Podcaster Manuel Schmid ist der Überzeugung, dass Gott den<br />

Menschen, die an ihn glauben, kein glückliches Leben verspricht. Für Schmid<br />

ist das nur folgerichtig für einen Gott, der die Menschen nicht kontrolliert<br />

und manipuliert, sondern sich auf das Abenteuer einlässt, ihnen volle Handlungs-<br />

und Entscheidungsfreiheit zu gewähren. Entsprechend glaubt der<br />

Theologe auch nicht an einen göttlichen Plan für jedes Leben. Im Talk erzählt<br />

Manuel Schmid, wieso er dennoch davon überzeugt ist, dass Gott unsere<br />

Geschichte zu einem guten Ende bringen wird.<br />

LEBENSTIPP |<br />

WAS TUN, WENN DAS<br />

link.erf-medien.ch/f659RP<br />

KOPFKINO ANGST MACHT<br />

link.erf-medien.ch/gLlXvJ<br />

SONNTAGSPREDIGT |<br />

DIE GROSSE FREIHEIT<br />

Einfach raus aus dem Hamsterrad – ist<br />

das möglich? «Ich bin gekommen, um<br />

euch frei zu machen», versprach Jesus.<br />

Und er tat es laut Bibel: Paulus befreite<br />

mit Gottes Hilfe eine Frau von einem<br />

bösen Geist – und landete dafür selber<br />

in der Unfreiheit, im Gefängnis. Und<br />

erneut geschah ein Wunder und er<br />

wurde befreit. Thöm Graf, Pastor der<br />

Kirche Bild, ruft in seiner<br />

Predigt auf, dranzubleiben.<br />

Denn auch Gott bleibt dran.<br />

«Was wäre, wenn?» Die Frage macht uns oft das Leben schwer.<br />

Beispielsweise wenn man sich schon im Voraus überlegt, was alles schief<br />

gehen könnte. Besonders vor einem Gespräch überlegt man sich gerne, wie<br />

das Gegenüber reagieren könnte – häufig sehr negativ. Wie kann man sich<br />

vor solchen Gedanken schützen? Die psychosoziale Beraterin Bea Grimm<br />

weiss Rat: «Man sollte gut auf sich schauen und prüfen, was bei einem selbst<br />

abgeht. Wichtig ist es, zu prüfen, ob Angst dahintersteckt, etwas nicht sagen<br />

zu wollen, oder ob es einfach gerade nicht an der Reihe ist.»<br />

link.erf-medien.ch/qtgoP4<br />

QR-CODES<br />

Die Sendungen und Beiträge auf dieser Doppelseite<br />

können Sie ganz einfach via QR-Code aufrufen:<br />

Fokussieren Sie die Kamera Ihres Handys auf den Code,<br />

danach lässt sich die Website auf einen Klick öffnen.<br />

Alternativ sind Direktlinks zum Eintippen angegeben.<br />

US EM LÄBE |<br />

ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE<br />

Auf der Schaukel ihrer Kinder schwingend<br />

erinnert sich Tamara Boppart<br />

daran, wie sie gerne leben möchte: im<br />

Rhythmus mit allem Erdenklichen,<br />

was es gibt zwischen Himmel und<br />

Erde. Hoffnungsvoll, aber die Realität<br />

nicht verleugnend. Mit Schönem und<br />

Mühsamem. Ambitioniert und<br />

genügsam. Mit Glauben<br />

und Zweifel.


