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nKUNST UND KULTUR<br />
44<br />
Mit Welthits beschwingt ins neue Jahr<br />
Voller Spielfreude brillierte das Bremer Salonorchester beim 11. Neujahrskonzert des KKR in der Neuen Aula<br />
Von Ursula von Malleck | Sie<br />
sind mittlerweile legendär, die<br />
Neujahrskonzerte des Kunstund<br />
Kulturkreises Rastede<br />
(KKR) in der Neuen Aula. Selbst<br />
aus Leer und der Wesermarsch<br />
kommen die Musikfreunde, um<br />
sich diesen Genuss zu gönnen.<br />
Doch das diesjährige – mit<br />
launig-frischer Moderation<br />
umrankte – Musik-Feuerwerk,<br />
mit dem das Bremer Salonorchester<br />
sein Publikum vor<br />
ausverkauftem Haus beglückte,<br />
übertraf alle Erwartungen.<br />
Da der eigentliche musikalische<br />
Leiter Hans-Jürgen Osmers<br />
kurzfristig verhindert war,<br />
sprang Johannes Mnich ein, der<br />
sonst mehr als Kulturmanager<br />
denn als Pianist tätig ist.<br />
Lange Jahre war er Organisationsleiter<br />
des „Heidelberger<br />
Frühling“; er moderiert die<br />
„Festlichen Sommerkonzerte“<br />
im Etelser Schloss bei Verden<br />
und ist seit kurzem Intendant<br />
der noch im Bau befindlichen<br />
„Tauber Philharmonie“ in Weikersheim.<br />
Doch beim Rasteder<br />
Spontankonzert flogen seine<br />
Finger trotzdem noch leichthändig<br />
und vergnügt über die<br />
Klaviertasten.<br />
Die Ouvertüre zu „Dichter<br />
und Bauer“ mit ihren abwechslungsreichen<br />
und miteinander<br />
kontrastierenden Musikteilen<br />
war ein gelungener, zart-stürmischer<br />
Auftakt, in dem nicht<br />
nur Michael Dennog am Violoncello<br />
im Zusammenspiel<br />
mit den Violinistinnen Birgit<br />
Dennog und Reka Lélek seine<br />
Brillanz zeigen konnte, sondern<br />
das gesamte Orchester.<br />
Kurz, knackig und fast Funken<br />
sprühend der „Fatinitza-<br />
Marsch“ (auch aus der Feder<br />
von Franz von Soupé) – und<br />
schon wähnte man sich mitten<br />
im „singing, swinging Wien“ der<br />
Jahrhundertwende, wiegte sich<br />
im Takt der Welthits aus „Die<br />
lustige Witwe“ (Franz Lehar),<br />
der „Czardas-Fürstin“ (Emmerich<br />
Kàlmàn) und dem „Ungarischen<br />
Tanz“ von Johannes<br />
Brahms. Man geriet ins Träumen<br />
bei der „Russischen Fantasie“<br />
von Jo Knümann und ließ<br />
sich im „Tango Jalousie“ (Jakob<br />
24. Januar 2019<br />
Das Bremer Salonorchester entführte sein Publikum in das „singing,<br />
swinging Wien“ der Jahrhundertwende | Foto: von Malleck<br />
Gade) durch das Violinensolo<br />
von Birgit Dennog bezaubern.<br />
Die frische „Berliner Luft“ von<br />
Paul Linke entließ das Publikum<br />
nach draußen, das sich in<br />
der Pause mit einem Gläschen<br />
Sekt, Laugengebäck und Keksen<br />
stärken konnte.<br />
Im Walzertakt schwelgen<br />
Franz von Soupé holte mit<br />
der Ouvertüre zu „Die schöne<br />
Galathée“ alle wieder zurück<br />
zum Musikgenuss, der im<br />
hauchzart, fast sphärisch dargebrachten<br />
lyrischen Teil einen<br />
besonderen Höhepunkt formte.<br />
Danach kamen die Freunde<br />
von Johann Strauß Sohn voll<br />
auf ihre Kosten, konnten vom<br />
„Wiener Blut“ bis zur „schönen<br />
blauen Donau“ im Walzer- und<br />
Polkatakt schwelgen und erlebten<br />
bei der Romanze in<br />
g-Moll für Cello und Orchester,<br />
„dass Strauß auch anders<br />
konnte“, wie Johannes Mnich in<br />
seiner spritzigen Moderation<br />
anmerkte.<br />
Nur Enno Kramer vom KKR<br />
gelang es, den fulminanten<br />
Schlussapplaus zu stoppen,<br />
um das kommende Programm<br />
vorzustellen. Ein besonderes<br />
Schmankerl gibt es im Mai:<br />
Dann kommt die Boogie-Legende<br />
Axel Zwingenberger ins<br />
Palais.<br />
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