26 ı RADIO – PROGRAMM UND EMPFANG<br />

RADIO LIFE CHANNEL<br />

RADIO <strong>ERF</strong> PLUS<br />

POSITIVE MUSIK. TIEFGRÜNDIGE TALKS.<br />

NEWS AUS KIRCHE UND GESELLSCHAFT.<br />

Radio Life Channel ist das erste christliche Radio der<br />

Schweiz und sendet rund um die Uhr. Das Programm<br />

bietet sympathische Begleitung durch den Tag und<br />

fundierte Antworten auf Glaubens- und Lebensfragen.<br />

<strong>ERF</strong> PLUS – DAS CHRISTLICHE 24-STUNDEN-<br />

RADIOPROGRAMM MIT TIEFGANG.<br />

Radio <strong>ERF</strong> Plus bietet herausfordernde und inspirierende<br />

Impulse zum Leben mit Gott. <strong>ERF</strong> Plus<br />

wird durch <strong>ERF</strong> Deutschland produziert und<br />

hierzulande von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> Schweiz verbreitet.<br />

PROGRAMM<br />

bis 05 Life Channel «Music Nonstop»<br />

06 – 11 Life Channel «Der Morgen» (Mo – Fr)<br />

10 – 11 Life Channel «Sonntagspredigt» (So)<br />

12 Life Channel «Info am Mittag» (Mo – Fr)<br />

13 - 16 Life Channel «Music Nonstop»<br />

16 - 17 Life Channel «Vorabend» (Mo – Fr)<br />

17 / 18 Life Channel «Info am Abend» (Mo – Fr)<br />

20 – 21 Life Channel «Talk» (Mo – Sa)<br />

20 – 21 Life Channel «Sonntagspredigt» (So)<br />

ab 21 Life Channel «Music Nonstop»<br />

24 Life Channel «Sonntagspredigt» (So)<br />

Detaillierte Informationen auf<br />

lifechannel.ch/programm<br />

PROGRAMM<br />

05.45 Bibel heute<br />

06 Aufgeweckt<br />

10 Musik und mehr (Mo - Fr)<br />

10 <strong>ERF</strong> Gottesdienst (So)<br />

11 Durch die Bibel (Mo - Sa)<br />

15 Lesezeichen<br />

19 Bibel heute<br />

19.30 Lesezeichen (So - Fr)<br />

20 <strong>ERF</strong> Plus – WortGut (Di - Sa)<br />

21 Durch die Bibel (Mo - Fr)<br />

21.30 Lesezeichen (So - Fr)<br />

22 <strong>ERF</strong> Gottesdienst (So)<br />

Detaillierte Informationen auf<br />

radio-erf-plus.ch/programm<br />

NEWSLETTER<br />

Immer auf dem Laufenden<br />

mit dem wöchentlichen<br />

Themen-Newsletter oder dem<br />

monatlichen Musik-Newsletter:<br />

lifechannel.ch/newsletter<br />

MOBILE-A RADIO<br />

PROGRAMM<br />

ABONNIEREN<br />

Kostenlos das monatliche<br />

Programm von <strong>ERF</strong> Plus als<br />

PDF-Dokument herunterladen<br />

oder monatlich gedruckt per Post<br />

bzw. als E-Mail abonnieren:<br />

radio-erf-plus.ch/programm<br />

EMPFANG<br />

EMPFANG<br />

So empfangen Sie Radio Life Channel<br />

- DAB+ fast in der ganzen Deutschschweiz<br />

- Kabel Frequenz abhängig vom Wohnort<br />

- Internet lifechannel.ch<br />

- Apps Radioplayer, Spotify, TuneIn etc.<br />

So empfangen Sie Radio <strong>ERF</strong> Plus<br />

- DAB+ fast in der ganzen Deutschschweiz<br />

- Kabel Frequenz abhängig vom Wohnort<br />

- Internet radio-erf-plus.ch<br />

- App <strong>ERF</strong> Plus App für iOS und Android<br />

PROGRAMMÄNDERUNGEN VORBEHALTEN<br />

Das aktuelle Programm finden Sie unter lifechannel.ch/programm bzw. radio-erf-plus.ch/programm


PORTRÄT<br />

<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 07.<strong>2023</strong> ı 27<br />

DORIS LINDSAY LEBT MIT IHRER FAMILIE IN SÜDAFRIKA<br />

Auf Mission in Kapstadt<br />

VON JAN LOBSIGER<br />

Auswanderer-Geschichten sind populär. Bei der Familie<br />

Lindsay aber geht es um mehr als das Abenteuer in der<br />

Ferne: «Gott rief uns nach Kapstadt. Es war und bleibt eine<br />

Berufung, die wir fest gespürt haben», sagt Doris Lindsay.<br />

Gott führte Lindsays nach «Ocean View», einem Stadtteil<br />

der südafrikanischen Millionen-Metropole. Hier setzen sie<br />

sich für die junge Generation der Stadt ein.<br />

Doris Lindsay wollte schon als junge Frau in die Mission.<br />

Am liebsten hätte sie auf ihre Ausbildung zur Floristin<br />

verzichtet und sich gleich nach der Schule ins Ausland aufgemacht.<br />

Früh erlebte sie: «Gott will mein Leben und hat<br />

einen Plan: Er ruft mich vollzeitlich und kompromisslos<br />

in die Mission.» Nach der Berufslehre arbeitete sie unter<br />

anderem in einer Blumengalerie, als Flight-Attendant und<br />

in einem Reisebüro. Derweil baute sich ihre Leidenschaft<br />

für die Jesus-Nachfolge, Theologie und Jüngerschaft weiter<br />

aus. Doris Lindsay lernte in dieser Zeit auch ihren Mann<br />

Stefano kennen, der ihre Lebensansichten und die Freude<br />

daran teilt. 1996 heirateten sie.<br />

Wann sendet uns Gott nach Kapstadt?<br />

Als junges Ehepaar waren Lindsays mehrmals in Südafrika<br />

und spürten, dass sie von Gott irgendwann in dieses spannende<br />

Land gerufen werden. Doch die Frage war nur: Wann?<br />

Eine Antwort blieb aus und das Paar damit vorerst in der<br />

Schweiz, wo die Beiden in die Kirchenarbeit einstiegen, theologische<br />

Weiterbildungen besuchten und zusammen eine<br />

Jüngerschaftsschule leiteten. Bei einem Auslandseinsatz mit<br />

den Schülerinnen und Schülern ging die Reise erneut nach<br />

Südafrika. Beim Besuch einer christlichen Arbeit vor Ort wurde<br />

der Eindruck und das Herz für das Land erneut gestärkt.<br />

In Kapstadt<br />

2012 und mit mittlerweile drei Kindern reisten Lindsays<br />

nach Kapstadt aus. Im Blick und Fokus: die sogenannten<br />

FILM<br />

TV-TIPP<br />

FENSTER ZUM SONNTAG-TALK<br />

In Kapstadt – zwischen Gewalt und Hoffnung<br />

Sa, 1. <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong><br />

Sa, 1. <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong><br />

So, 2. <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong><br />

So, 2. <strong>Juli</strong> <strong>2023</strong><br />

16.40 Uhr<br />

18.30 Uhr<br />

12.20 Uhr<br />

17.25 Uhr<br />

(Änderungen vorbehalten)<br />

BEI EINEM BESUCH IN DER SCHWEIZ: DORIS LINDSAY ALS TALK-GAST<br />

BEI FENSTER ZUM SONNTAG.<br />

«Townships». Diese Stadtviertel sind eng mit den Begriffen<br />

«Ausgrenzung» und «Rassentrennungspolitik», der<br />

sogenannten Apartheid, verbunden. Sie stehen symbolisch<br />

für Armut, Unterdrückung und Perspektivenlosigkeit.<br />

Lindsays dienten den Menschen vor Ort, erlebten Verluste,<br />

Tragödien und schwierige Momente. Sie arbeiteten im<br />

Gefängnis, in Schulen und auf der Polizeistation, erlebten<br />

dabei die schlimmen und tragischen Lebensumstände der<br />

jüngeren Generation der «Townships»: Gangs, Drogen,<br />

Gewalt und überforderte junge Mamas und Papas schlagen<br />

sich dort durch den Alltag. Die jungen Frauen und Männer<br />

Kapstadts wuchsen Lindsays ans Herz.<br />

Das Herzensprojekt: «HopeTown»<br />

Seit 2016 setzen Lindsays mit ihrem eigenen Projekt<br />

«HopeTown» ein Zeichen in der Stadt: «HopeTown» will<br />

sich, gemäss eigens formulierter Motivation und DNA, in<br />

die zerbrochene Generation junger Menschen in Südafrika<br />

investieren und sie mit der Liebe Jesu lieben. Im «Haus<br />

der Hoffnung» gibt es Gemeinschaft und Perspektive.<br />

Im Jugendhaus und in den Angeboten von «HopeTown»<br />

treffen sich weit über 100 Kinder. Die Aktivitäten reichen<br />

von Tanzen, Schulnachhilfe bis hin zu Unihockey. Überall<br />

begegnen die Kinder Leitern, die zu Vorbildern werden. In<br />

Praktika können sich junge Einheimische in verschiedenen<br />

Arbeitsbereichen Fähigkeiten zulegen, die ihnen für ihre<br />

Zukunft helfen können. Mittendrin und in der Verantwortung<br />

ist die Familie Lindsay auf einer Mission: Unweit des<br />

Kaps der Guten Hoffnung sind sie im Einsatz für die junge<br />

Generation Kapstadts.


28 ı<br />

FENSTER ZUM SONNTAG<br />

SA, 1. JULI | 16.40 UHR<br />

SA, 1. JULI | 18.30 UHR<br />

SO, 2. JULI | 12.20 UHR *<br />

SO, 2. JULI | 17.25 UHR<br />

SA, 8. JULI | 16.55 UHR<br />

SA, 8. JULI | 18.50 UHR<br />

SO, 9. JULI | 12.35 UHR *<br />

TALK MIT RUEDI JOSURAN |<br />

IN KAPSTADT – ZWISCHEN GEWALT UND HOFFNUNG<br />

Doris und Stefano Lindsay leben mit ihren drei Kindern in<br />

Kapstadt, Südafrika. Umgeben von Bandenkämpfen und<br />

Schiessereien versuchen sie in einem sogenannten<br />

«Township» Hoffnung zu verbreiten.<br />

MAGAZIN MIT ALINE BAUMANN |<br />

ZWEITE CHANCE – NEUER LEBENSMUT<br />

Simea Schwab lebt als freischaffende Theologin ihr Leben<br />

selbstbestimmt, obwohl sie körperlich stark beeinträchtigt<br />

ist. Für viele ist sie ein Vorbild in Sachen Lebensfreude.<br />

Doch dann stürzt sie selbst in eine schwere Krise.<br />

Doris Lindsay will schon als junge Frau in die Mission. Als<br />

die Schweizerin als Flight-Attendant Kapstadt besucht,<br />

prägt sie diese Stadt nachhaltig. 2012 zieht Familie Lindsay,<br />

einem Ruf Gottes folgend, in die südafrikanische<br />

Hafenstadt und gründet das Projekt «HopeTown»: Das<br />

Jugendzentrum, umgeben von Gewalt, Drogen und Perspektivenlosigkeit,<br />

soll für die junge Generation Kapstadts<br />

ein Ort der Hoffnung sein.<br />

«Simea Schwab ist eine Zeugin der Gleichwertigkeit»,<br />

heisst es im Klappentext ihres neuen Buchs «Fussnotizen:<br />

begrenzt – grenzenlos». Simea schreibt mit den Füssen,<br />

denn sie wurde ohne Arme und mit zu kurzen Beinen<br />

geboren. Ihre positive Lebenseinstellung lässt sie sich deswegen<br />

jedoch nicht nehmen - bis zum Jahr 2018: Da erleidet<br />

sie eine schwere Depression sowie eine Hirnblutung.<br />

Vor ihr liegt ein Weg zu neuem Lebens- und Glaubensmut.<br />

TALK MIT RUEDI JOSURAN |<br />

EINE ORDENSSCHWESTER TANZT AUS DER REIHE<br />

Als Ordensschwester Silvia Pauli die Schweigekultur ihrer<br />

Familie durchbricht und sich der Nazi-Vergangenheit<br />

ihres Grossvaters stellt, bricht vieles in ihr auf.<br />

SA, 29. JULI | 16.55 UHR<br />

SA, 29. JULI | 18.35 UHR<br />

SO, 30. JULI | 07.55 UHR *<br />

SO, 30. JULI | 17.45 UHR<br />

Schwester Silvia beginnt, offen über die Vergangenheit<br />

ihrer Vorfahren zu reden und verarbeitet ihre inneren<br />

Prozesse durch Ausdruckstanz. Missbrauchserlebnisse aus<br />

ihrer Kindheit kommen hoch und sie stellt fest, dass die<br />

familiäre Schweigekultur den Nährboden dafür bildete.<br />

Die Konfrontation mit der eigenen Familiengeschichte<br />

führt zu einer einschneidenden Veränderung: Die «tanzende<br />

Diakonisse» tritt nach über 30 Jahren aus dem<br />

Schwesternorden aus.<br />

PROGRAMMÄNDERUNGEN VORBEHALTEN.<br />

Wir danken für Ihr Verständnis. Informationen zu allen Sendungen finden Sie unter fensterzumsonntag-talk.ch.


FENSTER ZUM SONNTAG<br />

<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN ı 07.<strong>2023</strong> ı 29<br />

DIE<br />

SENDUNGEN<br />

SA, 15. JULI | 16.55 UHR<br />

SA, 15. JULI | 18.30 UHR<br />

SO, 16. JULI | 11.35 UHR *<br />

SA, 22. JULI | 16.55 UHR<br />

SA, 22. JULI | 18.35 UHR<br />

SO, 23. JULI | 17.05 UHR<br />

SIND KURZ NACH<br />

DER AUSSTRAHLUNG<br />

ONLINE ABRUFBAR<br />

fensterzumsonntagtalk.ch<br />

TALK MIT RUEDI JOSURAN |<br />

DER UNGLAUBLICHE FUSSBALLPIONIER<br />

Ein Thurgauer Hobbykicker prägt unverhofft den Fussball<br />

in Kambodscha. Zuerst trainiert Sam Schweingruber<br />

Strassenkinder und später wird er Nationalcoach. Abseits<br />

des Feldes überlebt er einen Mordversuch nur knapp.<br />

MAGAZIN MIT ALINE BAUMANN |<br />

ZWEITE CHANCE – BEI DER ARBEIT AUFGEBLÜHT<br />

Bernhard Baumann und Christoph Bühlmann gründen<br />

2001 eine Gartenbaufirma. Von Anfang an bieten sie<br />

Menschen eine zweite Chance im Arbeitsmarkt. 2022<br />

werden sie mit dem Thuner Sozial-Stern ausgezeichnet.<br />

Der Hobbykicker Sam Schweingruber bleibt mit 25 Jahren<br />

in Kambodscha hängen. Er gründet eine Fussballschule,<br />

eine Juniorenliga für Strassenkinder und wird FIFA-<br />

Funktionär und erfolgreichster Clubtrainer der Hauptstadt.<br />

In der Saison nach dem ersten Meistertitel entdeckt<br />

Schweingruber, dass mehrere Spieler in Spielmanipulationen<br />

verwickelt sind. Der Club entlässt die korrupten Mitarbeiter.<br />

Als es ihm dennoch gelingt, den Meistertitel zu<br />

verteidigen, wird er Opfer eines Mordversuches.<br />

In der Firma arbeiten auch Menschen als Vorarbeiter, die<br />

selbst durch das interne Wiedereinstiegsprogramm gegangen<br />

sind. Ihre Erfahrungen können anderen in schwierigen<br />

Situationen helfen. 2018 erlebt Bernhard Baumann<br />

selbst eine herausfordernde Zeit. Kurz vor einem Burnout<br />

lässt er sich coachen und tritt aus der operativen Leitung<br />

aus. Heute steht er wieder aktiv in der Geschäftsleitung. Er<br />

hat seine zweite Chance gepackt und ist wieder aufgeblüht.<br />

ZUM THEMA<br />

TALK MIT RUEDI JOSURAN |<br />

JUNG, WILD UND FREI<br />

Nach einer Nacht ohne Erinnerung will Salomen Pfammatter<br />

aus Scham die Türen dieser Partynacht schliessen. Sie flieht<br />

vor sich selbst und reist um die halbe Welt, um ihren Platz im<br />

Leben zu finden.<br />

DIESE SENDUNG IST<br />

ONLINE ABRUFBAR.<br />

link.fzs-talk.ch/k4sxDQ<br />

Nach einer Nacht ohne Erinnerung hat Salomen<br />

Pfammatter mit Schlafstörungen zu kämpfen.<br />

Sie erkennt sich kaum mehr wieder und kann seither<br />

nicht mehr allein sein. So macht sie sich auf eine<br />

Reise in ferne Länder und sucht nach dem Lebenssinn.<br />

Ständige Rückfälle machen ihr das Leben schwer –<br />

bis sie schliesslich einen Neuanfang wagt.<br />

Die TV-Reihe FENSTER ZUM SONNTAG wird gemeinsam von Alphavision (<strong>Magazin</strong>) und <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> (Talk) produziert.<br />

*Aufgrund aktueller Sendungen können sich Anfangszeiten auf SRF zwei kurzfristig verschieben. Allfällige Änderungen finden Sie in der Tagespresse, im Teletext oder im Internet.


30 ı<br />

FINANZEN<br />

AUFBRUCHSSTIMMUNG<br />

Viel Erwartung an das zweite Spendenhalbjahr<br />

VON SIMON LEEMANN<br />

Für mich als Finanzverantwortlicher von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> hat sich das erste halbe Jahr kürzer angefühlt,<br />

als es eigentlich war. Als rationaler Mensch weiss ich, dass es keine schnellen und langsamen<br />

halbe Jahre gibt. Und trotzdem – die Projekte, die <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> in ihrem 50. Jubiläumsjahr umsetzen,<br />

um bereit zu sein für viele weitere Jahre, liessen mich die Monate kürzer fühlen, als sie sind.<br />

Der Umbau unserer Räumlichkeiten und Neueinführungen von der Buchhaltungssoftware<br />

brachten mit sich, dass die Arbeitstage teilweise nur so vorbeiflogen.<br />

In den Räumlichkeiten von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> ist eine Aufbruchstimmung<br />

zu spüren. Man merkt wortwörtlich, dass an<br />

der Zukunft von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> gebaut wird. Als Finanzverantwortlicher<br />

bin ich froh um diese Aufbruchsstimmung.<br />

Sie unterstreicht, dass sich <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> nach 50 <strong>Medien</strong>jahren<br />

nicht anfangen, sich auf den Lorbeeren auszuruhen,<br />

sondern aktiv daran arbeiten, sich weiterzuentwickeln.<br />

Tausende Spenderinnen und Spender haben im ersten<br />

Halbjahr bereits für unseren Umbau und für den Finanzbedarf<br />

unserer tagtäglichen <strong>Medien</strong>arbeit im Radio, TV und<br />

Internet gespendet. Ganz herzlichen Dank – dieses Geld<br />

hilft <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong>, ihre Vision weiter umzusetzen.<br />

Nun steht auch spendenmässig das zweite Halbjahr an. Wie<br />

in vergangenen Jahren muss von <strong>Juli</strong> bis Dezember bedeutend<br />

mehr Geld gespendet werden, um die Jahreskosten<br />

zu decken, als dies von Januar bis Juni geschehen ist. <strong>ERF</strong><br />

<strong>Medien</strong> vertrauen ihrem Freundeskreis, dass dies auch in<br />

diesem Jahr so der Fall sein wird. Schön wäre, wenn im<br />

Sommer nichts von Sommerflaute zu spüren wäre, sondern<br />

dass Sonder-Sommerspenden helfen, dass das zweite<br />

Spendenhalbjahr ein super Start hinlegt. Herzlichen Dank,<br />

jede Spende hilft, unsere Vision weiterzutragen!<br />

5<br />

SPENDENINFORMATION<br />

<strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> berichten über die Liebe Gottes zu allen Menschen.<br />

Wir geben hoffnungsvolle Impulse für Lebens-, Sinn- und Glaubensfragen.<br />

Das ist nur möglich dank der ideellen und finanziellen<br />

Unterstützung vieler Menschen. Jede Spende<br />

zählt. Ihre Spende zählt! Herzlichen Dank.<br />

LOCATION erf-medien.ch/spenden<br />

SPENDENZIEL <strong>2023</strong><br />

5,42 MILLIONEN CHF<br />

Fehlende Spenden<br />

bis Ende Jahr<br />

CHF 3 966 040.–<br />

Eingegangene Spenden<br />

bis Ende Mai<br />

CHF 1 458 960.–<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1


KOLUMNE<br />

<strong>ERF</strong> MEDIEN MAGAZIN<br />

ı 07.<strong>2023</strong><br />

ı 31<br />

Gibt es die totale Freiheit?<br />

Kennen Sie diese Disney-Prinzessinnen-Puppen,<br />

die auf Knopfdruck<br />

einen Disney-Song schmettern?<br />

Auf Wegen, zu denen ich mich<br />

nicht weiter äussern werde, kam<br />

eine meiner Töchter an eine solche<br />

Figur: Elsa, eine der beiden Hauptpersonen<br />

aus dem Disney-Kassenschlager<br />

«Die Eiskönigin».<br />

Seither dröhnt es bei uns zu allen<br />

möglichen und unmöglichen Zeiten<br />

durchs Haus: «Ich bin freiiii, endlich<br />

freiii, und ich fühl mich wie<br />

neugebohoren …»<br />

Das Ganze entbehrt nicht einer<br />

gewissen Ironie. Stellen Sie sich<br />

uns Eltern vor, wie wir am Sonntagmorgen<br />

vom Ausschlafen träumen<br />

und um 6 Uhr früh geweckt<br />

werden von den Worten: «Ich bin<br />

frei, endlich frei …» Elsa hört<br />

sich in solchen Momenten fast<br />

schon höhnisch an.<br />

Nein, so richtig frei fühle ich mich als Mutter selten.<br />

Jedenfalls nicht, wenn «frei» als das Gegenteil von<br />

«fremdbestimmt» verstanden wird. Das Gefühl des<br />

Fremdbestimmtseins ist für viele Elternteile, die ich<br />

kenne, eine der grossen Herausforderungen des Lebens<br />

mit Kindern.<br />

Freiheit ist uns Menschen ein grosses Bedürfnis. So<br />

wird bereits in Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der<br />

Menschenrechte festgehalten: «Alle Menschen sind<br />

frei und gleich an Würde und Rechten geboren.» Das<br />

Recht auf Freiheit wird in verschiedenen Dimensionen<br />

proklamiert, sei es in Form von Gedanken-, Gewissens-<br />

und Religionsfreiheit, Ehefreiheit oder der aktuell<br />

gern und oft beschworenen Meinungsfreiheit.<br />

Manchmal frage ich mich allerdings: Gibt es so etwas<br />

wie eine totale Freiheit überhaupt? Im Sinne von<br />

«Nichtgefangensein» durchaus. Da sind wir als im<br />

21. Jahrhundert lebenden Schweizer Bürger privilegiert.<br />

Aber im Sinne einer grenzenlosen Unabhängigkeit,<br />

Kolumne von Michelle Boss<br />

Die totale Freiheit<br />

ist eine Illusion. Und das<br />

finde ich gar nicht<br />

so schlimm. Denn Freiheit<br />

macht letztlich<br />

auch einsam.<br />

Selbstbestimmung und Freiheit von<br />

jeglichen Zwängen und Verpflichtungen?<br />

Ich bezweifle es.<br />

Wenn ich finanziell unabhängig<br />

sein möchte, bin ich auf irgendeine<br />

Form der Erwerbstätigkeit<br />

angewiesen, was meine Freiheit<br />

ganz erheblich einschränkt. Sogar<br />

wenn ich mich als Selbstversorgerin<br />

so unabhängig wie nur möglich<br />

mache, zwingt mir die Natur einen<br />

Arbeitsrhythmus auf, dem zu folgen<br />

zur Überlebensnotwendigkeit<br />

werden kann.<br />

Die totale Freiheit ist eine<br />

Illusion. Und das finde ich gar<br />

nicht so schlimm. Denn Freiheit<br />

macht letztlich auch einsam.<br />

Sobald ich mich in verbindliche<br />

Beziehungen begebe, Teil<br />

einer sozialen Gemeinschaft<br />

bin, unterliege ich verschiedenen<br />

Zwängen. «Die Freiheit des Einzelnen endet dort,<br />

wo die Freiheit des Anderen beginnt», so lautet ein<br />

bekanntes Zitat des Philosophen Immanuel Kant. Und<br />

gerade in engen zwischenmenschlichen Beziehungen<br />

muss das Grenzland zwischen diesen beiden Freiheiten<br />

immer wieder neu ausgehandelt werden. Das ist<br />

manchmal anstrengend, aber gerade diese «Grenzkämpfe»<br />

schaffen auch Berührungsflächen und letztlich<br />

Nähe.<br />

Was ich mir aber wünsche, ist eine Art innere Freiheit.<br />

Ich wünsche mir die Freiheit, alte Glaubenssätze<br />

überdenken zu können. Ich möchte so frei wie nur<br />

möglich werden von Vorurteilen. Ich wünsche mir,<br />

dass mein Glaube sich frei von erlernten Denkmustern<br />

entfalten kann und ich immer wieder neue Aspekte<br />

von Gott entdecken kann, ohne dass mein eigenes<br />

begrenztes Denken ihn in ein Raster presst. Diese Art<br />

Freiheit lässt sich wohl nur mit viel Geduld erlangen.<br />

Aber ich will mich ja auch frei machen von Druck …<br />

MICHELLE BOSS<br />

Co-Leiterin Radio Life Channel / Publizistische Leiterin <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong><br />

michelle.boss@lifechannel.ch


GENIALE<br />

FERIEN<br />

FÜR ALLE!<br />

FE<br />

RI<br />

EN<br />

AM<br />

ME<br />

ER<br />

IM VIERSTERNE-<br />

HOTEL DIREKT<br />

AM LANGEN<br />

SANDSTRAND<br />

VIELSEITIGES<br />

FERIEN-<br />

PROGRAMM FÜR<br />

JEDE ALTERS-<br />

GRUPPE<br />

23. SEP − 22. OKT <strong>2023</strong><br />

ERMUTIGENDE<br />

FAMILY-<br />

GOTTESDIENSTE<br />

& SPANNENDE<br />

VORTRÄGE<br />

HERBSTFERIEN FÜR ALLE GENERATIONEN IN GRIECHENLAND

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!